Alltag -10-

Das Thema Alltag geht nun in die zehnte Runde. Einige von euch haben schon ihre Beiträge dazu eingestellt, herzlichen Dank dafür und auch für eure Teilnahme in der neunten Runde. Die Links dazu füge ich wieder unten ein und wie immer gilt, sollte deiner fehlen, dann teile es mir bitte mit, damit ich dies korrigieren kann.

Weitere Beiträge für diese Runde bitte ich mit diesem hier zu verlinken. Merci vielmals!

Nun aber zu mir und meinem Alltag, den ich seit Anfang Mai nicht mehr als alltäglich empfinde, da so viel Neues in mein Leben getreten ist (ich habe ja schon darüber berichtet → https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/07/22/ein-erster-schnitt/). Nun gilt es, mich in all dem Neuen einzurichten und andere Prioritäten zu setzen, was nicht von heute auf morgen geschieht, sondern ein Prozess ist. Dabei spielen für mich Netze, die tragen und Vernetzungen eine große Rolle, sodass ich sie zu meinem Thema in dieser Runde auserkoren habe.

Tragende Netze:

In den letzten Wochen habe ich mich immer wieder gefragt wie es wohl Menschen geht und wie ihr Alltag ausschaut, die keine tragenden Netze, keine Familie, keine Freundinnen und Freunde, kein Wohlwollen, keine Unterstützung in diesem Leben, in dieser Welt haben. Einsamkeit ist eine der Antworten, Verzweiflung vielleicht auch, Traurigkeit bis hin zu Depressionen mögliche andere.

Warum sind die einen mit einem tragendem Netz gesegnet und andere nicht? Was ist der eigene Einsatz dafür und was liegt ganz woanders verortet und was kann es sein, dass Einsamkeit und Depressionen in unserer Zeit ein größer werdendes Thema geworden ist? Wie weben sich die Themen „Individualismus“ und „Abgrenzung“ dort hinein?

Auch wenn ich Antworten dafür in mir habe, möchte ich sie hier nicht ausbreiten, sondern lieber mit dir (euch) im Kommentarstrang darüber diskutieren, so du magst!

Ich selbst verfüge über ein starkes, tragendes Netz, darüber und über meine Dankbarkeit dafür schrieb ich schon in meinem Alltagsbeitrag -9- (Link s.u.).

Vernetzungen:

Wieder ein „Lied“ mit dem ich groß geworden bin. Was auf der politischen Ebene für mich gilt, gilt auch auf der persönlichen und beruflichen Ebene. Vernetzungen überwinden räumliche Distanzen, lässt die Menschen auf der Welt näher rücken, sie sind Informationsaustausch und -fluss.

„Bloghausen“ verstehe ich als einen Teil meiner Vernetzungen, hier wuchs manch tragende Freundschaft, ich erfuhr Zuspruch für meine Gedanken, meine Bilder/Fotografien, für meine Art des Schreibens. Vernetzung ist Unterstützung auf dem eigenem Weg, ist Austausch und Inspiration und kann zu einem tragendem Netz werden, Brüche, Lücken und Raum für weitere Vernetzungen gehören dazu.

Diese Gedanken inspirierten mich zu der unteren Fotomontage.

Fazit

Mein tragendes Netz sind meine Familie, meine Freundinnen und Freundinnen, meine Vernetzungen unterstützen mich auf meinen persönlichen, beruflichen und künstlerischen Ebenen.

Wie ist das bei dir? Was meinst du gehört noch dazu? Ich freue mich über den Austausch!



Die Links aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der neunten Runde:

http://www.schorfheidewald.de/das-immerwiederkehrende-jahresaktion/das-immerwiederkehrende-9/

https://susannehaun.com/2019/07/04/alltag-9-susanne-haun/

https://gerdakazakou.com/2019/07/05/alltag-9-im-zickzack-wellen-politik-und-eulentasse-zeichnen-bearbeiten-4-7-2019/

https://pawlo.wordpress.com/2019/07/05/alltag-9-ein-stein-im-anrollen-a-rolling-stone/

https://fruchtigherb.wordpress.com/2019/07/06/alltag-juli-2019/

https://erntetank.wordpress.com/2019/07/06/alltag-00009/

https://klunkerdesalltags.blog/2019/07/06/alltag-light-samstag/

https://annalenaslesestuebchen.wordpress.com/2019/07/06/alltag-das-immerwiederkehrende-9/

https://geschichtenundmeer.wordpress.com/2019/07/07/ein-samstag-im-juli/

http://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2019/juli/zu_ullis_projekt_alltag_9

https://mitziirsaj.com/2019/07/07/alltag-ix-dinge/

https://vrojongliert.wordpress.com/2019/07/07/alltag-9-12-reizend/

https://fuenfprozentfrau.blogger.de/stories/2730064/

https://geschichtenundmeer.wordpress.com/2019/07/07/ein-samstag-im-juli/

https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2019/07/19/alltag-juli-tueren/

https://alpinerot.wordpress.com/2019/07/09/fuenf-situationen-fuer-ullis-projekt-alltag/



Die Idee → https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/10/19/alltag-eine-idee/

Was bisher geschah:

https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/11/03/alltag-1/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/12/01/alltag-2/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/01/05/alltag-3/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/02/01/alltag-4/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/03/01/alltag-5/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/04/05/alltag-6/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/05/03/alltag-7/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/06/01/alltag-8/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/06/29/pausenzeichen-und-alltag-9/

56 Gedanken zu „Alltag -10-

    • Hallo Jaelle, ich freue mich sehr, dass du wieder mitgemacht hast und komme auch später bei dir vorbei, noch bin ich im Landeanflug 😉
      herzliche Grüsse
      Ulli

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  1. Pingback: Samstag wird gebadet #Alltag | Jaellekatz

    • Lieber Arno, später komme ich auch gerne noch bei dir vorbei, bin noch im Landemodus 😉
      Ich weiss nicht, ob es generell ein Fehler ist, sich zurückzuziehen, im Privatem habe ich gelernt mich auch in schlechteren Zeiten zu zeigen, in der virtuellen Welt mag ich mich nicht sooo ausbreiten, aber mittlerweile teile ich schon mit was gerade ist und warum ich gerade nicht so sichtbar bin.
      Liebe Grüsse
      Ulli

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  2. Ich bin ohne tragendes Netz aufgewachsen, tue mich nach wie vor schwer damit, stabile Netze aufzubauen. Sie bleiben dünn und fadenscheinig. Unter leichter Last reißen sie schnell. Das hat viele Nachteile, aber auch den Vorteil, dass man sich auf seine eigene Kraft zu verlassen lernt.
    Ein Bekannter, der bis ins hohe Alter von allen Seiten im Netz getragen wurde, lernte das nie und brach zusammen, als einmal die volle Last des Lebens auf ihn einstürzte.
    Ich arbeite daran, Fäden zuzulassen, doch so ganz werde ich mich nicht in ihnen verstricken wollen.
    Liebe Grüße
    Alice

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    • Liebe Alice, kein tragendes Netz in der Kindheit erfahren zu haben ist absolut prägend. Ja, mensch lernt dann sich auf sich selbst verlassen zu können und öffnet sich nur langsam. Aber auch mit tragendem Netz ist es nicht immer einfach sich zu öffnen und sich auch mit seinen traurigen Seiten oder kranken zu zeigen, da braucht es ein gutes Hinspüren von einem selbst, bei wem das gehen könnte oder kann.
      Hab herzlichen Dank für deins, dass ich als kleine Öffnung wahrnehme 🙂
      herzlichst, Ulli

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  3. Liebe Ulli, schön von Dir zu lesen und interessant, dass Du gerade in der Neuordnung Deines Lebens dieses Thema aufrufst. Mir geht es mit dem Netzwerken so ähnlich wie Arno. Die vielen Tode von Freunden, Eltern… sind die herbesten Verlust von Netz oder Boden, aber das schlimmste Einbruch war seinerzeit die Nachwendezeit, in der wirklich alle Bindungen brökelten bzw. sich auflösten. Es dauerte Jahre ein neues Netzwerk aufzubauen und es fehlt mir bis heute hier und da eine schützende Flanke, denn „Seilschaften“, die aus Bildungswegen wachsen, lassen sich nich erneuern.
    Meinen Beitrag 10 findest Du hier: https://www.schorfheidewald.de/das-immerwiederkehrende-jahresaktion/das-immerwiederkehrende-10/

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    • Liebe Petra, das stimmt, Tod gehört zu den entstehenden Lücken im Netz, wie ich gerade eben ja auch schmerzlich erfahren muss, auch wenn der Mensch innerlich bleibt, ist es anders, da ja auch noch andere Menschen daran hängen und man erst sehen muss, ob und wie sie bleiben.
      Gesellschaftliche Brüche, so, wie du sie erlebt hast, kenne ich nicht, ich glaube, dass es dann schwierig wird neues Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Ich kenne nur die Brüche, wenn ich umgezogen bin, aber selbst die waren manchmal sehr schmerzhaft, da ich eine treue Seele bin, wenn ich mich erst einmal auf eine Freundschaft eingelassen habe, leider ist das nicht für jede und jeden so.
      Wie schwer muss es auch für Menschen sein, die geflüchtet sind, ihre Familien und Freundinnen und Freunde in der Heimat zurückgelassen haben!
      Liebe Grüsse
      Ulli

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      • Ohne Frage, liebe Ulli, für Geflüchtete ist das Netz noch dünner. Stell Dir vor: Keiner meiner einstigen Kollegen ist noch in seinem Beruf tätig, der Chef nahm sich das Leben, die Familien brachen auseinander. Entscheider waren sehr bald ausschließlich Menschen aus dem Westen … usw. So ein Wandel (den ich auch wollte) ging bis in die letzte Haarspitze. Ich wünsche Dir alles Gute.
        Grüße aus der Schorfheide
        Petra

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        • Ich war am vergangenem WE in der Nähe von Wittenberge und habe gestaunt wieviel sich dort in den letzten 2-4 Jahren verändert hat – ich glaube, dass „wir Wessies“ uns nicht wirklich vorstellen können, was dieser Wandel für euch bedeutet hat, auch wenn ich einige Freundinnen und Freunde aus der ehemailgen DDR habe und hatte, wir oft darüber gesprochen haben – es ist einfach anders, ob man mittendrin steckt oder nur von aussen draufschaut, Mitgefühl hin oder her.
          liebe Grüsse
          Ulli

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  4. ein riesiges und sehr ambivalentes Thema, liebe Ulli, über das sich unendlich vieles sagen ließe. ich greife einen aspekt herus, der mir angesichts deiner Collagen einfiel. Es handelt sich um zwei Absätze aus meinem Romanfragment „Schwanenwege“, erstes und viertes Kapitel. Harald ist Ornithologe, Sohn, Bruder von vier, geschieden. …. .

    (Aus dem 1. Kapitel) Bevor die Tümpel unpassierbar wurden, musste Harald noch ein letztes Netz nachsehen und abbauen. Ein einziger Zaunkönig hatte sich darin verfangen. Der Sturm hatte ihn wohl hierher verschlagen. Mit routinierten Griffen befreite er den heftig flatternden Federball und nahm ihn behutsam in seine großen, ein wenig zu knochigen Hände. Er klemmte das Köpfchen zwischen Mittel- und Ringfinger und begann, das Vögelchen, das nun ganz still war – nur das Herz unter dem unendlich zarten Rippenbogen schlug heftig -, zu untersuchen, zu vermessen und ihm einen Normring anzupassen.
    „Auch ich bin ein beringter Vogel“, murmelte Harald mit Blick auf den schweren Siegelring, der an seinem rechten Ringfinger stak.
    ….

    (aus dem 4. Kapitel. Die Radiosendung gab es an dem Tag 2. März 2005 tatsächlich.) Um sich auf andere Gedanken zu bringen, stellte er das Autoradio an. Eine sonore Stimme sagte soeben: „Die Veranstaltung steht unter dem Motto Vertrauen schaffen – Wie wir morgen miteinander reden werden.“

    Seine Gedanken wurden trüb und schwer. Morgen. Sein Morgen flößte ihm durchaus kein Vertrauen ein. Da war die Unsicherheit der Jobsuche. Und seine Einsamkeit. Gut, er war gerne allein. Die Frauen, mit denen er seine Abende und manchmal auch seine Nächte verbrachte, wollten ständig reden, über Beziehungen, Probleme, Missverständnisse, weiß der Teufel. Er hielt sie nicht lange aus, und meistens war er ganz froh, wenn sie wieder verschwanden. Vertrauen. Nein, das hatte er wirklich nicht. In niemanden, und schon gar nicht in sich selbst.
    Eine energische Frauenstimme drängte sich in seine Grübeleien. „Mit Kompetenznetzen Zukunft gestalten“, sagte sie. Zukunft! …Sein Ohr fing Bruchstücke der laufenden Sendung auf. Es ging um eine Gemeinde in Dänemark, „die sich eine virtuelle Infrastruktur aufbaut, weil es keine reale mehr gibt.“ Die Gemeinde hatte keine Schule, kein Krankenhaus mehr, auch keinen Laden, dafür aber „das größte nicht-kommerzielle drahtlose Breitbandnetz Europas“. ‘Hol sie alle der Teufel!’ murmelte Harald. So also gedachte man in Zukunft miteinander zu reden und Vertrauen zu schaffen. Mit Netzen.
    Netze. Damit kannte er sich aus. Die gehörten zu seinem Beruf. Ohne Netze ging nichts. Heerscharen von Freiwilligen stellten sie auf, rund ums Jahr, weltweit. Damit fingen sie Vögel, Millionen und Abermillionen Vögel, große und kleine, registrierten sie, nummerierten sie, beringten sie. Implantierten Peilsender, überwachten sie mit Satelliten. Ein weltweites Netz von Vogelfängern und Beringern, ihrerseits vernetzt mit wissenschaftlichen Instituten, Politikern, pharmazeutischen Firmen. Man hatte die Wanderer der Lüfte umstellt mit Netzen, entschlossen, ihnen ihre letzten Geheimnisse zu entreißen. Geheimnisse gehörten nicht in diese Welt. Sie waren eine Herausforderung. Sie störten.
    Schwäne fing man mit Reusen und legte ihnen Ringe um den Fuß oder farbige Manschetten um den Hals, um sie später identifizieren zu können. Besonders bei toten Schwänen war das wichtig. Kürzlich hatte er einen mit blauem Halsring gefunden, der stammte aus Estland. Er lag in einem vereisten Rübenfeld, ein Habicht stritt sich mit einem Kolkraben um das Aas.
    Harald stieß pfeifend den Atem aus. Ihm war eng um Brust und Hals. Automatisch blickte er auf den Ring an seinem Finger. Ringed goshawk of Winrod. Man würde ihn identifizieren können. Zum Glück war er nicht der Schwan. Er war der Habicht, der sich mit dem Raben um den Kadaver stritt.

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    • Liebe Gerda, danke, dass du SO geantwortet hast. Die virtuellen Netze sind selbstredend zu hinterfragen, sie haben ihre Vorteile, aber eben auch ihre grossen Nachteile, so, wie du sie in dem zweiten Absatz benennst, da in der virtuellen Welt nie wirklich klar ist, wer mitliest, was mit all unseren Daten veranstaltet wird und werden kann. Ein Thema, dass mich gruseln lässt! Ich habe auf der Fahrt hin und her „Qualityland“ gehört, ein Hörbuch/Buch von Marc Uwe Kling, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt hat und das Ganze auf die Spitze treibt, da bleibt mir oft das Lachen im Hals stecken, da seine Szenarien denkbar sind und teilweise auch schon Realität geworden sind. Denken wir nur an die Werbung, die einem ins Haus gespült werden, weil man mal irgend etwas geguggt hat …
      Ja, Netze haben viel mit Vertrauen zu tun. Im virtuellen Netz wäge ich, wägen viele ab, was sie veröffentlichen und was nicht und das ist gut so, andere posten blind alles aus ihrem Leben … Vertrauen spielt natürlich noch mehr eine Rolle im privatem Bereich und auch hier kann Vertrauen gebrochen, missbraucht werden, das sind dann sehr schmerzhafte Erfahrungen.
      Soweit erst einmal, liebe Grüsse, Ulli

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  5. Dass wir alle aktiv am Miteinander bauen müssen, um gesund zu bleiben, zeigte sich für mich eindrucksvoll durch ein Erlebnis 2003 in Malta.
    Ich erlaubte damals dort, verband ihn mit einem Englischtraining vor Ort.
    Auf meinem täglichen Weg zurück zum Hotel begegnete ich ab und an einer Engländerin in ihren 80ern, die auf einem Stuhl vor dem Gebäude, in dem sie wohnte, saß.
    Ich verstand, dass sie das offensichtlich täglich tat, ihren Stuhl an die Straße zu stellen.
    Ich unterhielt mich gerne mit ihr, es war auch für mich schön.
    Einmal, es war schon spät, bat sie mich, ihren Stuhl zurück in den Hinterhof zu stellen.
    Dieses Erlebnis mit der Dame war Anlass, ältere Menschen in meiner Umgebung anzuregen, es ihr gleichzutun. Etwa ein Kaffeetischchen in den Vorgarten zu stellen. Dieses Anzeigen dabei, dass man Zuwendung braucht, war aber offenbar nicht ihr Ding.

    Ein weiterer Gedanke:
    Wie wäre es, wenn man entstellt wäre, wie würde man sich verhalten?
    Ich habe so manchen Menschen getroffen, die offensiv damit umgehen. Natürlich sieht man nicht die, die sich zurückgezogen haben. Ich fürchte sehr, ich wäre einer von ihnen.

    Wie Gerda sagte, ist das ein Riesenthema, tragende Netze, und so nur anzureissen.

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    • Ja Gerhard, ich stimme dir und auch Gerda zu, das ist ein grosses Thema mit sehr vielen Facetten, die sich nun durch eure Kommentare auch zeigen. Eins aber kann ich jetzt schon sagen, ohne Vertrauen keine tragenden Netze, ohne Liebe sowieso nicht. Weiterhin sind die virtuellen von den persönlichen Netzen zu unterscheiden.
      Ich danke dir für das Beispiel mit der älteren Dame, es braucht eben auch Mut sich zu zeigen. Dies gilt ganz besonders für alte und gehandicapte Menschen und selbst dann ist ja auch immer noch das Aussen da, das nicht zwangsläufig auf eine Öffnung eingeht, sondern in der Abgrenzung stecken bleibt, was wiederum schmerzhaft ist!
      Herzliche Grüsse
      Ulli

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      • „das Aussen da, das nicht zwangsläufig auf eine Öffnung eingeht“.
        Gerade das finde ich bei Beeinträchtigten oft so wunderbar, daß sie sich nicht beirren lassen. Durch Reaktion des Aussen.
        Mittlerweile schelte ich mich nicht mehr, wenn ich, auf den ersten Blick, verschüchtert bin oder irritiert.
        In der Regel, wie gesagt, ist der andere erprobt, nicht umsonst ist er draussen wie jeder andere.
        Und er gibt gutes Beispiel: Euch kann es auch so passieren – ich gebe euch schon mal ein Beispiel, wie man damit umgehen kann.

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  6. Das ist tatsächlich ein interessantes Thema, vielleicht komme ich nochmal drauf zurück. Ich war übers Wochenende auf einem Treffen erwachsener Kinder suchtkranker Eltern und wir kennen so etwas wie Netze ja nicht und lernen folglich auch nicht welche zu knüpfen, sofern wir nicht als Erwachsene in Therapie oder Selbsthilfegruppen gehen. Auf dem Treffen war in dem Kontext Thema, dass viele überhaupt erst durch die Selbsthilfegruppen sich zum ersten Mal im Zusammenhang mit anderen Menschen sicher gefühlt haben, und dass das immer ein Thema sein wird.

    Dass mein eigenes Netz auch infrastrukturtechnisch so gut wie weg ist, wenn man mir irgendwie die Assistenten cuttet darüber schrieb ich ja mehrmals auf den Fädenrissen (dort allerdings auch gerade gestern wieder indirekt, dass ich durch den Austausch dort auch in gewisser Weise so eine Art Netz habe, weil mir einige von den Leuten dort, die ich nur online kenne und das zum Teil nicht einmal gut einfach so ein Stück Selbstständigkeit gesichert haben).

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    • Als ich heute mal wieder Berg runter und rauf gefahren bin, habe ich genau über darüber nachgedacht: Selbsthilfegruppe analog, wie dialog … im Netz gibt es ja eben auch zu allen möglichen Themen Foren – es gab eine Zeit, in der auch ich in einem verbandelt gewesen bin, mit der Zeit aber zeigten sich dann eben doch starke unterschiedliche Meinungen, die leider nicht sachlich diskutiert worden sind, sodass ich ausgestiegen bin. Ich bin froh, dass ich in Bloghausen diese Sach- aber auch Herzensebene gefunden habe.
      Liebe Grüsse
      Ulli

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  7. Pingback: In der Hitze des Autos… – Kopf und Gestalt

  8. Pingback: Gehört Reisen zum Alltag ? | la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

    • Ja allerdings, liebe Myriade, politische Netzwerke sind nicht ungefährlich, wie wir ja gerade eben hatnah miterleben können!
      Mir ging es mehr um die privaten Netze, aber auch die beruflichen … finde es aber sehr wichtig auch die Nachteile aufzuzeigen!
      Oh ja, ruhigere Gewässer wären fein. Am Sonntag sass ich an der Elbe in Wittenberge, kein Schifffahrtsverkehr, ruhiges, gemächliches Fliessen, gegenüber die Kraniche und Wildgänse, einige Spaziergänger*innen und Radler*innen, eine Stunde ausatmen … es liegt an mir diese Stunden täglich einzubauen.
      Liebe Grüsse und nun komme ich zu dir,
      Ulli

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  9. Netze geben zu Zeiten des Umbruchs ja ganz besonderen Halt. Schön, wenn das bei dir auch funktioniert!
    Auf meiner Seite „da sein im Netz“ habe ich ja schon viele Facetten und immer wieder in Wort und Bild zum Thema Netz beigetragen. Aber das Thema ist so weit gestrickt, dass es hier wieder ganz anders und spannend zum Vorschein kommt.
    Mein 10. Alltagsbeitrag handelt von dem Bedürfnis nach Stille. Und da möchte ich hinzufügen, dass Alleinsein und Stille durchaus auch Kommunikation mit einem übergreifenden Netz und Halt sein kann.
    https://pawlo.wordpress.com/2019/08/02/alltag-10-wenn-es-drumherum-still-wird-when-silence-comes-in/
    Mit herzlichen Grüßen und Daumendrücken für deine Umschwung, Petra

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    • Liebe Petra,
      über die Sehnsucht oder dem Bedürfnis nach Stille könnte ich gerade auch einen Roman schreiben … sodass ich mich nun gleich gerne auf den Weg zu dir mache.
      Herzlichen Dank und Gruss
      Ulli

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  10. Liebe Ulli,
    ich denke da im Augenblick an Leute, deren (stuetzendes) Netz ploetzlich wegbricht. Was mich darauf bringt: gestern erhielt ich die Nachricht, dass der (einzige) Sohn einer Blogger-Freundin [wir waren im vergangenen Jahr bei ihr zu Besuch in Cincinnati] verstorben ist, und das, nachdem kurz [3 Tage] nach unserem Besuch dort ihr Mann an ploetzlichem Herzstillstand verstorben ist [https://wp.me/p4uPk8-1Ac]. So ist nun fuer sie das Netzwerk der Familie weg. 😦
    Liebe Gruesse,
    Pit

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    • Meiner Meinung nach nicht, da sie einseitig funktionieren, du wirst angefragt, dann hilfst du, aber darüber hinaus scheint ja nichts Tragendes da zu sein?!!!
      Netze sind Verbindungswerk, Begegnung findet an den Knotenpunkten statt, hier wirkt auch das Tragende …
      herzliche Grüsse an dich, Tom,
      Ulli

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    • Ich hatte deinen Beitrag schon auf meine Linkliste gesetzt, liebe Bruni, aber es trotzdem gut, so werden vielleicht auch jetzt schon noch andere darauf aufmerksam.
      Danke und liebe Grüsse
      Ulli

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  11. So viele Kommiworte zu lesen, so wichtige, und nun mußte ich einfach stoppen, damit ich endlich auf Deine Worte Bezug nehmen kann, liebe Ulli. Recht hast Du, Netzwerke, die uns tragen, sind hochwichtig, so ganz ohne wirds einsam und eisig, vielleicht ist man dann irgendwann verbittert und hilflos am Rande von etwas, das nur noch Angst einflößt und das sollte kein Mensch erleiden müssen.
    Doch zu riesige Netzwerke haben oft auch zu große Maschen, durch die man fallen kann. Ein kleineres, engeres tut auch gut. Aber ich denke, Netzwerke sind sehr unterschiedlich.
    Ich wuchs in einem großen Netzwerk auf, so behütet, daß es wie ein tiefes Nest war und da herauszuklettern kann dauern. Nun sind es nicht mehr so viele wie früher, aber ich kenne sie alle besser und das ist gut.

    Du hast so vieles erlebt in den letzten Monaten, liebe Ulli, hast so vieles verarbeiten müssen und Du gehst nun einen anderen Weg, einen, den man vorher nicht sehen konnte und doch ist es der Deine.
    Unsere Menschenwege sind oft seltsam und doch gehen wir sie, weil sie vor unserer Nase liegen und anders sollte es vermutlich auch nicht sein…
    Auch die virtuellen Netzwerke zeigen uns Wege und ergänzen oder ändern unsere eigenen Gedanken.

    Ganz herzlich, Bruni

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    • Liebe Bruni,
      schön, dass du dich annährernd durch die „Flut“ gelesen hast, ohne deins aus den Augen zu verlieren, ich mache das nur selten und wenn, dann erst nachdem ich meins geschrieben habe, um mich nicht beeinflussen zu lassen.
      Ja, Netzwerke haben durchaus auch ihre Schattenseiten, gerade die politischen … seufz …
      Mein familiäres Netzwerk ist immer schon sehr klein nd überschaubar gewesen und behütet wuchs ich nicht auf, allerdings wurde ich von zwei wichtigen Menschen getragen und das reicht aus, um später mit all dem, was nicht stimmte, klar zu kommen. Wenn ich heute von Familie spreche, dann meine ich meine Kinder, Enkelkinder, meinen Mann und mich, am Rande ist noch die Bruderfamilie, alle anderen sind aus dem Kontakt gegangen, manchmal aber nehme ich ihn trotzdem noch wieder auf.
      Danke auch für dein Mitfühlen in Bezug auf meinen neuen eigenen Weg, der eben neu ist und doch bleibe ich ja die, die ich bin 😉
      Herzliche Grüsse
      Ulli

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  12. Ich war jetzt drei Wochen nicht im virtuellen Netz, da ich mich mit meinem realen Netz beschäftigt habe. Dazu gehören Familie, Freundschaften, Bekannte und KollegInnen. Die ersten beiden Kategorien sind natürlich die wichtigsten und davon braucht es auch keine großen Mengen. Sich auf Menschen mit allen ihren Vor- und Nachteilen einzulassen ist anstrengend und schön. Ich habe nur ein paar Menschen, die mir richtig nahestehen. Das ist gut so, da ich mehr vermutlich nicht aushalten würde.

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    • Dein Kommentar kommt gerade im richtigen Augenblick! Meine „kleine, aber sehr feine“ Familie hält mich seit Wochen in Atem und das geht auf Kosten von anderem, z.B. Gegenbesuche in Bloghausen zu machen, was aber gerade nicht klappt – also werde ich mich, solange die Situation so ist wie sie ist hier rarer machen. Reales Leben geht auch für mich vor digitalem Leben …
      herzlichen Dank ud liebe Grüsse
      Ulli

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  13. Pingback: Alltag 10 – Susanne Haun | Susanne Haun

  14. Pingback: Alltag im Netz – klunkerdesalltags

    • Liebe Zoé, du bist schon auf meiner Linkliste, dieses Mal sogar an erster Stelle 🙂 , da du die Erste gewesen bist! Für mich ist das WE 07./08.09. relevant!
      Ich freue mich auf die vorletzte Runde.
      Liebe Grüsse
      Ulli

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  15. Pingback: Alltag -11- |

  16. Pingback: Alltag 12 2019 |

  17. Pingback: Alltag 13 2019 – Finale |

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