Sowohl-als-auch ist gross, grösser, viel grösser als gedacht, seine Weite und sein Raum lassen sie manchmal ängstlich werden. Entweder-oder bietet Grenzen, scheinbare Sicherheiten, sowohl-als-auch scheinbare Haltlosigkeiten. Es gibt kein Absolutum, auch nicht zwischen diesen beiden, nur jetzt nimmt sich das Sowohl-als-auch seinen Raum.Es hat lange gewartet, hat lange kopfschüttelnd die Sorgenfalten sich vertiefen sehen, bei all dem Entweder-oder.
Unter winterlich klar-blauem Himmel singt die kleine blaue Frau das Lied von sich und den Menschen in der Welt, die tun, was es zu tun gilt und sind, was sie ist. Es ist ein leichter Tanz, wenn sie sich entscheidet. Jeden Morgen neu, jeden Morgen die erneute Einbettung in den Lebensfluss.
Der Bach rauscht bis an ihr Bett heran, Madame Petit-bleu hat Herzklopfen, probiert die roten Schuhe in der warmen Stube, sie träumt Leidenschaft, sie lächelt beim Tanz. Sie denkt an Schneeglöckchen, Märzenbecher und wilden weissen Krokus auf den Bergwiesen.
Langsam kommt das Rad wieder in Schwung. Das Fauchen der Percht ist verstummt, wild war sie in diesen rauhen Nächten, hat Äste von Bäumen geschüttelt, Schnee zu Bergen und Tälern geweht, Schneelawinen rutschten krachend von den Dächern, Krähen krächzten, kein Fuchs in der Nacht.
Die kleine blaue Frau singt wieder, tanzt die ersten kleinen Schritte, spürt die stille, feine Bewegung im Erdenreich. Bach rauscht, es wachsen Eiszapfen über Nacht. Die Puppe im Kokon träumt sich dem Schmetterling entgegen, Mond und Sterne erstrahlen im Winterglanz frostiger Januarnächte.
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