Traum und Wirklichkeit

Erleichtert, beschämt, entsetzt erkannte er, dass auch er nur ein Scheinbild war, dass ein anderer ihn träumte.

Jorge Luis Borges – Der letzte Satz aus ‚Die kreisförmigen Ruinen‘

Fragen nach Wirklichkeit und Traum. Die Menschen, die ewig Kreierenden, die Weltenerschaffer=innen, die Verkünder=innen ihrer selbst geschaffenen Wirklichkeiten, die zu Realitäten von Macht und Knechtschaft wurden, mal milde, mal unerbittlich, mal aufbauend, mal zerstörerisch, selten egalitär und alles auf dem Boden des Nichts. Dem Boden von ‚Nichtsweiter‘, von Geburt, Leben und Tod.

Der Umgang der Menschen mit dem, was sie bei ihrer Geburt vorfinden, weil nichts anderes geht. Weil Biologie, Physik, Chemie, Sozialisation und die immer gerade jetzige Wirklichkeit, die von Menschen geschaffene Wirklichkeit und den gerade jetzt geltenden Gesetzen von Recht und Unrecht, den jetzigen Erkenntnissen, auf sie und in ihnen wirken. Wohl ahnend, dass hinter den zigfachen Spielarten etwas Größeres wirkt. Und dieses Größere, was vielleicht auch wieder nur Nichts ist – ein weiteres Nichtsweiter – Quelle für neue Kreationen und Schöpfungsgeschichten ist, wieder Systeme schafft, die wirken.

Wieso also nicht ein Traumgarn spinnen, ein Netz weben, ein mutiges, eins des Miteinanders und Füreinanders?

Dreizehn Jahre

Dreizehn Jahre und 2118 Beiträge weiter …

Das Leben ist und bleibt eine Baustelle mit Ruhephasen. Wieso sollte das in meinem Blogleben anders sein?

Dreizehn Jahre, die von wenig zu viel, zu viel zu viel, zu wenig und etwas wenig changierten – meine Zeit mit und in meinem Café Weltenall.

Dreizehn Jahre, in denen Freundschaften über das virtuelle Leben hinaus geschlossen wurden, manche haben bis jetzt gehalten, manche sind fragil geworden, manche sind nicht mehr.

Dreizehn Jahre mit gemeinsamen Projekten, mit Vielen, zu Zweit, zu Dritt, manche von mir initiiert, manche von anderen, bei denen ich gerne mitgemacht habe.

Apropos Projekt … vielleicht ist es ja eine gute Idee, dachte ich letzte Woche, nachdem ich den Versuch einer Erzählung eingestellt hatte, wenn alle, die mögen, etwas über ihre glücklichen Phasen in ihrem Leben schreiben würden.

Okay, es ist vielleicht gerade nicht eine günstige Zeit für ein neues Projekt, aber ich behalte die Idee mal im Hinterkopf und nehme den Faden Anfang 2024 noch einmal auf. Gerne aber könnt ihr mir schon einmal schreiben, was ihr von dieser Idee haltet. Es wird über so Vieles geschrieben, viel Schweres, Trauriges, da könnten die glücklichen Momente doch ein feiner Kontrast in dieser dunkel gewordenen Welt sein! Oder?

Zum Schluss möchte ich mich bei allen von Herzen bedanken, die mir seit vielen Jahren folgen, mit denen es immer wieder spannenden Austausch gegeben hat, auch Inspiration und den einen und anderen Gedankenanstupser; für alles, was wir miteinander geteilt haben, für eure Solidarität und eure Empathie in Zeiten, als es bei mir schwierig gewesen ist, und dafür wie wir für einander dagewesen sind und hoffentlich auch bleiben.

Schön, dass es euch gibt!