So oder so ist es ein schöner Anblick, wobei die linke, weichere Ansicht meiner Phantasie schneller den Eindruck lebhaft ausgestreckter Astarme vermittelt hat, als das rechte Bild.
schönes Experiment. Beim „realen Blick“ bleibt der Schauende außenvor: Ich betrachte die Welt. Beim „weichen Blick“ entsteht ein Sog, Ich und Welt verschwimmen ineinander, werden eins, eine gemeinsame Innenwelt scheint zu entstehen.
ein sehr schönes bild, liebe ulli!
allerdings tue ich mich schwer mit dem „weichen“ blick: das wirkt auf mich einfach nur verschwommen, bringt mir keinen mehrwert an anregung oder bedeutung.
ins „reale“ hingegen kann ich gut eintauchen, durchs gezweig spähen, ästchen wegbiegen, schauen, in die tiefe/weite des bildes gleiten mit dem blick, mit der phantasie, mit den gedanken …
sehr herzlich: pega
Wie unterschiedlich doch hier die Wahrnehmungen sind! Ja, es ist verschwommen, man muss sich an den Bäumen im Vordergrund nahezu festhalten und dann darf man träumen oder zu dem realistischem Blick wechseln …
Herzensdank, Pega, ich grüße dich von Herzen
Ulli
Je nach Alter betrachtet man die Bilder vielleicht auch unterschiedlich: für mich ist der reale Blick positiver besetzt, ich sehe klar in die Zukunft – das weichere Bild läßt diese jedoch verschwommen erscheinen, es weckt ein diffuses Unbehagen.
Die märchenhafte Stimmung kann ich zwar auch unterstreichen im weichen Blick, aber dennoch….
Lieber Freitagsgruß zu Dir, Karin
Das ist ein interessanter Gedanke, dass bei der Wahrnehmung auch das Alter eine Rolle spielen mag – ich hatte ja überlegt, ob so vielleicht Kurzsichtige ohne Brille sehen? Es ist verunsichernd, ja, man muss sich vorwärtstasten, nur die Baumstämme im Vordergrund und die Äste schenken ein bisschen Halt.
Danke Karin und herzliche Grüße an dich
Ulli
Ich glaub nicht, Karin, dass es eine Altersfrage ist. Ich war immer für den klaren Blick und bin es bis heute. Erst als ich älter wurde, begann ich daneben, mich im „weichen“ Blick zu üben, der mich in eine innerliche Beziehung zum „Objekt“ setzt, das dann aufhört, für mich „Objekt“ zu sein und zum „Subjekt“ wird, Das Weichzeichnen von Fotos mag ich aber immer noch nicht besonders, daher ziehe ich das zweite Foto dem ersten ästhetisch vor.
In New York habe ich vor Jahren einen Künstler kennengelernt – der lebte in einer Fabriketage an einer Kreuzung. Vor seinen Fenstern standen Pappkartons. Als ich ihn fragte warum er das macht, die Strasse ist schön und es war ein sonniger Tag, meinte er: ich kann das Elend auf der Strasse nicht sehen, das lenkt mich von meiner Arbeit ab.
Mir geht es wie Gerda Kazakou: das weiche Bild schützt die eigene Persönlichkeit die reale Welt wird dabei ungenau. Das klare Bild ist möglich wenn wir stolz und aufrecht in die Welt blicken.
Ich mag den Gedanken an das Gefühl, dass die weiche Aufnahme entstehen ließ. Solch ein Bild wird wohl nicht aus einer aggressiven Stimmung heraus entstehen. Ich stelle mir vor, dass die Fotografin das Weiche und Sanfte, das sie für die Natur empfindet, in die Aufnahme übertragen hat.
Die zwei Blicke nebeneinander. Hier der weiche und sanfte, da der reale oder harte, in den Kommentaren genannt der klare Blick oder der mit Schärfe, der scharfe Blick. Wohl ändert es sich nach Alter und Lebensphase, Situation oder Tagesform. Ob nicht beides zusammen gehört und eine dritte, sei es mittlere oder überblickende Perspektive eröffnet?
Gute Aussichten wünscht
Bernd
Bei Deiner Resonanz fällt mir ein: wir haben ja auch zwei Augen. Bei mir ist es so, dass die Augenärztin und der Optiker ermitteln, dass dieses Auge deutlicher und jenes milder sieht. Dann kommt es darauf an, was die Synapsen jeweils daraus machen.
Mir scheint, irgendwie ist es beim Hören, Schmecken und Tasten durchaus ähnlich.
Schöne Grüße, Bernd
Die unterschiedllichen Augen – eine hier sehr erhellende Beobachtung, danke! Tatsächlich haben wohl sehr viele (wenn nicht sogar alle) Menschen ein Auge, das mehr nach innen, und eins, das mehr nach außen schaut. Es ist mir nicht nur bei Selbstportraits, sondern immer aufgefallen,wenn ich versucht habe, Menschen zu portraitieren. Vielleicht ist es physiologisch sogar notwendig, damit der Außeneindruck mit dem Hirn und seinen Erinnerungen verbunden und „angeeignet“ wird?
ich mag beide sehr und das weiche noch mehr 🙂
Links befinde ich mich mitten in einem Märchen und rechts sehe ich in eine märchenhafte, doch sehr reale Landschaft hinein, liebe Ulli
Aaalso zunächst mal, liebe Ulli, weil das Eure Frage war: Ob so vielleicht Kurzsichtige schauen? Klares Nein. Dies wäre eine Verklärung der Kurzsichtigkeit:) Bei mir – Stärke 6 – wäre der Hintergrund dann nur noch Farbenmix. Und der Vordergrund eigentlich auch. Ich sähe/sehe also Grüngelb mit dunkle Balken vorn. Hinten keinerlei Struktur mehr – und bei Dir ist da noch geformtes Bild.
Und dann: Was ist mir näher? – Eindeutig das weichgezeichnete Bild. Das reale, konkrete lässt mich zwischen vorn und hinten hin und her irren, ich weiß gar nicht, was gemeint ist. Und vielleicht höre ich dann auch schon auf genauer zu schauen. Warum auch immer: das Bild habe ich dann bald „fertig geschaut“, ich habe es mit dem Blick „abgearbeitet“, irgendwie so. Während im anderen Rätsel sind. Schon die Frage, warum mir dort die Bäume sichtbarer sind. Und warum ich trotzdem so gut und mit Freude hindurch schaue, auf die Farbensinfonie. Ich kann dort alles gleichzeitig sehen und darin spazierengehen.
(Heute werde ich übrigens endlich mal wieder in echt spazierengehen, wie selten ich dazu komme …)
Liebe Sonntagmorgengrüße
Frau Rebis
Du Liebe, danke, nun weiß ich wenigstens, dass es kein kurzsichtig Bild ist ☺️
Mich zieht es auch vor die Tür, gleich… und dann denke ich an dich.
Genieße diesen schönen Tag.
Liebe Grüße
Ulli 🦋
Der weiche Blick hat durchaus auch seinen Reiz, wirkt ein wenig märchenhaft.
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Märchenhaft oder so, wie kurzsichtige Menschen ohne Brille sehen?!
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Womöglich, doch da ich weitsichtig bin, kann ich mir den kurzsichtigen Blick nur ungefähr vorstellen, lach.
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so geht es mir auch 🙂
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😉
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Erzeugt bei mir zwei völlig unterschiedliche Stimmungen ….. Spannende Idee die beiden so gegenüberzustellen.
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Genau, es sind zwei vollkommen unterschiedliche Stimmungen, von weich zu hart, von verschwommen zu klar …
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So oder so ist es ein schöner Anblick, wobei die linke, weichere Ansicht meiner Phantasie schneller den Eindruck lebhaft ausgestreckter Astarme vermittelt hat, als das rechte Bild.
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Danke für deine Wahrnehmung, die ich spannend finde, es ist wohl der Kontrast von der zerfließenden Landschaft hinter den starken Ästen.
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schönes Experiment. Beim „realen Blick“ bleibt der Schauende außenvor: Ich betrachte die Welt. Beim „weichen Blick“ entsteht ein Sog, Ich und Welt verschwimmen ineinander, werden eins, eine gemeinsame Innenwelt scheint zu entstehen.
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Klasse! Ich freue mich über deins, das wieder noch anders ist als deine Vorgängerinnen ihre Wahrnehmung beschrieben haben! Merci vielmals.
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ein sehr schönes bild, liebe ulli!
allerdings tue ich mich schwer mit dem „weichen“ blick: das wirkt auf mich einfach nur verschwommen, bringt mir keinen mehrwert an anregung oder bedeutung.
ins „reale“ hingegen kann ich gut eintauchen, durchs gezweig spähen, ästchen wegbiegen, schauen, in die tiefe/weite des bildes gleiten mit dem blick, mit der phantasie, mit den gedanken …
sehr herzlich: pega
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Wie unterschiedlich doch hier die Wahrnehmungen sind! Ja, es ist verschwommen, man muss sich an den Bäumen im Vordergrund nahezu festhalten und dann darf man träumen oder zu dem realistischem Blick wechseln …
Herzensdank, Pega, ich grüße dich von Herzen
Ulli
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Je nach Alter betrachtet man die Bilder vielleicht auch unterschiedlich: für mich ist der reale Blick positiver besetzt, ich sehe klar in die Zukunft – das weichere Bild läßt diese jedoch verschwommen erscheinen, es weckt ein diffuses Unbehagen.
Die märchenhafte Stimmung kann ich zwar auch unterstreichen im weichen Blick, aber dennoch….
Lieber Freitagsgruß zu Dir, Karin
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Das ist ein interessanter Gedanke, dass bei der Wahrnehmung auch das Alter eine Rolle spielen mag – ich hatte ja überlegt, ob so vielleicht Kurzsichtige ohne Brille sehen? Es ist verunsichernd, ja, man muss sich vorwärtstasten, nur die Baumstämme im Vordergrund und die Äste schenken ein bisschen Halt.
Danke Karin und herzliche Grüße an dich
Ulli
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Ich glaub nicht, Karin, dass es eine Altersfrage ist. Ich war immer für den klaren Blick und bin es bis heute. Erst als ich älter wurde, begann ich daneben, mich im „weichen“ Blick zu üben, der mich in eine innerliche Beziehung zum „Objekt“ setzt, das dann aufhört, für mich „Objekt“ zu sein und zum „Subjekt“ wird, Das Weichzeichnen von Fotos mag ich aber immer noch nicht besonders, daher ziehe ich das zweite Foto dem ersten ästhetisch vor.
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Das 1. Bild nach einer durchz… Nacht, dachte ich mir gerade 😉
Es könnte auch ein Frühlingsbild sein. 🙂
Dann wieder die glasklare Schärfe des Herbstes.
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🙂 auch eine Möglichkeit – der verschwommene Blick nach durchzechter Nacht 🙂
Schön auch deine Jahreszeitenassoziationen, hab Dank.
Herzlichst, Ulli
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Gerne 🙂
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In New York habe ich vor Jahren einen Künstler kennengelernt – der lebte in einer Fabriketage an einer Kreuzung. Vor seinen Fenstern standen Pappkartons. Als ich ihn fragte warum er das macht, die Strasse ist schön und es war ein sonniger Tag, meinte er: ich kann das Elend auf der Strasse nicht sehen, das lenkt mich von meiner Arbeit ab.
Mir geht es wie Gerda Kazakou: das weiche Bild schützt die eigene Persönlichkeit die reale Welt wird dabei ungenau. Das klare Bild ist möglich wenn wir stolz und aufrecht in die Welt blicken.
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Danke Tom, das ist ein guter Input, den ich jetzt noch wirken lasse!
Herzliche Grüße
Ulli
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Die Bilder zeigen den Kontrast zwischen dem Verschwommenem und dem Konlreten. Gute Fotoarbeit, Ulli!
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So ist es, Peter, hab herzlichen Dank und eine gute Zeit,
herzlichst, Ulli
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Ich mag den Gedanken an das Gefühl, dass die weiche Aufnahme entstehen ließ. Solch ein Bild wird wohl nicht aus einer aggressiven Stimmung heraus entstehen. Ich stelle mir vor, dass die Fotografin das Weiche und Sanfte, das sie für die Natur empfindet, in die Aufnahme übertragen hat.
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Ja Anna, es geht auch um Zärtlichkeit oder meine zarte Seite, die ich viel zu selten (noch immer) zeige.
Herzensdank und -gruß
Ulli
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Real ist doch schön genug! !!!
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Darauf läuft es dann letztlich immer wieder hinaus!
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Die zwei Blicke nebeneinander. Hier der weiche und sanfte, da der reale oder harte, in den Kommentaren genannt der klare Blick oder der mit Schärfe, der scharfe Blick. Wohl ändert es sich nach Alter und Lebensphase, Situation oder Tagesform. Ob nicht beides zusammen gehört und eine dritte, sei es mittlere oder überblickende Perspektive eröffnet?
Gute Aussichten wünscht
Bernd
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Das ist eine interessante Frage, Bernd, der ich nachspüren werde, danke.
herzlichst, Ulli
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Bei Deiner Resonanz fällt mir ein: wir haben ja auch zwei Augen. Bei mir ist es so, dass die Augenärztin und der Optiker ermitteln, dass dieses Auge deutlicher und jenes milder sieht. Dann kommt es darauf an, was die Synapsen jeweils daraus machen.
Mir scheint, irgendwie ist es beim Hören, Schmecken und Tasten durchaus ähnlich.
Schöne Grüße, Bernd
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Beidseitig ist nicht beidselbig, das ist wohl wahr!
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beidselbig kannte ich noch nicht …
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gibt es wahrscheinlich auch nicht 🙂 ich mag es Worte zu kreieren.
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Die unterschiedllichen Augen – eine hier sehr erhellende Beobachtung, danke! Tatsächlich haben wohl sehr viele (wenn nicht sogar alle) Menschen ein Auge, das mehr nach innen, und eins, das mehr nach außen schaut. Es ist mir nicht nur bei Selbstportraits, sondern immer aufgefallen,wenn ich versucht habe, Menschen zu portraitieren. Vielleicht ist es physiologisch sogar notwendig, damit der Außeneindruck mit dem Hirn und seinen Erinnerungen verbunden und „angeeignet“ wird?
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ich mag beide sehr und das weiche noch mehr 🙂
Links befinde ich mich mitten in einem Märchen und rechts sehe ich in eine märchenhafte, doch sehr reale Landschaft hinein, liebe Ulli
Liebe Grüße in den Sonntag von Bruni
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Dankeschön, liebe Bruni, ich wünsche dir einen schönen Sonntag, herzliche Grüße
Ulli 🌞
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Aaalso zunächst mal, liebe Ulli, weil das Eure Frage war: Ob so vielleicht Kurzsichtige schauen? Klares Nein. Dies wäre eine Verklärung der Kurzsichtigkeit:) Bei mir – Stärke 6 – wäre der Hintergrund dann nur noch Farbenmix. Und der Vordergrund eigentlich auch. Ich sähe/sehe also Grüngelb mit dunkle Balken vorn. Hinten keinerlei Struktur mehr – und bei Dir ist da noch geformtes Bild.
Und dann: Was ist mir näher? – Eindeutig das weichgezeichnete Bild. Das reale, konkrete lässt mich zwischen vorn und hinten hin und her irren, ich weiß gar nicht, was gemeint ist. Und vielleicht höre ich dann auch schon auf genauer zu schauen. Warum auch immer: das Bild habe ich dann bald „fertig geschaut“, ich habe es mit dem Blick „abgearbeitet“, irgendwie so. Während im anderen Rätsel sind. Schon die Frage, warum mir dort die Bäume sichtbarer sind. Und warum ich trotzdem so gut und mit Freude hindurch schaue, auf die Farbensinfonie. Ich kann dort alles gleichzeitig sehen und darin spazierengehen.
(Heute werde ich übrigens endlich mal wieder in echt spazierengehen, wie selten ich dazu komme …)
Liebe Sonntagmorgengrüße
Frau Rebis
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Du Liebe, danke, nun weiß ich wenigstens, dass es kein kurzsichtig Bild ist ☺️
Mich zieht es auch vor die Tür, gleich… und dann denke ich an dich.
Genieße diesen schönen Tag.
Liebe Grüße
Ulli 🦋
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