Geplauder und Momente des Glücks im April

Ob ich im Garten werkel, mit dem Auto von hier nach da fahre oder unter der Dusche stehe, die Gedanken fließen und so habe ich in den letzten eineinhalb Wochen einige Blogeinträge geschrieben, von denen aber nicht einer hier Eingang gefunden hat.

Der Frühling ist zurück – so schön!!! Das Wendland hat in diesem Jahr im April schon das Maigesicht aufgesetzt. Das alte Volkslied ‚Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus‘ kann nun geändert werden in: ‚Der April ist gekommen …‘

Bei allem Stirnrunzeln darüber ist es eine Freude jetzt übers Land zu gehen oder zu fahren. Ich kenne kein Gebiet in Deutschland, wo es so viele alte Fliederbüsche in allen Farbtönen gibt, manche sogar wild im Wald, nirgendwo wachsen so viele alte Kastanien und Eichen dem Himmel entgegen und nirgendwo sonst duftet das Land so intensiv, wie es das gerade jetzt tut. Raps- und Fliederdüfte mischen sich in den Geruch von frisch gemähten Wiesen und feuchten Wäldern, eine olfaktorische Freude der besonderen Art.

Jetzt beginnen auch die Gartenarbeit, die Mußestunden mit Buch im Liegestuhl und die Stromerzeit in Wald und Flur. Natürlich ist das nicht alles, es gibt ja auch noch die Familie, die Freundinnen und Freunde, den Haushalt, meine Vorstandsarbeit, das Projekt der Frauenbilder, die Momente des Glücks, der eine und andere Arztbesuch und ein neues Engagement, über das ich hier aber erst einmal noch schweigen möchte.

Vielleicht hört sich das jetzt etwas atemlos an, ist es aber nicht, da ich ja den Schlendergang eingenommen habe.

Die Tage scheren sich allerdings nicht um meine Entschleunigung, nicht um meinen Schlendergang, schwupps ist wieder einer vorbei und ich habe wieder nichts geschrieben. Und so wird es wohl in den nächsten Wochen bleiben.

Derweil fange ich Bienen und Wespen, Fliegen und andere Flattertierchen mit dem Glas und entlasse sie wieder in die Freiheit, wische ich Spinnweben von Decken und Wände, sammel ich Schnecken und musste die alljährliche Ameisenflut in meiner Küche Herr werden. Ameisen gehören zu der Spezies des ‚lichtscheuen Gesindels‘ und Ata mögen sie auch nicht. Also habe ich einen Tag und eine Nacht das Licht brennen lassen und zuvor habe ich die Flächen mit Ata abgeschrubbt, nun gibt es keine Ameisen mehr. Geht doch!

Mit den Schnecken ist es leider anders. Nur sammeln reicht leider nicht. Schweren Herzens habe ich biologisches Schneckenkorn gekauft und muss es jeden Tag an gleicher Stelle ausbringen, da es jeden Morgen weg ist. Damit habe ich zwar rausbekommen woher sie kommen, aber mir tut es dann doch in der Seele weh zur Mörderin zu werden.

Dieser sehr nasse Herbst und Winter hat zur Folge, dass es in diesem Jahr sehr viel mehr Schnecken und Insekten gibt als im letzten Jahr. Die Vögel dürfen sich freuen, aber auch die Maulwürfe und Erdkröten!

Ich erfreue mich an den zahlreichen Marienkäfern, den wieder mehr gewordenen Schmetterlingen, über die Mücken schweige ich und kratze auch besser nicht an den mehr werdenden Stichen herum.

Bleibe ich doch lieber bei den Freuden, wie dieses Tirillieren der vielen verschiedenen Vögel, die nun zurück sind. Nachtigall und Kuckuck tönen gemeinsam am Morgen und am Abend mit Amseln, Meisen, Spatzen, Buchfinken, Krähen und all denen, die ich noch nicht gelernt habe zu benennen. Pirol, Rabe, Kraniche und Graugänse höre ich nur ab und an, wie die hohen Töne der Milane, wenn sie wieder einmal von einer Krähe gejagt werden.

Ja, Wendland ist und bleibt eben auch Vogelland! Gestern erst entdeckte ich an einem Feldrand in der Nähe die Anpflanzung neuer Hecken als Begrenzung. Es ist unter anderem diese ‚Heckenwirtschaft‘, die hier noch von einigen Landwirt=innen gepflegt wird, die den Vögel Unterschlupf bietet; einmal abgesehen von den noch immer sehr zahlreich vorzufindenden alten Bauerngärten, den vielen, in der Relation zu anderen Gebieten, Biolandwirt=innen und den vielen Menschen, die ihre Gärten auf natürliche Weise bepflanzen und pflegen.

All das sorgt dafür, dass das Wendland als Wohnort oder Wochenenddomizil über die Jahre immer beliebter bei den Berliner=innen und Hamburger=innen geworden ist. Somit ist es eben auch leider schwieriger geworden bezahlbaren Wohnraum zu finden und Neubaugebiete, die, wie überall, in den meisten Fällen an Charme missen lassen, hier und da aus den Böden wachsen.

So halten sich Freud und Leid wie überall sonst auf der Welt die Waage.

Nun aber ruft mich der Garten, ich habe hier ein neues Projekt, das mich noch länger beschäftigen wird.



Ich freue mich sehr über die Teilnahme an meinem Projekt ‚Momente des Glücks‘ und bedanke mich auch hier noch einmal herzlich bei den Teilnehmer=innen:

https://randomrandomsen.wordpress.com/2024/04/14/klangwellen-und-glucksmomente/

http://brigwords.com/2024/04/19/momente-des-glucks-behutet/

https://cynthiaphilebrunn.wordpress.com/2024/04/28/gluck-ist/

meinen Beitrag findest du hier, falls du ihn noch nicht gelesen haben solltest:

Momente des Glücks 04

Momente des Glücks 04

Ich stand auf der obersten Sprosse des Glücks, und mit den obersten Sprossen des Glücks hat es eine merkwürdige Bewandtnis. Sie lassen einem zu wenig Spielraum. Man verbeißt sich geradezu ins Glück und ist strengendstens darauf bedacht, es in seiner gesamten Fülle zu halten. Man weiß, dass es nicht höher hinaufgeht, aber man weiß sehr wohl, dass es einen Abstieg gibt. Außerdem weiß man, wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, dass es keinen Dauerzustand gibt. Dieses Wissen macht unruhig, mitunter sogar ängstlich. Das Glück wird zu einem Trapezakt, und ein Trapezakt erfordert höchste Konzentration. Da sind ein Paar Hände, die einen im leeren Raum auffangen und halten, und auf die muss man sich konzentrieren. Alles andere ist auszuschalten – jeder unberechtigte Gedanke, jede von außen oder innen kommende Irritation, jede sich anschleichende Vorahnung, jedes Wort, das aus dem Zuschauerraum zu einem heraufdringt, jedes tanzende Licht, das den Blick abzulenken versucht. Kurzum, man muss sich verkapseln, auf sein Können verlassen und an den Erfolg glauben, hundertprozentig.

Aber ein Trapezakt dauert immerhin nur ein paar Minuten. Dann ist er überstanden, und man kann sich entspannen. Während ein Zustand höchsten Glücks ja gar nicht überstanden werden darf. An eine Entspannung ist demnach nicht zu denken. Man muss auf der Hut sein und darf nicht locker lassen, vom Moment des Erwachens an bis zum Moment des Einschlafens. Auf diese Weise wird das Glück zu einer tagesfüllenden, anstrengenden Beschäftigung.

(…) Glück ist ein ständiges Auf und Nieder und daher ein ebenso unvollkommener Zustand wie jeder andere. (…) Dass mein Glück dieser traumtänzerischen Auffassung nicht standhalten konnte, dass es mit mir zusammen auf der obersten Sprosse zu erstarren drohte, das merkte ich nicht.

Angelika Schrobsdorff – Der Geliebte – Seite 255 in der Taschenbuchausgabe des dtv



Diese Passage sprang mir entgegen, als ich vor ein paar Wochen das wunderbare Buch von Angelika Schrobsdorff gelesen habe. Ein Hoch auf die öffentlichen Bücherschränke und ihre verborgenen Schätze! Ja, manchmal muss ich ein bisschen wühlen, um fündig zu werden. So, wie ich manchmal nach dem Glück Ausschau halte, das sich dann aber nicht adhoc zeigt, so, wie es sich nicht festhalten lässt, wenn es erscheint. Das Glück ist noch nicht einmal das tragende Netz unter dem Trapez, es ist eine Erinnerung, ein kurzer Moment in all dem Auf und Ab des Seins. ‚Der Geliebte‘ war und ist ein Glücksfund und gehört nun zu den Büchern, die ich nicht, nun gelesen, wieder zurück in den öffentlichen Bücherschrank stellen werde.



Wenn auch du einen Moment des Glücks oder deine Gedanken zum Glück teilen möchtest, dann verlinke doch deins mit diesem Beitrag im Kommentarstrang. Am Ende des Monats veröffentliche ich alle bis dahin gesammelten Momente des Glücks.

Willkommen!



Die Zusammenfassung vom März kann ich erst jetzt mit euch teilen, da das Ende des Monats auf Ostern fiel.

Im März beteiligte sich Brigwords – herzlichen Dank dafür

Momente des Glücks/Abschied

Zwar hatte Myriade gar nicht im Sinn diesen Beitrag meinem Projekt zuzuordnen, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass er wunderbar hierzu passt. Nochmals meinen herzlichen Dank dafür!

Sind nicht Zufriedenheit und Entspannung Grundlagen für die Momente des Glücks? Mehr könnt ihr hier lesen -> https://laparoleaetedonneealhomme.wordpress.com/2024/03/30/freitag-29-marz-2024-richtig-blau/

Meinen dritten Beitrag findest du hier ->https://cafeweltenall.wordpress.com/2024/03/15/momente-des-gluecks-03/

Momente des Glücks im Februar

All dieses Sprießen – das Glück des Februars

Herzlichen Dank an alle, die ihren Glücksmoment im Februar mit diesem Projekt geteilt haben!

Karfunkelfee hat mir ihren Moment direkt in den Kommentarstrang geschrieben, sodass ich ihn hier für alle zugänglich machen möchte.

von  https://karfunkelfee.wordpress.com/

Liebe Ulli,
Meinen letzten unverdünnten Glücksmoment erlebte ich beim Winterwaldwandern am vergangenen Sonntag. Ich hörte ein leises Geräusch im Gebüsch und blieb lauschend stehen. Ein Hase äugte zu mir herüber. Er rannte nicht davon, so, wie der Wind stand, musste er mich auch gewittert haben. Doch er zeigte kein Fünkchen Angst, blickte mir geradeaus und neugierig in die Augen. Der magische Moment dauerte nur eine Minute, die sich wie eine andere, eine traumähnliche Dimension anfühlte, in der Zeit keine Rolle spielt.  Wir sind alle verbunden und Meister Lampe lehrte mich an diesem Tag etwas über Angst. Dann trottete er einfach davon, gemächlich wie ein zufriedener alter Krieger, der nach Hause geht.
Mein Beitrag und mein Dank an Deine schöne Idee.
Liebe Grüße
Amélie –

von https://rosasblog54.com

Für die Ewigkeit

von https://brigwords.com/2024/02/09/momente-des-glucks-noch/

und mein Beitrag -> https://cafeweltenall.wordpress.com/2024/02/02/momente-des-gluecks-02/



Im März geht es weiter. Ich freue mich über jede und jeden Moment, gerade und weil die Welt so ist wie sie ist! Uns allen zur Freude.

Wenn du dich beteiligen möchtest, dann verlinke doch bitte deinen Beitrag im Kommentarstrang mit diesem, damit ich dich finden kann. Merci.

#Momente des Glücks 02


Ich liebe dich

Dunkel war es, kalt auch. Eine Straße in Berlin mit typisch breitem Gehweg. Daneben eine zweispurige Straße links, eine zweispurige Straße rechts. In der Mitte rumpelte die Hochbahn stadtein- und auswärts.

Die Schritte waren leicht, ich hatte ein Ziel. Ich ging, schaute, spürte, dachte und lauschte, als ein Satz in mir aus allen anderen hervor tönte:

‚Ich liebe dich‘.

Ein Satz in Endlosschleife.

Ein Satz ohne ein Du.

Ein Satz des Glücks.

Ein Satz mit einer Melodie und

einem Rhythmus.

Ein Satz für einen Luftsprung und

ein Lachen.

Ein Satz der Liebe.

Liebe braucht kein Du. Liebe ist –

auf dem Pfad der Schönheit.



Wenn auch Du eine Geschichte zu einem Glücksmoment in deinem Leben beitragen möchtest und Lust hast an diesem Blogprojekt mitzuwirken, dann verlinke bitte deinen Beitrag mit meinem jeweils aktuellem Beitrag des Monats.

Angedacht ist EIN monatlicher Beitrag an einem Freitag deiner Wahl.

Am Ende/am Anfang eines Monats werde ich die gesammelten Beiträge unter meinem aktuellen Glücksmoment veröffentlichen (s.u.).

Ich freue mich auf DEINE Momente des Glücks. Willkommen!

Mehr gibt es hier zu lesen → https://cafeweltenall.wordpress.com/2024/01/19/eine-idee/



Im Januar sind folgende Beiträge zu den Momenten des Glücks erschienen.

Mein herzlicher Dank an alle Teilnehmerinnen:

https://brigwords.com/2024/01/26/glucksmoment/

https://cynthiaphilebrunn.wordpress.com/2024/01/26/fruhes-gluck/

https://gerdakazakou.com/2024/01/26/tagebuch-der-lustbarkeiten-in-der-sonne-sitzen-penderecki-hoeren-und-alltaegliches-zeichnen/

https://olasuniverse.de/der-moment-in-dem-noch-alles-alles-gut-ist

https://cafeweltenall.wordpress.com/2024/01/26/momente-des-gluecks-01/

Montagsbeitrag III

Herbstanemonen leuchten jetzt

 

Herbst anfangen

das Feuer ins Haus hinein tragen

erste Kastanien beulen Hosentaschen

satter Erdenduft

Pilze hier und da

Laubrascheln, mildes Licht

am Abend der Schal bei geöffnetem Fenster

noch nicht hinein wollen

wie früh es nun schon wieder dunkel wird

Herbstanemonen leuchten jetzt.



Hier geht es zu weiteren Montagsbeiträgen

von Graugans – aka Margarete Helminger

von Kraulquappe

Postkartenedition 2022

Kunst für den Hut 2022

Ich bin spät dran in diesem Jahr. Das ist so vielem geschuldet. Aber wie auch immer noch, hier zeige ich euch meine diesjährige Postkartenedition.

Wie im letzten Jahr habe ich die Motive nach Jahreszeiten und Themen sortiert. Hinzu gekommen sind die Themen: Bildertafel, Minimal, Licht, Bildbearbeitung und statt Frühling einfach nur: Blüten.

Klickst du ein Bild an, so stehen darunter Titel und Bestellnummer. Bitte gib beides bei deiner Bestellung an. Dankeschön.

Es gelten die Preise vom letzten Jahr:

Fotos und Bildbearbeitung

DIN A 6 = 3,00€/Stück plus Porto (3€ im Inland, ins Ausland mit entsprechendem Aufschlag – gilt für alle Bilder)

DIN A 5 = 4,50€/Stück plus Porto

Fotomontagen und Bildertafeln

DIN A 6 = 5,00€/Stück plus Porto –

DIN A 5 = 7,50€/Stück plus Porto

Möglich sind immer auch andere Größen. Du kannst mich unter ulli.gau@web.de/Betreff: Kunst für den Hut kontaktieren und mir deine Wünsche und Bestellungen schreiben.

Bis zum 30.11. nehme ich gerne alle Wünsche entgegen, um dann die Fotos zu bestellen und die Karten zu gestalten. Der Versand findet Anfang bis Mitte Dezember statt. Möglich ist auch ein digitaler Versand, dann entfällt das Porto.

Nur auf dem Blog und bei digitaler Verschickung erscheint mein Namenszug auf den Bildern, die Postkarten signiere ich von Hand.

Ich freue mich über jede Bestellung und sage jetzt schon einmal DANKE!

So, nun aber die Bilder …

Die Galerie öffnet sich, die Bilder werden groß, wenn du ein Bild anklickst

Blüten

Sommer

Herbst

Winter

Weihnachten

Bildbearbeitung

 

Minimals

Licht

Bildertafeln

Fotomontagen

Es gibt auch wieder einen Kalender für 2023. Die Bilder habe ich in einer Bildertafel zusammengefasst, das Deckblatt ist eine Überraschung.

Wie im letzten Jahr kostet der Kalender: 25€ plus Porto

Sollte nun jemand nicht das geeignete Motiv gefunden haben, kann sie/er auch gerne noch einmal hier oder in den dort aufgeführten Links stöbern:

Die Kunst, mein Hut und Weihnachten

Nischenliteratur

Und Nischenkunst

Es gibt den Literaturmarkt und den Kunstmarkt. Beide grenzen aus. Beide orientieren sich am sogenannten Mainstream und suchen nach Kriterien, die Verkäufe garantieren. Beide suchen die Literatur und die Kunst aus, die sie anbieten und bewerben.

Mainstream wird gemacht. Mainstream bildet sich aus den Angeboten und so schließt sich ein Kreis, der viele Kunstschaffende und Schreibende außen vor lässt.

Hinzu kommen Schreibwerkstätten und Malkurse, die dir zeigen wollen/sollen, wie du am besten einen Text schreibst, ein Bild gestaltest. So wird alles glatt gebürstet. Persönliche Handschriften sind selten zu finden. Es sei denn, man tummelt sich, wie ich, gerne in Nischen.

Das Problem ist nicht neu. Unter anderem war Dada eine Kunstbewegung, die dies schon damals thematisierte.

Liest man Briefwechsel von Schriftsteller*innen, die heute berühmt sind, sei es Rainer Maria Rilke, Ingeborg Bachmann oder Paul Celan und viele andere mehr, so wird schnell klar, dass auch diese um Anerkennung, um Lohn und Brot gerungen haben. Oder man denke an van Gogh, der nur dadurch, dass sein Bruder Theo ihn finanziell unterstützt hat, malen konnte.

Dies sind nur einige wenige Beispiele, sie ließen sich noch viele Zeilen lang fortsetzen.

Ich bin Nischenfan, mein Bücherregal zeugt davon, meine Wände mit kleinen Kunstwerken von befreundeten Künstler*innen auch. Bilder möchte ich euch heute keine zeigen, aber euch folgende Bücher ans Herz legen:

Pega Mund – Reste von Landschaft

Elke Engelhardt – Sansibar oder andere gebrochene Versprechen

Elke Engelhardt – Bis der Schnee Gewicht hat – Märchenmotive

Peter Walther – Herrgott zwo null – ein haidnisches Symposium

Glumm – Geplant war Ewigkeit – Geschichten vom räudigen Leben

Jürgen Rinck aka Irgendlink (Ebooks) – #Ans Kap – Zwei Fahrradreisen ans Nordkap 1995 und 2015 – weitere Ebooks und Buchtipps findest du auf seiner Seite

Über weitere Tipps zur Nischenliteratur freue ich mich!

Nachtrag: bei Ulrike Sokul fand ich einen Lesetipp, der für mich noch unbedingt hier hinein gehört, das Buch von Nathalie Berghahn aka Fundevogelnest „Zwischenzeit“ https://leselebenszeichen.wordpress.com/2021/05/16/zwischenzeit/


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Nur eine Grippe …

Covid und seine Langzeitwirkung – Persönliches

Ich versuche mich kurz zu fassen. Die Vorgeschichte: nachdem ich letztes Jahr Ende Februar umgezogen war, wurde ich zwei Tage danach krank. Ich hatte Fieber, was für mich ungewöhnlich ist, tagelang Halsschmerzen und einen fiesen Husten. Vier Wochen habe ich gebraucht, bis ich wieder einigermaßen fit gewesen bin. Testen wollte man mich nicht, damals hieß es, dass die Symptome nicht typisch genug seien. Im Sommer wurde ich wieder krank, dieses Mal wurde ich getestet – negativ, aber ein Bluttest auf Antikörper wurde abgelehnt. All das in der Arztpraxis Vorort, ich hatte Gutes von ihnen gehört und wollte mir den langen Weg zu meinem Hausarzt sparen.

Trotzallem hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich im März 2020 Corona hatte. Seitdem habe ich mit immer wieder auftretenden Kopfschmerzen zu tun, sowie Schwindelanfällen, Konzentrationsschwierigkeiten, an manchen Tagen habe ich das Gefühl nichts zu verstehen, Nebel im Kopf zu haben, bin oft müde und ermüde schnell bei körperlichen Aktivitäten, depressive Schübe haben sich vermehrt.

Letzte Woche bin ich also wieder zu meinem „alten“ Doc gegangen, der sofort ein Einsehen hatte und einen Antikörpertest veranlasst hat. Ergebnis: positiv. Das heisst, dass alle meine Geschehen als Langzeitcovidsymptome angesehen werden können. Nun folgen neurologische Untersuchungen und Ende Juni ein Besuch der Covid 19 Ambulanz in der Uniklinik Freiburg. Ja, ich bin wild entschlossen wieder gesund zu werden.

Das eine ist die Arztpraxis Vorort, das andere, dass ich mich hab abwimmeln lassen, statt auf einer Antikörperuntersuchung zu bestehen. Unzufrieden bin auch damit, dass ich danach wieder eine Weile gebraucht habe, bis ich mir einen Termin bei meinem Hausarzt besorgt habe. Das war knapp und zeigt mir, dass ich noch etwas zu lernen habe!

Da sich die Antikörper abbauen, kann man sie bei manchen Patient:innen schon nach einem halben Jahr nicht mehr nachweisen, nach einem Jahr nur noch bei den wenigsten. Auch bei mir hat sich im Blutbild gezeigt, dass sie nur noch sehr geringfügig anwesend sind, aber immerhin!

Um Fragen vorzubeugen: die Anzahl der Antikörper, ihr Vorhandensein oder nicht hat nichts mit den Langzeitfolgen zu tun. Das Virus greift sowohl in organische, wie in neurologische Geschehen ein und kann nachhaltig zerstörerisch wirken.

Seit ein paar Tagen habe ich mich im Netz umgesehen. Puh, da muss ich aufpassen keine Angst zu bekommen oder zu nähren, sondern die Zuversicht, dass ich es schaffen werde.

Was man bis heute weiß:

Auch wenn man nicht auf der Intensivstation landet, kann sich Covid 19 so auswirken, dass man, nach Abklingen der eigentlichen Erkrankung, nicht gesund ist, sondern mit Langzeitfolgen zu tun hat. Das betrifft ca. 10-20% der Erkrankten – die Zahlen schwanken. Bei manchen wirkt sich das organisch aus, bei anderen, wie bei mir, neurologisch. Es gibt mittlerweile im Netz viele Informationen, man sollte sich aber nicht zu viel davon versprechen. Wir alle wissen, dass das Coronavirus noch relativ jung ist. Wissenschaftler:innen und Mediziner:innen auf der ganzen Welt forschen auf Hochtouren.

Hier ein paar Links für diejenigen unter euch, die entweder selbst unter Folgeerscheinungen leiden oder einfach nur interessiert sind, es lässt sich noch einiges mehr finden, wenn ihr einmal selbst nachforscht, deswegen hier nur eine kleine Auswahl:

https://www.nzz.ch/wissenschaft/die-folgen-von-covid-19-im-gehirn-ld.1604355?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

https://www.deutschlandfunk.de/long-covid-was-wir-ueber-langzeitfolgen-von-covid-19-wissen.2897.de.html?dram:article_id=492315

https://www.nakos.de/aktuelles/corona/ – Adressen von Selbsthilfegruppen

Post-COVID-19 Ambulanzen (Deutschland)

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich hier keine Angst schüren will, es geht mir um Fakten – ausserdem komme ich einer Bitte von einigen meiner Leser:innen nach, die bei meinem letzten Beitrag auf dem Kommentarstrang geäussert wurde. Ich halte euch gerne auf dem Laufenden.


Wer immer noch meint, dass Covid 19 doch nur eine harmlose Grippe sei, der/dem ist wirklich nicht zu helfen! Und das hat nichts mit durchaus infrage zu stellenden Maßnahmen und Bestimmungen zu tun. Ich möchte euch bitten hierin zu unterscheiden. Danke. „Verschwörungstheoretische“ Kommentare behalte ich mir vor zu löschen oder nicht zu beantworten.


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Leeres Urban

Nach einem Jahr Lockdown

Am Samstag war ich des Waldes, der Wiesen, des Flüsschens, des eigenen Gartens, des Dorfes müde. Ein Jahr habe ich nichts anderes gesehen, ich hatte Lust auf mehr Urbanität und fuhr in die nächstgelegene Kleinstadt. Mehr ist noch nicht drin. Basel ist noch für Deutsche dicht, Freiburg lockte mich nicht und an Hamburg oder Berlin musste ich erst gar nicht denken. Und dachte dann doch daran.

Ein Gruß aus oder an Berlin-Kreuzberg 36

Nahezu heimatlich

Grafittis auf den Stützen einer Autobahnbrücke

Kinder sollen draußen spielen und toben, sie sollen sich und ihre Grenzen erfahren.

Eine Crossradstrecke unter der Autobahn für Kids.

Corona?

Leerstand, leere Fußgängerzonen, leere Läden, nackte Büsten.

 

Wohin gehen wir?

Puppets in the streets*

Und es ward Frühling, der Zweite.

anklick = große Bilder – please click to enlarge


* einige Beispiele aus meiner Serie „Puppets in the Streets“

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/22/sonntagsbild-3-2017/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/07/30/sonntagsbild-30-pausenbild/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/08/sonntagsbild-1-2017/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/10/15/sonntagsbild-42/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/06/25/sonntagsbild-25/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/02/12/sonntagsbild-7-2017/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/02/05/sonntagsbild-5-2017/


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