Zu Myriades Impulswerkstatt 1 2022

Ich zäume das Pferd von hinten auf, soll heißen, dass ich Myriades viertes Bild als ersten Impuls ausgewählt habe. Zwar habe ich das Bild hier schon einmal gezeigt, aber stelle es gerne noch einmal ein, weil es gerade die Hand dieser desolaten Schaufensterfigur ist, die für mich in diesem Bild charakteristisch ist.

Eine offene Hand, eine weisende Hand, vielleicht eine Hand einer Bettlerin, hier kann man vieles hineinsehen und gerade deswegen erscheint es mir besonders passend.

Spontane Einfälle kommen hinzu: die gebende Hand, die nehmende Hand, die Hände, die sich reichen, die unsichtbare (helfende) Hand, die ich bei der Lektüre von C. G. Jung fand und seitdem oftmals spürte und mich damals auch an viel Erlebtes erinnerte. Hinzu kommen die betenden Hände von Dürer, die mich durch meine Kindheit begleitet haben. Sowie die zärtlichen, gestaltenden, dirigierenden, verdeckenden, schreibenden, schlagenden, zupackenden, haltenden, arbeitenden, loslassenden Hände, Greisenhände und Kinderhände.

Mich faszinieren Hände von jeher. Leider finde ich die „Schornsteinfegerhände“ meines Ex-Schwiegersohnes nicht mehr, aber die Greisinnenhände aus meinem Memorandum für unsere Großmütter, zusammen mit dem Text von Elke Engelhardt möchte ich nun doch noch hier anhängen.

anklick = große Bilder – please click to enlarge

P.S. mal ein Lob auf WP – denn jetzt habe ich die Schornsteinfegerhände gefunden, siehe hier https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/08/25/sonntagsbilder-28/

12 Gedanken zu „Zu Myriades Impulswerkstatt 1 2022

  1. Also ich mag deine sachlichen Texte genauso gerne wie die anderen. Wobei ich diesen nicht unbedingt als Sachtext bezeichnen würde. Es ist ein schöner „Händebogen“. Es wäre schade gewesen, wenn die Rauchfangkehrerhände gefehlt hätten, sie runden die eindrucksvolle Sammlung der Großmütterhände ab. Vielen Dank für das Panorama der Hände, die so viel von einem Menschen zeigen. Ganz liebe Grüße und hoffentlich geht es dauerhaft aufwärts

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    • Da werde ich doch nochmal hinschauen, wieso ich immer denke, dass diese Art etwas schriftlich zu unterlegen mir zu banal erscheint. Hab herzlichen Dank für deins, tut mir gut.
      Herzliche Grüße
      Ulli

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      • Aha, es geht um eine Definition von Banalität. Da muss man dann auch noch die Frage klären, ob man es sich selbst erlaubt, „banal“ zu sein. Wobei das für andere gar nicht banal sein muss oder sogar wegen seiner „Banalität“ geschätzt wird. Eine sehr komplexe Frage, die auch viel mit dem Selbstbild zu tun hat.

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  2. Pingback: Impulswerkstatt Jänner-Februar 2022 – Zwischenbilanz 3. Jänner bis 1. Februar – MYRIADE – La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

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