untypisch

Vollkommen untypisch zum November sprudel ich gerade über. Worte fließen aufs Papier, Bilder entstehen, ein neues Buch wächst, es ist, als hätte mich die Maienkönigin geküsst. Aber nun, es gibt nichts, was es nicht gibt … oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Natürlich wird es hier auch mit dem Tao weitergehen, aber gerade drängt so viel anderes in mir, dass ich einen Teil davon auch zeigen oder einstellen möchte.

Das Wochenende verbrachte ich in Freiburg. Heute Morgen entdeckte ich einen uralten Friedhof, und weil das dann doch zum November passt, möchte ich euch ein paar Bilder von dort zeigen, die ich aber dann erst am Nachmittag, sozusagen nach Feierabend machte …

auf meiner pixelismus Seite geht es ab heute mit dem Thema Tanz weiter … herzlich Willkommen 😉

aber nun zu diesem Friedhof … ich liebe es, wenn es scheint, als ob Grabsteine im Winde wehen …

46 Gedanken zu „untypisch

    • liebe Elvira, ja, das war auch für mich wohl die berührendste Grabstätte.
      Ausserdem finde ich es wieder und wieder faszinierend, wenn Steine Faltenwurf erhalten.

      herzliche Grüße
      Frau Blau

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  1. Dieser Grabstein der liegenden Frau in Tüchern spricht mich auch ganz besonders an. Friedhöfe sind etwas, das mich schon immer auf eigentümliche Weise angezogen hat.

    Vor einigen Jahren, als ich mich mit dem Tod anlässlich meiner Mitarbeit in einem Hospiz intensiv befasst habe, sprach mich auch an, ihn zu enttabuisieren. Raus aus versteckten Kammern in Kellern von Krankenhäusern, rein in den Alltag, wo er stattfindet, denn er gehört einfach zum Leben.

    Fasziniert hat mich in diesem Zusammenhang auch eine eigentümliche Sammlung ehrlicher Grabessprüche, denn häufig wird ja ein Verstorbener wie ein Heiliger behandelt und es werden nur die guten Dinge erzählt. Da wurden Fotos und Sprüche von Grabsteinen gesammelt, die so ehrlich wie erfrischend sind.

    Hm, vielleicht mach ich darüber einen eigenen Blog-Beitrag. Danke für die Idee, die in den November passt!

    Liebe Grüße
    Marion

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    • liebe Marion,

      diese anderen Grabsprüche würden mich sehr interessieren. Ich freue mich immer, wenn ich inspirieren darf 🙂

      Als ich gestern diese Bilder machte, hatte ich auf einmal den Eindruck, als ob die damals lebenden Menschen einen natürlicheren/entspannteren (?) Umgang zum Tod gehabt hätten. In unserer Welt spielt sich alles hinter verschlossenen Türen ab, manchmal denke ich, dass erst dadurch Tod und Trauer zu einem richtig schwierigen Thema geworden sind.
      Ich erlebe viele Menschen, die versuchen, diese beiden Themen nach außen zu tragen- in mir trage ich die Haltung, solange ich den Tod nicht akzeptiere, solange lebe ich auch nicht richtig …
      herzliche Grüße vom sonnig klaren Berg
      Frau Blau

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      • Liebe Frau Blau,

        die Aussage Solange ich den Tod nicht akzeptiere, solange lebe ich auch nicht richtig korrespondiert mit Frau Kübler-Ross, die sich um die Sterbebegleitung verdient gemacht hat. Sie hat im Rahmen ihrer Mitarbeit in einem Krankenhaus, wo sie die Kultur der Sterbebegleitung zu verändern mithalf, angefangen einen Kurs fürs Leben zu geben, weil sich herausstellte, dass Menschen, die Angst vor dem Tod haben, Angst vor dem Leben haben!

        Liebe Grüße
        Marion

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      • ja, das deckt sich absolut mit meiner Erfahrung, die ich in den letzten Jahren vertiefen durfte. Das Thema Leben und Tod hat viele Aspekte, ich möchte nicht behaupten, dass ich sie wirklich schon alle gesehen oder erfdahren hätte, aber es gibt weite Ebenen, tiefe Täler, hohe Berge, reißende Flüsse, die ich schon mit diesen Themen gegangen bin … ich fühle diesbezüglich einen Frieden in mir- was noch kommt, das weiß ich nicht, aber bis hierhin ist es gut.
        ich danke dir herzlich für deine Ergänzung und Bestätigung
        und wünsche dir einen friedlich schönen Abend und eine gute Nacht
        Frau Blau

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  2. Alte Friedhöfe mag ich auch, besonders, wenn sie beginnen zu „verwildern“. Steine mit Faltenwurf sind immer ganz besonders, das Foto spricht mich auch am meisten an.

    Liebe Grüße, Szintilla

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    • den schönsten Friedhof, den ich je besucht habe, ist der jüdische Friedhof in Berlin Weißensee, wenn du einmal dort bist, ein Besuch lohnt sich wirklich!
      liebgrüß ich dich zur guten Nacht
      Frau Blau

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    • melancholische Grüße mit smiley hat ja auch noch eine besondere Qualität 😉
      über den gestrig entdeckten werde auch ich bestimmt noch einmal wandeln … hier auf den Dörfern ist es ja eher etwas kahl, ja … seltsam oft.
      herzlich liebe Grüße an euch Zwei

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  3. Pingback: Novemberschatten « tausendundeineblume

  4. Witzig, an diesem Grab der Studentin stand ich schon öfters und zum letzten Mal vor etwa einem Monat. Ist es nicht auffallend, dass dort stets Blumen und zumeist eine rote Rose liegt. Diese tote, weil überarbeitete, Studentin spricht so viele Besucher an, dass man fast einen Archetyp vermuten könnten, der sich in „Der Tod und das Mädchen“ zeigt.

    Liebe Grüße aus dem sonnig warmen Dublin
    Klausbernd
    Dina lässt auch lieb grüßen 🙂 und Siri und Selma sowieso 🙂 🙂

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    • lieber Klausbernd,

      es war fast das einzige Grab wo überhaupt Blumen lagen, ja das ist interessant, wenn es immer wieder so ist. Ich kanns noch nicht beurteilen, da ich ja das erste Mal auf diesem Friedhof war. Fast wäre ich heute noch einmal gegenagen, aber es war sooo vernebelt in Freiburg, dass ich dann keine Lust hatte und nach meinem Treffen gleich wieder heim ins Sonnenbergland gefahren bin.
      Morgen gibt es auf meiner Pixelismus ein Bild zu sehen: der Tod und das Mädchen … ist schon geplant, also noch einmal: sehr interessant 😉

      ganz liebe Grüße nach Dublin für dich, Dina und klar … für die Buchfeen
      Frau Blau

      übrigens, so klasse, dass Dina fotografieren darf, bin sehr gespannt und freue mich schon einmal eine Runde vor!

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  5. Morbide Schönheiten, Studentinnen gar aus Stein…
    wie gerne würde ich sie wachküssen – ist das, was mir bei diesem einem Photo durch Mark und Bein geht.
    Wir dürfen darüber sprechen, über den Tod und die Trennung…
    hinein in diese Tiefe, die uns alle wieder verbindet.

    Vielen Dank für diese Reise in (deinen) Bildern –
    „…nicht in diesem Leben“ – und doch ist das Wir unendlich.

    Ralf.

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    • hallo Ralf, herzlich Willkommen und danke für deinen feinen Kommentar. Ja, die Schlafende lädt zum Küssen ein, das ist wohl wahr.
      Alles ist mit allem verbunden … und doch ist das Wir unendlich.

      herzliche Grüße
      Frau Blau

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  6. Wie schön, den Alten Friedhof mal wieder aus der Perspektive eines anderen Menschen zu sehen. Sehr stimmungsvolle Bilder, Ulli. Im Herbst mag ich den Ort und die Lichstimmung besonders, aber er ist zu jeder Jahreszeit schön.

    http://rotewelt.wordpress.com/2012/08/24/der-alte-friedhof/
    (Der Beitrag ist ein wenig zusammengestückelt, weil ich Teile aus einem anderen Forum kopiert habe, in dem ich mal aktiv war, muss den Text noch anpassen, wenn ich mal Zeit habe).

    http://rotewelt.wordpress.com/2012/08/24/abends-auf-dem-alten-friedhof-un-soir-sur-le-vieux-cimetiere-in-the-evenings-on-the-old-graveyard/

    Falls du mal wieder in Freiburg sein solltest, können wir den Friedhof ja gemeinsam besuchen.

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    • das ist eine feine Idee ihn einmal gemeisam zu besuchen, ich melde mich dann vorher, wenn ich es weiß … oft ist es eine spontane Aktion von hier nach Freiburg zu fahren … lose angedacht ist es fürs kommende WE, schauen wir mal!

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      • Ja, ein wenig zu hartnäckig ist der Winter dieses Jahr! Du lebst (sofern das Wetter mitspielt) auf einem Sonnenberg oder -hügel, wie ich las. In luftiger Höhe?

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        • ja leider, und das ist auch der grund warum ich auf wohnungssuche im tal bin – leider nicht ganz einfach, weil das tal doch um einiges teurer ist … aber ich bin wild entschlossen nach 13 jahren vom berg herunter zu gehen

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        • freiburg ist ja auch so ein schmelztiegel im sommer, da würde ich auch nicht wohnen wollen … warum auch immer noch, aber mit fr bin ich nie richtig warm geworden, seitdem ich vor 13 jahren von berlin in diese ecke gezogen bin – wenn man mal von ein paar netten ecken absieht und vielen netten menschen 😉

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      • Ich lebe nun fünf Jahre hier und bin mit der Stadt auch nie richtig warm geworden (hätte wohl doch nach Berlin ziehen sollte, denn das war meine angedachte Alternative, habe es wegen des Klimas und der Lage nicht gemacht). Dabei habe ich Freiburg getestet, in einem Augustmonat. Und da hat mir gerade der Schmelztiegel so gefallen, überall Fremdsprachen und die Menschen waren so gut gelaunt. Dann stellte ich fest, dass nur die Touristen so gut gelaunt sind. Sind sie weg, wirkt die Stadt bieder und verschlafen. Nette Ecken und nette Menschen gibt es hier trotzdem, aber mit den Freundschaften ist es hier für mich schwieriger als in Hessen, Niedersachsen, Westfalen und der Pfalz, wo ich ein paar Jahre gearbeitet habe. Ich komme mit dem Menschenschlag nicht so klar. Nur weiß ich nicht, wohin ich ziehen soll, sonst wäre ich schon weg. Und viel zu teuer ist das Pflaster hier sowieso.

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      • ja, es ist der Menschenschlag, der hier oben noch zugeknöpfter ist und eben hölzern allemannisch – die letzten jahre war ich viel in schweizer frauenkreise, das hat mich gerettet, aber nun ist die ausbildung vorbei und ich komme nicht zu potte- manchmal denke ich, dass diese gegend etwas klebriges hat, weil man auch nicht so schnell wieder von hier weg kommt – bei mir ist erschwerend, dass mittlerweile meine beiden großen Kids im Tal wohnen (Schopfheimer Ecke) und ich seit letztem Jahr Großmutter bin, sonst wäre ich schon weg … nach Hamburg wahrscheinlich oder ins Wendland … letzteres finde ich klasse, da gibts ne Menge engagierter Leute und es leigt zwischen HH und B – nach Berlin selbst will ich nicht mehr zurück, da haben dann doch 15 Jahre gereicht, aber who knows?
        wir müssen uns echt mal treffen!

        liebe Grüße
        Ulli

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  7. Liebe Ulli, kennst du die Fotos von Isolde Ohlbaum von europäischen Friedhöfen? Zu den ergreifendsten Bildbänden gehört vielleicht „Denn alle Lust will Ewigkeit“. Skulpturen, an denen ich mich nie sattsehe.
    Herzlichst, Madame

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  8. Selbst die wenigen Bilder lassen erahnen, dass dieser ein ganz besonderer Friedhof ist.
    Wir gehen Anfang September noch einmal auf den Jüd. Friedhof nach Weißensee, dieses Mal mit Führung. Ich werde sicherlich im ‚Lesestübchen‘ berichten…

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  9. Pingback: Boote und Schiffe 004 |

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