RoteFadenGeschichte 023
Da ist er, der Nagel in der Wand und der rote Faden spannt sich nach rechts und nach links und jetzt … wo wird er enden? Gehe ich nach rechts? Gehe ich nach links? Oder verharre ich in der Mitte? Wo ist nur die Mündung? Ich irre durch’s Dickicht. Was mal einfach erschien, ist jetzt ein Stolpergang. Berge rauf und runter, keine Machete für’s Dickicht.
Mitte Mai und noch immer Feuer im Ofen, wenigstens am Abend, auch am frühen Morgen. Die Kartoffeln sind jetzt in der Erde, der Knoblauch ist gesteckt, Salat gepflanzt, die Sonnenblumen auch, die Kräuterbeete sind gehackt. Ich staune über die vielen Ringel- und Kornblumen, die Schlafmützchen auch, die sich seit dem letzten Jahr selbst ausgesät haben. Die Tomatenpflanzen trage ich am Morgen auf die Terasse, am Abend wieder in die Stube, der Mond ist fast voll.
Nachher werde ich noch weiter in der Erde wühlen, werde säen und gießen, werde mit dem Haushängebauchschwein schwatzen, weil es immer an den Zaun kommt, wenn ich werkel. Sie liebt Löwenzahn, sie wird Löwenzahn bekommen! Die Ziegen kommen auch und schauen neugierig durch die Maschen, es wird Zeit, dass sie auf die Sommerweide kommen, hier haben sie nahezu alles abgegrast. Bald. Der Smaragdeidechse ist es noch zu kalt, den Brennnesseln nicht. Ich klatsche Fliegen, die sind lieber in der warmen Stube als draußen. Herrjeh! Mögen sie als geliebte Wesen wiederkommen. Ja, es tut mir leid, aber sie nerven.
Und eigentlich würde ich jetzt meinen gepackten Rollkoffer und meinen Rucksack nehmen und nach Griechenland fliegen … eigentlich und ach … sei nicht traurig … doch, ich bin traurig und dann weine ich und dann ist es.
Ich mag ihn nicht, den Satz, dass das Leben kein Ponyhof ist, aber ich mag das Leben, auch wenn es mir gerade ein Bein gestellt hat. Und ich mag den Satz, der hinfällt, das Krönchen richtet und weitergeht.
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Dein Hafen, in dem Du ankerst, wirkt so friedlich und heimelig und doch möchtest Du Dein Lebensschiff auch in die Fremde steuern. Sei nicht traurig, dass es Dich im Heimathafen festhält, irgendwann wirst Du wieder die Segel setzen..
Mit liebem Gruss vom Dach an die Roter-Faden-Geschichtenspinnerein , Karin
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Danke, liebe Karin, für deinen Blick auf mein Bild, ja mein Zuhausehafen ist friedlich und heimelig, wenigstens das!
herzliche Grüße, Ulli
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Kopf hoch, liebe Ulli!
Ich mag übrigens auch den Satz: „Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere…“
Schön, wie Du über Deine Gartenaktivitäten berichtest. Bei mir sieht’s ganz ähnlich damit aus… naja, vielleicht bis auf die Ziegen und das löwenzahnliebende Schwein…😉
Sei ganz herzlich gegrüßt von Birgit
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Den Satz mag ich auch 🙂
liebe Grüße
Ulli
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Guten Morgen liebe Ulli, wie schön du von deinem Leben berichtest und dem gedeien und wachsen lassen. Wenn unser Alter überhaupt einen Vorteil hat, ist es zunehmende Demut und Gelassenheit. Ich weiß, dass du die kleinen Dinge um dich herum siehst und Freude daran hast und die großen Dinge kommen irgendwann ebenfalls zu uns. Sei gedrückt ❤
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Lieber Arno, an der Gelassenheit übe ich mich noch immer, jetzt ist wieder eine gute Gelegenheit dafür, fliegen kommt später 😉
herzliche Grüße und Dank,
Ulli
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Meine Liebe, das machst du richtig, wenn du in den Garten gehst. Schau auf das Wachsende, das macht Mut. Die Natur ist der beste Lehrmeister in Sachen Geduld. Das Atmen rings um uns zeigt uns, wir leben. Ich streichelte aus der Ferne deinen Rücken. Marie
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Ja, liebe Marie, in der Erde wühlen und den Pflanzen beim wachsen zuschauen ist heilend, wenigstens für den Moment, in dem ich draußen bin!
Ich danke dir für den Rückenstreichler von Herzen,
Ulli
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Dein roter Faden scheint gerade eine kahle, graue Ebene durchqueren zu müssen (vielleicht braucht sie einen feinen Verlauf ins Grün als Hoffnungsschimmer am Horizont?), aber wenn ich das Schlussbild als Ziel interpretiere, besteht es aus Wärme und Grün: beides scheint sich ganz in der Nähe zu befinden.
Deine Gartenaktivitäten ähneln meinen (bis auf Schwein und Ziegen): Pflänzchen raus- und reintragen, schwarze Fingernägel, Rückenschmerzen und andauernd beglückt Neues entdecken, das den Garten für sich erwählt hat.
Und der Rücken wird auch wieder gut und zu leben ist wunderbar.
Es wird nun bald wärmer, liebe Ulli!
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Etwas mehr Wärme wäre schon sehr wohltuend, für alles und alle! Es liegt ja immer alles ganz nah beieinander, die graue Ödnis gleich neben den satten Wiesen, die Freude neben der Traurigkeit – du weißt schon, diese hauchdünne Linie und der Kopf, der sich wenden kann …
Schön auch dich im Garten zu wissen – herzliche Grüße
Ulli
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Ach Mensch, Ulli … Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Gelegenheit …
Sei lieb gegrüßt
Christiane 😁😺
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Es heißt jetzt nur den Kopf oben zu behalten und die Tür für Gutes und Nährendes zu öffnen, beides ist ja da, allein schon, wenn ich eure Kommentare lese 😉
liebe Grüße
Ulli
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Big Hug!
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merci vielmals ❤
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ein grüner Daumen und die Arbeit im Garten ist beruhigend und erfüllend, so ein Schwein kann ein richtiger Freund werden…. Trotzdem beunruhigt des Leben – das kenne ich – , und immer wieder nur funktionieren, wer will das!
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gleich wieder Garten und dann ein Ausflug mit zwei Freundinnen, das wird mir gut tun 🙂 danke dir, Tom
liebe Grüße
Ulli
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Die Schnipsel kenne ich doch! Liebe Grüße aus der Ferne. Gerda
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Ja, liebe Gerda, du kennst letztlich auch das Bild, ich habe es nur gestern noch ein bisschen aufgepeppt.
Herzensgruß an dich, Ulli
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ist doch wahr, das Leben ist kein Ponnyhof, es geht immer weiter, so wenn man denn will, genieße das schöne Wochenende, Klaus
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… auch wenn man nicht wirklich will, oder Klaus?!
Herzlichst,
Ulli
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so ist es, mache es gut
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Heizen noch im Mai, das muss bei euch sehr kalt sein. Möge der rote Faden zu wärmeren Tagen führen! Doch das Werkeln im Garten macht aber auch mehr Spaß, wenn es kühler ist. Liebe Grüße aus dem endlich warmen Kanada, liebe Ulli!
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Auch gerade jetzt bin ich ganz durchgefroren, wir waren heute auf einem der höheren Berge, dem Belchen = 1400m und etwas mehr hoch, unglaublich, wir sahen noch ein kleines Schneefeld, die Matten sahen aus wie sie hier im März ausschauen, kein Blümlein blühte, aber eine grandiose Rundumsicht, dieser Tage werde ich die Bilder zeigen.
Gerade komme ich Nachhause, erst einmal den Ofen anwerfen, auch auf 700m …
Ich wünsche dir ein schönes und wonniges Maiwochenende, lieber Peter,
herzlichst, Ulli
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Auf die Bilder freue ich schon sehr. Bei uns war alles umgekehrt. Wir hatten einen besonders kalten Frühlingsanfang. März und April waren jämmerlich. Nun erst, da es endlich warm und sonnig ist, blühen unsere Apfelbäume. Davon werde ich am Mittwoch auch einige Bilder zeigen. Ebenfalls ein schönes Wochenende, liebe Ulli.
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auf unseren Bergen sieht man auch immer noch Schnee, und vorhin habe ich den Kamin angeheizt. Jetzt verbreitet er angenehme Wärme. Mir gefällt es.
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Ich mag es auch, wenn es endlich so warm in der Stube wird, dass sich mein System entspannt und ich dem Feuerkino zuschauen kann, gleichzeitig aber haben wir Mitte Mai und mir ist jetzt echt mal nach Wollpullover und Wollsocken aus …
und doch ist es tröstlich auch dich bei einem wärmendem Kaminfeuer sitzen zu wissen 🙂
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… mit Wollsocken und dickem Pullover, wohlgemerkt. Und nachts friere ich. Ist wahrscheinlich die Folge der Erderwärmung….
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🙂 Ja, genau … ich las vorgstern, der kälteste Mai seit langem und so’n Zoix … hej, bleiben wir gelassen, schauen wir aus dem Fenster, treten wir vor die Türe und ziehen uns so an, wie es gerade das Wetter von uns will – ist doch eine prima Ablenkung, das Wetter … Ironieknopf aus.
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kleine eiszeit. Huhu. 😉
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🙂 Schuuhu 🙂
das Käuzchen ruft wieder am Abend und vorgstern ging ein kleiner Dachs über die kleine Bergstraße, als ich von Freiburg kam, der Mond ist fast voll, da zeigen sich am sppäteren Abend auf dieser Straße die Tiere, aber wenn ich einen Dachs sehe, möchte ich anhalten und ihn umarmen …
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einen Dachs würde ich auch nicht vorbeigehen lassen, ohne ihn zu umarmen. Frechdachs sagt man. Sind sie frech, die Dachse? Hier in der Gegend muss es auch welche geben oder gegeben haben, man sieht gelegentlich ihre Baue.
Wir machten eben einen Mondscheinspaziergang, aber ich sah keine Tiere außer unserem Hund.
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Ich erlebe sie, wenn ich sie sehe, als sehr scheue Tiere, wie sie untereinander sind weiß ich nicht. Wäre ja noch spannend zu erfahren wieso es „Frechdachs“ heißt –
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Dein roter Faden an einer hohen Felswand und er sieht so dünn und angespannt aus, liebe Ulli.
Er hat viel zu leisten, scheint mir.
Wie schön, von Deiner Gartenarbeit zu lesen, von Deiner Freude daran und ich frage mich, was sind denn die Schlafmützchen, die sich selbst ausgesät haben? Es ist so ein schöner Name, aber ich habe keinen Schimmer, was das für Blümchen sein könnten.
Das Leben gibt keine Ruhe. Denkt man, alles hat seine Ordnung, stellt es diese schon wieder auf den Kopf und ich hoffe, daß die sicherlich demnächst kommende Wärme uns wieder mit ihm versöhnen wird. Dich und mich auch…
Liebe Gutenachtgrüße von Bruni an Dich und einen entspannten und geruhsamen Sonntag
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Liebe Bruni, „Schlafmützchen“ wird hier der Goldmohn, auch Kalifornischer Mohn, genannt, weil sich am Abend und bei Regenwetter die Blüten zu einem Mützchen zusammenrollen – schau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornischer_Mohn – ich habe ihn in orange, es gibt ihn aber auch in Gelbrottönen.
Ruhe kann man sich nur selbst schenken, wie es scheint, gestern und vorgestern habe ich zwei sehr schöne Ausflüge gemacht und die haben mir genau diese Ruhe wiedergegeben, gut so –
herzliche Grüße an dich am Sonntagmittag,
Ulli
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Ach, diese nennt Ihr Schlafmützchen.
Wir haben sie dann hier wohl in Gelb, aber sicher bin ich da immer noch nicht
Liebe sonntägliche Grüße von mir
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Liebe Ulli, zwar fehlt die Machete, aber vielleicht ist in den Bergen ja ohnehin ein gut verankertes Kletterseil geeigneter? Dein roter Faden auf dem ersten Bild sieht aus wie so ein Seil. Alles Gute dir!
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Danke Maren, ich habe mich entlang gehangelt und bin der Mündung ein kleines Stückchen näher gerückt. Noch ist Weg vor mir.
Liebe Grüße
Ulli
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So feine Worte gefunden für die Heutzutagelebenslage!
Der Ausflug mit zwei Freundinnen könnte was bewirkt haben!
Gruß von Sonja
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Danke Sonja. Ausflüge mit Freundinnen sind immer willkommene Unterbrechungen vom eigenem Gedankenkarussel!
herzlichst, Ulli
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der rote faden – und andere
operationen
man reicht mir einen roten faden
ein blauer liegt schon bereit
wer wird den gelben bringen
sie alle gehören in den kopf
und haften selbständig
in ihren verläufen und querungen
einzig zur betonung mancher insel
manchen menschens oder ufers
schlinge ich knoten
viele grüße
bess
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Tiefe Zeilen, die ich sehr mag und die wunderbar mit meinen roten Fäden tanzen … wie ich das mag! 🙂
Danke, du Liebe!!!
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