Komorebi
oder Sonnenlicht, das durch die Blätter der Bäume gefiltert wird.
Jeder Tag ist ein perfekter Tag. Jeder Tag schenkt uns ein Lächeln oder Tränen, den Wiegeschritt oder den Laufschritt, Freude oder Zorn. Je nachdem und manchmal alles.
‚Mancheine=r wurde schon beim Toilettenputzen erleuchtet‘ – sagte immer mal wieder Kyabje Chime Rinpoche, wenn er seine Geschichten erzählte.
Geschichten erzählen kann auch Wim Wenders. Filmgeschichten. Zum Beispiel über die perfekten Tage – Perfect days, wie der Filmtitel wirklich lautet. Ein meditativer Film über schnörkellose Alltage. Alltage, von denen einer dem anderen zu gleichen scheint und doch jeder Tag ein anderer ist, mit Sonne oder Regen, mit kleinen, immer anderen Begegnungen am Wegesrand und all denen, die jeden Tag dazu gehören.
Ich fühle mich mit ‚Hirayama‘ (Kōji Yakusho) seltsam verwandt.
Lächelnd schlendere ich nach dem Film durch die nachmittäglichen Gassen Lüneburgs und sehe für den Augenblick – oder wieder einmal – die Welt mit anderen Augen; denke an die verschiedenen Welten, von denen Hirayama spricht, die, so sagt er weiter, miteinander verbunden zu sein scheinen und es doch nicht sind.
Manchmal fehlt niemand am Ende eines Films. Zurück im Sonnenlicht, zurück in einem Sonntag in einer kleinen Stadt, möchte ich jetzt kein Wort verlieren und auch keins hören. Nachspüren will ich. Und das mache ich, bis zur eigenen Haustür und jetzt.
Mehr mag ich nicht zu dem Film schreiben, schaut ihn euch an, wenn ihr langsame, unprätentiöse Filme mögt und wenn ihr irgendwie, irgendwo die Möglichkeit dazu habt.
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