Sonntagsbild 05.05.2024

Collage am Wegesrand

Jetzt hätte ich doch beinahe das Sonntagsbild vergessen!

Es gibt immer wieder so viel Skurriles, was mir auf meinen Wegen in Schaufenstern, in Gärten, in Städten, an Hauswänden begegnet, sodass ich daraus nun eine neue Rubrik für mich aufgemacht habe: #CollageamWegesrand.

Euch wünsche ich heute gute Begegnungen und einen erholsamen Sonntag!

Unerwartet

Ob ich lese, rieche, sehe, träume, gehe, sinniere, lausche, spüre oder rede, plötzlich sind sie da, die Erinnerungen. Das innere Labyrinth öffnet seine Pforten. Oftmals unerwartet, durchaus auch manchmal unerwünscht.

Das Damals im Heute, das Bedauern, die erfüllten und unerfüllten Wünsche, die Weggabelungen, die sich verändernden Perspektiven und Sichtweisen im Lauf eines Lebens.

Gemeinsame Wege kamen an Weggabelungen, die Eine ging links, der Andere rechts, bis sie sich verloren hatten. Alle Wege dürfen gewürdigt werden, alle Weggabelungen verstanden und akzeptiert. Leicht ist das nicht!

Wie ich von hier nach da fahre, singt es in mir, wie schon öfter in der letzten Zeit: It’s the end of the world as we know it …

1987 – von REM in die Welt gebracht – hörte ich es damals immer wieder, ohne zu erahnen, dass diese Welt einmal an ein Ende kommen könnte, das alles andere als ein Wohlgefühl auslösen würde.

Auch Resilienz will geübt und verankert werden. Ich bin dünnhäutiger geworden.

Jetzt sind viele Rehe auf den Wiesen zu sehen; auch ich scheue bei manchen Menschen zurück und suche flink das Weite.

Kraniche begleiten meine Alletage; ein immer wiederkehrendes Glück. Das nutzt sich nicht ab. Die ersten Störche sind zurück und dann diese zwei unerwarteten Begegnungen in der Nacht, auf dem Weg von dort nach hier: ein Nutria – wie schnell die sind; ein Waschbär – wie klein die sind!

Das unaufgeregte, und mancherorts auch schwere Land, wartet mit Unerwartetem auf. Das mag ich! Ich bin nicht für das Verharren in Erinnerungen geschaffen. Die Nomadin zieht ins Frühlingsland. Noch haben sich die Füße nicht eingelaufen, noch sind die Schritte winterschwer, noch sitzt die Henne auf ihrem Ei.

 

Wasser

Der Dienstag war ein Tag zum singen.

Blauer Himmel, ein Morgenspaziergang an den alten Elbearmen, meinem ‚Lieblingsland‘ im Wendland. Noch immer stehen weite Teile der Wiesen und Felder an Elbe und Jeetzel unter Wasser, auch im Binnenland. Die Sehnsucht nach mehr Tagen mit blauem Himmel ist groß.

Zeigen möchte ich euch heute ein paar Bilder vom Lieblingsland und einen Vergleich von Februr 2023 und jetzt. Es ist schwierig, da die Aufnahmewinkel nicht 1:1 sind, die Fotos 2023 am späten Nachmittag entstanden sind, die jetzigen am frühen Morgen zwischen 9h und 10h.

Und hier noch ein paar Momentaufnahmen von Dienstagmorgen.

Elbeland ist auch Vögelland

Haubentaucher fliehen vor mir. Leider.

Graugänse fliegen davon

Graugänse im Gegenlicht – ein Scherenschnitt

Eine Fotomontage – Licht und Schatten

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

#Momente des Glücks 02


Ich liebe dich

Dunkel war es, kalt auch. Eine Straße in Berlin mit typisch breitem Gehweg. Daneben eine zweispurige Straße links, eine zweispurige Straße rechts. In der Mitte rumpelte die Hochbahn stadtein- und auswärts.

Die Schritte waren leicht, ich hatte ein Ziel. Ich ging, schaute, spürte, dachte und lauschte, als ein Satz in mir aus allen anderen hervor tönte:

‚Ich liebe dich‘.

Ein Satz in Endlosschleife.

Ein Satz ohne ein Du.

Ein Satz des Glücks.

Ein Satz mit einer Melodie und

einem Rhythmus.

Ein Satz für einen Luftsprung und

ein Lachen.

Ein Satz der Liebe.

Liebe braucht kein Du. Liebe ist –

auf dem Pfad der Schönheit.



Wenn auch Du eine Geschichte zu einem Glücksmoment in deinem Leben beitragen möchtest und Lust hast an diesem Blogprojekt mitzuwirken, dann verlinke bitte deinen Beitrag mit meinem jeweils aktuellem Beitrag des Monats.

Angedacht ist EIN monatlicher Beitrag an einem Freitag deiner Wahl.

Am Ende/am Anfang eines Monats werde ich die gesammelten Beiträge unter meinem aktuellen Glücksmoment veröffentlichen (s.u.).

Ich freue mich auf DEINE Momente des Glücks. Willkommen!

Mehr gibt es hier zu lesen → https://cafeweltenall.wordpress.com/2024/01/19/eine-idee/



Im Januar sind folgende Beiträge zu den Momenten des Glücks erschienen.

Mein herzlicher Dank an alle Teilnehmerinnen:

https://brigwords.com/2024/01/26/glucksmoment/

https://cynthiaphilebrunn.wordpress.com/2024/01/26/fruhes-gluck/

https://gerdakazakou.com/2024/01/26/tagebuch-der-lustbarkeiten-in-der-sonne-sitzen-penderecki-hoeren-und-alltaegliches-zeichnen/

https://olasuniverse.de/der-moment-in-dem-noch-alles-alles-gut-ist

https://cafeweltenall.wordpress.com/2024/01/26/momente-des-gluecks-01/

Innere Nomadin

Vielleicht, sagte ich letztens zu der Freundin, vielleicht ist ja meine Heimat das Nomadentum, das Herumziehende. Vielleicht ist das so, wenn mensch mit einer Zugvogelseele geboren wurde oder diese erbte.

Bruce Chatwin war einer, der das Nomadentum als eine tief verwurzelte Eigenheit in der Menschenseele wahrnahm. Er, der Reisende, der Wandernde.

Eine weit Gereiste bin ich nicht, wenn doch schon auch eine Reisende – eine Umziehende, eine Herumziehende.

Ein Haus mit Rädern würde mir gut stehen. Standplätze braucht es dafür; feste und vorübergehende.

In den Wintermondnächten tönen die Kraniche. Nur manche ziehen noch in den Süden, andere bleiben hier. Das Sesshafte ist verlockend und wohl auch kräftesparend. Was aber macht der Kranich, wenn Erde und Wasser tief gefroren sind? Wo findet er dann seine Nahrung? Woher wissen die Kraniche, dass das so schnell nicht mehr passiert, nicht hier? Es ist ein Gefrieren und Tauen im schnellen Wechsel, auch in diesem Winter.

Würde ich, wenn ich ein Haus mit Rädern hätte, den Winter über im Süden sein? Wohl nur peripher, aber ich würde einen ganzen Winter im hohen Norden verbringen wollen, einen wenigstens.

Wintersonnenwende 2023

Wintersonnenwende

Ein Fotorückblick – ein Monat – ein Foto – eine Herausforderung – eine Fotoreise durch mein Jahr der Reisen von Nord nach Süd nach Nord und nach Nord – das eine oder andere kleine, profane Bild, das aber mit einem Lächeln verbunden ist, mit einem Spaziergang, allein oder auch nicht, mit einem Gespräch, das nachwirkt, einem Tanz mit dem Wind und den Wolken, mit einem Duft, einem Gefühl …

JANUAR

FEBRUAR

MÄRZ

APRIL

MAI

JUNI

JULI

AUGUST

SEPTEMBER

OKTOBER

NOVEMBER

DEZEMBER

Wir lesen und sehen und vielleicht spüren wir uns sogar wieder im Neuen Jahr. Ich wünsche Euch Tage, die ein kleines bisschen Glücklichsein im Gepäck haben, wohlige und zärtliche Zeiten.

Vaarwel!

Montagsbeitrag IV

Dann rief der See

Sein oben

wie unten

fast

sein Still

sein Weit

sein Tief

ein See sein

still, weit und tief.

So schrieb ich es gestern, nach einem Gang am See entlang.

Wenn ich aufgewühlt bin, wenn ich Kraft tanken muss, wenn ich dem Zustand der Welt entfliehen will, dann gehe ich ans Wasser, am liebsten an ein stilles Wasser.

Wie ich dann still werde, wie der Traum vom Holzhäuschen an einem See, mit überdachter Veranda, wieder erwacht – wie ich auf der Veranda sitze, jeden Tag, rund ums Jahr, mit und ohne Decken, mit und ohne Getränk und wie ich dann spüre, wie es weit in mir wird.

Wie ich dem Flug der Libelle zuschaue, den gründelnden Schwänen und Enten und auf dem Rückweg ein Samenfaden lautlos und in Wellen durch die Luft tänzelt – wie ich dann im Auto leise, profane Liedchen singe, spontan und mit Worten, die vom gerade vergangenen Sommer handeln, den Augen in Augen, der Freude aneinander, der leichten Hand auf meinem Arm, dem gemeinsamen Lachen, den leichten Gängen, der Liebe, die mehr als ein Du ist.

Lieder von der Schönheit der Welt als Antidot für eine Welt voller Kriege, voller Hass, voll von Jede=r gegen Jede=n und Gott gegen Alle.

Wie ich heute, am Geburtstag von John Lennon, wieder seinen Satz las: «A dream you dream alone is only a dream. A dream you dream together is reality.» (Danke für die Erinnerung: https://twitter.com/Peine01/status/1711255587839787336 ) und ich mich frage, ob es überhaupt noch dieses „wir zusammen“ gibt.

Wie ich dann die gestrigen Bilder vom See, die äußeren und die inneren abrufe, um heiter zu bleiben, weil meine Schwermut, meine Traurigkeit, ja, selbst mein Zorn die Welt nicht ändert.

Sein wie ein See, still, weit und tief.



Letzten Montag pausierte ich – verzeiht!

Kommenden Mittwoch stelle ich euch meinen neuen Kalender für 2024 vor und am Samstag die Postkarten zum Jahresausklang – die Aktion #KunstfürmeinenHut geht also auch in diesem Jahr weiter.