Miniatur #001 2018

Starke Kräfte ziehen. Niemand lebt im luftleeren Raum. Es ist gut, immer, einen Plan zu haben. Pläne scheitern, daraus entsteht Neues, hab keine Angst!

Wege kreuzen sich … Schnittpunkt. Wege trennen sich … es ist immer eine Entscheidung, ob rechts rum oder links weiter. Nichts geht verloren.

Winteratmen, Winterstille, Winter ohne Schnee, kaum Eis, viel Sturm, kein Strom, Bäume fallen, Zweige wehen, Äste krachen, Winterputz.

Kleine und große Vögel laben sich an den Knödeln. Reißende Wasser, wilde Sterne und keiner redet rein.

Viel Gefühl, altes Leid, neuer Schmerz, Turbulenzen, fremde Böden, ein totes Zicklein lag im Stall. Ein toter Leib im Farnbeet geborgen.

Und was, wenn am Ende alles doch nur Liebe ist?

27 Gedanken zu „Miniatur #001 2018

  1. Sehr schöner Text, in dem ich meine Gedanken und Empfindungen wiederfinde. In einem meiner vor Jahren geschriebenen Liedtexte hieß es „Rien n‘est jamais terminé, tout est fin, tout est début“ – Nichts ist je beendet – Ende ist alles, alles ist Anfang.
    Liebe Grüße, Soul Sister!

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    • Nein, es ist keine Verdrehung, aber nun verstehe ich auch warum auch Gerhard (s.u.) ein Möbiusband gesehen hat, das war nicht mein Anliegen … mir ging es um die Unendlichkeit des Immerwiederkehrenden und doch Verwandelten, sprich die acht, hier liegend …
      am Ende ist (vielleicht) doch alles nur Liebe…
      ich danke dir, Tobias, herzlichst, Ulli

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    • Wie ich gerade schon an Babsi schrieb (s.u.): „einen Plan zu haben heißt für mich, mich nicht gehen zu lassen, was keine Verschließung für das Jetzt und Hier bedeutet…“ einen Plan zu haben heißt für mich aber auch ein Ziel zu haben, alles scheitern auf dem Weg mit eingeschlossen…
      liebe Grüße sende ich dir, Ulli

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  2. Über die Acht – liegend oder aufrecht – haben wir uns ja schon kürzlich bei tikersherk getroffen und kommentiert, liebe Ulli. Dein Bild vom Clown in der großen Welle – oder Spirale – bringt die Kräfte dieser Acht gut zum Ausdruck: Sie nehmen bisweilen sturzflutartige Formen an, da krachen auch Äste, Bäume fallen und Menschen geraten ins Taumeln. Dann wieder Stille und Begegnung, Wegkreuzung und Atemholen. Eigenwille treibt den einen nach links, den anderen nach rechts in die Trennung, denn jeder hat seinen Plan und glaubt an ihn, glaubt ihn zu kennen. Da rede einem keiner rein. Die Liebe, wo ist sie? Und was? Vielleicht das Ganze, das Umfassende, in das die Bewegung jedes Einzelnen eingebettet ist? Liebe Grüße dir! Gerda

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    • Die Acht ist das „Möbiusband“, aus dem, als Basis, ich einige Skulpturen entwickelten 🙂

      „Liebe“ kann man so sehen, als das Ganze, dann würden und werden sich aber auch destruktive Kräfte drin tummeln? 😉

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    • „Die Liebe, wo ist sie? Und was? Vielleicht das Ganze, das Umfassende, in das die Bewegung jedes Einzelnen eingebettet ist?“ … das, liebe Gerda, ist meine Hoffnung und auch mein Glauben, der oft genug ins Wanken gerät, das sind dann vielleicht die sturzflutähnlichen Bewegungen …
      dein Kommentar ist mir sehr wertvoll, danke dafür,
      herzliche Grüße, Ulli

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    • Der tote Leib war das tote Zicklein, das am Morgen, einfach so, tot im Stall gelegen hat, das ich dann im nahen Farnbeet begraben habe…
      und die Liebe … die wohnt zwar in allen Ritzen (wenn ich mal von einem gewissen Außen absehe), aber ob wir sie spüren und auch leben, das ist für mich immer mal wieder noch eine Frage … schade eigentlich!
      ich sende dir Herzensgrüße
      Ulli

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    • Ich sags andersherum, hoffentlich ist es am Ende Liebe … und ja, lieber Arno, es war ein trauriger Moment, als das Zicklein tot im Stall lag und ich es dann begraben habe…
      herzlichst, Ulli

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  3. Ich sehe es so, jeder für sich und trotzdem in Liebe verbunden. In der christlichen Bedeutung ist die Acht eine heilige Zahl auch das Symbol für Glück, habe ich gerade gegoogelt. Ausgleichende Gerechtigkeit soll sie auch darstellen.

    Dein Text gefällt mir sehr, obwohl ich mit dem man sollte einen Plan haben nur bedingt übereinstimme. Das ist natürlich immer subjektiv zu sehen, denke ich mal!

    Aufjedenfall ist Deine Miniatur sehr Interpretationsfähig!

    LG Babsi

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    • Liebe Babsi, ja, das ist sie, wie auch oft die Bilder – einen Plan zu haben heißt für mich, mich nicht gehen zu lassen, was keine Verschließung für das Jetzt und Hier bedeutet…
      hab herzlichen Dank für deins,
      liebe Grüße, Ulli

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  4. Eine liegende Acht, das Zeichen für die Unendlichkeit, liebe Ulli, ein Schönheit ist sie und in ungeheurem Gleichklang in sich selbst verwoben. Man kann nicht zwischen unten und oben oder zwischen innen und außen unterscheiden- Unendliches Wissen hätte der Mensch zu gerne und doch ist es so menschlich begrenzt.

    In Liebe geboren zu sein und in Liebe zu leben, schaffen wir das denn immer? Ich sehe die Wellenbewegungen, in denen sich unsere Liebe bewegt und höre vom toten Zicklein im Stall und ich muß an die beidern eben totgeborenen Kätzchen denken, die ich begraben mußte. Es ist lange her, aber ich vergesse es nie. Ich glaube, liebe Ulli, das war ähnlich schlimm.
    Nicht alles ist Liebe, aber wir wünschen es uns aus ganzem Herzen

    Sehr herzliche Grüße von Bruni

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    • Liebe Bruni, ich denke bei der Unendlichkeit gar nicht an unendliches Wissen, ich denke dabei an den unendlichen Zyklus von Geburt, Wachstum/Leben und Sterben, an den (für uns) unendlich erscheinenden Tanz der Gestirne umeinander herum…
      Gerade als ich das Zicklien begraben habe, war ich mir dieser Unendlichkeit sehr bewusst.

      Liebe … das ist ein großes Wort, ja, wir können uns nur üben und das fängt immer im eigenen Herzen an, selbst, wenn etwas erst einmal nicht so erscheint, wie zum Beispiel unliebsame Emotionen, kann man sie mit und in der Liebe wandeln…

      liebe Grüße, Ulli

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