Reifen

Manche Bilder müssen reifen – nachreifen – für das Bewusstsein vergessen – irgendwo schlummernd in einem der unteren Gewölbe – bis ein Licht darauf fällt, eins der seltenen – so eins wie alle 108 Monde einmal – ein neues, ein anderes Licht als zuerst – und dann ist es mir egal, ob ich das Bild schon einmal gezeigt habe oder nicht – es hat einen neuen Wert – ein anderes Gesicht – es ist der Blick darauf.

Währenddessen … das Waldkäuzchen ruft – es ist das Männchen – manchmal antwortet das Weibchen – wie schön es ist immer weiter zu lernen!

Wie interessant, schön, ja sogar aufregend ist es im Körper einer reifen Frau zu stecken! Der gemäßigte Gang, der Wiegeschritt – ihr wisst schon. Kleines wissendes Lächeln – manchmal – das Leben ist eine Narretei!

Ob ich jetzt schon nachreife?

Sonntagsbilder 32 2021

Sonntagsimpressionen

Himmel und Erde

Ich mag es sehr, wie sich hier die Häuser in die Landschaft integrieren

Spätherbstliches

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Ich wünsche euch einen friedlichen 4. Adventsonntag und Erhellendes zum heutigen Vollmond.

Fragment 16

Zwischen Himmel und Erde

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Nairobi sitzt zwischen Himmel und Erde. Ein breiter Fluss durchschneidet das Land. Vielleicht heißt er Okavango. Die zwei Alten auf der Bank vor ihrem windschiefen Haus lächeln zu ihr hinauf. Sie murmelt: „Alles ein Geist, nur die Formen ändern sich. Alles nur eine Zeit, alles immer da und nicht.“

Die Alte zündet sich eine Pfeife an, ihr Blick ist weit wie das Land. Manchmal noch sitzt sie mit der Löwin am Feuer, krault sie hinter den Ohren, die Kinder spielen im Dämmerungslicht, nur das Kleinste schläft schon auf Großmutters Schoß. Der Alte schlägt leise den Blues auf den Boden unter seinen Stiefeln. Nairobi sinnt über die Lieder der Zuversicht. Noch stellen sich keine Töne ein. In Dunkelzeiten werden die Lieder sanfter. Und leiser. Ein Feuer brennt in der Ewigkeit. Geschichten werden erzählt, Lieder gesungen, Tänze und Trommeln um das Feuer herum. Das hat der weiße Mann nicht zerstören können. Was heilig ist, bleibt heilig. Der weiße Mann klärte auf, er verklärte und vernebelte die Wirklichkeit. Er fühlte sich im Recht.

Als die flinke Reiterin naht, springt Nairobi von ihrem Baum und läuft ihr lachend entgegen. Die zwei Alten haben Sterne in den Augen.

Fragment 09

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Es braucht Aufrichtigkeit, nicht Moral. Bunte Fäden spinnen tragbare Netze. Es braucht einen geraden Rücken, wenn alle Masken fallen. Straucheln, scheitern, auch. Aufstehen und weitergehen, gehen um des Gehens Willen. Wege öffen sich, mit dem Fluss zum Meer, von der Quelle zur Mündung.

Kein Wort, kein leises, kein grelles, keine Sternenkarte. Lichtzauber. Ein Kommen, ein Gehen, kein Ziel, kein Eingreifen. Fluss trägt.

Nairobi liegt auf dem Rücken. Über ihr der Himmel, unter ihr das Wasser. Erde trägt sie und ihn. Blauer Mond erzählt von Widderkraft. Gehörnte wissen in Schnee und Eis zu überleben, Kargheit ist ihr Element. Friedvolle Genügsamkeit, Konkurrenz unerwünscht. Wildnis spricht, Wege kann man lesen. Spüren – gerade noch da, dann weg.

Nairobi holt den Wintermantel, Fährfrau sitzt am Ofen.

Kein Er. Nicht weit und breit, noch nah, noch fern, jede und jeder am eigenen Platz.



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Fragment 05

Nenn mich Nairobi

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Nenn mich Nairobi, wird sie ihm sagen. Anna und Tom waren einmal. Sie wird das tiefe Braun seiner Augen zu ergründen suchen. Ein See hat einen Grund und ein Ufer, selbst wenn er achthundert Meter tief ist. Grundlos erscheint das Meer, es zerklüftet seine Ränder. Sein Ufer ist eine Umarmung. Neugierde treibt sie. Bunte Punkte, Trennungslinien wie Horizonte, zu weit, um sie zu erreichen. Ihre Träume brauchen kein Versprechen und keinen Ausgang. Bald schon wird Schnee fallen, ihre Asche im Wind.

Der See ist ein Versprechen. Sie ist kein Segelschiffchen mehr. Noch immer faltet sie Boote aus Papier und Stanniol. Manche bringen Glück, andere saufen sofort ab – in jedem noch so kleinem Bach.

Du, sagt sie, geht auch, wenn Nairobi zu fremd erscheint.

Er streicht mit dem Finger über die Weltenkarte ihres Gesichts. Er flüstert Namen. Sie verbietet sich seine Mutter. Seine Hände in ihrem Schoß. Sie weiß nicht. Sie gibt sich hin. Sie nennt ihn nicht, sie setzt einen Punkt. Fragezeichen gibt es jederzeit genug. Er folgt ihren Flüssen und Inseln. Sein Flüstern erstirbt. Sie sind jetzt Atem und Welt.

Sie haben sich die Nacht genommen. Und den Tag. Und die Nacht. Ihre Berge, seine Täler, ihr Fluss, sein See, ihre Blüten, sein Baum, ihr Vogel, sein Kern. Die Zeit hat sich hinter blickdichtem Samt verborgen. Kein Geräusch.

Er hat sie nicht Nairobi genannt, sie ihn nicht Tom. Sein Himmel, ihre Erde, seine Sonne, ihr Mond, seine Berge, ihr Meer. Sie hat keine Angst. Sie haben sich nichts versprochen. Namenlos liegen sie im Sand. Seine Zunge, ihre Fingerspitzen, zwei Kontinente, blau und grün, rot und gelb, kein Grau, kein Braun. Ihre Augen sind jetzt geschlossen. Ein Boot liegt am Ufer.

Tom rudert über den See. Ein kühler Fluss fließt durch ihn hindurch. Nenn mich Nairobi. Die alte Fährfrau singt für ihn. So geht nichts verloren.


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GedankenFäden 001 2020

Manches wird deutlicher im Licht der Dämmerung, in der alles Schatten und Zwilling wird. Ein Dazwischen von dem was gewesen ist, hätte gewesen sein können, dem was war und ist. Ein Scheitern, ohne es-könnte-noch-werden. Was war und ist und nicht, liegt verborgen in deiner und meiner Wahrheit. Verdammt dazu, dass eine Hälfte immer unwahr bleibt. Ich lasse den Wollmantel in der roten Lackschachtel, die, die kleine blaue Frau einst vergraben hat, ohne eine Marke des Wiederfindenkönnens gesetzt zu haben. Dort, wo die Träume von Liebe ohne Scheitern wachsen. Ich kenne diese Bäume nicht bei ihrem Namen, nicht ihre Erde in der sie wachsen, ich halte nur die Träume in mir warm. Nicht alle sind gescheitert, manche wärmen sich noch ins hohe Alter hinein. Eine hält Einem die Hand oder Einer der Einen oder Eine der Einen oder Einer dem Einen. Vereint im Getrennten bis über Tod hinaus. Irgendwo dort ist die Erde, wachsen die Traumbäume, deren Wurzeln in keinem noch so starkem Sturm wanken. Es gibt noch deine Stimme und meine in unseren Ohren – die Hände bewegen sich auf den eigenen Körpern hinauf und hinab. Die Abdrücke auf unseren Häuten haben Wind und Wellen mit sich genommen. Trost schenkt sich jeder selbst. Natürlich ist das traurig – das Leben hat einen schiefen Mund. Ich habe wieder keinen roten Nagellack gekauft, ich wässere die Bäume in diesen trockenen Zeiten.



Inspiriert zu diesem Text hat mich das Buch von Nancy Hünger „4 Uhr kommt der Hund“



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zwischen Himmel und Erde – between heaven and earth

0141 04.07.13 zwischen himmel und erde

Wir sind nicht ganz, wenn wir das Kind in uns, das wir einst waren, nicht wachhalten, seine Unschuld, seine Neugierde auf die Welt und das Leben, seine Sinnlichkeit und sein selbstvergessenes Spiel.

We are not whole, if we don´t hold our child awake, which we once were, its innocence, its curiousness to the world and the life, its sensualism und its absentminded games.

Wir sind nicht ganz, wenn wir uns nicht immer einmal wieder in der Tiefe der Nacht fragen, warum und wer wir sind, geworden sind- so, wie wir es ganz selbstverständlich taten, auf der Schnittstelle vom Kind zum Erwachsenen, und dabei der Stille lauschten und unseren Träumen.

We are not whole, if we don´t ask ourselves from time to time during the night, why and who we are, who we became-  like we did it naturally, on the gateway from childhood to adult, while we listened to the stillness and our dreams.

Wir sind nicht ganz, wenn wir nicht die Verantwortung für uns selbst und für das Wohl der Gemeinschaft tragen und dieses nicht unser Handeln bestimmt.

We are not whole, if we don´t take our responsibility for our selves and the welfare of the community and if this is not affecting our acts.

Wir sind nicht ganz, wenn wir uns nicht mit dem Altwerden und dem Tod anfreunden, nicht einmal das Auge der Göttlichkeit geschaut haben und unsere Visionen auf Dauer ignorieren.

We are not whole, if we don´t become friend with the aging and the death, we never looked into the eye of  deity and we will ignore our visions all the time.

Wir sind nicht ganz, wenn wir nicht den goldenen Faden im Himmel verankern und unsere Füße sich nicht in der Erde verwurzeln.

We are not whole, if we don`t anchorage the golden thread into the sky and our feed don´t get rooted into the earth.

0141a 14.07.13 zwischen himmel und erde

apropos Freude

Freude

aus der Feder geflossen im Herbst 2008

Zurzeit lese ich noch einmal das Buch von Sandra Ingermann: Auf der Suche nach der verlorenen Seele – der schamanische Weg zu innerer Ganzheit – hier fand ich folgenden Absatz:

Wenn wir wirklich diese Erde bewohnen wollen, so denke ich, dass unsere gegenwärtigen Gemeinschaften – egal, ob politisch, religiös oder sozial – damit anfangen müssen, die Betonung auf die Heiligkeit und die Freude am Leben zu legen. Was für eine Qualität, die wir da ignorieren! Wir haben uns so vom Überleben und der Erlösung von unseren Sünden einfangen lassen, dass wir vergessen haben, wie wichtig es ist zu feiern. Wir sollten das Leben feiern – mit unseren Partnerschaften, unseren Fertigkeiten und unserem Wissen, um authentisch im Einklang mit der Natur zu leben. Das würde uns helfen, eine Welt der Krankheiten und der Probleme zu verlassen und Harmonie zu erreichen.

Meine Vision besteht darin, die Schönheit des Lebens und die Arbeit mit anderen zu fördern und zu ehren – die „Höhen“ zu feiern und die Herausforderungen der „Tiefen“ gemeinsam zu lösen. Ich bitte jeden, seine Vorstellungskraft auszuweiten und sich selbst in einer positiven Gesellschaft zu sehen. Seht sie in allen Einzelheiten, fasst sie in eine Geschichte, fühlt sie, hört sie, riecht sie und werdet sie.

Und weil ja eh alles mit allem verbunden ist, hat es mich gestern Abend auch nicht verwundert, dass ich genau zu diesem Absatz kam, nachdem auf pixelismus das Thema Freude Platz genommen hat.

amour – le vent – bonheur

die Liebe – der Wind – das Glück

amour – die Liebe… Frau Blaus Blick geht ins Weit. Verweilt an der Berührung von Erde und Himmel, zieht dann mit den Wolken weiter.                                                                           Liebe… kennt so viele Lieder, Gedichte und Romane. Worte wie Freude, Hingabe, Treue, Zerwürfnisse, Glück und Unglück verweben sich in ihr Wort hinein. Hohe Lieder im ersten Liebesrausch, tiefstes Moll, wenn sie zerbricht. Manch falsche Versprechung, manch falsches Bild und falscher Ton.                                                                                                  Liebe, wie sie es begreift, kennt keine Zügel und keine Macht. Die Menschen lieben, wie das Land, den Himmel, das Meer, die Blumen, Bäume,Tiere, den Tag und die Nacht, sich selbst lieben und lieben lassen, ja, braucht es denn wirklich noch mehr Worte?

le vent – der Wind… weht Kühle ins sommerliche Heiß. Bewegt den Himmel, die Pflanzen und den Geist. Manchmal lässt er frösteln. Manchmal peitscht er die Wellen hoch. Aber dann ist er kein Wind mehr, dann ist er Sturm geworden.

bonheur – das Glück…. Daran glaubt sie, daran, dass sie Glück gehabt hat, weil doch bis hierhin noch immer alles gut ausging.                                                                                    Glück… danach rennen die Menschen und suchen und suchen und finden es kaum. Weil es zu nah ist, um gesehen zu werden?

Sich nur einmal wenden lassen, vom Wind vielleicht… hin zur Liebe und zum Glück.