Mut

Manche sagen: „Wie mutig du bist…“, ich frage mich seit Wochen wie mutig ich wirklich bin, bin ich (überhaupt) mutig? Mut braucht eine Portion Angstfreiheit und Entschlossenheit: vielleicht pocht das Herz, aber du tust was du musst und willst, du hast Ideale und Prinzipien, du trittst für sie ein.

Es sind solche Sätze, die mich nachdenklich werden lassen:

Macht haben nicht diejenigen, die über Posten und Gefangenentransporter verfügen, sondern diejenigen, die ihre Angst überwinden.

Nadja Tolokonnikowa

Foto © Igor Mukhin

Nadja Tolokonnikowa hat das Buch >Anleitung für eine Revolution< geschrieben, sie ist Aktivistin in Rußland, ist Mitbegründerin der „Pussy Riot„.

Aus dem Klappentext:

vorne:

Mit zehn Jahren wird Nadja Tolokonnikowa Feministin, mit sechzehn Philosophiestudentin, mit einundzwanzig Mitbegründerin der Pussy Riot. Als Putins Richter sie verurteilen, nutzt sie die Bühne des Gerichts für eine Verteidigung der Freiheit. Und während sich ihr Land patriotisch beseelt der autokratischen Herrschaft ergibt, beharren sie und ihre Mitstreiterinnen darauf, dass Widerstand möglich ist und Kunst eingreifen kann. In Anleitung für eine Revolution erzählt Tolokonnikowa ihre Geschichte, von den ersten Aktionen im Geiste der Riot-Grrrl-Bewegung bis zu den brutalen Erfahrungen im Arbeitslager. Ihr Buch – zart, laut und mitreißend – ist eine Ermutigung zum Eigensinn im Angesicht politischer Gleichgültigkeit. Denn ziviles Engagement ist keine Heldentat, sondern eine Notwendigkeit. Und Menschenrechte sind überall bedroht – nicht nur in Russland.

(Ich habe mir erlaubt die zwei letzten Sätze fett zu drucken)

hinten:

Nadja Tolokonnikowa, geboren 1989 wuchs im sibirischen Norilsk auf. Nach dem Punk-Gebet, mit dem Pussy Riot die enge Verflechtung von Kirche und Staat in Russland kritisierten, wurde sie 2012 zu zwei Jahren Haft im Straflager verurteilt. Seit ihrer Freilassung engagiert sich die Politaktivistin für menschlichere Bedingungen im russischen Strafvollzug. Tolokonnikowa lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Moskau.

In ihrem Buch beschreibt aus ihrer Sicht die russische Realität hier und heute, ihren Weg als Künstlerin, als Performerin und auch ihre Zeit im Strafgefangenenlager; zwischen die Erzählstränge streut sie einzelne Sätze:

Die Macht sind wir.

Russians by birth, Rebels by choice.

Die Frau und den Mann gibt es nicht.

Solche Sachen. Solche Freunde. Solche Verbrechen.

Mach Wasser zu Wein. Sei ein Superheld.

Tue das Unmögliche.

Wie man bei uns in Russland sagt: Man fickt uns – und wir werden stärker. Werde stärker!

Warte nicht bis man dir die Haut abzieht.

Vergiss nie die Geschichte.

Suche Liebe auf öffentlichen Plätzen.

Habt keine Scheiße im Kopf. Stürzt Diktatoren.

Definiere die Erfolgskriterien neu. Geh mit dem Kopf durch die Wand.

Mit Gewalt gewinnst du höchstwahrscheinlich nicht. Wenn du gewinnst, dann nur mit Erfindungsgeist und Nonsense.

Du hast keine 500 Jahre. Lebe mit voller Wucht.

Bewahre dir deine anarchistische, kindliche Freiheit, wohin es dich auch verschlägt: Bewahre sie dir in Gefangenenwaggons, in staubigen Durchgangszellen, auf metallenen Pritschen.

Protestiere lächelnd.

Glaube nicht, fürchte nicht, bitte nicht.

Für die Dummen ist kein Gesetz geschrieben.

Vergiss nicht, deinen Feinden für die erwiesenen Dienste zu danken.

Versuche aus jeder Scheiße Pralinen zu machen.

Die wichtigste Regel für Ratschläge ist: Es kann keine allgemeingültigen Ratschläge geben.

Ziehe ein wie Creme. Dringe in die Poren.

Nasche lieber vom Baum der Erkenntnis, als dass du als seliger Idiot Gott am Hals hängst.

Versuche ein Problem immer zuerst auf dem Weg der Kunst zu lösen – und dann mit allen anderen dir zugänglichen Mitteln. Kunst ist die beste Medizin – für dich persönlich und für die Gesellschaft.

Auf Seite 96 schreibt Nadja Tolokonnikowa:

Schöpferische Arbeit und das Streben nach Erkenntnis sind meine einzigen Leitlinien. Ich verweigere mich einem Leben gemäß den Regeln einer bürokratischen Überwachungsmaschine. Das verschafft mir großes Vergnügen. Und Freiheit. Die Maschine reagiert wütend, sie rächt sich.

Doch indem du die Regeln der Maschine nicht akzeptierst, fügst du ihr größeren Schaden zu als sie dir. Weil allen um dich herum langsam klar wird, dass der König tatsächlich nackt ist.



Nadja Tolokonnikowa – Anleitung für eine Revolution – Hanser Verlg – ISBN 978-3-446-24774-1



„Und Menschenrechte sind überall bedroht – nicht nur in Russland“, zitierte ich oben aus dem Klappentext, ich erweitere den Satz: Menschenrechte und Pressefreiheit sind in vielen Ländern bedroht – nicht nur in Russland und empfehle folgenden Artikel plus Kommentarstrang https://dvwelt.wordpress.com/2017/07/11/unartige-kinder/

53 Gedanken zu „Mut

    • Auch für eine Einsiedelei (wenn es denn wirklich eine ist) braucht es Mut, oder nicht?! Arno schrieb unten: Revolution gehört der Jugend, mal abgesehen, dass ich mit dem Wort Revolution auch so meine Vorbehalte habe, stimme ich ihm zu und doch finde ich immer wieder, dass wir alle gefragt sind, die Jungen, die Mittleren und die Alten, jede und jeder auf seine und ihre Weise laut zu sein und zu bleiben.
      herzliche Grüße
      Ulli

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      • Du hast recht…wir dürfen nicht still zusehen und uns weckducken… andererseits muss ich auch auf mich achten und sorgsam sein und im Kleinen den Frieden üben. Ach…alles gar nicht so einfach.. momentan regnet es und ich freu mich darüber. Die Welt wird blank gewaschen und die Natur kann aufatmen. Marie

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        • Liebe Marie, es muss auch die geben, die einem vorleben, warum der Frieden wichtig ist und was man mit ihm anfangen kann. Dass er nicht gleichbedeutend mit Schlafmützigkeit ist, sondern das Süßeste, Wundervollste auf der Erde. Eine Vertiefung des Verständnisses von „Frieden“ fehlt so sehr! Du bist eine, die in dieser Richtung arbeitet, mit deinem SoSein, mit deiner Kunst, mit deinem Witz. Pass ja gut auf dich auf!

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  1. Eine sehr, sehr eindrucksvolle Frau !!
    Ich denke mutig ist, wer trotz Angst das tut, was er/sie sich vorgenommen hat und für richtig hält. In gefährlichen Situationen keine Angst zu haben hat nichts mit Mut zu tun sondern mit einer Fehleinschätzung der Situation.
    Mein Favorit „Nasche lieber vom Baum der Erkenntnis, als dass du als seliger Idiot Gott am Hals hängst.“

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    • Ich stimme dir absolut zu, keine Angst zu haben hat für mich auch oft etwas mit Selbstüberschätzung und Verdrängung der realen Situation zu tun, davon einmal abgesehen, dass ich wenige Menschen kenne, die sagen, dass sie nie Angst hätten. Mir gefällt deine Unterscheidung in Angst und Furchtlosigkeit!
      herzliche Grüße
      Ulli

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    • Du bringst es kurz und knapp auf den Punkt, lieber Arno, da kann ich dir nur zustimmen! Wie ich gerade schon an Myriade schrieb: ich habe so meine Mühen mit dem Wort Revolution und wenn, dann gehört sie tatsächlich eher der Jugend, das sehe ich auch so. Trotz allem denke ich, dass wir alle gefragt sind, wenn es um Gesellschaft und seine Formen, seine Gesetze etc. geht, Unrecht bleibt Unrecht.
      herzliche Grüße an dich
      Ulli

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      • Die Revolution ist eine Sache von Erwachsenen, die Revolte ist eine der Jugend. Lenin, Trotzky, Danton, Robespierre, Hitler …. das waren keine Younsters, die mal gegen irgendwas revoltiert haben, sondern die haben systematisch und mit ausgeprägtem Machtinstinkt an der gewaltsamen Veränderung der Verhältnisse gearbeitet. Revolution bedeutet: die Verhältnisse auf den Kopf stellen, so dass die, die unten waren, nach oben kommen. Wer in einen solchen Prozess hineingerät, ohne entschieden Stellung zu beziehen, wird zermahlen und zermalmt.

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        • Als ich das Buch geschenkt bekam stolperte ich über das Wort Revolution und hatte erst einmal eine gewisse Abwehr, als ich dann das Buch gelesen hatte, dachte ich darüber nach was Nadja Tolokonnikowa wirklich will/wollte, sie will Missstände aufzeigen, sie wünscht sich ein offeneres Russland, mehr Demokratie, mehr Freiheit so zu leben wie man ist, ohne dafür bestraft zu werden, sie ist gegen Gewalt, all das sind für mich legitime Wünsche und Vorstellungen und hat für mich wenig mit Revolution zu tun. Im weitesten Sinne könnte man noch von revolutionärem Handeln sprechen.
          Ich selbst glaube nur an eine stetige Veränderung, die von der Basis ausgeht, das schließt aber eben nicht aus die eigenen Meinungen zu vertreten und zu leben.

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          • Dem kann ich voll zustimmen. So gesehen ist Nadja eine von uns allen, eine Mitmenschliche, ganz unabhängig von den Landesgrenzen, in denen jede von uns lebt. Denn das, was sie kritisiert, findet sich in der einen oder anderen Form in jeder Gesellschaft. „Mehr Freiheit, so zu leben wie man ist“, das ist kein russisches, sondern ein Menschheits-Thema.

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        • Die Umwälzung im Staat, meint die, von da unten, hinein in den Machtapparat. Seltsam dass in Russland, Väterchen Stalin und seine Kohorten, ihren Taten an der eigenen Bevölkerung noch heute stumm geredet wird. Nein, er wird noch heute hochgejubelt. Und die Briefe an die letzte Adresse, an die Soldatenmütter, wie es noch heute die Gewohnheit ist. Ich weiss, es hilft nichts darauf hinzuweisen. Ich wünsche Ihnen nur das Beste, Sie sollen mit Ihrer Argumentation und Gesinnung recht behalten.

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          • so vieles wird gedeckelt, so vieles wissen wir und wissen es doch nicht, da fällt es schwer zu sagen: SO ist es oder SO war es- und doch bin ich Eine, die dankbar für Hinweise ist! Ich danke und sende herziche Grüße
            Ulli

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    • Ich gehe mit meiner Angst Hand in Hand, weil sie mir etwas, was ich wissen sollte noch nicht offenbaren konnte. Ich kann nicht weise sein, wenn ich das Fremde in mir überwinden wollte. Es braucht mir meinen ganzen Mut, weder gegen das was ich nicht ändern kann zu revoltieren, noch ohne Furcht mein kleines unbedeutendes Leben, mit seiner Vergänglichkeit und der eigenen Schuldenlast, links liegen zu lassen. Das Bessere wird mich finden, wenn die Gnade mich berühren will.

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  2. Der verlinkte Artikel bringt Informationen über die Situation türkischer Linker im deutschen Strafvollzug (Isolationshaft), die ich noch nicht kannte – danke.
    Von den Zitaten der Nadja hätte ich ein anderes unterstrichen: „Die wichtigste Regel für Ratschläge ist: Es kann keine allgemeingültigen Ratschläge geben“. Und ich hätte einen anderen Satz in ihrem Stil hinzugefügt: „Lass dich nicht durch den Feind instrumentalisieren“. Im Klappentext stehen schlimme westliche Propaganda-Floskeln wie „Putin-Justiz“ und „während sich ihr Land patriotisch beseelt der autokratischen Herrschaft ergibt …“. Eine Heldin gegen den Rest der dumpfen Russenseele? Das ist einfach nur lächerlich und macht mich böse.

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    • Liebe Gerda, ich glaube nicht, dass sich Nadja Tolokonnikowa selbst als Heldin sieht, was sie aber auszeichnet ist, dass sie mit ihrem Widerstand in Kauf genommen hat ins Straflager zu kommen, was dann ja auch passierte. Sie ist keine Einzelkämpferin, sie hat in ihrem Buch auch viele Menschen zitiert, die, wie sie und ihre Mitstreiterinnen, sich gegen Putin und seine Politik stellten und stellen. Das eine ist der Klappentext, das andere sind ihre eigenen Worte und Taten, letztere wiegen für mich am meisten! Ich fand es sehr interessant wie sie den russischen Staat, seine Verflechtungen mit der Kirche, wahrnimmt und darstellt, manches wusste ich, manches nicht. Ihr geht es um Menschenrechte und ganz besonders um die Rechte der Frauen, darum die eigene Sexualität leben zu dürfen, und nicht dafür bestraft zu werden, wenn man schwul oder lesbisch ist –
      herzliche Grüße
      Ulli

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      • Nun ja, ich habe ja gar nichts gegen die Nadja, sie ist eine couragierte junge Frau – aber mehr eben auch nicht. Soll sie in ihrem Land kämpfen für das, was sie wichtig findet. Doch sie lässt sich leider sehr gern instrumentalisieren. Und ihre Sprüche finde ich, wie auch ihre Aktionen, ehrlich gesagt, ziemlich primitiv.
        „Sich gegen Putin und seine Politik stellen“ – das ist schon wieder diese blöde Personalisierung, die ich nicht leiden kann. Nadja oder Putin – ist das hier die Frage? Die Geschichte Russlands, der SU und der Zeit danach ist höchst komplex und schwierig zu begreifen – und mir gefällt überhaupt nicht, wie in Deutschland damit umgegangen wird. Ich reagiere förmlich allergisch, wenn ich solche Sätze lese. (Ich bitte, mir das nicht zu verübeln, es hat mit meiner Wahrnehmung der deutschen Politik gegenüber Russland zu tun – und zwar nicht erst seit jetzt, sondern über die Jahrhunderte).

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        • Da kann ich dir nur zustimmen, hier sind wir wieder bei den Feindbildern, die kreiert werden und denen man so leichtsinnig auf den Leim geht, bildet man sich nicht selbst eine Meinung. Trotzdem lässt es sich ja nicht verleugnen, dass unter Putin das Leben in Russland wieder sehr eng geworden ist.
          Mir geht es wie Nadja Tolokonnikowa um Menschenrechte und die sind nun einmal wirklich noch lange nicht sort, wo wir sie gerne hätten und dafür gilt es einzutreten (finde ich), ob nun in Russland oder hier oder…
          Ich will auch die Aktionen von Pussy Riot nicht bewerten, ich muss nicht alles mögen, um die Motivation dahinter teilen zu können!

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            • ich danke dir, dass dieser Satz bei dir auf solch eine positive Resonanz stößt, manchmal nämlich, wenn ich dies woanders sage, werde ich dafür beschimpft, nicht jede und jeder kann mit solcherlei gedanken etwas anfangen, leider!

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              • Das ist wirklich schade, weil das so ein guter, sinnvoller Gedanke für ein verständnisvolleres, bunteres Zusammenleben ist. Weit jenseits des meiner Meinung nach idiotischen Bemühens in allem und jedem nur einer Meinung sein zu müssen. Das führt nicht zu Harmonie sondern zu Agressionsstau, der irgendwann explodiert.

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                • Ja, einerseits ist es wirklich schade, andererseits gilt ja auch bei solchen Menschen, dass ich sie erstens nicht ändern kann und will und zweitens nicht alles von ihnen mögen muss, um sie doch zu mögen- es liegt immer nur an mir, ob worauf ich eingehe, wovon ich mich provozieren lasse oder eben nicht, ich nehme das Ganze als Übung, denn so gelassen, wie ich jetzt gerade kommentiere, bin ich ja leider noch lange nicht.

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          • Von den westlichen Medien, die ihre Aktionen nur deshalb gutheißen, weil sie in Russland stattfinden. Ich glaube nicht, dass sie entsprechend Aktionen, die sich gegen die Verquickung von Kirche und Staat zB in Deutschland richten, begrüßen würden.

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    • Die Feinde sagen mir die Wahrheit, was ein Freund, wenn man einen hat nie tun würde Frau gkazakou. Ich habe niemandem Ratschläge zu geben, Ich denke über Ihre Heimat, über die Menschen anders als Sie. Mit meiner dumpfen Seele habe ich genug zu tun. Ich lasse Ihnen Ihren Glauben, dass der Kreml und die Menschen sich darin befinden, sich nur um die unteilbare Menschenwürde bemühen. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Tag.

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      • ??? Sie unterstellen mir einen „Glauben“ und eine „Weltsicht“ und schaffen sich einen Feind, der nur in Ihrer „dumpfen Seele“ existiert. Natürlich bemüht sich „der Kreml“ nicht um die unteilbare Menschenwürde – weder ausschließlich noch überhaupt. Machtzentren pflegen sich grundsätzlich nicht darum zu bemühen. Versuchen wir als Menschen es zu tun.

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        • Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ich will Ihnen nichts unterstellen. Was die Macht (der Mensch) pflegt oder nicht, das kann ich nicht ändern. Ich muss es ertragen. Ich unterstelle mich der unteilbaren Menschenwürde. Ich wünsche Ihnen und Putin einen wunderbaren Tag.

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  3. sehr eindrucksvoll! löst gedankenlawinen aus… eine tolle frau!
    habe erst gestern wieder den film „die welle“ gesehen und auch dieser film lässt mich jedes mal nachdenklich und sehr unruhig zurück. wie sehr wünsche ich mir und uns allen mut! danke für diesen wertvollen beitrag, liebe ulli.

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  4. Diesen Satzteil fand ich wichtig und vollkommen richtig:
    Wenn du gewinnst, dann nur mit Erfindungsgeist !
    Da hat sie vollkommen recht und nur gewaltfrei, füge ich bei.
    Eine sehr junge und sehr engagierte Frau ist sie auf jeden Fall

    Lieber Gruß von Bruni

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    • Liebe Bruni, sie schreibt ja selbst: Mit Gewalt gewinnst du höchstwahrscheinlich nicht. Wenn du gewinnst, dann nur mit Erfindungsgeist und Nonsense. Und auch in ihrem Buch schwört sie immer wieder der Gewalt ab und wirbt für Phantasie (=Kunst). Sie hat den Punk für sich gewählt, nicht (mehr) meine Form, aber ich kann das absolut verstehen, wenn man so jung wie sie ist!
      herzliche Grüße sende ich dir
      Ulli

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  5. Liebe Ulli,
    ich glaube, das Buch möchte ich auch lesen. Ist es doch in Russland – jedenfalls so wie ich es aus meiner Zeit dort kenne – weit schwieriger, da die Zustände weit enger sind und die demokratische Tradition jünger (bzw. kaum vorhanden) ist als wir es bei uns als normal nehmen. Bewundernswert, wenn Menschen dort aufstehen. So junge noch dazu. (Meine Schülerschaft vor Augen …. wenn nur ein Bruchteil nur einen Bruchteil dieses Muts hätte ….)
    Und ich? Bin ich mutig? Ich weiß nicht. Sicherlich äußert sich Mut in verschiedenen Lebensaltern ganz anders, das ist ja richtig. Aber auch: Ich in damaligen jungen Jahren … wo war ich da im Spektrum zwischen feige und mutig, und ist das überhaupt die richtige Frage?
    Mehr, viel mehr gäbe es noch zu sagen und zu schreiben …
    Danke für diesen Text, er trägt den Mut ein wenig weiter, das ist schon sehr viel.
    Herzlichste Grüße
    Frau Rebis

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    • Du Liebe, alles geht eben nicht und nicht jede oder jeder kann alles, soll heißen, jede und jeder hat Gründe dieses zu tun und jenes nicht, vergleiche dich nicht! Ich versuche es auch 😉
      Herzensgrüße an dich
      Ulli

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  6. Pingback: Mut | GERDA KAZAKOU

  7. Ich stimme dir absolut zu. Mut ist, wenn man sich trotz Zweifel anderer durchsetzt und seine eigene Vorstellungen durchsetzt. Auch in Gruppendynamiken sollte jeder das tun, was er will. Auch wenn das nicht so einfach ist, weil viele, behaupte ich jetzt einfach, viel über die Meinung anderer nachdenken und sich dabei selbst in den Hintergrund rücken
    Viele grüße

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  8. Pingback: Ahmet Şık | GERDA KAZAKOU

  9. …Mut scheint mir in entscheidenden Momenten immer dann erforderlich, wenn es eine Diskrepanz gibt zwischen dem, was ich innerlich als richtig empfinde und dem, was im Äußeren davon abweicht…

    …das kann bei jedem Menschen verschieden sein. Mir wurde oft gesagt, ich sei mutig. Doch für mich war es nicht mutig, weil ich einfach nur meiner Überzeugung folgte, mit mir eins. Für einen anderen wäre was ich tat, sicher mutig gewesen, für mich aber nicht. Ebenso kann es von mir in anderen Situationen Mut gefordert sein, wo andere selbstverständlich handeln…

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