Etüde 015 2019

Gerne folge ich wieder der Etüdeneinladung von Christiane.

Die Wortspende ist dieses Mal von fraggle – Reisswolfblog. Zugegeben, die Wörter sind für mich nicht einfach, vielleicht weil gerade vieles nicht einfach ist. Nein, es ist nicht der Herbst, es ist.

Miniatur 012 2019

Sie hat sich ins Gewächshaus gesetzt. Hier sitzt sie, hält sich aus, lauscht sich, düngt sich, gießt sich, atmet ein und aus und ein. Sie will wachsen, ihr Tun und Sein sollen Früchte tragen. Inmitten des wuchernden Grüns denkt sie ans Meer, denkt an die  jodhaltige Luft, die reinigt und stärkt. Mit geschlossenen Augen atmet sie ein und aus und ein. Sie will nichts mehr fälschen, um zu überleben. Sie will wie die Brennnesseln werden, will Dünger sein, heilsam – für sich und die anderen.

84 Worte

51 Gedanken zu „Etüde 015 2019

  1. Das ist manchmal furchtbar schwer. Zu wissen, was man will, hilft und gibt eine Richtung. Trotzdem …
    Schöne kleine Miniatur, Ulli, gefällt mir sehr gut.
    Liebe Grüße
    Christiane 😀😺🌧️🌧️

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    • Manchmal denke ich, dass bei meinen Miniaturen das Gefühl fehlt, wenn ich so „nüchtern“ schreibe/beschreibe, aber das scheint ja dann doch nicht der Fall zu sein, wenn ich deins zu meinem lese –
      Hab einen schönen Tag, Ule.
      Herzlichst, Ulli

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      • Das Gefühl kenne ich, Ulli, aber es schreibt sich immer etwas mit, das nicht aus unserem Gestaltungswillen kommt. Und dann steht da plötzlich etwas, das uns trotz allem überrascht – etwas, das manchmal sogar die Leserinnen vor uns entdecken.
        Da fehlt mir jedenfalls nix in deinem Text.

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        • Erst einmal: herzlich Willkommen in meinem Café! Und dann meinen herzlichen Dank für deinen Kommentar – es stimmt, ich lasse gerade bei den Miniaturen sehr oft Raum. In meinen „Gedankenauffangbüchern sind die Texte oft sehr viel umfangreicher, dann beginne ich zu reduzieren, auch, um mich nicht zu sehr „auszuziehen“, aber auch um den Raum für die Lesenden zu lassen.
          Herzliche Grüsse
          Ulli

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    • Herzlichen Dank, fraggle, es ist gut, wenn man es dem Text nicht ansieht und auch die verworfenen Ideen nicht 😉
      Ich freue mich sehr über deinen Kommentar 🙂
      herzlichst, Ulli

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  2. Deine Miniatur ist sehr stimmig und schön. Und dann, nach einer Weile des Ruhens, wieder raus an die frische Luft, liebe Ulli! Zu lange im Gewächshaus sitzen macht nicht stark, sondern mürbe. Ich sehe euch drei schon rundum Würzelchen austreiben und Moos ansetzen. Dazu dieser besondere Brennesseldüngerduft, puh, nein. Nicht zu lange bleiben! du bist ja keine Tomate….

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    • 🙂 och, so ein bisschen einröten wäre ja auch nicht schlecht 😉
      Nee, alles gut, ich habe mich gestern ein bisschen düngen lassen und da geht es mir schon wieder ein bisschen besser.

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    • Liebe Ulli, Deine Miniatur ist voller so gut nachfühlbarer Gefühle, voller weher Gedanken, die ein wenig auf der Stelle treten, denn den Weg suchen sie noch.
      Ein Weilchen verweilen ist gut, aber nicht zu lange, denn Du bist an der frischen Luft viel mehr in Deiner geliebten Natur. Auch sie wird Dir Dünger sein, wird Dich wieder kräftigen und aufrichten.
      Brennnesseldünger ist ganz bestimmt ein Allheilmittel (wenn man vom Gestank absieht *g*), aber manchmal braucht es auch einen Impuls, der von außen kommt, aber ich glaube, Du hast ihn schon, oder irre ich mich?

      Ich drück Dich und finde es so gut, wie Du Dein Herz ausschüttest und doch für Dich behältst, was da knabbert. Das kann nicht jeder!
      Liebe Grüße von mir zu Dir

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      • Liebe Bruni, ich habe es ja schon öfter geschrieben, dass das was ich veröffentliche Momentaufnahmen sind, so ist auch diese Miniatur zu verstehen. Aber mit einem hast du recht, Brennnesseljauche stinkt, aber ich wollte ja lediglich wie eine Brennnessel sein. Und ja, ausziehen werde ich mich nicht im Netz.
        Liebe Grüße
        Ulli 🐌

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        • Ja., es sind Momentaufnahmen, liebe Ulli, und so schreibe ich auch,
          aus dem Moment heraus. im nächsten kann es schon wieder ganz anders aussehen!
          Liebe Grüße zu Dir ♥

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  3. Wie die Brennesseln sein… ein interessantes Bild. Da muss man auch vorsichtig sein, sich nicht zu verbrennen… Deine Miniatur hat einen schönen Sound, liebe Ulli. Und vergiss nicht, wieder auszuatmen.

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    • Nein, Maren, es geht um ein und aus und ein und … das ist der Lebensrhythmus 😉
      Ich liebe die Brennnessel sehr, sie ist eine der ganz grossen Heilpflanzen in unseren Briten und selbst die Brennhaare sind für Menschen mit Rheuma und Arthrose gut, ich ziehe nie Handschuhe an, wenn ich sie schneide, meine Arthritis ist seit 30 Jahren unverändert geblieben!
      herzlichst, Ulli

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  4. Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 43.44.19 | Wortspende von Café Weltenall | Irgendwas ist immer

  5. Cafeweltenall☆☆♡♡♧♧⊙⊙🌱🌷🌸🌹🍀🌻🌼🌿🌈🌞 Das klingt wie eine neue
    Melodie aus dem Weltenall, in einem kleinen Gewächshaus als kleine, gesunde,streitbare, abwehrbereite, tapfere, aber heilbringende neue Brenn-
    nesselpflanze empfunden, „gehört“ und bejaht😊. Es ist also der Anfang eines neuen Weges, der aus bisherigem Erleben nun neue Kraft und Zuversicht ge-Wonnen hat. „Mutig voran!“ Rufe ich laut. ( “ GOTT wohlgetan!“ flüstere ich).

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