38 Gedanken zu „Mit weichem und realem Blick

  1. schönes Experiment. Beim „realen Blick“ bleibt der Schauende außenvor: Ich betrachte die Welt. Beim „weichen Blick“ entsteht ein Sog, Ich und Welt verschwimmen ineinander, werden eins, eine gemeinsame Innenwelt scheint zu entstehen.

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  2. ein sehr schönes bild, liebe ulli!
    allerdings tue ich mich schwer mit dem „weichen“ blick: das wirkt auf mich einfach nur verschwommen, bringt mir keinen mehrwert an anregung oder bedeutung.
    ins „reale“ hingegen kann ich gut eintauchen, durchs gezweig spähen, ästchen wegbiegen, schauen, in die tiefe/weite des bildes gleiten mit dem blick, mit der phantasie, mit den gedanken …
    sehr herzlich: pega

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    • Wie unterschiedlich doch hier die Wahrnehmungen sind! Ja, es ist verschwommen, man muss sich an den Bäumen im Vordergrund nahezu festhalten und dann darf man träumen oder zu dem realistischem Blick wechseln …
      Herzensdank, Pega, ich grüße dich von Herzen
      Ulli

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  3. Je nach Alter betrachtet man die Bilder vielleicht auch unterschiedlich: für mich ist der reale Blick positiver besetzt, ich sehe klar in die Zukunft – das weichere Bild läßt diese jedoch verschwommen erscheinen, es weckt ein diffuses Unbehagen.
    Die märchenhafte Stimmung kann ich zwar auch unterstreichen im weichen Blick, aber dennoch….
    Lieber Freitagsgruß zu Dir, Karin

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    • Das ist ein interessanter Gedanke, dass bei der Wahrnehmung auch das Alter eine Rolle spielen mag – ich hatte ja überlegt, ob so vielleicht Kurzsichtige ohne Brille sehen? Es ist verunsichernd, ja, man muss sich vorwärtstasten, nur die Baumstämme im Vordergrund und die Äste schenken ein bisschen Halt.
      Danke Karin und herzliche Grüße an dich
      Ulli

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    • Ich glaub nicht, Karin, dass es eine Altersfrage ist. Ich war immer für den klaren Blick und bin es bis heute. Erst als ich älter wurde, begann ich daneben, mich im „weichen“ Blick zu üben, der mich in eine innerliche Beziehung zum „Objekt“ setzt, das dann aufhört, für mich „Objekt“ zu sein und zum „Subjekt“ wird, Das Weichzeichnen von Fotos mag ich aber immer noch nicht besonders, daher ziehe ich das zweite Foto dem ersten ästhetisch vor.

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  4. In New York habe ich vor Jahren einen Künstler kennengelernt – der lebte in einer Fabriketage an einer Kreuzung. Vor seinen Fenstern standen Pappkartons. Als ich ihn fragte warum er das macht, die Strasse ist schön und es war ein sonniger Tag, meinte er: ich kann das Elend auf der Strasse nicht sehen, das lenkt mich von meiner Arbeit ab.
    Mir geht es wie Gerda Kazakou: das weiche Bild schützt die eigene Persönlichkeit die reale Welt wird dabei ungenau. Das klare Bild ist möglich wenn wir stolz und aufrecht in die Welt blicken.

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  5. Ich mag den Gedanken an das Gefühl, dass die weiche Aufnahme entstehen ließ. Solch ein Bild wird wohl nicht aus einer aggressiven Stimmung heraus entstehen. Ich stelle mir vor, dass die Fotografin das Weiche und Sanfte, das sie für die Natur empfindet, in die Aufnahme übertragen hat.

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  6. Die zwei Blicke nebeneinander. Hier der weiche und sanfte, da der reale oder harte, in den Kommentaren genannt der klare Blick oder der mit Schärfe, der scharfe Blick. Wohl ändert es sich nach Alter und Lebensphase, Situation oder Tagesform. Ob nicht beides zusammen gehört und eine dritte, sei es mittlere oder überblickende Perspektive eröffnet?
    Gute Aussichten wünscht
    Bernd

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  7. ich mag beide sehr und das weiche noch mehr 🙂
    Links befinde ich mich mitten in einem Märchen und rechts sehe ich in eine märchenhafte, doch sehr reale Landschaft hinein, liebe Ulli

    Liebe Grüße in den Sonntag von Bruni

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  8. Aaalso zunächst mal, liebe Ulli, weil das Eure Frage war: Ob so vielleicht Kurzsichtige schauen? Klares Nein. Dies wäre eine Verklärung der Kurzsichtigkeit:) Bei mir – Stärke 6 – wäre der Hintergrund dann nur noch Farbenmix. Und der Vordergrund eigentlich auch. Ich sähe/sehe also Grüngelb mit dunkle Balken vorn. Hinten keinerlei Struktur mehr – und bei Dir ist da noch geformtes Bild.
    Und dann: Was ist mir näher? – Eindeutig das weichgezeichnete Bild. Das reale, konkrete lässt mich zwischen vorn und hinten hin und her irren, ich weiß gar nicht, was gemeint ist. Und vielleicht höre ich dann auch schon auf genauer zu schauen. Warum auch immer: das Bild habe ich dann bald „fertig geschaut“, ich habe es mit dem Blick „abgearbeitet“, irgendwie so. Während im anderen Rätsel sind. Schon die Frage, warum mir dort die Bäume sichtbarer sind. Und warum ich trotzdem so gut und mit Freude hindurch schaue, auf die Farbensinfonie. Ich kann dort alles gleichzeitig sehen und darin spazierengehen.
    (Heute werde ich übrigens endlich mal wieder in echt spazierengehen, wie selten ich dazu komme …)
    Liebe Sonntagmorgengrüße
    Frau Rebis

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    • Du Liebe, danke, nun weiß ich wenigstens, dass es kein kurzsichtig Bild ist ☺️
      Mich zieht es auch vor die Tür, gleich… und dann denke ich an dich.
      Genieße diesen schönen Tag.
      Liebe Grüße
      Ulli 🦋

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