Ping Pong 066

PING 066

GERDA AN ULLI → IN MIR LEBEN DIE TOTEN, DIE …

PONG 066

ULLI AN GERDA → … LEBENSFÄDEN SIND MIT DEN AHNEN VERKNÜPFT.

PING 067

ULLI AN GERDA → EIN MEER IST ALLE MEERE, EIN …

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36 Gedanken zu „Ping Pong 066

  1. sehr sehr schön, dieser rote Faden mit seinen durchlaufenden und abgeschnittenten Enden. Mit dem leuchtend blauen Grund und den feinen Perlen wie Tränen ist es eine wundervolle Komposition. Eine Trauerbotschaft mit starkem Lebensimpuls. Und nun das Meer, das alle Meere ist….Ich höre es rauschen, denn es ist auch in meinem Blut.

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        • Ich habe vor einigen Jahren mal eine Stammbaumforschung angefangen, ich bin zwar nicht sooo weit gekommen, aber es war unglaublich berührend und auch spannend was ich über die noch Lebenden und aus eigenen Recherchen erfahren habe. Dazu kam die große Hilfsbereitschaft, die offenen Arme von Zweigen meines Familiengeflechts, was mich verblüffte und sehr angenehm überrascht hat, plus der schonungslosen Ehrlichkeit.

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          • Auf der männlichen Seite ging es mit Namen sehr weit zurück, auf der weiblichen auch bei den Namen nur marginal.
            Vielleicht war es schon zu spät, als ich nachforschte. Da waren nur Onkel und Tante nebst Mann und ein Nachbar.

            Ein Onkel von mir, Alois, ein Künstler und ziemlich damit aus der Familientradition fallend, fiel im Krieg bei Verteidigung einer nicht haltbaren Stelle beim Rückzug aus Russland. Alois wusste bei seinem letzten Fronturlaub, daß er sterben würde. Das erzählte er meinem Vater. Ein paar Wochen später war Alois tot. Auf der weiblichen Seite gab es Juilius, auch Erstgeborener, und ebenfalls im Krieg gefallen. Wo? Im Gegensatz zu Alois gibt es keine Ahnung.

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            • Was du über Allois sagst, Gerhard, stimmt haargenau auch für meinen Vater: künstlerischer Mensch (Architekt, malte, spielte Klavier), fiel 33jährig bei der Verteidigung einer unhaltbaren Stellung vor Stalingrad, sagte bei seinem letzten Fronturlaub im September 42 zu meiner Mutter, dass er nicht zurückkommen werde,

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              • Interessant!
                Alois war Kirchenmaler, Maler und Violonist.
                Julius Frau heiratete danach nicht mehr, wurde 100.
                Alois Ort, wo er fiel, habe ich recherchiert.

                Mein Vater fühlte vermutlich zeit seines Lebens (irrationale) Schuld, daß er überlebt hatte, aber der künstlerische, weltgewandte ältere Bruder nicht.
                Die Stellung von Alois wurde mit einem Gewaltschlag ausgelöscht, 2 Tage Feuer. Sie zu halten, war sinnlos.

                Schade, ich hätte Alois gerne kennengelernt.

                Wie alt warst Du, als dein Vater starb? Hast Du Erinnerung an ihn?

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                • Ich war dreiviertel Jahr alt. Auch mein Vater war der ältere, begabtere Bruder, der einzige, der studiert hat. Ob sein 6 Jahre jüngerer Bruder Schuldgefühle hatte, weil er überlebte (tatsächlich war er 6 Jahre lang Soldat! und überlebte, mein Vater nur 8 Monate und fiel), weiß ich nicht, aber er war ein „Gescheiterter“. Und sicher ist, dass seine Mutter den toten Bruder mehr liebte.

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                • Auch das noch!
                  Ich fragte mich, wieso mein Vater so ehrgeizig war. Vielleicht wegen des künstlerischen Aloisrs, der der Mutter ja irgendwie nachging (sie soll Sängerin gewesen sein, bevor sie heiratete).

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            • Das ist wieder so eine traurige Kriegsgeschichte. Wir alle, also unsere Generation,, tragen daran.
              Dass Alois wusste, dass er fallen würde, spricht von einer hohen Sensibilität.
              Liebe Grüße
              Ulli

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                • Zumindest nicht in Bezug auf die Traumen, die noch in den Folgegenerationen wirken. Nächstes Jahr sind es 75 Jahre ohne Krieg in D, allerdings mit vielen anderen. Ich hoffe ja, dass die Menschheit irgendwann gelernt hat Konflikte gewaltfrei zu lösen. Du und ich werden das nicht mehr erleben, aber wir können es jetzt schon im Kleinen praktizieren und vorleben.

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                • Ich las vor einigen Jahren, es mögen so 5 Jahre her sein, über die sogenannte epigenetische Weitergabe von Traumen. Bisher dachte man, daß Traumata über verhaltensweisen in den Familien weitergereicht werden können, aber es gibt Untersuchungen, daß Kinder, die früh in Fremdfamilen aufgewachsen sind, Traumen ihrer Eltern auf andere Weise verinnerlicht haben. (Naja, es gibt ja auch die pränatale Prägung).
                  Insofern mutmasst man ja auch, daß bestimmte Landstriche mit viel Gewalt den SCHMERZKÖRPER dieses Landstrichs füttern.

                  Ich glaube, daß Du da auch darüber gelesen hast,

                  Ich SELBST bin kein guter Konfliktlöser. Von daher ist von mir nicht allzuviel zu erwarten.

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                • Die modernen MedizinerInnen, die sich auch auf neurobiologischen Ebenen und quantenphysikalischen auskennen, sagen, dass Träumen in die Gene wandern, so, wie sich Gene auch messbar durch regelmäßige Meditation verändern.
                  Ich kann das nicht beurteilen, allerdings finde ich es vorstellbar.

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                • Wenn das alles stimmt, war ja nie eine Gesellschaft wirklich „gesund“ – wenn man die unzähligen kleinen und großen Kreige in Europa bedenkt. Da wurde der Gebiets-Schmerzkörper ja ständig aufgeladen.

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                • nicht nur in Europa -sondern überall dort, wo Menschen leben, ist der Boden durchtränkt vom Blut der Opfer gewalttätiger Handlungen anderer Menschen. Beginnend mit Kain und Abel, Evas und Adams Kindern. Palästina ist so tief durchtränkt mit Schmerz und Blut wie kaum ein anderes Weltgebiet (kann man zB in der Bibel nachlesen).

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                • Stimmt!

                  Es gibt eine Frage, über die man sich nicht einig ist, aber es soll ja schon in der Steinzeit ein Massaker gegeben haben, wo ein ganzer Stamm wegen einer Wasserstelle überfallen wurde.

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  2. Deine Lebensfäden, liebe Ulli, wirken auf mich wie eine Mischung aus „roten Fäden“ und Nabelschnuren. Das passt gut zur Verbindung mit den vor uns Gegangenen, finde ich.
    Dein neues Ping finde ich vor allem im Textteil tiefgründig, und wunderschön ist das Foto dazu – ich liebe Wasserbilder!

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    • Ich freue mich immer so, wenn eine Betrachterin, ein Betrachter sieht was in mir schwang.
      Ich glaube, dass es einen Lebensfaden gibt und eine Nabelschnur, diese ist schon verbunden mit der Nabelschnur davor und diese mit der davor und so fort, sie bilden die unterschiedlichen roten Fäden im Leben, die gemeinhin als „Erbmasse“ bezeichnet wir, die uns Gutes beschert und Herausforderndes.

      Wasserblider liebe ich auch und dieses besonders, wie viele aus dieser Serie. Wann kann man schon mal so klar in eine Welle schauen, kurz bevor sie sich bricht?! Mir ging es in diesem Jahr neben den roten Fäden, dem roten Faden auch immer wieder um diese hauchdünne Linie … dazu machte ich mehrere Bilder.
      Auch bei meinem Ping fühle ich mich von dir verstanden, der Textteil ist im Vordergrund, das Bild ist „Untermalung“ – ohne Wertigkeiten.
      Herzlichst zur guten Nacht,
      Ulli

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  3. Pingback: Ping Pong 067 | GERDA KAZAKOU

  4. Liebe Ulli, noch ein Wort zum Meeresblau. In deinem Foto ist sehr schön zu sehen, dass der Blick in die fast senkrecht aufgesteilte Welle, eine grün-türkise Färbung zeigt (Eigenfarbe gemicht mit Farbe des hellen Untergrunds). Unter flachem Winkel auf die fast ebene Wasserfläche geblickt sieht man hauptsächlich die Farbe des reflektierten Himmelslichts. Neben dem Naturschönen dieses Fotos auch eine schöne Illustration meines heutigen Farbenbeitrags.
    Liebe Grüße, Joachim.

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  5. Wieder so ein wundervoll stimmiges Ping-Pong, liebe Ulli.
    IN MIR LEBEN DIE TOTEN, DIE LEBENSFÄDEN SIND MIT DEN AHNEN VERKNÜPFT.
    Wie Perlen in einer Schnur leben wir mit denen, die vor uns waren, und die Fäden bleiben. Nicht mal der Tod
    läßt sie reißen. Deshalb ist es auch so gut und so wichtig, die eigenen Wurzeln zu kennen und zu wissen, wo man herstammt.
    Nun ein neues mit einem eindrucksvollen Bild einer Welle, die anrollt und bricht, immer wieder und wieder und wir stehen davor und staunen.
    Liebe Grüße in die Nacht von Bruni an Dich

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    • Ja, mein Opa machte es schon und in sehr kleiner Schrift ist auf der Rückseite eines uralten hochzeitsbildes ein Stammbaum verzeichnet. Soweit er ihn damals schon kennen konnte…
      Und doch steckt darin für mich ein höchst anziehendes Geheimnis, das ich vermutlich nie wissen, sondern nur erahnen kann…
      Ein Teil bleibt also auch im Dunkeln

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