LandArt 21 und ein paar Worte/and some words

0147a 22.07.13 romanze

seit ein paar Wochen sind mir die Worte abhanden gekommen, nicht für mich und mein Tagebuch, aber für die Öffentlichkeit schon. Nenne es Umbruchzeiten … Da hängen die Worte wie Knospen am Baum und wollen sich erst noch entfalten. Aber ich habe ja auch die Bildersprache. In diesem Jahr durfte ich lernen, dass manche meiner Bilder, besonders meine Bildcollagen und -montagen, mehr wissen, als ich selbst. Erst im Nachhinein weiß ich wovon sie sprechen. Ein Abenteuer!

Bei Paul Auster las ich über ein ähnliches Phänomen, da schrieb einer eine Geschichte und nur wenige Wochen später ereignete sie sich. Ein bisschen unheimlich ist das schon! Und stellt mich vor die Frage, was wissen wir bzw. weiß unser System, ohne dass es mir oder anderen bewusst wäre …

Since some weeks I lost my words, not for myself and my diary, but for the public room. Call it time for change … In this, words are hanging on a tree, like buds, waiting for deployment. But I have my picture-language, too. In this year I was allowed to learn, that some of my pictures, especially my collages and montages seem to know more, than myself. Afterwards I´m coming to know, what they are speaking about. An adventure!

In one book of Paul Auster I read about a similar phenomenon. One wrote a story and sometime later it happened. A bit eerily it is! And I start to ask myself, what do we know, or our system, without consciousness …

19 Gedanken zu „LandArt 21 und ein paar Worte/and some words

  1. ich glaube diese geschichte von auster kenne ich auch, das ist ja überhaupt ein thema, das sich durch seine bücher zieht. und ich glaube, wir könnten gar keine kunst machen, wenn wir immer so genau wüssen, was wir tun, was wir tun wollen, es ist immer ein zusammenspiel zwischen unbewussten und bewusstem, und wie bei fast allem im leben, kommt es auch hier auf die gewichtung an, ist das gleichgewicht erreicht, entsteht kunst.

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    • das ist für mich jetzt eine Frage, liebe Mützenfalterin, ob Kunst nur dort entsteht, wo es ein Gleichgewicht von Unbewusstem zu Bewusstem geben kann, ist Kunst nicht auch der Ort für Disharmonien, Ungleichgewichte? Frage ich mich UND dich …
      danke für den Denkanstoß und herzliche Grüße
      Ulli

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      • klar ist kunst der ort für ungleichgewichte und disharmonien, aber sie braucht ja eine form, um sich auszudrücken, um sich so auszudrücken, dass sie woanders, bei den anderen, beim betrachter, ankommt. und da kommt das bewusste ins spiel, sei es in form von handwerk, sei es in form von einer langen phase des mühsamen nachdenkens über einen sachverhalt, bis eines nachts unbewusst die lösung erscheint.

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      • da möchte ich JNein sagen … beim Handwerk stimme ich dir zu, das braucht es ganz bestimmt, also die Beherrschung des Medium, dass KünstlerIn sich ausgesucht hat …
        das ja und nein: es gibt die KünstlerInnen, die sich so verhalten, wie du es beschreibst, aber es gibt auch die, die sich auf eine Art Abenteuer einlassen, soll heißen es gibt eine Idee, einen roten Faden und dann das Fließenlassen und genau hier kommt das Unbewusste in meiner Erfahrung zum tragen, dass sich selbst überraschen lassen …

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  2. Vor ein paar Tagen sah ich einen Film nach einer Geschichte von Paul Auster. „Smoke“. Gefiel mir sehr; ein wunderbarer Autor, wobei mir die Schreibe seiner Frau beinah noch besser gefällt…
    Deine Worte hierzu mag ich!

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    • dafür auch … kommt vielleicht auch auf die KünstlerInnenseele an, manche haben eben ganz andere Kriterien in der Kunst… aber es ist ein Aspekt, so ahne ich, der ein Teil meiner Kunst ist …

      danke dir und herzliche Grüße
      Ulli

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  3. Es gibt eine Zeit des Sähens. Es gibt eine Zeit des Reifens. Und es gibt eine Zeit der Ernte. Die Dinge wollen wachsen, liebe Ulli, auch wenn wir dabei erst einmal durch wortlose Gärten laufen & die Bilder sprechen lassen. Am Ende dann türmen sich vor uns Wortberge auf, höher als wir es uns je vorstellen konnten. Und das macht den ganzen Unterschied. Und Vorfreude ist eine ganz besondere Freude.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

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    • wortlose Gärten … das ist eine wunderbare Metapher, die kommt jetzt in den Zettelkasten und Wortberge gleich mit dazu –
      und du hast natürlich Recht, ich mag Vorfreude und Spannendes 🙂

      liebgrüß
      Ulli

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  4. Mir kommen auch manchmal die Worte abhanden. Um so schöner ist, wenn du in diesen Zeiten Bilder hast, Ulli. Und es ist doch schön, sich selbst noch überraschen und darüber staunen zu können, was man in den eigenen Bilder erst später entdeckt.
    In „Das rote Notizbuch“ hat Auster ja lauter kleine Begebenheiten aus seinem Leben zusammengestellt, die mit scheinbaren Zufällen, dem Unbewussten etc. zu tun haben. Ich mag wie ihr hier auch gern Paul Auster UND Siri Hustvedt lesen.

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