Athener Stadtansichten – 3 –
Ein Mosaik, das ich in einem Hauseingang zu einer Galerie entdeckte, die aber leider geschlossen hatte. Mich faszinierte sehr das eingearbeitete Gesicht…
Ein paar wenige Graffitis.
Wie in allen großen Städten gibt es natürlich jede Menge Graffitis und die sogenannten „Tags“, die an vielen Hauswänden zu finden sind. Viele sind für mich nur Markierungen, nach dem Motto: Ich war hier – sie langweilen mich und schön finde ich die wenigsten. Und so manches, gerade erst frisch gestrichene, alte Haus wird dadurch in meinen Augen verschandelt. Ich habe nur wenige Graffitis fotografiert, dort, wo wir unterwegs waren sah ich einfach zu wenig Originelles.
Ein Reisender verdient sich sein Geld mit Seifenblasenmacherei, allen zur Freude!
Ein Markttag geht zuende
Das letzte Bild zeigt eine alte Frau, die Reste von den Marktständen eingesammelt hat. Die Armut in Griechenland/in Athen ist sichtbar. Bettler *innen aus allen möglichen Ländern und Kontinenten, Obdachlosenlager direkt neben einer S-Bahn-Strecke. Menschen, die versuchen irgendetwas zu verkaufen, seien es Roma, Sintis (hier waren es insbesondere die Frauen), Albanerinnen*, die Tischdecken angeboten haben oder viele kleine Stände, wo es von gerösteten Kastanien über allerlei Tand vieles zu sehen und zu kaufen gab. All das zu fotografieren behagt mir nicht. Ich denke dann immer an den Satz: „Wir sind doch hier nicht im Zoo!“
Bilder, die nicht nur in Athen zu finden sind, die Schere zwischen arm und reich hat sich weltweit geöffnet und öffnet sich immer weiter, auch in Deutschland. Auch hier wird die zunehmende Armut immer sichtbarer, auch wenn dies deutsche Politiker *innen negieren oder als Lüge bezeichnen – Ich bin mir bewusst, dass ich die Situation in Griechenland nicht mit Deutschland und auch nicht mit anderen Ländern vergleichen kann. An der sogenannten Krise in Griechenland verdient der deutsche Staat ziemlich gut, auch wenn dies in unseren Medien nur selten benannt wird. Wie überhaupt immer irgendjemand an einer Krise verdient, ein anderer verliert.
Diese Themen bieten viel Gedankenstoff und Diskussionsfläche und sollen in diesem Reisebericht zwar anklingen, aber nicht vertieft werden (Kommentarstrang ausgenommen). Zurück nach Athen →
Sehr kreativ fand ich diese Frau, die unterhalb der Akropolis in einer der Gassen Second-Hand-Klamotten und selbstgemachten Schmuck angeboten hat, sie war sehr guter Dinge, mit ihr kurz zu plaudern ist eine Freude gewesen!
Hier enden meine Bilder aus Athen, es fehlen die Katzen, die vielen Orangen- und Zitronenbäume, das eine oder andere Blümelein, die vielleicht später noch einen Ort finden. Morgen geht es erst einmal mit Bildern aus der Mani und vom Meer weiter.
*P.S. Ich habe Gerda missverstanden, es waren keine Albanerinnen, die Tischdecken angeboten haben, sie schrieb mir gerade im Kommentarstrang Folgendes dazu:
Eine Korrektur möchte ich anbringen: es sind keine Albanerinnen, die Tischdecken im Straßenverkauf anbieten. Ich finde es falsch, „Armut“ und „Straßenhandel“ gleichzusetzen. Solche Jobs sind spezialisiert. In diesem Fall waren es Frauen aus Osteuropa, vielleicht Russland, sonst sind es Zigeunerinnen, die zur heimischen Bevölkerung gehören oder aus Bulgarien kommen. Warum betone ich das? Ich habe in all den Jahren, seit hunderttausende Albaner barfuß über die Grenzgebirge kamen, nie einen bettelnden oder hökernden Albaner gesehen. Sie haben jeden anderen Job angenommen, den sie fanden, überall in Griechenland, auch im allerletzten Kaff, oft völlig allein – Erntehelfer, Schafhirt, Bauarbeiter, Reparaturwerkstätten, sie lernten blitzschnell die Sprache und so ziemlich alle Berufe. Die Frauen gingen putzen oder arbeiteten als Serviererinnen, Köchinnen. Alle, die ich kenne, haben sich inzwischen verbessert, haben ihre Kinder in den griechischen Schulen, haben Wohneigentum erworben…
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