Es geht eine helle Flöte …

… der Frühling ist über dem Land…

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Die Weidenflöte

Ich bin kein Fahnenträger,

kein adleräugiger Wegweiser

auf unsrer Reise in das Land von Morgen.

Ich bin eine Weide neben dem Strom,

durch die die Winde wehen,

von der der Geist des Aufruhrs in der Welt

eine einfache Flöte bricht,

um eine Melodie zu spielen,

in der es Sturm gibt, Schmerz, Liebe

und ein wenig Morgendämmerung.

von Katri Vala

Aus „Stechäpfel“ Gedichte von Frauen aus 3 Jahrtausenden – herausgegeben von Ulla Hahn – Reclam – ISBN-3-15-028841-X

57 Gedanken zu „Es geht eine helle Flöte …

  1. Wie gern haben wir dieses Lied früher noch in der Schule gesungen und Dein heutiger Eintrag weckt noch mehr die Sehnsucht nach ihm. Die Stechäpfel habe ich auch im Bestand. Dir einen lieben frühen Gruss in den kalten Morgen, Karin

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  2. Gedichte sind immer auch eine Geschichte, für Menschen ohne Zeit! Nein? Sei bereit! Gedichte sind immer auch eine Geschichte, für uns! Jederzeit bereit.
    Fortsetzung folgt…….; Danke für die morgendliche spontane Inspiration und dazu den Anblick des besonders gelungenen Bildes, finde ich auf jeden Fall. Herzliche Frühlingsbeginn Grüße Ruth

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    • Hi Ruth, ich stolpere, wie Gerda auch, über deinen Kommentar,meinst du, dass wir jederzeit bereit für die Geschichten hinter den Gedichten sein sollen?
      Ich freue mich, dassdir das Bild gefällt.
      Schöne Grüße, Ulli

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      • Nee, und ja, „jederzeit“ reimte sich einfach für 5 l`s: wie lieben, lachen, lauschen, lernen und laufen.
        Bin heute auch an einer weiteren Stelle mit der Anwendung eines Wortes kollidiert. Beim Schreiben einer mail merkte ich selber während ich schrieb nicht ungezwungen „heimatliche Erde“ schreiben zu können. Vor Schweden hätte ich das Wort Heimat nicht einmal in den Mund genommen. Er, der Begriff, machte mich fürchten.
        Deutsche Sprache, schwere Sprache……, hieß es daheim. Der Imperativ „jederzeit“ braucht viel Kontext. Das hatte ich nicht gesehen, sorry! Ich hatte einfach nur Lust zu dichten. LG Ruth

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        • wie recht du hast mit deinem Seufzen: deutsche Sprache, schwere Sprache, liebe Ruth. Ich freu mich über deine Antwort.
          „Heimatliche Erde“ würde ich auch nicht verwenden. Erde ist schon genug. Und ja, Erde kann nach Heimat riechen. Nach all dem, was drauf wuchs und was man einatmete, als man klein war.

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    • Liebe Christiane, hast du auch ein Sehnen nach Leichtigkeit und tanzenden Schmetterlingen und Seifenblasen in dir 😉
      herzliche Grüße aus dem Schneegestöbere mit einzelnen Sonnenflecken,
      Ulli

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  3. ein wunderbares gedicht!
    und ein wunderbares bild ebenso – sieht ein bisschen aus wie eine frühlingslandschaft unter wasser 🙂
    vielen dank, liebe ulli – auch für die erinnerung an das schöne lied.
    ganz herzliche grüße zum frühlingsbeginn – durch sachtes schneetreiben … seufz 😉
    diana

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    • Liebe Diana, soso Frühlingslandschaft unter Wasser also 🙂
      genieße den Tag, auch wenn der Schnee immer mal wieder leise flockt, aber hier kommt auch ab und an ein Sonnenstrahl hindurch,
      liebe Grüße, Ulli

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  4. Oh, ja….wie habe ich dieses Lied geliebt…es beinhaltet alle Sehnsüchte rund um den Frühling….das erste Mal Kniestrümpfe tragen, über Stoppelfelder jagen und kreischen, wenn es aus den Stoppeln spritzt, neue Schuhe, die erst Ostern getragen durften, Kranicheinsen…. hach…. und dazu rieselt leise der Schnee….. neeeeeee…. Wunderbar zart die tanzende Frühlingsbotin… seeeehr fein. Marie

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    • Sooo viele Überschneidungen mal wieder bei dir und bei mir, ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen an das Gefühl der ersten Kniestrümpfe im Jahr, die neuen Schuhen zu Ostern, über Stoppelfelder jagen, nur eins kenne ich nicht: Kranicheinsen: ist das ein Spel gewesen?
      Hier auch Schnee und ab und an ein Sonnenstrahl, aber es nutzt dem Wintermann alles nix, das Froilein Frühling tanzt sich unbeirrt vorwärts 🙂
      ich grüße dich sehr herzlich, liebe Marie, Ulli

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  5. Bild und Gedicht wecken tatsächlich Frühlingssehnsüchte in mir, während mir der Blick aus dem Fenster Dauerschneegestöber anzeigt.
    Da verweile ich doch lieber bei dir …

    Herzlichen Gruß
    Anna-Lena

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  6. Es tut mir ja leid, dass ich euch dieses „schöne Lied“ jetzt womöglich verleide. Es ist ein Nazi-Lied, vom „Hitler-Barden“ Hans Baumann 1938 für die Hitlerjugend geschrieben und, wenn man es so liest und hört, bekommt es doch eine weniger hoffnungsvolle Bedeutung. Die Halme wiegen sich leise – ja. Der Sommer ist über dem Land. Bald werden sie geschnitten und gedroschen werden. Im nächsten Sommer ist es dann so weit und singend ziehen sie hinaus in den nächsten Krieg.
    Es tut mir wirklich leid, dass ich das hier anführen muss. Wir hatten einen jugendbewegten Musiklehrer, der uns natürlich auch die in den Nazi-Jahren entstandenen sogenannten Volkslieder beibrachte, sie wurden im Chor gesungen, meine Mutter liebte sie – ich hätte sie auch gern lieben wollen, aber ich ahnte ihren Hintergrund und hasste sie. Das ist die Last einer Jugend, in der alles vergiftet war. Auch und gerade die „völkische“ Volksmusik.

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    • Frau Holle scheint nicht mehr viele Federn übrig zu haben, denn, wie du es auch schreibst, sind es einzelne Flöckchen, die der Erde entgegen segeln, hier geht der Himmel nun auf und ich hoffe, dass bald auch dieser Winter ganz und gar vorbei ist.
      Herzliche Grüße, Ulli

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  7. das Bild aber, liebe Ulli, ist frei von solcher Geschichte. Ich erinnere mich an unseren Spaziergang und wie der Weltenbummler die Seifenblasen in den attischen Himmel blies, so gar kein Rattenfänger, auch wenn die Kinder so fasziniert von seinen glänzenden Kugeln waren und nach ihnen haschten. Zerspringende bunte Welten. ,

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    • Es wäre für mich ja noch in Ordnung, wenn man sich seiner sogenannten Heimat verbunden fühlt, darüber hinaus aber auch der Welt in seiner ganzen Vielfalt, aber so ist es nun einmal nicht und das Wort Heimat mag ich auch nicht mehr in den Mund nehmen. Es ist vor ein paar Wochen gewesen, als mir dieses Wort endgültig vergällt wurde … ja, Tom, wir haben damals gedacht: wenn erst einmal all die Alten und ihr braunes, menschenverachtendes Gedankengut vom Erdenball verschwunden wäre, dann wäre es gut, es ist furchtbar, dass uns die Geschichte einzuholen scheint, dass Junge nachgewachsen sind und dass sie so laut sind! Um das Lied tut es mir nun aber tatsächlich ein bisschen leid, ich mochte es immer sehr gerne.
      Herzliche Grüße, Ulli

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      • ich mag das Wort Heimat. Wieso denn nicht? Nur weil jemand meine Mutter Hure nennt, soll ich sie nicht lieben? Gebe ich dem anderen das Recht über meine Sprache?
        Was ich nicht mag, ist „deutscher Frühling, deutscher Wein und deutscher Sang, deutsche Frauen“, deutscher Fußball, deutsche dies und das. Da wird der Heimat etwas Nationales übergestülpt, was es durchaus nicht von sich aus hat. Von sich aus hat Heimat für mich den Fischereihafen, den Garten meiner Mutter, die Zimmer, die Zigeuner, die im Wohnwagen kamen, die eisigen Winter, den Geruch von Bohnerwachs, den Fietje Appelsnuut, die Kinderfreundschaften, den Pflaumenbaum, den Krieg zwischen der weißen und der roten Siedlung, den Bauer Prüß und seinen bissigen Hund und was nicht noch alles,

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      • wie du siehst, kann man dies Lied durchaus auch als Marschierlied von Männerstimmen singen lassen. Freilich geht es auch anders – die Kommentatoren merken es etwas irritiert an: warum dieser Rhythmus, warum nicht schnell bewegt und von Frauen gesungen? Stattdessen diese Ansammlung von arischen Flötistinnen und ein Label in deutscher Frakturschrift..

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        • Ich habe erst jetzt Zeit gehabt diese Fassung zu hören, ja, man kann wohl vieles zu modeln, dass man dann auch dazu marschieren kann – Noch nie habe ich es so getragen gehört, wie in diesem Beispiel. Für mich ist die Krux, dass Baumann, als „guter Deutscher“ eben Volkslieder in der NS-Zeit komponiert hat und dieses leider auch dazu gehört (was ich eben erst seit heute weiß) und ich es wirklich bedauere.
          Was nun die Frakturschrift anbelangt monieren ja einige im Hier und Jetzt, dass es sie auch schon vor den Nazis gegeben hat, dass sie diese schön finden und sie auch deswegen benutzen, ich kann da nicht mit, diese Schrift heißt für mich Hitlerdiktatur.

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  8. Liebe Ulli, das ist aber schöne Lyrik! Stechapfel…ich finde das Wort Stechapfel lustig und mich auch gestern, wie ich in meinen widerborstigen Füller blies wie in eine Weidenhupe und mir dabei kein Bisschen poetisch vorkam. Doch was soll‘s? Andere schwärmen um so poetischer vom Stechapfel und ich stachele Tinte in ein Beerenbild und obwohl ich ganz und gar in Nachtschwarz zeichne, windet er sich und hängt über und über voller weißer Glocken. Meine sind allerdings ungiftig. Im Gegentum zur Pflanze.
    Einen guten Morgen zu Dir🧚‍♀️

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    • Das klingt nach einem Bild, das ich gerne einmal betrachten möchte!
      Witzig finde ich, dass auch ich mich gestern mit Aquarell in Blumenbildern versucht habe, ich darf weiter üben 😉
      herzliche Grüße, Ulli

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      • Du bist echt lustig. Ich jage doch diese Tretboote des Terrors und nun Stechapfel. Ich versuchte schon mal so einen Stechapfel zu malen als ich sechs oder so war. Die sagten, ich hätte ein Ufo gemalt. Was mich zu einer gewagten These führt: was steckt wirklich im Steck- pardon äh Stechapfel? Ist des Pudels giftiger Kern gar extraterrestrischen Ursprungs mit invasorischen Absichten?
        Malen ist etwas, für das ich nicht die Worte habe es zu beschreiben…und Aquarell habe ich einmal gemalt, auch Acryl, Öl noch nicht. Hat alles seine Vorzüge und Besonderheiten und am Aquarell mag ich das träumerisch Verwischte, das Ineinanderlaufen und übers Bild Huschende, Aquarelle lassen sich mir mit dem Auge immer nur flüchtig erhaschen wie einen Schlehenduft in der Nase.
        Herzlich, Stefanie

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  9. Liebe Ulli
    Das Bild lässt mich fasziniert innehalten. So leicht und doch so sicher steht die Frau und scheint sich zusammen mit den Gräsern/ Bläschen zu bewegen ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Die Leichtigkeit und Beschwingtheit sind ansteckend.
    Herzliche Grüße. Priska

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