Asturien, Bilder und mehr – 3 –

Ruinen

Meine Faszination an Ruinen ist ungebrochen. Vielleicht, so sinniere ich, weil sich hier die drei Zeiten treffen: es war einmal, es ist, es wird …

ruinen 001

„Indiano-Architektur“ werden die Paläste und Häuser genannt, die im 19. und Anfang des 20. Jahrhundert in der Provinz Llanes gebaut wurden und wahrscheinlich auch darüber hinaus. Gebaut wurden sie von in Lateinamerika reich gewordenen Auswanderern, die zurückkehrten und mit ihrem Wohlstand protzten. Nenne ich es neureich auf alt. Manches war früher schon so und ist heute nicht anders, leider.

Einige der Paläste stehen noch in voller Pracht und mit neuem Anstrich, bei anderen ist wohl das Geld ausgegangen. Aufstieg und Untergang einer Epoche.

Stadtansichten

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Sehr alt

Seine Stadtrechte erhielt Llanes in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert. Die hier fotografierten Reste der Stadtmauer stammen aus dieser Zeit. Aus dem 17. Jahrhundert stammt der Palast des Herzogs von Estrada, den ich nur fotografieren konnte, weil es ein Kamerasichtloch in einer der Türen der Stadtmauer gab. Die Ruinen waren allesamt nicht begehbar, die Aussenanlagen wurden durch schmiedeiserene Zäune und Mauern geschützt. Besser ist das, wenn ich mir anschaue wie marode doch diese Ruinen sind, da kann sich mal flugs ein Stein lösen, um nicht von Wänden und Decken zu schreiben, die einem auf den Kopf purzeln könnten.

Altes Kloster

Bei diesem Bild wird für mich die Geschichte mit den drei Zeiten am sichtbarsten:

Es war, es ist, es wird.

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Durch Llanes führt auch der Jakobsweg hindurch, Santiago de Compostela ist zwar noch ein Stück, aber was so eine echte Pilgerin, ein echter Pilger ist … Ich kann mir vorstellen, dass dieses ehemalige Kloster einst eine Rolle für die PilgerInnen spielte, aber genau weiß ich es nicht.

Ja, ich spekuliere und fabuliere gerne, wenn mich meine Wege an solch alten Gemäuern entlang führen. Stelle mir dort das damalige Leben vor, frage mich was es war, dass die Klöster und Prachtvillen verlassen und sich selbst überlassen wurden und sinniere über das, was wird. Letzteres allerdings nicht wirklich gerne, da die Neuzeit doch viele, sehr viele Fragen aufwirft und das nicht erst seit gestern.

Von Llanes ging es dann für uns über eine winzige Küstenstraße ans Meer (ohne Stadt).

Fortsetzung folgt

30 Gedanken zu „Asturien, Bilder und mehr – 3 –

  1. Tolle Bilder Ulli! Ich liebe ebenfalls alte Gemäuer, weil ich mir da immer vorstelle was schon alles passiert ist im Laufe der Jahrhunderte. Alleine schon der Bau solcher Monumente muss eine unglaubliche Kraft gekostet haben und trotz vieler Kriege stehen diese Denkmäler unserer Geschichte noch heute, währen wir nur noch für den Moment bauen, ohne echte Substanz. Vielen Dank und einen zauberhaften Tag.

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  2. Wundervolle Fortsetzung deines Urlaubsberichts, liebe Ulli, in Wort und Bild, richtig spannend!! 🙂

    Ich habe auch viel übrig für Ruinen und alte Stadtgemäuer….

    Hab einen schönen Tag, liebe Frühlingsgrüße vom Lu

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  3. So verwunschene Orte ziehen mich magisch an, da gibt es Stoff für so eine Geheimniskrämerin wie mich…dieses Kloster…wenns nicht gar so weit weg wär´!

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    • Wir wären gerne einmal durch die Klosteranlage und die Gemäuer spaziert, aber das war leider nicht möglich … so konnte ich nur wenige Bilder machen und mehr erahnen, als so richtig spüren. Im Rücken hatten wir nämlich einen regelmässig befahrenen Kreisverkehr …

      schön, dich hier zu lesen 🙂
      ich freue mich und grüsse dich sehr herzlich
      Ulli

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  4. Für mich ist es dieser besondere marode Charme der alten Mauern, die Vorstellung, wie das Leben hier vor Zeiten pulsierte und die Vorstellung, durch welche Umstände alles dem Verfall preisgegeben wurde… Dann holt es sich die Natur zurück, erobert sich Stück für Stück und dann kommt diese besondere Schönheit immer mehr zum Vorschein und ich werde angelockt, so wie das Kind vom Kirschbaum träumt *schmunzel*

    Schöne Fotos und Worte, die zum Träumen und Verreisen verführen wollen

    Liebe Grüße von Bruni

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    • Genau diese Verbindung ist es, liebe Bruni, die es für mich macht, die zerbröselnden Mauern, die rostende Schmiedekunst, umgarnt von Pflanzlichem, eins werdend –

      danke für deinen wirklich schönen Kommentar und liebe Grüsse
      Ulli

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    • Es dauert eine Weile, bis man diese Wahrheit wirklich zu sich genommen hat, nicht wahr?! Und ja, dann ist es gut so und kann sogar bild-schön sein.
      herzlichst
      Ulli

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