Zwei alte Bekannte

Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal ein Bild mit „Närrin und Narr“ gestalten würde. Ihre großen Auftritte hatten sie „In der kleinen Stadt“. Dort haben sie sich einst getroffen und waren ins Gespräch vertieft.

Schon bald verließen sie die kleine Stadt und viele Einwohner*innen schauten, winkten, tanzten zum Abschied. Gerade so, wie es dort üblich gewesen war.

Manche blieben hinter den Fenstern. Einer konnte nicht hinschauen, so traurig war er gewesen.

Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Heute kamen sie zurück. Unverhofft und unerwartet saßen sie wieder im Raum. Sie sind nicht allein. Was ist geschehen?


Anmerkung für meine neuen Leser*innen

Die Närrin ist „Helvetia“, eine Skulptur von Bettina Eichin, sie steht am Ufer des Rheins in Basel. Allerdings hat die Närrin in meinem Vierjahreszeitenzyklus nicht immer die selbe Gestalt.

Der Narr ist der Tänzer Vaslav Nijinsky, die Skulptur entdeckte Rotewelt auf dem Pariser Friedhof „Le Cimetière de Montmartre“. Freundlicher Weise hat Rotewelt mir das Foto für Montagen zur Verfügung gestellt. Nochmals meinen herzlichen Dank dafür! Der Narr spielt erst am Ende des Zyklus eine Rolle und taucht nur noch einmal in einem Beitrag, zusammen mit der Närrin, im Januar 2017 im Rahmen einer abc.etüde auf → https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/01/24/in-der-stille-der-nacht/

33 Gedanken zu „Zwei alte Bekannte

    • Mir ging es ein bisschen auch so, dass ich überlegt habe vielleicht auch wieder einmal in dieser Richtung Bilder zu gestalten. Seitdem ich die Serie der „Kleinen Stadt“ beendet habe, wurde meine Kunst zunehmend abstrakter – auch gut, aber …
      Liebe Grüße
      Ulli

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    • Herzensdank, liebe Marion – ich habe festgestellt, dass ich diese Serie auch immer noch sehr mag, nicht unbedingt und zwingend jedes der Bilder, aber schon viele.
      Das heutige Bild aber stellt Fragen, die ich noch nicht beantwortet habe.
      liebe Grüße
      Ulli

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      • Das wirst du uns sicher erzählen können, liebe Ulli! 😉 Jedenfalls fällt mir auf, dass sie sich näher gerückt sind. Immer noch sind sie in ihre eigenen Gedanken und Gefühle versunken und wenden sich nicht einander zu, aber sie kommunizieren nur auf eine intime Art, als seien sie die zwei Seiten eines Menschen: die weibliche träumt sehnsuchtsvoll hinaus in die Weite, die männliche schaut sorgenschwer und ein wenig ironisch hinab auf die menschliche Torheit. Um beide webt eine Traurigkeit, Vergeblichkeit.

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        • Eben nicht, liebe Gerda, ich kann es nicht erzählen, ich kann nur das Bild betrachten und die Veränderung wahrnehmen und die zwei Giraffenköpfe im Hintergrund gehören ja auch noch dazu.
          Mir gefällt aber sehr, was du erzählst, auch wenn ich eher einen Abstand als ein Neäherrücken wahrnehme. Aber eben darum wünsche ich mir ja, dass die BetrachterInnen erzählen und nicht ich. Ich bin zu nah dran 😉

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    • Ich glaube, dass es nicht verkehrt gewesen ist die Bilder noch einmal zu zeigen. Manches gerät in Vergessenheit, manche LeserInnen waren zu dem Zeitpunkt noch nicht hier. Dafür aber liebe ich die Närrin und die kleine Stadt zu sehr, als dass sie vergessen werden sollte.
      Ich danke dir, liebe Diana.
      Herzliche Grüße
      Ulli, die dennoch neugierig ist, was dir die Bilder erzählen 😉

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      • liebe ulli, narr und närrin sprechen miteinander zu mir, sie erzählen von rissen im himmel, und von einem zerrütteten planeten, in weiter ferne. oh. nein, doch nicht, sie meinen unsere erde… ! und sie meinen, dass wir es ihnen gleichtun sollen, die augen öffnen, im miteinander nach lösungen suchen, denn narr und närrin sind nur gemeinsam stark.

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  1. Ich glaube, mit der Geschichte von der kleinen Stadt möchte ich mich noch mal ausgiebig beschäftigen, sie war ja „vor meiner Zeit“ hier. Zur Zeit klappt das zwar nicht, aber sie wird kommen.
    Jedenfalls finde ich die beiden ganz zauberhaft, so ganz in ihren Dialog versunken.

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    • Es sind viele Bilder und nicht immer gibt es eine Geschichte dazu. Gerda hatte mir ja mal vorgeschlagen ein Buch mit Texten daraus zu machen, dieser Vorschlag ist mir jetzt wieder eingefallen und wenn ich dann sehe wieviele Bilder es gibt und zu wie vielen ich immer noch eine innige Verbindung habe, dann wäre dies schon mal ein Projekt. Zurzeit ist es nicht dran, aber der nächste Winter kommt bestimmt 😉
      Ich freue mich über dein Interesse und bin gespannt, wenn du einmal Zeit und Raum dazu findest, was du dann später dazu sagen wirst.
      Ganz herzliche Grüße an dich,
      Ulli

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  2. Liebe Ulli, dieser Beitrag ist voll von Poesie für mich! Ulli at her best! Ulli von ihren stärksten Seiten, finde ich!
    Allein schon die Begriffe „Narr und Närrin“ führen in diese Welt der Imagination. Ich erinnere mich nicht an sie, habe damals deine Seiten ja auch noch nicht besucht. Aber es hört sich spannend an, dass es jetzt wieder weiter damit geht.
    Die Quellenangaben finde ich auch gut. Und das heutige Bild wirft auch für mich viele Fragen auf. Es wirkt allerdings auch so, einfach im Schauen. Berührend! Herzlich, Petra

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    • Liebe Petra, vielen herzlichen Dank für dein positives feedback zu meiner Serie. Mich freut es IMMER, wenn sich Betrachtende von meinen Bildern berühren und/oder begeistern lassen, wie auch jetzt 🙂
      Eine neue Serie habe ich nicht geplant, aber ich wollte gerne auf die Serie an sich aufmerksam machen, da ich es zu schade finde, wenn sie unbeachtet hier herum liegt 🙂 Es war eher zufällig, dass ich nochmal über die beiden gestolpert bin und dann eine neue Montage machte. Aber zugegeben, es hat Freude gemacht und wer weiß was geschieht, vielleicht bestimme ja gar nicht ich, sondern die Närrin selbst 😉
      Herzliche Grüße
      Ulli

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  3. Was für eine feine poetische Bildergeschichte erzählst Du uns hier, liebe Ulli, eine Geschichte, in der unsere Fantasie fieberhaft arbeitet, um dann nur noch zu lauschen und in sich selbst hineinzuhören, denn sind wir nicht alle so ein bissel wie Narr und Närrin, die kleinen Leute auf der großen Bühne des Lebens?
    Dein allererstes Bild von Narr und Närrin gefällt mir immer noch am besten von allen und ich frsge mich jetzt, wo sitzt denn die Närrin am Rheinufer in Basel? Ich erinnere mich gar nicht an sie.

    Ganz liebe Grüße in die Nacht von Bruni an Dich und herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Wohnung!

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    • Liebe Bruni, die Helvetia sitzt links, aus Riehen kommend, die Wettsteinbruecke überqueren will.
      Ich muss grad schmunzeln, für solch eine poetische Seele wie dich, sind manche Bilder aus der Serie bestimmt anregend.
      Und hab auch Dank für deine Mitfreude, ich schreib bestimmt noch was dazu.
      Liebe Grüße durch die Nacht,
      Ulli 🦉

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      • Aaah, das nächste Mal werde ich darauf achten, liebe Ulli. Aus der Ferne erinnere ich mich jetzt
        nur an den Drachen, aber da hat man die Brücke schon überquert. Ich war jetzt so lange nicht mehr dort…
        Poetische Seele *g*, ja, irgendwie ist es schon so *schmunzel*
        Liebe Morgengrüße von mir

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  4. Pingback: Der Magier: Kandidatenkür (Collagen) | GERDA KAZAKOU

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