Dann rief der See
Sein oben
wie unten
fast
sein Still
sein Weit
sein Tief
ein See sein
still, weit und tief.
So schrieb ich es gestern, nach einem Gang am See entlang.
Wenn ich aufgewühlt bin, wenn ich Kraft tanken muss, wenn ich dem Zustand der Welt entfliehen will, dann gehe ich ans Wasser, am liebsten an ein stilles Wasser.
Wie ich dann still werde, wie der Traum vom Holzhäuschen an einem See, mit überdachter Veranda, wieder erwacht – wie ich auf der Veranda sitze, jeden Tag, rund ums Jahr, mit und ohne Decken, mit und ohne Getränk und wie ich dann spüre, wie es weit in mir wird.
Wie ich dem Flug der Libelle zuschaue, den gründelnden Schwänen und Enten und auf dem Rückweg ein Samenfaden lautlos und in Wellen durch die Luft tänzelt – wie ich dann im Auto leise, profane Liedchen singe, spontan und mit Worten, die vom gerade vergangenen Sommer handeln, den Augen in Augen, der Freude aneinander, der leichten Hand auf meinem Arm, dem gemeinsamen Lachen, den leichten Gängen, der Liebe, die mehr als ein Du ist.
Lieder von der Schönheit der Welt als Antidot für eine Welt voller Kriege, voller Hass, voll von Jede=r gegen Jede=n und Gott gegen Alle.
Wie ich heute, am Geburtstag von John Lennon, wieder seinen Satz las: «A dream you dream alone is only a dream. A dream you dream together is reality.» (Danke für die Erinnerung: https://twitter.com/Peine01/status/1711255587839787336 ) und ich mich frage, ob es überhaupt noch dieses „wir zusammen“ gibt.
Wie ich dann die gestrigen Bilder vom See, die äußeren und die inneren abrufe, um heiter zu bleiben, weil meine Schwermut, meine Traurigkeit, ja, selbst mein Zorn die Welt nicht ändert.
Sein wie ein See, still, weit und tief.
Letzten Montag pausierte ich – verzeiht!
Kommenden Mittwoch stelle ich euch meinen neuen Kalender für 2024 vor und am Samstag die Postkarten zum Jahresausklang – die Aktion #KunstfürmeinenHut geht also auch in diesem Jahr weiter.
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