Etüde Nummer zwei im Oktober 2018

Wieder hat Christiane zu einer Etüdenrunde eingeladen, dort findet ihr auch die Teilnahmebedingungen.

Die Wörter Pfründe, mondän und lassen hat dieses Mal Bernd von redskiesoverparadise gestiftet. Mein herzlicher Dank an euch beide.

 

 

Man muss seine Pfründe sichern! ICH investiere ja schon länger in Kunst. Schauen Sie einmal … s o w a s kann man sich doch nicht ins Wohnzimmer hängen!“ Die Chice zeigt entrüstet auf ein rotes Bild. Eine Schere hat einen Frauenkörper durchtrennt. Angewidert schüttelt sie ihren Kopf. Ihr Begleiter bleibt stumm.

Er schaut einmal, schaut zweimal und zieht leise seinen Hut, dass sich jemand traut die Beschneidung von Frauen zum Thema zu machen.

Sie ist schon weitergezogen und steht ganz verzückt vor einem Mohnblumenbild: “Nun kommen Sie doch endlich! Das hier, das müssen Sie sehen … das ist Kunst! Das will ich haben, es passt ganz wunderbar zu meiner roten Ledercouch.“

Er nickt. Besser ist das. Nicken, wenig sagen, sie lassen, das gehört zu seinem Job. Nur noch heute, dann … dieses mondäne Leben, dieses geistlose Getue geht ihm auf die Nerven. Dann lieber Barkeeper als Diener und Gespiele, scheiß doch auf´s Geld! Pfründe … pffft.


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