Verlassene Orte 002

Verlassene Orte 002

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Ortschaften werden gegründet, wachsen und gedeihen (wenn alles stimmt, wenn alles gut geht), sie blühen und reifen, sie altern, sie schwächeln, sie vergehen, Winde ziehen über sie hin, Regen und Sonnenschein, Steine bröckeln, Balken faulen, alles in seiner Zeit, machmal verirrt sich jemand, macht das Boot fest, steigt aus, stromert durch die Ruinen, spürt, schaut, lauscht dem Klang des Gewesenen…



Ihr seht es, für die verlassenen Orte 001 verwendete ich den selben Himmel, die selbe Art der Ruinen, hier fügte ich noch den Leuchtturm dazu, den ich bei Babis fotografierte, macht er den Unterschied?

Ruinen, die eigentlich keine sind, es ist ein Ausschnitt von einer Fabrikruine, die ich in Kalamata fotografierte.

Andere verlassene Orte werden folgen.

30 Gedanken zu „Verlassene Orte 002

  1. …ja, der Leuchtturm ist es, der den Ausblick anbietet, wie es jetzt wohl weitergehen werde…und das blaue Boot als Möglichkeit tröstet…ich laufe unsichtbar durch die Ruinen auf der Suche nach etwas Gras, einer Kuhblume oder einer Ameise…

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  2. Die Bilder stimmen wehmütig. Ich erinnere mich an einen längeren Masurenaufenthalt vor vielen Jahren, überall Spuren, die ich meinen Wurzeln zuordnete (meine Eltern wurden vertrieben) das lässt mich, die ich nicht dort geboren bin nicht los. Es scheint tief in meinen Zellen verankert und spült durch Bilder wie diese an die Oberfläche. Ein Stück gelebtes, unwiederbringlich verlorenes Leben. Du hast es wunderbar in Wort und Bild gefasst. Passt auch irgendwie in die Karwoche, die ich – schon lange aus der Kirche ausgetreten – auch in mir trage und fühle. Danke liebe Ulli, Marie

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    • Liebe Marie, manchmal glaube ich, dass sich im Hier und Jetzt die Menschen wiederfinden, deren Wurzeln (großeltern- oder elternmäßig) in Polen liegen, tatsächlich habe ich viele Freund *innen mit diesem Hintergrund und nun kommst auch du dazu – das Kreuz, das wir tragen?!
      Herzliche Grüße, Ulli

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  3. Liebe Ulli,
    „Ruinen, die eigentlich keine sind“ sehe ich oft auf meinen Radtouren durch’s Hinterland, durch Ecken, wo es einen sonst nicht hinverschlägt. Daneben sitzen die Menschen, die (noch) darin leben. Es bleiben mir immer Fragen und tausend Geschichten im Kopf. Und Traurigkeit …
    Während hier, wo wir gerade sind – in einer touristisch „aufgehübschten“ Gegend – das Zerfallende übertüncht, überbaut, vertouristisiert wurde und wird. So stehen hier zwar keine Ruinen, und doch ist das Ursprüngliche zerstört. Für mich ist das ebenso traurigkeitsauslösend …
    Wie also wäre ein stimmiger Weg, mit zerfallender Materie umzugehen, wie lässt sich die Energie zerstaubender Orte bewahren, wie das Alte zu Neuem formen, so dass Bestand zu Bestehendem gewandelt wird, auf „richtige“ Weise?
    Fragen, die Deine Bilder so auslösen … Ich bin auf die weitere Serie gespannt.
    Herzlichste Grüße
    Frau Rebis

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    • Liebe Frau Rebis, du stellst kluge Fragen, die ich wirken lasse, so adhoc kann ich sie gerade nicht beantworten, dazu kreist jetzt zu vieles durcheinander. Danke für diesen Input!
      herzliche Grüße,
      Ulli

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  4. Ah, nun hast du das Rätsel aufgelöst, eine Fabrikruine ist es also, das hätte ich nicht gedacht. Das untere rechte Foto aus deiner Vierergruppe sieht schon aus wie eine Fotomontage und überhaupt nicht wie ein Industriegebäude! Der Leuchtturm macht die Szenerie für mich merkwürdigerweise nicht heimeliger, obwohl ich Leuchttürme liebe – will sagen, für mich macht er kaum einen Unterschied, was die Atmosphäre betrifft. Das Boot, obwohl groß und dunkel, brachte eher einen Hauch Lebendigkeit hinein.

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    • Das stimmt, auch für mich sind die Boote auf beiden Bildern die einzig Lebendigen, alles andere verweht im Wind. Düster ist das alles für mich nicht, aber traurig! Traurig in dem Sinne, dass so vieles im Leben verweht und einst blühende Orte (auch im Inneren) zerfallen…
      liebe Grüße, Ulli

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  5. Kennst Du das Buch von Gregory Crewdson über Cinecitta?
    Wollte mal das besprechen, weiß aber nicht, wie Fotos von ihm einbinden.

    Verlassene Orte: Die trifft man ja auch immer auf Kulturreisen. Auch manchmal bei nicht zuende gebauten Hotelbauten (Fuertevenura, Nordzypern). Letztere zählen ja nicht eng dazu?!
    Der Leuchtturm wirkt wie eine Trutzburg!

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    • Nein, das Buch kenne ich nicht, ich habe es gerade aber mal geguggelt und es klingt wirklich spannend. Du kannst Fotos einbinden, indem du sie einscannst oder abfotografierst, du musst sie allerdings mit seinem Copyright versehen, dann bist du auf der sicheren Seite! F#ände ich ja einmal spannend!
      Stimmt, diese nicht fertig gestellten Gebäude, die man besonders gerne in Spanien antrifft, gibt es auch, aber sie sind anders, da dort noch nie Leben stattgefunden hat, finde ich wenigstens!
      liebe Grüße, Ulli

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  6. Liebe Ulli, ist das ein Wandstück vom Hafengebäude? Wie auch immer, es gefällt mir gut! Ich hab jetzt einen neuen Computer und lese mich mal durch die Post. Hier und da hapert es noch mit den Einstellungen. Grüß dich!

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  7. Pingback: Backstein, Holz und eine Muschel (Bleistiftzeichnung) | GERDA KAZAKOU

  8. Ach, eine Fabrikruine? Und ich dachte, es sei ein verlassenes Dörfchen
    oder aber ein verllassenes Hafenstädtchen mit dem Leuchtturm, der fast
    schon ins Meer gebaut scheint *lächel*. Eine tolle Collage, liebe Ulli!

    Liebe Grüße von Bruni

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