Montagsbeitrag II

Nairobis Weg

Damals jagte sie im schnellen Galopp, mit wehenden Haaren und juchzend über die Steppe, neuen Horizonten entgegen. Sie ahnte nichts. Endlich frei!

Erst später wurde Weite eng, Wege steinig, Mühsal kam auf. Alte Dämonen lauerten am Wegesrand.

„Hoffentlich erinnere ich mich“, ängstlich schmiegte sie sich an den Pferdehals. Sie gingen jetzt nebeneinander, Pferd und Frau. So war sie weniger allein. So erinnerte sie sich; an den Bergsee, den leichten Tanz mit nackten Füßen durch das eiskalte Bachbett, an ihren Gesang. Damals ist sie zu Tanz und Lied geworden. Jetzt ist sie es wieder.

Alte Haut fällt zu Boden, Erde, Wind und Wasser kompostieren.

Längst hatten sich Berge vor den Horizont getürmt. Nairobi brauchte Zeit, sie nahm sie sich. Sie sprach nicht viel, sang keine Lieder im dunklen Tal, tanzte nicht bergan.

Erst im nächsten Sommer wichen die Berge dem weiten Land. Sie schaute nicht zurück. Ankunft und Wiederkehr, neues, altes Land. Die selben Füße, die neue Sicht.

Zündstoff Hoffnung

Zu dem Projekt von Petra Pawlo

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Hoffnung und Zuversicht gehen für mich Hand in Hand. Dieses Bild gestaltete ich einst zu dem Alphabet der mutigen Träume, unter Z = Zuversicht.

Es ist schwieriger geworden die Zuversicht zu nähren, unsere Gesellschaft steht vor großen Hürden und nicht nur unsere. Weltweit hat das Leiden zugenommen und wiederum nicht nur für die Menschen. Arten sterben schneller als je zuvor, Dystopien wachsen in den Himmel. An manchen Tagen sehe ich nur schwarz und meine Traurigkeit über den Zustand der Welt wird groß. An anderen denke ich, dass auch diese Ära vorübergehend ist, wie alle Ären zuvor, mit ungewissem Ausgang. Und so bleibt am Ende nichts weiter als die Zuversicht und die Hoffnung zu nähren und das Beste zu tun – für unsere Kinder und Enkelkinder und alle Generationen danach.

Die kleine blaue Frau machte es so:

Die kleine blaue Frau tanzt Geburt und Tod als Eins. Ihr Gesicht ist weiß geschminkt, ihre Lippen rot. Sie trägt die Maske der Ewigkeit.

Sie tanzt die junge Frau der freudigen Erwartungen, die Fülle des Lebens, die Sehnsüchte der Nacht. Sie tanzt den Zorn. Hinter ihm leuchtet eine Hoffnung. Die tanzt sie auch, die Hoffnung auf Umkehr, für die Welt; die Hoffnung auf Einkehr, für sich selbst. Die junge Frau feiert Abschiede mit geröteten Augen und heißem Gesicht.

Ich schenke der Hoffnung ein weiteres Bild mit Licht und Wind

 

Mutter tanze, dann bist du schön

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Seit drei Tagen hat Frau Graugans, aka Margarete Helminger, ihre Blogpforten für die „Mutmaßungen über meine Mutter“ geöffnet. Heute erschien mein Beitrag. Schaut doch mal selbst https://www.graugans.org/24-t-mutmassungen-ueber-meine-mutter-tag-3-ulli-gau/

24 T gleich 24 Türchen, 24 Mutmaßungen, 24 Facetten, Blickwinkel auf die jeweils eigene Mutter – ich bin sehr gespannt!

Dank dir, liebe Frau Graugans, dass du wieder einmal zu einem Projekt der Mutmaßungen aufgerufen hast und danke auch an alle Mitwirkenden.

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen, Weißröckchen, jetzt ist es soweit,

du erfreust alle Herzen, in der Vorfrühlingszeit.

(aus dem Archiv – Närrinnenzyklus – der Schneeglöckchentanz)

Leichtigkeit in schwierigen Zeiten ist kein Widerspruch, es ist pure Medizin. Ich denke an mein Sommermädchen, an rote Glockenröcke über  nackten Beinen, an nackte Füße, die über Sommerwiesen laufen, an Springseil hüpfen und Lieder singen. Ich denke an Tänze in kühlen Bergbächen, an rote Bälle mit weißen Punkten, an Johannisbeeren und Kirschen, Schwalben und Kinderlachen schwirren durch die Luft. Und schon hebt sich die Schwere von der Brust, der Atem fließt frei und mit all dem kommt frischer Wind in meinen ernsten Wintergeist.

Frischen Wind braucht es in diesen Zeiten, damit wir wieder träumen können, damit wir Schlösser voller Lebensfreude bauen, mitten hinein ins „Geht-doch-nicht“.

Und während ich all das in der letzten Nacht dachte und fühlte, in Gedanken diesen Beitrag webte, die Schneeglöckchenbilder gestaltete, las ich gerade bei Cambra Skadé ein Pendant. So ist das mit Seelenschwestern → https://cambraskade.blog/2021/02/26/sommerkinder-medizin/. Schön ist das!


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Zehn Jahre

Zehn Jahre Cafeweltenall

Soeben kam die Nachricht rein, dass ich nun seit zehn Jahren diesen Blog führe. Ich staune selbst. Danke für euch Alle, die ihr mir folgt, die ihr mich inspiriert habt, mit denen ich auch mal nicht einer Meinung sein durfte, für eure Zustimmung, eure Wertschätzung und ganz besonders auch für eure Unterstützung in diesem Jahr!

Klar, ich mache weiter.

Bald muss ich alte Beiträge löschen oder einen neuen Blog aufmachen, aber letzteres will ich eigentlich nicht. Bin noch unentschlossen.

Und zum Schluss ein Bild von heute als ich im Wald gewesen bin und gespielt habe (was wäre das Cafeweltenall ohne ein Foto zum Jubiläum!).

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Kaum zu glauben, dass dies Baumwipfel sind, oder? Was Überbelichtung und Übermut so alles können. Mein Mädchen hat gejuchzt.


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Fragment 07

Das Rad dreht die Spirale wieder nach Innen, an den Ort, wo Etwas die Worte des trägen Sommers gesammelt hat. Leichte Herbstbrisen treiben sie langsam an die Oberfläche. Ihre Ohren neigen sich ihnen zu. Weiter wandert sie auf der hauchdünnen Linie zwischen Sein und nicht, schon lange nicht mehr Anna, Nairobi ein Versuch für Kommendes. Der große, kühle Fluss, nicht mehr nur Bruder. Er werden, in all seiner Gelassenheit an seiner weitesten Stelle, wo er See scheint und Fluss ist. Dort, wo die Schneeberge im Westen stehen und Bärin ihre Höhle hat. Die Linie verbreitern für den sicheren Schritt zwischen Sein und nicht und Allem, was möglich scheint, wenigstens für einen Atemzug.

Er hat alle Namen verloren, seine und ihre.

Sie hat Keinen vergessen. Punkt Null. Jede Bewegung ist möglich, absteigend, aufsteigend, geradeaus, diagonal, wellenförmig, im Kreis, in der Spirale. Sie geht das Labyrinth. Sie verbeugt sich. Form ist leer. Leerheit ist Form. Vom Herz in den Kopf und zurück.

Ein ganzes Leben eine Zentrierung, die drehende Scheibe, die formenden Hände, ein Tanz. Sie macht eine Bewegung. Vollendete Kreise, die sich nicht schließen, noch nicht. Sie folgt ihrem Schritt. Anna ruht wohl geborgen, Nairobi tanzt Japan. Choreographie und Kalligraphie.

Sie wird wieder Steine sammeln. Sie wird ihnen Namen geben, Gesichter werden erscheinen. Ahnengesichter, Freundinnengesichter, Freundegesichter, dazwischen Liebhaber- und Gefährtengesichter, Enkel- und Kindergesichter. In solch einem Kreis lässt es sich gut sitzen! Lauschen, leise Sätze sagen, Dankbarkeitssätze, Verzeihungssätze, Liebesworte, Wertschätzungssätze – kein böses Wort, keine Schuld und keine Angst. Etwas wird überleben. Das hat es immer getan, darin liegen alle Samen.


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Sonntagsbild 11 2020

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Der Graureiher im „Frack“ erinnert mich auf diesem Foto an einen etwas missmutigen Kardinal. Wer will ihm seinen Missmut verübeln, bei all dem Regen? Aber ist er nicht auch klasse, dieser stetige Regen? Hätten denn der Waldboden, die Wiesen, Felder und Gärten wirklich so viel Wasser aufnehmen können, wäre stattdessen Schnee gefallen, wäre der Boden tief und fest gefroren gewesen?

Sicherlich, manche Samen brauchen Frost, manche Larven in der Erde wohl auch. Nie kann es für alle gleich gut sein. Jetzt aber füllt sich der Grundwasserspiegel wieder auf, was vor allen Dingen den Bäumen, den Wäldern gut tun dürfte, von der Trinkwasserversorgung einmal ganz abgesehen.

Während Regenfäden Vorhänge vor meine Fenster weben, zarte Nebelschwaden aus den Wäldern steigen, Füchse und Dachse Kaffee kochen, nähre ich meine leise Freude über den vielen Regen der letzten Monate, ob nun wissenschaftlich richtig oder falsch.


Diesen Beitrag bereitete ich Anfang der Woche vor, noch nicht ahnend was „Corona“ mit uns allen veranstalten würde. Ich könnte jetzt viel schreiben, aber ich mag nicht. Nicht noch einen Beitrag zu all dem was keinen Sinn macht, was ohne Verstand entschieden wird und nicht noch ein Beitrag voller Halbwahrheiten, Vermutungen und persönlichen Empfindungen oder voller Ratschläge, Links und Hinweise wie ich jetzt meine Hände richtig wasche oder nicht.

Was immer ist, ich gehe mit dem was ist, mal mehr, mal weniger gut, aber mit den besten Absichten. Ich stärke meine Immunsystem, das durch meine chronische Erkrankung seit 2004 immer wieder schwächelt, lache viel, wider der Angst und übe mich in Hingabe, Vertrauen und Zuversicht.

Liebe ist das Antidot für Angst.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen beschaulichen Sonntag.


To my English speaking readers: From now on you can read every article of me in English, too, if you’ll go to the end of my blog page, you’ll find the button „Google Translater“. Enjoy!

Alltag 12 2019

Und somit kommen wir ans Ende, der Kreis schließt sich. Letztes Jahr im November startete ich mit dem Alltagsprojekt, also endet es im Oktober. Aber ein Jahr hat dreizehn Monde, nicht?! Darum wird es von mir einen allerletzten Beitrag Anfang November geben, sozusagen ein Dessert, in dem ich auch die Links derjenigen einstellen werde, die bei dieser letzten Runde teilgenommen, und ihren Beitrag mit diesem hier verlinkt haben. Ohne diesen Link wird es nicht funktionieren – Dankeschön!

Wie immer findet ihr die Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der elften Runde unten. Euch treuen Seelen meinen herzlichen Dank für eure Unermüdlichkeit bei diesem Einjahresprojekt!

Sollte ich jemanden übersehen haben, dann sag bitte Bescheid, ich füge dann deinen Link gerne noch hinzu. Merci vielmals.

Mir hat das Alltagsprojekt große Freude gemacht. Herzensdank an alle, die mitgemacht haben, ob nun einmal oder zweimal oder zwölfmal. Ihr alle habt gezeigt worum es mir ging: Alltag ist NICHT grau in grau. Er ist voller bunter Facetten, er schenkt uns ein Gerüst für unser Tun und Wirken, ob es die Tasse Kaffee oder Tee am Morgen ist oder das über die Monate sich wandelnde Atelier oder der Tanz, der eingeübt wird und zig Alltage später in den Beinen sitzt, als wären sie damit geboren worden. Ob es die Wege von hier nach dort sind, oder die Listen voller To-Do’s, die Rasur am Morgen (die Gerhard auf seinem Blog „Kopf und Gestalt“ dann leider doch nicht gezeigt hat …), die Lieblingstasse oder die Tassensammlung an sich oder der Nichtbeitrag, der dann eben doch ein Beitrag gewesen ist, die arbeitsamen und nachdenklich stimmenden Seiten oder die mal freudigen, mal schweren Schritte durch die Alletage, alles gehört(e) dazu; alles durfte gewürdigt werden und ist es von euch auf mannigfaltige Weise.

Zugegeben, die Liste der Teilnehmenden ist mit dem Fortgang und der Dauer des Projekts zurückgegangen, auch die Kommentare, aber so ist das vielleicht, wenn ein Projekt ein Jahr lang dauert? Ich bin dennoch rundum zufrieden und dankbar, habe ich doch nicht nur viele unterschiedliche Gedanken gelesen und Wandelbilder gesehen, sondern auch Einblicke in eure Alltage erhalten. Nochmals ein herzliches Dankeschön dafür…


Da mein September von vielen Gängen bestimmt gewesen ist, zeige ich euch heute spätsommerliche, alltägliche Schritte über meine Terrasse als Diashow. Wem die Diashow zu langsam geht, kann manuell weiterklicken und einen ganz eigenen Rhythmus finden, vielleicht zum Takt von Poppy Ackroyds Musik, dann wird der Gang zu einem Tanz (ihr wisst es schon längst, Musik und Tanz gehören auch zu meinem Alltag) – enjoy!

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.



Die Links aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der elften Runde:

https://erntetank.wordpress.com/2019/09/01/alltag-00011/

https://eulenschwinge.wordpress.com/2019/09/01/alltag-september-01-09-19/

https://gerdakazakou.com/2019/09/01/alltag-11-schattensuche-abschied-vom-august/

https://vrojongliert.wordpress.com/2019/09/03/alltag-11-12-wofuer-wir-lernen/

https://pawlo.wordpress.com/2019/09/04/alltag-11-alles-im-eimer-everything-in-the-bucket/

https://www.schorfheidewald.de/das-immerwiederkehrende-jahresaktion/das-immerwiederkehrende-11/

https://fruchtigherb.wordpress.com/2019/09/07/alltag-september-2019/

http://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2019/september/zu_ullis_projekt_alltag_11

https://www.jaellekatz.de/fragen/nicht-auszudenken-nicht-drueber-nachdenken

https://geschichtenundmeer.wordpress.com/2019/09/08/ein-samstag-im-september/

https://susannehaun.com/2019/09/07/alltag-11-susanne-haun/

https://annalenaslesestuebchen.wordpress.com/2019/09/12/wenn-der-sommer-zur-neige-geht/

https://agnesblogsite.wordpress.com/2019/09/12/rueckzug-vom-alltag-mandala/

https://klunkerdesalltags.blog/2019/09/08/alltag-oder-das-glueck-einen-zu-haben/

https://driftout.wordpress.com/2019/09/27/alltag-ist-wundertute-hamburg-gertrud-kolmar-preis-fixpoetry-pega-mund/

https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2019/10/01/alltag-august-die-wuerde-des-montags/

https://laparoleaetedonneealhomme.wordpress.com/2019/09/08/alltag-11-unsichtbarer-alltag/


Die Idee → https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/10/19/alltag-eine-idee/

Was bisher geschah:

https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/11/03/alltag-1/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/12/01/alltag-2/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/01/05/alltag-3/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/02/01/alltag-4/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/03/01/alltag-5/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/04/05/alltag-6/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/05/03/alltag-7/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/06/01/alltag-8/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/06/29/pausenzeichen-und-alltag-9/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/08/13/alltag-10/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/09/06/alltag-11/

Sonntagsbilder 10 2019

Jetzt ist Kranichzeit

… wenn auch nicht unbedingt hier. Blogger*innen aus den nördlicheren Gefilden von Deutschland haben mich daran erinnert und dann ich mich, wie es um diese Jahreszeit im Wendland gewesen ist, wenn die Kraniche trötender Weise über die weiten Himmel geflogen sind.


Und noch zwei Fotomontagen, die ich im Herbst 2014 machte.

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Schöne Bilder zur Kranichbalz zeigte Puzzleblume → https://2puzzle4.wordpress.com/2019/02/26/kranichbalz/ und zum Kranichflug auch → https://2puzzle4.wordpress.com/2019/03/03/ziehende-kraniche/, mehr findet ihr auf ihrer Seite.


Einen kurzen Film über Räume und Geschichten fand ich am letzten Montag auf der Seite von Cambra Skade – Tanz – Musik – Ausdruck


Habt´s schön heute!