Helvetia

närrin auf stein 2a Foto und Bearbeitung © Ulli

Helvetia auf der Reise

Die Skulptur «Helvetia auf der Reise» von Bettina Eichin entstand 1980 anlässlich eines Wettbewerbs des Basler Kunstkredits. Sie zeigt eine Frau, die ihr Reisegepäck abgelegt hat und nun auf der Mauer beim Kleinbasler Brückenkopf sitzt und nachdenklich auf den Rhein schaut. Dazu steht auf einer Tafel der Text: «Eines Tages verlässt Helvetia ein Zweifrankenstück, mischt sich unters Volk und unternimmt eine längere Reise. Unterwegs kommt sie auch nach Basel. Nach einem anstrengenden Gang durch die Stadt legt sie Mantel, Schild, Speer und Koffer ab, ruht sich auf einem Brückenpfeiler der Mittleren Rheinbrücke aus und blickt nachdenklich rheinabwärts…»[17]

Bettina Eichin, die Ihre Kunst immer auch politisch verstand, sagte 2010 dazu in einem Interview: «Ich wollte aus der Helvetia-Allegorie auf unseren Münzen wieder eine Frau machen, sie aus der Festprägung befreien, aussteigen lassen – genauso, wie wir Frauen damals. Nur ganz wenige Menschen haben vor 30 Jahren verstanden, was ich mit der Helvetia ausdrücken wollte. […] Sie steigt aus der Festprägung der Münze, also des Geldes, aus, ist unterwegs, um sich müde, nachdenklich und abgewandt auf ihrem Sockel auszuruhen – Eigenschaften, die an Frauen nicht geschätzt werden. Sie schaut rheinabwärts zur Chemie und über die Grenzen. Sie hat abgerüstet und ihre Hoheitssymbole hinter sich abgelegt, der Koffer ist ein Hinweis auf ihr ‹Unterwegssein›, auf ein Jahrhundert Kofferpacken, Flucht und Aufbruch.

 

gefunden bei Wiki …

Helvetia wurde zum Sinnbild für die Vereinigung der unterschiedlichen Kantone zu einem Land, der Schweiz …

Helvetia entdeckte ich im letzten Jahr auf der mittleren Rheinbrücke in Basel. Ab da fand sie in vielen meiner Fotomontagen Platz, als Närrin, als Wanderin, als Verfechterin des Friedens. Ein Jahr und etwas mehr ist seitdem vergangen. Es ist weniger Frieden, es werden noch mehr Waffen exportiert, es wird noch mehr Angst gesät, es werden die Hetzer immer lauter. Helvetia hat allen Grund weiterhin nachdenklich auf die Welt zu schauen.

Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass ich diese Collage machte und es bleibt dabei:

give peace a chance

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Gott und Göttin haben ihr Gesicht verhüllt, Menschen rennen von hier nach da, es stürmt, es regnet, viele haben alles verloren.

Helvetia trägt auf ihrem Kopf eine Taube durch die Welt, sie ist unterwegs und spricht mit so manchem Fremden.

0109a 19.07.14 Dialog