Rückblick – 9 –

0260 11.12.15 abschiedsaugen

Heute habe ich Abschiedsaugen. Sie sehen Ziegelsteinrot, Zinnober, Karminrot auch. Sie tanzen über die Leinwand.

„Deine Bilder verlassen das Gegenständliche“, sage ich. Schweigen. Ich weiß, dass du da bist, irgendwo, an einer der Grenzlinien. Eine Hand schiebt sich aus dem Rot heraus, sie bewegt einen langen Pinsel.

Ich ruf dich an, ich wünsch dir viel Grünes.

wald

Die Närrin ist in den Wald gegangen. Dort hat sie sich ein Haus gebaut. Spinnfäden sammelt sie. Sie webt ein neues Netz. Ein Netz für die Welt. Frieden heißen die Knoten. Sie muss noch viele Fäden sammeln, noch viele Knoten machen. Feuer frisst. Sie sammelt, sie knotet. Ihre Finger sind wund.

Flucht

Nicht schön, nicht bequem, Flucht, keine Worte. Immer wieder keine Worte, wenn ich mich mit dem Weltgeschehen beschäftige, trotz frischem Wind,

Graugans startet am 25. September ihr Projekt → Das hilft.

Viermal atmen, ein und aus, um in der eigenen Haut zu bleiben. Um nicht den Emotionen zu unterliegen. Unter der Wut wohnt die Traurigkeit, erst dann kommt die Scham.

Farbverlauf: aus Bunt wird Grau, dann Schwarz. Leere, nichts. Fortschritt birgt auch immer Rückschritt in sich. Zwei Schritte vor, einer zurück, erzählt die Geschichte.

Lebendige, starke Frauen machen Angst.

„Beweg dich nicht“, hat er hundert Mal geflüstert. Beim hundertundeinsten Mal erstarrte sie. Er flüsterte nicht mehr. Er flehte.

Der Raum liegt hinter der Dornenhecke. Stille Starre. Schlaf und Träume. Heckenscheren schneiden Vergeblichlichkeit. Recht hält Wurzeln im Boden, neue Dornen sprießen. Wechselnde Führung im Tangoschritt. Den Blues tanzt sie allein. Verhärtete Schichten, Hornhäute über Fühlen, abgenutzte Tränen, am Ende erzählen die Falten.

Solche Momente sind immer dunkel.

Viermal atmen, ein und aus, um in der eigenen Haut zu bleiben. Um nicht den Emotionen zu unterliegen. Unter der Wut wohnt die Traurigkeit, erst dann kommt die Scham.


 

Aufrichtung im September, die Sommergewitter sind vorbeigezogen.

aufrichtung