Frauenbild 08

Als ich das Projekt vor einiger Zeit ankündigte, schrieb ich, dass ich die Bilder ohne weitere Worte, ohne Text, ohne Erklärungen einstellen werde. Daran werde ich mich auch jetzt halten. Das obige Bild ist das Bild. Deine Sicht auf das Bild ist deine Sicht. Ich mag verschiedene Sichtweisen. Willkommen im Kommentarstrang!

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TRIGGERWARNUNG

Dennoch ist mir seit Frauenbild 07 danach etwas klar zu stellen. Mir geht es nicht um ’schöne, gefällige‘ Frauenbilder, mir geht es darum das sichtbar zu machen, was aus meiner Sicht in der Welt, in der Haltung zu Frauen, zum Frausein und im Umgang mit Frauen nicht stimmt. Es geht mir darum Gefühle darzustellen, die durch wiederholte Missachtungen, Gewalt, Manipulationen, Diskreditierungen, Reduzierungen etc. entstehen, sofern es mir möglich ist.

Im Laufe der vergangenen Wochen habe ich ein bisschen in meinem Archiv gestöbert und festgestellt, dass es ein Thema ist, das mich immer wieder umtreibt. Auch ‚Der Schrei‘ gehört in diese Reihe oder ‚Die Angst der Frauen in der Nacht, ist das Krokodil‘, ja, selbst einige der Mutterbilder, die ich einst für Mützenfalterins Projekt ‚Tausend Mutterbilder‘ gestaltet habe, sowie andere Frauenbilder zu anderen Themen.

Jede und jeder hat Themen, die sie und er durch sein Leben trägt, die immer wieder  in einem neuen Gesicht erscheinen und es scheint, dass das Leiden der Frauen eins meiner Themen ist.

Gerade ist bekannt geworden, dass die Zahl der Femizide weiterhin zugenommen hat, war es im letzten Jahr noch an jedem dritten Tag, dass eine Frau von ihrem Partner/Ex/Ehemann umgebracht wurde, ist es jetzt schon an jedem 2,5 Tag. Fast jede Frau hat in ihrem Leben schon Gewalt oder sexuelle Übergriffigkeiten erlebt, und viele Frauen  Schlimmeres. Solange all das in der Welt wirkt und ohne große Proteste hingenommen wird, solange werde ich wohl immer wieder Frauenbilder gestalten.

Oder um es noch einmal mit Marguerite Duras zu sagen:

„Verzeihen Sie uns, dass wir so oft davon reden.

Wir sind da, wo unsere Geschichte sich vollzieht. Nirgends sonst. Wir haben keine Liebhaber, außer im Traum. Wir haben keine menschlichen Sehnsüchte. Wir kennen nur das Gesicht der Tiere, die Gestalt und die Schönheit der Wälder. Wir fürchten uns vor uns selbst. Wir haben kalt. Wir bestehen aus Kälte, Angst, Sehnsucht. Man verbrannte uns. Man tötet uns noch heute in Kuwait und in den ländlichen Gebieten…“

© Marguerite Duras 1986