Weiterführende Gedanken zum Alphabet der mutigen Träume

Es geht ums Tun

Ich merke immer wieder, dass der Begriff „Träumen“ bei den Lesenden in die Irre führt und die meisten damit „Träumereien“ assoziieren. Mutig träumen aber ist aktiv und hat nichts mit Gefühlsduseleien zu tun. Es geht um die Kraft der Gedanken, der Visionen und den eigenen Haltungen, die man in die Welt sendet.

Jedes: „Das war schon immer so und wird sich auch nicht ändern“, jedes: „Ja-aber“ gegenüber ethischen Haltungen schwächt, nimmt die Kraft wirklich etwas zu verändern. Veränderungen finden zuerst bei sich selbst statt. Man muss Veränderungen wirklich wollen, bereit sein Begrifflichkeiten zu durchdringen und man sollte aufrichtig in sich hinein schauen und horchen, wo die Schatten sind, warum sie da sind und wie man sie verwandeln kann. Haltungen stehen auf dem Boden von Wissen und Erfahrungen. Veränderungen kommen nicht über Nacht und nicht von alleine, sie setzen etwas Aktives voraus.

Es geht ums Tun, statt auf Godot zu warten, auf bessere Umstände oder im passiven Hoffen stecken zu bleiben.

Gestern las ich bei Bernd von „Red Skies over Paradise“ kluge Gedanken von Kästner, der das ausspricht, wobei es auch bei den mutigen Träumen geht:

Jeder ist mitverantwortlich für das, was geschieht, und für das, was unterbleibt. Und jeder von uns und euch muss es spüren, wann die Mitverantwortung neben ihn tritt und schweigend wartet. Wartet, dass er handele, helfe, spreche, sich weigere oder empöre, je nachdem.“

Mehr kannst du hier lesen →

https://redskiesoverparadise.wordpress.com/2021/01/14/1952-1953-1954-1955-1956-1957-1958-1959-1960-1961-1962-1963-1964-1965-1966-1967-1968-1969-1970-1971-1972-1973-1974-1975-1976-1977-1978-1979-1980-1981-1982-1983-1984-19/

Nicht jede und jeder kann alles. Es geht auch um die Qualitäten jeder und jedes Einzelnen, um die eigenen Werkzeuge und um den eigenen Platz in der Welt, diesen zu entdecken, einzunehmen und von hieraus zu wirken.

Es geht um die Haltungen einer und eines jeden, die sie/er in die Welt trägt und damit in der Welt wirkt.

Ich stelle fest, dass der Gedanke zu handeln bei einigen in diesem Jahr in den Vordergrund tritt. Ich finde eben auch, dass gerade meine Generation lange genug Zeit hatte zu diskutieren, nachzudenken, Begrifflichkeiten zu durchdringen, Haltungen einzunehmen, nun gilt es sie auch umzusetzen. Natürlich machen das auch einige, aber viele andere verharren in der pubertären Haltung der ewigen Negierungen, ohne jemals dabei eine klare Haltung zu was auch immer noch entwickelt zu haben und somit tragen sie ihre Schwammigkeit in die Welt und tragen in keinster Weise zu einer Veränderung bei.

Bequemlichkeit ist eine der Fallen des Menschseins.

Die Kraft der Gedanken wird nicht von jeder und jedem anerkannt. Sie wird, wie so vieles andere auch, gerne in die „esoterische Ecke“ verbrämt. So vieles wird schlecht gemacht, was aus meiner Sicht Wandelkraft inne hat. Noch einmal: es geht ums Tun, um die Erfahrung was sich im eigenen Leben wandelt (oder schon gewandelt hat), wenn man den einen und anderen Gedanken nährt. Wie schon geschrieben, Veränderungen passieren nicht von alleine, sie brauchen den Willen, die aktive Handlung, die Disziplin dran zu bleiben und die Hingabe.

Mit diesem Text lade ich dich zu einer Debatte auf meinem Kommentarstrang ein:

  • Wie sind deine eigenen Erfahrungen mit Veränderungen, die du in dir selbst vollzogen hast?
  • Was hält dich davon ab zu handeln?
  • Was ist dein größter Wunsch in Bezug auf den Wandel in der Welt?
  • Und letztlich: wie sieht für dich eine bessere Welt aus? Sei mutig, stelle sie dir einfach mal vor, egal wie unrealistisch sie dir auch erscheinen mag und dann schaue genau, was davon du dir vorstellen kannst in die Welt zu „träumen“.

Maren, von dem Blog lachmitmaren, hat gestern vorgeschlagen, ob nicht die Eine oder der Andere Lust hat jeden Abend von 20h bis 20.30h gemeinsam und der Reihe nach zu den Begrifflichkeiten von A-Z zu meditieren. Heute also beginnen wir mit dem Buchstaben A = Allgemeinwohl. Schaue in der Meditation welche Assoziationen, welche Bilder in dir erscheinen, du kannst das für dich machen, du kannst aber auch deine Erfahrung, wenn du willst, im Kommentarstrang teilen oder einen eigenen Beitrag dazu schreiben – as you like it – kein Zwang. WILLKOMMEN!


Mein Alphabet der mutigen Träume von I bis P

I = Ideale → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/07/i-ideale/

J = Ja → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/09/j-ja/

K = Kommunikation → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/10/k-kommunikation/

L = Liebe → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/11/l-liebe/

M = Mitgefühl → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/12/m-mitgefuehl/

N = Natürlichkeit/Natur → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/13/n-natuerlichkeit/

O = Offenheit → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/17/o-offenheit/

P = Prudentia/Klugheit → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/18/p-prudentiaklugheit/


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Erinnerung an das Alphabet des mutigen Träumens

Durch einen Beitrag von TeggyTiggs in der letzten Woche erinnerte ich mich noch einmal an mein Alphabet des „Mutigen Träumens“. Seitdem sind ein paar Tage vergangen, aber interessanter Weise tauchte das mutige Träumen auch bei Bruni Wortbehagen auf und am Mittwoch bei meinem 11. Fragment. Hier schrieb ich am Ende: „Nairobi träumt den Frieden in die Welt“. Lachmitmaren schrieb im Kommentarstrang: „Oh ja, lasst uns mit Nairobi den Frieden in die Welt träumen … :-)!“ Auch Pit ist dieser Meinung!

Nein, ich will jetzt keine Neuauflage starten. Wie es Ende 2016 zu dem Alphabet kam und wie es weiterging stelle ich via Links heute hier ein. Den Startschuss hierfür gab mir TeggyTiggs. Sie ist der Meinung, dass es gerade in diesen Zeiten umso wichtiger ist der Angst vor der Zukunft und dem Bild der jetzigen Welt etwas dagegen zu stellen. Hierin sind wir uns einig. Auch darin, dass es für meine neuen Leserinnen und Leser interessant sein kann, mein Alphabet kennenzulernen und sich damit auseinander zu setzen.

Für mich kommt noch ein weiterer Gedanke dazu: viele von uns spüren und denken schon länger, dass es so mit der Welt nicht weitergehen kann, dass es gilt dem etwas entgegen zu setzen, es braucht aus meiner Sicht mehr Aktivität. Mir geht es ums Tun. Gedacht und gegrübelt haben die meisten von uns lange genug!

Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um Tagträume, es geht nicht um Nachtträume, nicht um luzides Träumen. Den Begriff „Mutig träumen“ habe ich von Alberto Villoldo* übernommen, doch lest selbst:

https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/10/17/mutig-traeumen-1/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/10/19/mutig-traeumen-2/

Es gab vor einiger Zeit ein Experiment in einer US amerikanischen Kleinstadt mit 100.000 Einwohner.innen (es können auch 300.000 gewesen sein, daran erinnere ich mich nicht mehr ganz genau):

1000 Einwohner.innen dieser Stadt verbanden sich jeden Tag per Meditation mit dem Frieden und der Vorstellung einer friedlichen Welt, bzw. in ihrer Stadt. Sie träumten also den Frieden in ihre Stadt. Dies machten sie einen Monat lang. Während diesen Monats nahm die Kriminalität spürbar ab und insgesamt wurden die Einwohner.innen friedlicher, es gab weniger Anrufe wegen Ruhestörung oder häuslicher Gewalt. Als dann der Monat rum war und somit das Experiment zuende, nahm die Kriminalität und alles andere wieder zu.

Für mich ein Beweis, dass mutiges Träumen funktionieren kann, wenn sich genügend Menschen finden, die aktiv eine bessere, friedlichere, gerechtere Welt träumen. Zudem beweist dieses Experiment, dass nicht alle Menschen den selben Traum in die Welt setzen müssen, 1.000 zu 100.00 sind 1,111%! Übersetzt heißt das, es würden, auf die Welt gesehen, 2-10% der Menschheit reichen, um einen spürbaren Wandel zu erreichen. Wie ich aber schon bei meinen Beiträgen „Mutig träumen 1 und 2 (Links s.o.) schrieb: es braucht Disziplin, Ausdauer und Aufrichtigkeit im Träumen. Schon das kleinste „Ja, aber“ macht alles zunichte!

In meinem Alphabet tauchen viele ethische Begriffe auf, ohne Ethik, bzw. ethischem Verhalten, finde ich, kann die Welt nicht zu einem besseren Ort werden.

Hier nun die Links zum mutigen Alphabet von A – H

A-B → https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/12/11/alphabet-2/

C → https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/12/12/alphabet-3-c/

D → https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/12/14/alphabet-mutig-getraeumt-d/

E → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/02/alphabet-mutig-getraeumt-eeinigung/

F → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/03/alphabet-mutig-getraeumt-f-frieden/

G→ https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/04/g-guete/

H→ https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/06/h-hilfe/

Erwähnen möchte ich noch, dass Gerda Kazakou parallel zu meinem Alphabet der mutigen Träume an einem Alphabet des freien Denkens gearbeitet hat. Wie wir beide heute feststellten, war das eine wunderbare Zusammenarbeit. Und eigentlich finde ich immer noch, dass daraus ein Buch werden sollte. Nun, schauen wir einmal.

Wer nun Interesse hat, das ganze ABC kennenzulernen, die/der kann sich an der obigen Tafel orientieren und in die Suchmaschine z.B. L = Liebe eingeben oder K = Kommunikation oder Q = Querdenken* und gelangt dann zu dem jeweiligen Beitrag, den dazu gehörigen Bildern und den Kommentaren. Da ich nun selbst noch einmal das eine und andere nachgelesen habe, fand ich in dem Fall den Kommentarstrang bereichernd und spannend, weil ich Gedankenanstöße fand.

*Herrjeh, schon wieder ein Wort, das über die Zeit negativ kontuniert ist! Das ist auch so ein Thema, das mich beschäftigt, gestern schrieb ich: „Ich nehme die Worte bei ihren Wurzeln.“

So, jetzt aber viel Spaß mit meinem ABC der mutigen Träume.


*Alberto Villoldo – einen kurzen Lebenslauf fand ich bei „LovelyBooks“: Alberto Villoldo lebt in Los Angeles und ist klassisch ausgebildeter medizinischer Anthropologe. 25 Jahre lang bereiste er die Hochländer der Anden und des Amazonas’ und studierte die schamanischen Heilpraktiken. In seinen Seminaren führt er alljährlich Tausende von Medizinern und Laien in die energiemedizinischen Techniken ein. Er ist Autor zahlreicher Bücher.


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A = Anstand

In der jetzigen Ausgabe der „Zeit“ gibt es ein langes Essay von Axel Hacke über den Anstand. Wieder einmal dachte ich auch an das Alphabet des freien Denkens von Gerda und dem Alphabet der mutigen Träume von mir, die wir Ende letzten, Anfang diesen Jahres geschrieben haben; ich dachte erneut über ethische Werte nach.

Anstand ist ein Wort, ähnlich wie Demut, dem viele erst einmal ablehnend gegenüber stehen, vielleicht fielen in der Kindheit zu oft die ermahnende Sätze: „Benimm dich anständig“ oder „So etwas tut man nicht, das gehört sich nicht, etc.“

Axel Hacke schreibt:

Anstand ist eine Sache jedes Einzelnen und damit eine Sache von uns allen. Menschen können nur im Zusammenleben mit anderen existieren. Unsere Gesellschaft tendiert dazu, das zu vergessen. Wir ziehen uns in die Sicherheit der eigenen sozialen Schicht zurück. Verlieren uns in der Arbeit an der eigenen Performance. Wir basteln immerzu am Ego und viel zu selten am Wir …

Anständig zu sein bedeutet, so fand ich, Rücksicht auf andere zu nehmen, und zwar auch dann, wenn einem gerade nicht danach zumute ist, also: in der Trambahn für ältere Menschen aufzustehen, auch wenn man selber müde ist; einen kranken Freund zu besuchen, auch wenn man eigentlich keine Zeit hat; sich in einer Schlange nicht vorzudrängeln, auch wenn man es eilig hat …

Herr Hacke zitiert den Germanisten Gert Ueding:

Wenn die Regeln des Umgangs nicht nur Vorschriften einer konventionellen Höflichkeit oder gar einer gefährlichen Politik sein sollen, so müssen sie auf die Lehren von Pflichten gegründet sein, die wir allen Arten von Menschen schuldig sind. Das heißt: ein System, dessen Grundpfeiler Moral und Weltklugheit sind, muss dabei zum Grunde liegen.

Und genau bei dieser Art von Formulierung wird es für mich schwierig! Ich möchte gerne das Wort Moral durch Ethik ersetzen und ich weiß auch nicht ob irgendein Mensch jemand anderem etwas schuldig ist. Weiterhin kommt dazu, dass sich ethische Richtlinien (Moralvorstellungen) wandeln: war es noch in meiner Kindheit verpönt, dass sich Liebende in der Öffentlichkeit küssten oder gar knutschten, so ist dies heute in unserer Welt normal und niemand nimmt Anstoß. Warum nicht das Ganze vereinfachen, im Sinne von Kant (ebenfalls von Herrn Hacke zitiert):

Teilnehmen an dem Schicksal anderer Menschen.

Es ist ja keine Frage, ob oder dass wir in einer gespaltenen Welt leben, auf der einen Seite erleben wir eine zunehmende Verrohung, zu der auch der jetzige amerikanische Präsident gehört, der von Anstand gegenüber Frauen, Andersdenkenden und anderen Ethnien nichts mitbekommen zu haben scheint und derjenigen Menschen, die aufrichtig bemüht sind Gutes in die Welt zu säen und zu leben. Wieder einmal denke ich an den Satz: Wir wirken weniger in der Welt durch das, was wir tun, als dadurch wer wir sind; es ist die Haltung hinter unserem Handeln, die trägt; falsche Freundlichkeit wird schnell entlarvt, Gefühlsduselei lässt sich von echtem Mitgefühl unterscheiden.

Was ist nun Anstand? Spontan fielen mir folgende Begriffe dazu ein: Mitgefühl, Loyalität, Hilfsbereitschaft und Kompromissfähigkeit. (Ich freue mich, wenn ihr mir schreibt was für euch Anstand ist!)

Wir alle kennen die Rüpel*innen der Straße, wir kennen die Rücksichtlosen, die Egoist*innen, die Ignorant*innen, was aber wenn wir selbst ihnen freundlich begegnen? Das hat schon zu mancher Überraschung geführt und ich kann dazu nur ermutigen!

Hierzu möchte ich noch eine Geschichte von diesem Sommer mit euch teilen, die ich schon am Sonntag Marie im Kommentarstrang erzählte: … ich hatte im Sommer einen dreizehnjährigen Jungen in meiner Gruppe, der sehr aggressiv war, gleichzeitig war er derjenige, der sehr feine Zeichnungen machte, tolle Ideen einbrachte und sehr besondere Erfahrungen machte; ich erkannte seine Not hinter der Aggression – als ich dann am Ende (nach vier Tagen) die gute Fee gespielt habe und aus allem, was sie selbst erfahren und erkundet hatten, meine guten Wünsche für sie gewebt habe, saß er sehr verkrampft neben mir, bis er an der Reihe war, ich spürte seine Angst und dass die Aggressionen Thema werden könnten, aber ich war ja die gute Fee und wie bei allen anderen hatte ich seine Erfahrungen und Erlebnisse in die guten Wünsche gewebt, die Aggressionen ließ ich bewusst außen vor, zumal er das ja schon längst kennt; es war so berührend danach sein Ausatmen zu spüren und die Tränen in seinen Augen zu sehen! Diesem Junge wünsche ich noch viele solcher Erfahrungen in denen er in seinen Qualitäten wahrgenommen wird und dafür eine Anerkennung bekommt. Denn genau daran mangelt es ihm, so meine Wahrnehmung, wie sonst soll ich mir seine Tränen erklären. Er durfte dieses Jahr eine Erfahrung machen, dass er für das, was unter seiner Aggression liegt gewertschätzt wurde, möge ihn diese Erfahrung durch dieses Jahr tragen. Ich hoffe sehr, dass er auch im nächsten Jahr wieder in meinem Zelt sitzen wird!

Für mich gelten weiterhin folgende Begrifflichkeiten aus meinem Alphabet der mutigen Träume im Umgang mit anderen, die meines Erachtens zu einem rücksichtvollerem und friedlicherem Miteinander führen (die Liste ist nicht vollständig, wer mehr erfahren will, der kann die Suchmaschine bemühen) und für mich auch zum Anstand gehören:

D = Demut

G = Güte

H = Hilfe

K = Kommunikation

L = Liebe

M = Mitgefühl

P = Prudentia/Klugheit



Anmerkung

Die obige Fotomontage ist ebenfalls zu dem mutig erträumten Alphabet entstanden, E = Einigung, ich schrieb dazu:

„Die obige Fotomontage macht deutlich, dass jede Einigung zwischen zwei verschiedenen Parteien zu einer neuen Farbe/einem neuen Gedanken führt. Die Gräben, die Zwistigkeiten und Meinungsverschiedenheiten ausheben, können so wieder geschlossen werden. Einigung geht über den Kompromiss hinaus, Einsicht gehört für mich zur Einigung hinzu.“ Heute denke ich, dass der Kompromiss zum Wohle aller mit zum Anstand gehört, Kompromiss steht noch vor der Einsicht und dem Zulassen von neuen Gedanken.

Z = Zuversicht

Alphabet der mutigen Träume

0015-17-01-2017-z-zuversicht-zukunftdraufklick = großes Bild

Ich schrieb in meine Kladde: Zuversicht korrespondiert mit Vertrauen und beide mit dem Optimismus. Das Lexikon definiert Zuversicht mit dem festen Glauben, dass die Zukunft Gutes bringt. Synonyme für die Zuversicht sind

  • Optimismus
  • Zukunftsglaube
  • Fortschrittsglaube
  • Daseinsfreude
  • Lebensfreude
  • Hoffnung
  • Lebensbejahung
  • Glaube an das Gute
  • Heiterkeit
  • Zufriedenheit
  • positive Lebenseinstellung

So viel Freude, wunderbar! Unter F = Frieden war die Freude mein nächster Favorit und nun schau, da komme ich am Ende des mutig geträumten Alphabets an und da geht die Freude Hand in Hand mit der Zuversicht durch eine neue Stadt.

Während ich nun fast den ganzen Monat an dem Alphabet gearbeitet habe, habe ich mich erneut positioniert, indem ich meine Träume, Ideale und Ziele auf ihre Tragfähigkeit untersucht habe. Eure Kommentare, ob anerkennend, ergänzend oder hinterfragend haben meine Zuversicht genährt, dass

  • 1. das Alphabet inspirieren konnte
  • 2. dass ein Wandel in kleinen Schritten mit vielen (sog.) kleinen Menschen möglich ist.

Ich danke euch, dass ihr mir bis hierhin gefolgt seid, dass ihr mich bereichert habt, dass ihr mit mir ward, dass ihr euch nicht gescheut habt eure Kritik, eure Bedenken auszusprechen. Nur so wird es rund.

Ende ist nicht Ende, wenn es hier nicht stehen bleiben soll, und das soll es in meinen Augen nicht. Nun ruft der Feinschliff, die Erforschung wie Gerda und ich die Alphabete zusammenbringen können, ob überhaupt und wie wir auch eure Kommentare mit einflechten können, damit die Idee von Gerdas Karte ins Leben kommen kann:

Wenn wir alle Aspekte zusammengebracht haben – auch die, die in den Kommentaren hinzugefügt wurden -, dann haben wir vielleicht einen ersten gemeinsamen Entwurf von der Karte, die uns zeigt, wohin wir steuern wollen, welche Klippen und Gefahren zu vermeiden sind und welche Mittel uns zur Verfügung stehen…

Manche haben vorgeschlagen, dass wir aus diesem Projekt ein Buch machen sollten, schauen wir mal … auf alle Fälle haben mich diese Vorschläge sehr gefreut und waren wieder ein Grund mehr für meine Zuversicht.

alpha-und-omegaVor ein paar Tagen dachte ich an eine Bildrolle: stellt euch zwei Walzen vor, mit je einer seitlichen Kurbel. Die Walzen stehen 3-5m auseinander, um diese läuft eine Endlospapierrolle, darauf zu sehen und zu lesen sind Bilder und Worte (Stichworte, Hauptmerkmale) von den zwei Alphabeten. Wann immer ein Ende der Rolle erreicht ist, kann man an dem einen oder an dem anderen Ende kurbeln, um weiterzuschauen und zu lesen. A wird gleich wieder neben dem Z erscheinen und so wird es eine Endlosschleife, ist es Alpha und Omega.

Es gibt keinen Stillstand. Jede und jeder von uns bestimmt die Richtung (man kann auch rückwärts kurbeln, aber wer will das schon?!).

Es gibt keinen Stillstand, es gibt immer nur Wandel und Ruhepunkte und dann Weitergehen. Selbst Tod ist für mich kein Stillstand, nur ein weiterer Übergang, wohin auch immer noch und dann wahrscheinlich wieder von vorne, wie auch immer noch…

Um es mit Gerdas Motto zu sagen: panta rhei – alles fließt

Hier folgt nun eine Diashow mit allen Bildern, die ich zum Alphabet von A-Z gezeigt habe, meine virtuelle Bilderrolle ohne Worte, viel Freude euch beim schauen – leider werden die Bilder nicht in der Reihenfolge gezeigt, wie ich sie hochgeladen habe- WP halt…

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Anmerkung

alpha und omega © harmusicrecords.com – thanxs –

ich habe die Farben umgedreht und ein paar Unsauberkeiten weggeschnitten

Die Fotos von dem Wasserfall im Schwarzenbachtal in den Gumpen hinein hat mein Freund W. gemacht und mir geschenkt- vielen herzlichen Dank, lieber W.- wir sollten den Gumpen mal im Sommer besuchen und die Füße in den Gumpen hängen, am besten mit der Leuchtturmwärterin…

Y = Yin und Yang

Alphabet der mutigen Träume

yin_yang-svgFast schon ein bisschen profan, nicht wahr, nur weil Y ein Buchstabe mit wenig Worten ist und doch habe ich mich dazu entschieden, weil Yin und Yang der Weg des Ausgleichs ist.

Es geht ja bekanntlich bei diesem Konzept um nichts anderes, als um die zwei Kräfte innerhalb des Lebens, die sich gegenüber stehen, sich anziehen, ergänzen oder abwechseln.

Mann – Frau, kalt – warm, süß – sauer, dunkel – hell, weich – hart, hoch – tief, laut – leise, aufsteigend – absteigend und immer so weiter.

In Bezug auf das Alphabet der mutigen Träume geht es mir um das Prinzip, das den Ausgleich schafft, das befriedet, das hochaufschießende Emotionen zurück auf den Teppich holt, das riesige Projekte auf ein Maß der Machbarkeit reduziert, das Abstürze ins Bodenlose dadurch verhindert, weil es vorausblickend Netze spannt…

Wenn ich über Gleichgewicht nachdenke und eine Balkenwaage vor mir sehe, dann weiß ich, dass ein Staubkorn genügt, um das Gleichgewicht in die eine und andere Richtung zu verändern. Gleichgewicht ist also eine ziemlich fragile Angelegenheit. Es bedarf beständiger Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, damit es wenigstens nicht vollkommen aus dem Lot gerät.

In der Welt ist Vieles aus dem Lot, ob Haben und Nichthaben, ob Arbeitslosigkeit und Arbeit bis zum Burnout, ob vermüllte Meere, Flüsse und Seen, kranke Wälder und … vieles hat seine Verhältnissmäßigkeit verloren. Vielem würde es gut tun, wenn sich die Menschheit und ihre Machthabenden an dem, was man ein realistisches Maß nennt, orientieren würde; wenn sich das Streben nach immer noch mehr, noch höher und weiter dahingehend verändern würde, das Bestehende zu bewahren und zu pflegen, darüber nachzudenken, was man wirklich zum Leben braucht und der Fortschritt eher auf geistigen, kulturellen, sozialen und ökologischen Feldern gefördert würde, als in immer mehr Dinge, die niemand braucht.

Nein, ich will nicht zurück in die Steinzeit, ich mag viele technische Errungenschaften, aber lieber sehe ich z.B. den Ausbau von Elektroautos oder noch besser von solarbetriebenen Autos, statt alle zwei Jahre ein neues I-Phone. Jede und jeder von euch wird ihre/seine eigenen Ideen haben, was er/sie wirklich zum Leben braucht, ich glaube aber, dass die meisten mir zustimmen werden, wenn ich sage: es braucht keine Bildschirme an Kinderwägen für die lieben Kleinen zur Unterhaltung, es braucht keine piepsenden und bimmelnden Plastikspielzeuge, die nach fünfmaligem Gebrauch schrottreif sind und was es sonst noch alles an Plastik-Phantastik-Kram so gibt, ob für die Kleinen oder die Großen, um ein einfaches Beispiel für Schwachsinnsproduktionen und wachsende Müllberge zu nennen.

Die Menschheit und die Erde brauchen Lösungen für die zunehmende und immer älter werdende Weltbevölkerung, sie braucht Antworten auf die Fragen nach Essen, Wasser, Arbeit und Wohnraum für alle, sie braucht Konzepte für den Umgang mit Ressourcen, mit Energien, mit dem Müll, den wir produzieren, sowie für die Erhaltung bzw. für ein Gleichgewicht eines ökologischen Systems, ohne dem niemand überleben kann.

Ich denke, dass es dafür einen riesengroßen Kreis bräuchte, in dem VertreterInnen aus jedem Staat, jedem Kulturkreis, jeder Religion sitzen sollten, um gemeinsam Wege für die Zukunft der Menschengemeinschaft und der Erde zu finden. Klingt ziemlich utopisch, oder? Utopien werden groß gedacht … ihr wisst schon, wegen dem Abspecken…

Stell dir vor du wärst solch eine Vertreterin/solch ein Vertreter in diesem Kreis, was würdest du als erste ausgleichende Maßnahme vorschlagen?

X = das Unbekannte

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The Unknown

Noch immer freue ich mich, dass ich den Moment erwischte, bevor der Statue der Transportschutz vom Gesicht genommen wurde und aus einer Unbekannten eine Bekannte wurde. Sie ist mein Symbol für das Unbekannte, Geheimnisvolle, Mystische, dem, was sich meinem Verstand entzieht und trotzdem wirkt, das erfahren werden will, das kaum Worte findet, das nur von ihnen umkreist wird.

Gerda schrieb unter: Ξ,ξ wie ΞΕΝΟΣ (der Fremde):

Für den Neugierigen ist X das Unbekannte, noch zu Erforschende. Für den Ängstlichen, der sich nur im Altbekannten sicher fühlt, ist  X  das Fremde, Gefährliche, zu Vermeidende. Der Bedachtsame aber wägt ab.

X ist eine Variable. Das heißt, es kann jede denkbare Größe annehmen. Welche, das müssen wir halt herausfinden, indem wir es befragen. Das X ist ein Fremder, ein Ξένος.

Wir können gründlich planen, dies und jenes in die Wege leiten, was dann aber tatsächlich passiert hat immer auch Unvorgesehenes im Gepäck. Mit Blick in die Zukunft bleibt immer ein X. Jede und jeder kann Weichen stellen und ihr/sein Bestes geben, was daraus wird, das ist und bleibt ungewiss.

X ist das Unbekannte, manches kann vielleicht niemals wirklich ergründet werden und bleibt somit im Bereich des Geheimnisvollen, was wiederum die Menschheit zu immer neuen Wegen und Erforschungen führt, um anderes zu finden.

Vielleicht ist X auch das Moment des Chaos, das nach Neuordnung ruft, das Moment, das zeigt, dass es Linearität nicht gibt und damit eben auch keine Sicherheit. Bei allem Ungewissen ist X eine Größe mit Gewicht und Folgen.

the-unknowns

 

W = Widerstand und Wohlwollen

Alphabet der mutigen Träume

0163ab-04-07-16-wendlandplakatDies ist ein Plakat für den Widerstand gegen die Atomenergie. Gesammelt habe ich alle diese gelben Xe/Kreuze im Wendland.

Das Plakat kann bei mir bestellt werden, Preis ist Verhandlungssache, je nach Größe, Menge und Organisation. Es gibt es auch ohne Text, sodass man einen eigenen einfügen kann.

Zur Erinnerung, im Wendland ist Gorleben und somit der Ort, der schon in den 1970er Jahren ausersehen wurde, um dort ein Endlager für Atommüll anzulegen. Es folgten viele Jahre der Untersuchungen und des Widerstandes, der bis heute ungebrochen ist.

widerstand

Widerstand kennt keine Halbwertzeit, bedeutet für mich, dass ich solange gegen Gewalt, Kriege, Umweltzerstörung, Menschenverachtung, Atomkraft, Faschismus, Sexismus und Rassismus Widerstand leisten werde, bis all das kein Thema mehr ist, also solange ich lebe.

Ich bin für einen gewaltfreien Widerstand. Die Faust bei diesem antifaschistischem Emblem bedeutet für mich nicht Gewaltbereitschaft, sondern symbolisiert für mich die Bereitschaft und Entschlossenheit dem faschistischen Gedankengut und Handeln entgegen zu treten.

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Ich mag klugen, gewaltfreien und phantasievollen Widerstand und lehne es ab, nur weil die Gegenseite gewalttätig ist, selbst zu solchen Mitteln zu greifen.

Widerstand heißt Nein zu bestimmten Zu- und Umständen innerhalb der Gesellschaft und ihren Auswirkungen zu sagen, dem Nein ein Ja gegenüber zu stellen und den Dialog des Fortschritts und des Wandels hin zu einer humanitären und umweltfreundlichen Gesellschaft zu fördern.

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Die Vogelpredigt des Franz von Assisi, Giotto di Bondone um 1295

Wohlwollen ist heute das zweite Wort in meinem mutig erträumten Alphabet. Den anderen und mir Wohl zu wünschen und soweit es mir möglich ist danach zu handeln und zu wirken, verbindet. Neid, Gier und Hass spaltet.

Dein Wohl ist auch mein Wohl, mein Wohl auch deins ist die Haltung und schließt das Wohl der Erde und ihrer Lebewesen mit ein. Diese Haltung wird gespeist von der Liebe, der Güte, dem Mitgefühl, wird gelenkt von Verstand, Herz und Klugheit, eine Kommunikation auf Augenhöhe gehört für mich ebenfalls dazu.

Auch der heilig gesprochene Franz von Assisi hat Widerstand geleistet, gegen die Politik und Haltung der Kirche und gleichzeitig war er voller Wohlwollen gegenüber allen Lebewesen. Seine Vogelpredigt, wenn auch als Legende bezeichnet, ist berühmt geworden.

Widerstand ist Reibung, Reibung erzeugt Energie und kann dafür genutzt werden Horizonte zu erweitern und sie für fruchtbare Prozesse einzusetzen.

Diese Rede an die Menschheit von Charlie Chaplin geht mir immer wieder unter die Haut, manchmal rollen auch Tränen, wie am Sonntag, als es die Stiftung Weiße Rose e.V. bei fb einstellte. Nichts von dieser Rede hat an Aktualität verloren. Ich habe überlegt wohin sie am besten passen würde und kam zu dem Schluss, dass es nur der Widerstand sein kann. Ja, lasst uns widerständig sein und dabei wohlwollend bleiben…

V = Vertrauen

Bevor es jetzt hier weitergeht möchte ich einen Text von Luisa Francia voranstellen. Auf ihn wurde ich durch Sofasophia und ihren ebenfalls nachdenkens- und empfehlenswerten Artikel aufmerksam. Luisa Francia transportiert eine für mich wichtige Haltung, die das Alphabet der mutigen Träume auf sehr spezielle und von mir geschätzte Art unterlegt:

Es gibt eben nicht eine wirklichkeit, eine erklärung für alles, eine wahrheit und wir müssen mit dieser sehr komplexen situation fertig werden, dass sich ständig schichten von wirklichkeitsebenen reiben, ineinanderschieben, einander aufbrechen, auflösen.
Obwohl sie diesen prozess dauernd erleben, wollen die meisten menschen das nicht akzeptieren. Sie sehnen sich nach einer fixierten wirklichkeit, die von einem „starken mann“ z.b. geregelt und verantwortet wird. Illusion ist eben auch eine wirklichkeitsebene,.Illusion, die feige version der vision, die im kreativen prozess erstarrt und steckenbleibt, unfähig wild und ungezähmt den faden der vision in die neue wirklichkeit zu spinnen.
In der sibirischen schamanischen kultur gibt es keine vergangenheit und keine zukunft. Alles ist jetzt und die möglichkeiten des jetzt liegen übereinander, aufeinander, während ich erzähle, erschafft sich diese struktur zu einer ebene die jetzt passiert. Jetzt.
Mit acht jahren bekam ich zu weihnachten ein märchenbuch „die güldene kette“, darin wirklichkeitsentwürfe aus aller welt und vielen zeiten, die weisheit, dass man helferwesen aus vielen schichten der wirklichkeit braucht um das aufeinanderprallen von welten und wirklichkeiten zu überstehen, die erkenntnis dass niederlagen der beginn einer grossen schöpferischen energie, dass ruhm, reichtum und sichtbarkeit der beginn einer zerstörung sein können, dass ohne das eintauchen in die magische wirklichkeitsebene das leben ziemlich anstrengend und langweilig sein kann. Bis heute nähren und lehren mich diese geschichten, weil es eben keine zeit, keine vergangenheit, kein vergehen gibt. Alles entsteht jetzt. Es geht darum das jetzt zu erschaffen, mit der weisheit und dem reichtum von allem.

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Hier geht es jetzt weiter mit V = Vertrauen

Wie gerne ich die kleinen Menschen betrachte und begleite, wenn sie noch voller Vertrauen in die helfende und unterstützende Hand in die Welt gehen! Vertrauen ist ein kostbarer Schatz, den es zu hüten und zu beschützen, den es vor größeren Schäden zu bewahren gilt. So sehe ich meine und die Aufgabe aller Erwachsenen während der Begleitung von Kindern. Dass Vertrauen trotzdem erschüttert wird ist leider so, nicht alles liegt in unserer Hand.

Ein Mensch, dessen Vertrauen nicht in seinen Grundfesten erschüttert wurde, kann die zum Leben dazu gehörenden Enttäuschungen und Vertrauensbrüche verarbeiten, ist in der Lage daraus zu lernen und verliert deswegen nicht das Grundvertrauen in die eigene Kraft, in die Menschen und das Leben und wird deswegen nicht automatisch zu einem misstrauischem Menschen.

Misstrauen hat seine Ursache in schlechten = kränkenden und schmerzhaften Erlebnissen und der Angst vor Wiederholungen. Tief traumatisierte Menschen und Tiere sind misstrauische Wesen, deren Vertrauen zurückzugewinnen geht nur mit sehr viel Empathie, Geduld und Wohlwollen, wenn überhaupt.

das-kind-das-eine-katze-sein-wollte-41o3sjrtzdl-_sx323_bo1204203200_Caroline Eliacheff ist eine französische Psychotherapeutin, die in diesem Buch ihre Erfahrungen u.a. mit Säuglingen teilt, die von ihren Eltern/Müttern nicht gewollt waren und direkt nach der Geburt in die sogenannte „Babyklappe“ gegeben wurden. Caroline Eliacheff fühlt sich ein und spricht mit diesen kleinen Wesen, bestätigt sie in ihrem Leiden und hat dadurch zum Beispiel einen Säugling, der von alleine nicht mehr atmen wollte, dazu gebracht wieder selbständig zu atmen, um nur ein Beispiel zu nennen. Auch Frau Eliacheff weiß, dass es nicht wirklich ihre Worte sind, die das Verhalten der Säuglinge ändert, sondern ihre Haltung, ihr Gefühl und ihre Empathie dahinter.

Ähnliche Erfahrungen machte eine Freundin, die in schwedisch Lappland mit Schlittenhunden arbeitet, mit einem schwer traumatisiertem Hund, den sie in einem der Netzwerke fand, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Straßenhunde zu vermitteln. Nur indem sie ihm viel Zeit gab, sich immer wieder zu ihm legte und ihm sagte und zeigte, dass sie sein Misstrauen und seine Traurigkeit versteht, öffnete er sich ihr nach und nach und ist nun einer ihrer treuesten Hunde. Anfangs war es nicht möglich ihn mit den anderen Hunden zusammen zu tun, er blieb bei ihr im Haus, aber auch das hat sich mittlerweile geändert. Letzteres hat allerdings noch sehr viel länger gedauert, als der Aufbau des Vertrauens zwischen ihr und ihm. Und auch hier waren es nicht ihre Worte, sondern ihre Empathie, die der Hund spürte und „verstand“.

Beides sind Beispiele für die Fähigkeit echter Empathie, in der es um das Wohl des Wesens geht und nicht um das eigene Wohlbefinden. Kinder, Hunde, Katzen oder andere Tiere sind nicht dafür da uns das Leben zu versüßen, uns zu trösten oder unserem Leben einen Sinn zu geben. Indem wir uns für sie entscheiden, sollten wir uns gleichzeitig der Verantwortung bewusst sein, die damit einhergeht.

Vertrauen richtet sich natürlich nicht nur auf Kinder und Tiere. Vertrauen in die eigene Kraft und eigenen Fähigkeiten will immer wieder genährt und gestärkt werden, sei es nun bei mir selbst oder bei Freundinnen und Freunden oder bei Menschen mit denen ich arbeite.

Es geht auch um das Vertrauen in den Wandlungsprozess, sei es nun in den eigenen oder in den von anderen.

Auch ich habe einen langen Weg der Vertrauensfindung hinter mir, je mehr Vertrauen ich schöpfen durfte, ob nun in meinen Mann, meine Freundinnen und Freunde und andere Menschen, die mich begleiteten und begleiten, umso trittfester und zielgerichteter wurde mein Schritt. Ich vertraue auch meinen Kindern, aber erst einmal war es meine Aufgabe ihr Urvertrauen in mich nicht zu zerstören. Das hieß für sie da zu sein, wenn sie mich brauchten, für sie einen Ort der Geborgenheit zu schaffen und einen Boden zu bereiten, der sie tragen konnte. Noch heute vertrauen sie mir. Wann immer sie in Not geraten oder sie etwas belastet, suchen sie meinen Rat, ist ihnen meine Meinung wichtig (zugegeben, je älter sie wurden, umso seltener, aber so soll es ja auch sein)- was mich bei aller Fehlerhaftigkeit als Mutter ehrt und mit tiefer Freude erfüllt.

Ein anderes V-Wort für das Alphabet der mutigen Träume wäre Verantwortung gewesen. Verantwortung für mein Fühlen und Denken, für mein Handeln und Wirken in der Welt. Ja, auch ein sehr großes Thema, das aber immerhin hier über den Umgang mit Kindern und Tieren einen Platz fand. Jede und jeder, die/der mit Menschen, Tieren oder in und mit der Natur arbeitet, trägt Verantwortung. Auch hier lautet die Prämisse: Zum Wohle aller und klingt sehr viel einfacher, als es in manchen Momenten ist. Verantwortung ist groß, je älter ich werde, umso mehr begreife ich ihre Tragweite.

U = Utopie

Alphabet der mutigen Träume

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Eine Utopie, dargestellt von Friedrich Eduard Bilz Das Volk im Zukunftsstaat 1904

(Wer mehr über Bilz erfahren will: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Eduard_Bilz)

Ich habe mich für die Utopie statt Urteilsfreiheit, wie anfangs geplant, entschieden. Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob Urteilsfreiheit erstens funktioniert und zweitens überhaupt erstrebenswert ist. Indem ich etwas beurteile, durch welche Filter auch immer: Verstand, Herz, Gefühle, Emotionen, positioniere ich mich in mir und in der Welt. Deswegen muss ein Urteil nicht unumstößlich sein. Und deswegen muss ich ja auch nichts und niemanden ver-urteilen und/oder abwerten. Manchmal aber verurteile ich auch etwas, wie zum Beispiel Faschismus, Rassismus, Sexismus, Turbokapitalismus, menschenverachtendes Verhalten, Gewalt…

Utopie also. Per Definition klingt sie so:

Eine Utopie („der Nicht-Ort“; aus altgriechisch οὐ- ou- „nicht-“ und τόπος tópos „Ort“) ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird Utopie auch als Synonym für einen von der jeweils vorherrschenden Gesellschaft vorwiegend als unausführbar betrachteten Plan, ein Konzept und eine Vision, benutzt.

Hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit wird zwischen deskriptiven (Tatsachen beschreibend), evasiven (ausweichend/Ausflüchte suchend) und konstruktiven Utopien unterschieden, die sich auf Staats- und Wirtschaftsformen, die Zukunft von Kultur, Kunst oder Religion, verschiedene Arten des Zusammenlebens, Innovationen des Bildungswesens oder der Geschlechterkonstellationen u. a. beziehen können.

Ein ähnlicher, in diesem Kontext oft verwendeter Begriff ist der Wunschtraum (Eutopie, altgriechisch eu: gut). Es handelt sich um eine Gesellschaftsordnung, die bisher keinen Ort hat und nur als Gedanke und Idee existiert.

Der Nichtort beginnt mich zu faszinieren, wie wohl Diejenige oder Denjenigen auch, die/der dieses Bild gemacht hat. Gefunden habe ich es in der Bildersuchmaschine © vincy.org mit dem Titel  Utopie 1– merci

vincy-utopie1

Wie wohl mein „Nicht-Ort“ aussehen würde? Hier sehe ich eine Stadt ohne Autos, mit einer Bahn, die durchs Wasser gleitet, sehe Bestehendes mit Neuem verbunden, die Menschen auf dem Bild hasten nicht. Eine Art modernes Venedig, da auch die Gondel nicht fehlt- eine grüne Stadt. Ich hätte Lust in die Gondel zu steigen und mich eine Weile durch diese Stadt gleiten zu lassen, neugierig auf alles, was sie noch zu bieten hat.

Vieles von dem, was man noch vor einigen Jahrzehnten dachte, dass es unmöglich sei, dass es sich „nur“ um eine Utopie handele, ist mittlerweile Wirklichkeit. Leider ist dabei vieles nicht zum Wohle der Menschheit und der Erde. Darum denke ich, dass man auch immer vorsichtig sein sollte mit den eigenen Utopien, die man in die Welt sendet. Was für Wünsche gilt, gilt für mich auch für Utopien.

Trotzdem … eine Utopie darf groß sein. Größe und Weite in den Gedanken und Vorstellungen lässt Raum zum abspecken. Was von vornherein klein gedacht wird, kann nur mickrig enden.

Meine große Utopie von einer Welt ohne Grenzen beschrieb ich unter O = Offenheit… Wie sieht deine größte Utopie aus?

T = Träume

Alphabet der mutigen Träume

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(Hier seht ihr Bilder aus einem kleinen Zyklus von 2015, den ich „Traumraum“ nannte – gerne, so ihr mögt, könnt ihr diesen Begriff in die Suchmaschine eingeben, um noch mehr zu finden)

Träume sind keine Schäume! Ich möchte gerne einmal wissen wer diesen Satz in die Welt gesetzt hat und zu welchem Zweck.

Träume sind für mich zweierlei:

  • 1. die Kommunikation meines Unterbewusstseins mit meinem Bewusstsein – Verarbeitung meines Alltags, meiner Gefühle und Hinweise auf meine Seelenzustände
  • 2. Visionen und Vorstellungen, mit deren Hilfe ich mich weiterentwickeln und den Wandel einläuten kann

Zum Thema „Träume“ gehört auch die Traumdeutung und das luzide Träumen, beides aber gehört im Zusammenhang meines Alphabets zwar erwähnt, aber nicht vertieft.

Die mutigen Träume gehören zur zweiten Kategorie. Ich hoffe sehr, dass im Laufe meiner Darstellungen im Alphabet der mutigen Träume der Sinn dahinter verstehbar geworden ist.

Die Methode des mutigen Träumens kann noch ganz andere Wandlungsprozesse in Gang setzen, absichtlich habe ich von der Darstellung und Vermittlung der Übungen abgesehen, da sie diesen Rahmen sprengen würden. Vielleicht komme ich noch einmal später  darauf zu sprechen. Wer jetzt schon mehr erfahren will, dem kann ich nur noch einmal das Buch von Alberto Villoldo „Mutiges Träumen“ ISBN 978-3-442-21857-8 WG 2475 ans Herz legen.

In meinem Alphabet entstand eine Art Lexikon der Tugenden, es hat außerdem versucht Wege hin zu einer freundlicheren, freudigeren und mitfühlenderen Welt zu zeigen. Nichts ändert sich allein durch Gebete oder fromme Wünsche, immer geht es bei dem Wunsch nach Veränderung auch ums Tun. Von nix kommt nix.

Die meisten Träume handeln vom eigenem Glück, von einem Prinzen/einer Prinzessin an der Seite, von Haus, Garten und einem Leben mit allem, was das Herz begehrt, selten gehen sie über den eigenen Gartenzaun hinaus. Und wenn sich dann die Träume erfüllt haben, kommen oft die Ernüchterungen. Der Traumprinz ist eben doch kein Prinz und die Traumprinzessin keine Prinzessin, das Haus braucht Pflege und Reperaturen, der Garten macht Arbeit und die Kinder wollen nicht so, wie man selbst will. Realismus kann beim Träumen nicht schaden, schützt vor bösem Erwachen und stellt die Frage nach dem, was Glück denn wirklich ist.

Ich träume gerne von meinem eigenen kleinem Glück, aber so wirklich glücklich macht es mich, wenn ich mich verbunden fühle und meine Träume ausweiten kann und diese auf fruchtbare Böden fallen, wie ich es hier mit euch von A bis hierher erlebt habe. Danke dafür!