Sonntagsbilder 19.05.2024

Eigentlich bin ich gar kein Fan von Rhododendron. Aber dann wollte es der Zufall, dass ich diese Woche bei meiner Gartenrunde einmal näher schaute. Die einzelnen Blüten hatten und haben es mir angetan. Und dann noch diese gewagte Farbzusammenstellung: zartlila mit orangen Pünktchen … als Kleidung undenkbar, aber so hat es was!

Ich wünsche euch ein schönes Pfingstwochenende, jede und jeder nach eigenem Gusto. Und vielleicht entdeckst ja auch DU etwas, dass du auf dem zweiten Blick dann doch liebenswert findest.

Geplauder und Momente des Glücks im April

Ob ich im Garten werkel, mit dem Auto von hier nach da fahre oder unter der Dusche stehe, die Gedanken fließen und so habe ich in den letzten eineinhalb Wochen einige Blogeinträge geschrieben, von denen aber nicht einer hier Eingang gefunden hat.

Der Frühling ist zurück – so schön!!! Das Wendland hat in diesem Jahr im April schon das Maigesicht aufgesetzt. Das alte Volkslied ‚Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus‘ kann nun geändert werden in: ‚Der April ist gekommen …‘

Bei allem Stirnrunzeln darüber ist es eine Freude jetzt übers Land zu gehen oder zu fahren. Ich kenne kein Gebiet in Deutschland, wo es so viele alte Fliederbüsche in allen Farbtönen gibt, manche sogar wild im Wald, nirgendwo wachsen so viele alte Kastanien und Eichen dem Himmel entgegen und nirgendwo sonst duftet das Land so intensiv, wie es das gerade jetzt tut. Raps- und Fliederdüfte mischen sich in den Geruch von frisch gemähten Wiesen und feuchten Wäldern, eine olfaktorische Freude der besonderen Art.

Jetzt beginnen auch die Gartenarbeit, die Mußestunden mit Buch im Liegestuhl und die Stromerzeit in Wald und Flur. Natürlich ist das nicht alles, es gibt ja auch noch die Familie, die Freundinnen und Freunde, den Haushalt, meine Vorstandsarbeit, das Projekt der Frauenbilder, die Momente des Glücks, der eine und andere Arztbesuch und ein neues Engagement, über das ich hier aber erst einmal noch schweigen möchte.

Vielleicht hört sich das jetzt etwas atemlos an, ist es aber nicht, da ich ja den Schlendergang eingenommen habe.

Die Tage scheren sich allerdings nicht um meine Entschleunigung, nicht um meinen Schlendergang, schwupps ist wieder einer vorbei und ich habe wieder nichts geschrieben. Und so wird es wohl in den nächsten Wochen bleiben.

Derweil fange ich Bienen und Wespen, Fliegen und andere Flattertierchen mit dem Glas und entlasse sie wieder in die Freiheit, wische ich Spinnweben von Decken und Wände, sammel ich Schnecken und musste die alljährliche Ameisenflut in meiner Küche Herr werden. Ameisen gehören zu der Spezies des ‚lichtscheuen Gesindels‘ und Ata mögen sie auch nicht. Also habe ich einen Tag und eine Nacht das Licht brennen lassen und zuvor habe ich die Flächen mit Ata abgeschrubbt, nun gibt es keine Ameisen mehr. Geht doch!

Mit den Schnecken ist es leider anders. Nur sammeln reicht leider nicht. Schweren Herzens habe ich biologisches Schneckenkorn gekauft und muss es jeden Tag an gleicher Stelle ausbringen, da es jeden Morgen weg ist. Damit habe ich zwar rausbekommen woher sie kommen, aber mir tut es dann doch in der Seele weh zur Mörderin zu werden.

Dieser sehr nasse Herbst und Winter hat zur Folge, dass es in diesem Jahr sehr viel mehr Schnecken und Insekten gibt als im letzten Jahr. Die Vögel dürfen sich freuen, aber auch die Maulwürfe und Erdkröten!

Ich erfreue mich an den zahlreichen Marienkäfern, den wieder mehr gewordenen Schmetterlingen, über die Mücken schweige ich und kratze auch besser nicht an den mehr werdenden Stichen herum.

Bleibe ich doch lieber bei den Freuden, wie dieses Tirillieren der vielen verschiedenen Vögel, die nun zurück sind. Nachtigall und Kuckuck tönen gemeinsam am Morgen und am Abend mit Amseln, Meisen, Spatzen, Buchfinken, Krähen und all denen, die ich noch nicht gelernt habe zu benennen. Pirol, Rabe, Kraniche und Graugänse höre ich nur ab und an, wie die hohen Töne der Milane, wenn sie wieder einmal von einer Krähe gejagt werden.

Ja, Wendland ist und bleibt eben auch Vogelland! Gestern erst entdeckte ich an einem Feldrand in der Nähe die Anpflanzung neuer Hecken als Begrenzung. Es ist unter anderem diese ‚Heckenwirtschaft‘, die hier noch von einigen Landwirt=innen gepflegt wird, die den Vögel Unterschlupf bietet; einmal abgesehen von den noch immer sehr zahlreich vorzufindenden alten Bauerngärten, den vielen, in der Relation zu anderen Gebieten, Biolandwirt=innen und den vielen Menschen, die ihre Gärten auf natürliche Weise bepflanzen und pflegen.

All das sorgt dafür, dass das Wendland als Wohnort oder Wochenenddomizil über die Jahre immer beliebter bei den Berliner=innen und Hamburger=innen geworden ist. Somit ist es eben auch leider schwieriger geworden bezahlbaren Wohnraum zu finden und Neubaugebiete, die, wie überall, in den meisten Fällen an Charme missen lassen, hier und da aus den Böden wachsen.

So halten sich Freud und Leid wie überall sonst auf der Welt die Waage.

Nun aber ruft mich der Garten, ich habe hier ein neues Projekt, das mich noch länger beschäftigen wird.



Ich freue mich sehr über die Teilnahme an meinem Projekt ‚Momente des Glücks‘ und bedanke mich auch hier noch einmal herzlich bei den Teilnehmer=innen:

https://randomrandomsen.wordpress.com/2024/04/14/klangwellen-und-glucksmomente/

http://brigwords.com/2024/04/19/momente-des-glucks-behutet/

https://cynthiaphilebrunn.wordpress.com/2024/04/28/gluck-ist/

meinen Beitrag findest du hier, falls du ihn noch nicht gelesen haben solltest:

Momente des Glücks 04

Weiß

Weiß und weiß nicht

Vor zwei Tagen erzählten mir ein Freund aus dem Südschwarzwald und eine Freundin aus Oberbayern Geschichten vom Schnee, während ich den ‚Nickenden Milchstern‘ entdeckte. Weiß sind beide – Schnee und Milchstern.

Und von jeher weiß der April nicht, was er will. Erst war er viel zu warm, nun ist er wieder frisch und kühl bis frostig. Also, alles in Ordnung? Nein. Denn fahre ich übers Land, dann kann ich nun singen: Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Der Flieder, der Weißdorn, die Apfelbäume blühen und viele Blumen in meinem Garten sind schon verblüht oder wurden viel zu groß, sodass sie bei den kräftigen Windstößen, die hier dann und wann mal über das Land fegen, abknickten.

Schön ist, dass es heuer sehr viel Schmetterlinge und auch Marienkäfer gibt als in den letzten zwei Jahren. Natürlich auch sehr viel mehr Nacktschnecken und das freut die Gärtnerin in mir nun einmal so gar nicht. Freude und Unmut, oder wie die Tante immer mal wieder zu mir sagte: lachen und weinen in einem Sack.

Wohin das alles führen wird weiß mensch nicht, auch nicht die Klimaforscher=innen. Sie wissen nur, dass alles sehr viel schneller geht als angenommen und prognostiziert. Weiße Korallenbänke heißt sterbende Korallenbänke.

Und die Menschen fliegen weiterhin mindestens einmal im Jahr in die Ferien, buchen Weltreisen auf Kreuzfahrtschiffen und die Politker=innen zocken hoch.

Es scheint, dass alle Aufklärung, alle Nachrichten dieser Welt nichts bewirken. Im Gegenteil, die Menschen, die von Lügenpresse sprechen vermehren sich, Verschwörungstheorien, Frauenhass, Rassismus, Sexismus, Populismus, religiöser Fanatismus wuchern.

Es gibt Tage an denen mich all das in den Keller zieht, andere an denen mein Kampfgeist stärker ist. Ob mein kleiner Beitrag hier oder für die Gesellschaft etwas bewirken kann weiß ich nicht. Aber ihr, die ihr mich schon länger kennt, wisst: I’ll never give up!

Und die Freude bleibt auch meine Freundin. All dieses Blühen zum Beispiel, freut mich. Trotzdem. Dass ich letzten Samstag spontan auf eine Party mitgegangen bin und über eine Stunde am Stück getanzt habe, das freut mich auch. Dass ich doch so langsam aber sicher heimisch im Wendland geworden bin, dass sich Menschen freuen mich zu sehen, wenn ich irgendwo spontan auftauche, auch.

So nähre ich weiterhin den weißen Wolf in meiner Brust und bleibe zuversichtlich.

Unerwartet

Ob ich lese, rieche, sehe, träume, gehe, sinniere, lausche, spüre oder rede, plötzlich sind sie da, die Erinnerungen. Das innere Labyrinth öffnet seine Pforten. Oftmals unerwartet, durchaus auch manchmal unerwünscht.

Das Damals im Heute, das Bedauern, die erfüllten und unerfüllten Wünsche, die Weggabelungen, die sich verändernden Perspektiven und Sichtweisen im Lauf eines Lebens.

Gemeinsame Wege kamen an Weggabelungen, die Eine ging links, der Andere rechts, bis sie sich verloren hatten. Alle Wege dürfen gewürdigt werden, alle Weggabelungen verstanden und akzeptiert. Leicht ist das nicht!

Wie ich von hier nach da fahre, singt es in mir, wie schon öfter in der letzten Zeit: It’s the end of the world as we know it …

1987 – von REM in die Welt gebracht – hörte ich es damals immer wieder, ohne zu erahnen, dass diese Welt einmal an ein Ende kommen könnte, das alles andere als ein Wohlgefühl auslösen würde.

Auch Resilienz will geübt und verankert werden. Ich bin dünnhäutiger geworden.

Jetzt sind viele Rehe auf den Wiesen zu sehen; auch ich scheue bei manchen Menschen zurück und suche flink das Weite.

Kraniche begleiten meine Alletage; ein immer wiederkehrendes Glück. Das nutzt sich nicht ab. Die ersten Störche sind zurück und dann diese zwei unerwarteten Begegnungen in der Nacht, auf dem Weg von dort nach hier: ein Nutria – wie schnell die sind; ein Waschbär – wie klein die sind!

Das unaufgeregte, und mancherorts auch schwere Land, wartet mit Unerwartetem auf. Das mag ich! Ich bin nicht für das Verharren in Erinnerungen geschaffen. Die Nomadin zieht ins Frühlingsland. Noch haben sich die Füße nicht eingelaufen, noch sind die Schritte winterschwer, noch sitzt die Henne auf ihrem Ei.

 

Montagsbeitrag III

Herbstanemonen leuchten jetzt

 

Herbst anfangen

das Feuer ins Haus hinein tragen

erste Kastanien beulen Hosentaschen

satter Erdenduft

Pilze hier und da

Laubrascheln, mildes Licht

am Abend der Schal bei geöffnetem Fenster

noch nicht hinein wollen

wie früh es nun schon wieder dunkel wird

Herbstanemonen leuchten jetzt.



Hier geht es zu weiteren Montagsbeiträgen

von Graugans – aka Margarete Helminger

von Kraulquappe

Einen Rhythmus finden

#Montagsblogeintrag I

Mir gefällt, was derzeit Frau Graugans und auch Frau Kraulquappe bei sich machen: jeden Montag einen Eintrag schreiben und das erzählen/schreiben, was gerade ist. Mir gefällt auch und besonders, dass es ein Montag ist, der Anfang einer neuen Woche – vielleicht als Symbol, jetzt, wo ich am Anfang eines neuen Blogrhythmus stehe und sich so vieles geändert hat.

Vieles ist noch ungefähr und doch, wenn ich genau hinschaue, dann erahne ich, sehe ich schon so Manches –

draufklick = großes Bild

wie diese Blüte …

Wie Innen, so Außen, wie neu und klar, wie klar und ungefähr, wie ungefähr und festen Schritts, wie fester Schritt im Morgennebel, wie sich lichtende Morgennebel und klarer blauer Himmel, wie klarer blauer Himmel und leuchtende Herbstblumen – im Garten.

Manchmal, wenn ich im Garten werkel, denke ich an Hannah Höch. Sie hat das Dritte Reich in ihrem Haus in Berlin Heiligensee überlebt – in ihrem Haus und ihrem Garten. Noch heute kann man diesen prachtvollen Garten besuchen, wenn mensch sich vorher anmeldet.

Die meisten ihrer Künstlerfreundinnen und -freunde waren geflohen, im Krieg oder Schlimmeres oder tot. Manchmal fühlte sie sich einsam. Der Garten spendete Trost, Freude und die Pflanzen wurden zu Freundinnen.

– Die Gallerie öffnet sich, wenn du eins der Bilder anklickst –

Ich fühle mich gerade jetzt und hier nicht einsam, auch sind meine Freundinnen und Freunde weder geflohen, noch im Krieg, noch tot und trotzdem habe ich heute darüber sinniert, ob mir mein Garten auf Dauer Trost und Freude spenden würde – ja, würde er!

Jede Blüte feier ich. Jedes Kraut ehre ich, schneide es auch, trockne es für die Teedosen und Gewürzgläser.

Und doch … wie wäre es, wenn ich wüsste, dass um mich herum der Mob tobt und vielleicht schon morgen auch vor meiner Türe stehen könnte? Wie wäre es, wenn ich wüsste, dass alle meine Freundinnen und Freunde weit weg wären oder im Krieg oder in Gefangenschaft oder tot? Wie würden dann meine Bilder aussehen?

Die Zeiten sind unsicher und was kommt, weiß niemand von uns wirklich voraus zu sehen. Manchmal beschleichen mich Ahnungen. Ungute. Die Stimmung in Deutschland ist keine gute und der Mob formiert sich, hetzt, stachelt auf, verteilt Fehlinformationen und die Schafe blöken.

Einen sicheren Ort in einer verunsicherten Welt zu haben ist ein Geschenk. Doch wie sicher ist sicher, wenn es letztendlich keine Sicherheit gibt? Nur mich. Und einen Garten, der jetzt „mein Garten“ heißt. Und meine Liebe. Und meine Kunst.

Das muss erst einmal reichen!

Blaue Stunde – goldene Stunde

Postkartenedition 2022

Kunst für den Hut 2022

Ich bin spät dran in diesem Jahr. Das ist so vielem geschuldet. Aber wie auch immer noch, hier zeige ich euch meine diesjährige Postkartenedition.

Wie im letzten Jahr habe ich die Motive nach Jahreszeiten und Themen sortiert. Hinzu gekommen sind die Themen: Bildertafel, Minimal, Licht, Bildbearbeitung und statt Frühling einfach nur: Blüten.

Klickst du ein Bild an, so stehen darunter Titel und Bestellnummer. Bitte gib beides bei deiner Bestellung an. Dankeschön.

Es gelten die Preise vom letzten Jahr:

Fotos und Bildbearbeitung

DIN A 6 = 3,00€/Stück plus Porto (3€ im Inland, ins Ausland mit entsprechendem Aufschlag – gilt für alle Bilder)

DIN A 5 = 4,50€/Stück plus Porto

Fotomontagen und Bildertafeln

DIN A 6 = 5,00€/Stück plus Porto –

DIN A 5 = 7,50€/Stück plus Porto

Möglich sind immer auch andere Größen. Du kannst mich unter ulli.gau@web.de/Betreff: Kunst für den Hut kontaktieren und mir deine Wünsche und Bestellungen schreiben.

Bis zum 30.11. nehme ich gerne alle Wünsche entgegen, um dann die Fotos zu bestellen und die Karten zu gestalten. Der Versand findet Anfang bis Mitte Dezember statt. Möglich ist auch ein digitaler Versand, dann entfällt das Porto.

Nur auf dem Blog und bei digitaler Verschickung erscheint mein Namenszug auf den Bildern, die Postkarten signiere ich von Hand.

Ich freue mich über jede Bestellung und sage jetzt schon einmal DANKE!

So, nun aber die Bilder …

Die Galerie öffnet sich, die Bilder werden groß, wenn du ein Bild anklickst

Blüten

Sommer

Herbst

Winter

Weihnachten

Bildbearbeitung

 

Minimals

Licht

Bildertafeln

Fotomontagen

Es gibt auch wieder einen Kalender für 2023. Die Bilder habe ich in einer Bildertafel zusammengefasst, das Deckblatt ist eine Überraschung.

Wie im letzten Jahr kostet der Kalender: 25€ plus Porto

Sollte nun jemand nicht das geeignete Motiv gefunden haben, kann sie/er auch gerne noch einmal hier oder in den dort aufgeführten Links stöbern:

Die Kunst, mein Hut und Weihnachten