Westschild

Ins Tief hinein

Die Jahreszeit ist der Herbst, die Himmelsrichtung der Westen, das Lebensalter die Pubertät/das Teenageralter, das Element ist die Erde, die Farbe Blau. Übergeordnet geht es ums Sterben: im Herbst stirbt das bunte Leben hin zur frostigen Starre. Deswegen ist es nicht tot, es ruht. In seinem Sterben liegt das Versprechen auf die Wiedergeburt im Frühling (Ostschild).

Hier haben Träumerin und Träumer ihren Platz.

Die Kraft und die Energie der Bärin stehen für das Westschild (sie geht im Herbst in die Höhle = Rückzug, dort wird sie ihre Jungen gebären = Neues wächst in dir heran und will geboren werden).

0196ab 27.08.16 am Anfang - neu

Es ist der Ort der Innenschau (dazu passt das Märchen von Frau Holle = das eigene Gold zu finden, die Geschichte von der Suche nach dem heiligen Gral, die Mythologie von Demeter und ihrer Tochter Persephone, sowie die von der Göttin Inanna und …).

Diese und verwandte Geschichten werden oft Held_innengeschichten genannt: es braucht Mut und Willen, um in die Tiefen hinabzusteigen und manchmal auch eine helfende Hand, wie in der Geschichte der Inanna, die von ihrer treuen Dienerin aus den Fängen von Inannas Schwester und Widersacherin, der schwarzen Göttin der Unterwelt, befreit wird. Es war allerdings Inanna selbst, die, als sie nackt an einem Haken in der Dunkelheit der Unterwelt hing, ihre Dienerin „rief“, sodass diese, tief mit Inanna verbunden, sie „hören“ konnte …

hanging on a hook - ein Versprechen auf Wiederkehr 02 2016

hanging on a hook – ein Versprechen auf die Wiederkehr

In der Pubertät beginnen wir Gegebenes zu hinterfragen, manches wählen wir, anderes lehnen wir ab, eine Abgrenzung zu den Eltern findet statt. In diesem Alter beginnt die Suche nach dem eigenen Platz im Leben, den wir dann nach und nach einnehmen. Ein langer Weg beginnt! Das ist damit gemeint, wenn es u.a. heisst, dass im Westen die Spreu vom Weizen getrennt wird. Hier zeigt sich, was wirklich zu einem selbst gehört und was nicht.

geheimnis Ulli_2 Geheimnisse der Jugend

Dem Westschild werden außerdem noch Selbstliebe, Gefühl, Intuition, Sexualität und Scham zugeordnet.

Ursula Seghezzi schreibt in ihrem Buch: Das Wissen vom Wandel

Der erste große Lebensübergang, den wir erleben und auch mitgestalten können, ist der Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter. In der Pubertät haben wir alle erlebt, wie das Bisherige (die Kindheit) nicht mehr gültig ist, während wir aber auch noch nicht ganz zu den selbständigen und verantwortungsvollen Erwachsenen gehören. Der Ethnologe Victor Turner nennt solche Zwischenphasen „betwix and between“ – nicht mehr das eine und noch nicht das andere. (…) Eine aufregende Zeit mit der in Ihrem Leben vielleicht jemals größten Offenheit für Ihr Potenzial und allen Möglichkeiten, das Leben zu gestalten. Und gleichzeitig ist die Pubertät eine sehr ungemütliche Zwischenphase ohne wirklichen Boden. Größtmögliche Offenheit bei gleichzeitig grundlegener Verunsicherung – das sind die Kennzeichen jeder Krise und der Nährboden für Entfaltung.

Visionssuchen werden auch Westschildarbeit genannt. Visisonssuchen oder Vision Quests /Soulquests sind in vielen Kulturen und seit ewigen Zeiten verankert. Es geht um die Initiation der jungen Frau zur erwachsenen Frau, des jungen Mannes zum erwachsenen Mann. Je nach Kultur ist die Dauer, sind die Bedingungen unterschiedlich.

regenmacher

Hier und heute geht man für vier Tage und vier Nächte, allein, umhüllt von einem Netz von Begleiter_innen und Mitquester_innen, ohne Nahrung, nur mit viel Wasser in die „Wildnis“. Es gibt eine Vorbereitungs- und einer Nachbereitungszeit. Schutz und Sicherheit sind ein wesentlicher Faktor in unserer „Arbeit“.

Es geht nicht um eine Mutprobe, es geht darum, dass sich etwas im Selbst wandelt. Etwas ist dabei sich zu verabschieden, das Neue ist noch nicht da. Wir sitzen zwischen zwei Stühlen = betwix and between.

Es ist ein Weg vom Westen in den Osten, im Osten wohnt das Neue/die Vision, die Geburt, der erste Schritt. Während diesem Prozess wirken der Süden (das innere Kind) und der Norden (der erwachsene Teil in uns) mit.

Die Pubertät ist der erste bewusst erlebte Übergang, es werden noch viele andere folgen, Schulabschluss, Studium- oder Berufsabschluss, sich auf eine Partnerin, einen Partner einlassen, Mutter/Vater werden, die Wechseljahre, das Alter, Verluste …

In der modernen Welt sind uns die Rituale abhanden gekommen, die noch existierenden haben oftmals ihre Sinnhaftigkeit, ihre Feierlichkeit verloren (z.B. Konfirmation, Jugendweihe). Die Visionssuche ist ein Ritual, das uralt und gleichzeitig immer aktuell ist, weil es immer um den einzelnen Menschen gerade eben Jetzt geht. Um das, was er/sie gerade jetzt loslassen will oder muss. Das Vergehende zu würdigen, noch einmal anzuschauen, zu benennen, um es loszulassen und gleichzeitig zu integrieren, das Kommende Willkommen heißen, mit allen mulmigen und freudigen Gefühlen, ist bewusst gelebter Wandel.

In allen Schilden wohnen Licht und Schatten, und jedes Schild kann jederzeit wirken. Das Rad dreht sich immerzu.


Ich hoffe, dass ich euch die Idee des Westschildes näherbringen konnte. Vieles wäre noch zu sagen, aber das ergibt sich vielleicht über den Kommentarstrang oder darüber, dass jetzt die Eine oder Andere ganz besonders neugierig geworden ist und überlegt, ob er/sie nicht vielleicht auch mal … Willkommen! Und natürlich gibt es auch jede Menge über Visionssuchen und kleinere Formate im Netz zu lesen …

Anmerkung

Das Buch

Ursula Seghezzi

Das Wissen vom Wandel (Die natürliche Struktur wirksamer Transformationsprozesse) ISBN 978-3-905881-19-6 Van Eck Verlag

Bei Ursula machte ich meine Weiterbildung für die Jugendarbeit/Visionssuchen und WalkAways für Teenager und junge Erwachsene. Mittlerweile ist Ursula Freundin, manchmal Arbeitgeberin und immer wieder eine Inspiration für mich. Sie hat das Rad für ihre Arbeit modifiziert, indem sie sich auf unsere hier wirkenden Wurzeln konzentriert und geforscht hat. Weitere Bücher von ihr sind:

Macht-Geschichte-Sinn (Was uns mitteleuropäische Mythen, Sagen und Bräuche über unsere Zukunft erzählen) ISBN 978-3-905881-18-9

Kompass des Lebens (Eine Reise durch die menschliche Natur) ISBN 978-3-905881-19-6

 

29 Gedanken zu „Westschild

  1. Liebe Ulli, ich habe nie das Gefühl gehabt das Teenageralter verlassen zu haben, lediglich die Perioden des Neuorientierens sind etwas weiter auseinander. Trotzdem ist das Leben ein steter Wandel und Anpassungsprozess geblieben, da waren die Wahrheiten der Eltern über die Dinge des jungen Lebens (Weihnachtsmann, Sexualität & Co.) eher Harmlosigkeiten die es zu begreifen galt. Schöner Beitrag und faszinierende Bilder – dankeschön!

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    • guten Morgen, lieber Arno, in dem Sinne, dass wir immer wieder in unserem Leben an eine Schwelle kommen, an der wir innehalten, Altes verabschieden und mit mehr oder weniger Angst auf das Neue schauen, dass sich erst noch entwickeln/zeigen will, stimme ich dir zu, dass wir dann wieder im Westschild landen, wieder und wieder gehen wir in uns, trennen wir die Spreu vom Weizen … jeden Abend, wenn die Sonne untergeht, wirkt es, jeden Herbst … und doch reifen wir zwischenzeitlich zu einem erwachsenen Menschen heran (wenn alles gut geht), um dann in Würde zu altern. Das Rad dreht sich immerzu …
      ich danke dir für deins und wünsche dir eine gute Woche
      liebe Grüsse Ulli

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  2. Guten Morgen, liebe Ulli.

    … Mmmhhh… Da kommt so einiges hoch… „Die Kultur in der wir hier leben, ist nicht unsere Kultur“, dachte ich gerade… „und sie ist nicht offen und vertuscht Unsicherheit“. „Sie setzt an die Stelle der „gebärenden Angst“, die „sterile Angst, gepaart mit Pseudosicherheit“… Unsere ureigene Macht wird mit Parasiten verseucht“…“Und im Alter sind wir „Kostenfaktor“…

    Dabei belasse ich es erst einmal.

    Liebe Grüße,
    Frank

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    • Lieber Frank, guten Morgen, es ist ein zweischneidiges Schwert mit „unserer“ Kultur, die Christianisierung hat viel damit zu tun, dass wir aus unserem „natürlichen“ Bezug von Geburt – Leben – altern – sterben hinausgefallen sind, die „Hexenverfolgungen und -verbrennungen“ ebenfalls und doch sind wir heute wieder in der Lage uns auf Altes und Bewährtes zu beziehen, es für uns neu zu entdecken und in unser Leben zu integrieren. Die Bilder, die vom Weg des Menschen in der Gesellschaft gemalt werden haben mehr mit „Funktion“ als mit wirklich lebendigem Leben zu tun, die Würde und die Weisheit des Alters ist zum Beispiel ein Feld, dass es unbedingt gilt zurückzuerobern.
      Angst wird negiert, ja, dabei brauchen wir die Angst, sie lässt uns innehalten, unsere Sinne öffnen, um genau hinzuspüren, um dann weiterzugehen, uns zu schützen …
      Was meinst du mit diesem Satz genau: Unsere ureigene Macht wird mit Parasiten verseucht …?
      liebe Grüsse
      Ulli

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      • Unsere ureigene Macht ist „ver-wirtschaftlicht“ und „ver-wissenschaftlicht“ und „ver-sachlicht“ worden und das über Generationen hinweg.

        Unsere ureigene Macht liegt in wirklich persönlicher „Menschwerdung“; ich kann es schlecht beschreiben, der Begriff „Autonomie“ kommt dem recht nahe, was ich meine.

        Wir alle werden ausgebeutet und das auf allen Ebenen. Es werden Lügen als Ethik aufgetischt und schon die Sprache und auch deren Veränderung, passt an eine Form zu leben an, die so wenig lebenswert ist.

        Wir werden der Schönheit und der Würde des Lebens immer mehr beraubt.

        Zehn Prozent der Menschen beherrschen die Welt…

        Liebe Grüße,
        Frank

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      • Danke Frank, dass du deine Sicht noch einmal ausführlicher dargestellt hast. Ich stimme dir zu, denke allerdings, dass es an uns ist, was wir nehmen und was nicht, aber auch was wir in die Welt tragen. Ich habe mit den Vier Schilden schon öfters mit Jugendlichen gearbeitet, mir liegt daran ihnen Mut zu machen den eigenen Weg zu gehen, obwohl ihnen viel Angst gemacht wird und sie diese auch ausdrücken können. Ich kenne viele Menschen, die es geschafft haben oder wenigstens versuchen ihre eigene Herrin/ihr eigener Herr zu bleiben und zu leben. Nein, einfach ist das nicht- vielleicht ist das der Grund warum Viele einknicken oder feststecken, es braucht viel Kraft und Mut, erst nach einer Weile wird es selbstverständlicher. Man muss aber auch damit leben lernen, dass man dann am Rande der Gesellschaft lebt, weil die Gesellschaft eine ganz eigene Dynamik hat- aber es gibt immer Solche und Solche, nicht wahr?!

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  3. Spricht gerade sehr zu mir, besonders der Schild ganz oben … mag ich sehr. Ich scheine deine anderen Schilde verpasst zu haben, muss demnächst mal länger zum Lesen wiederkommen …
    Herzliche Grüße
    Christiane

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    • Liebe Christiane, das sind nicht meine Schilde, diese Bilder haben ich als Untermalung für den Weg nach Innen, die Farbe Blau, für die Kraft, die aus unserem Bauch heraus in die Welt strahlt (das letzte Bild) gewählt, sowie die zwei jungen Frauen, die ihre Geheimnisse austauschen und dann ins kichern kommen, sind sie nicht herrlich pubertär?!
      Ja, es braucht schon das ganze Bild, sonst ist es schwierig das Vier-Schilde-System zu verstehn – es fehlt noch das Ostschild, da wird es „tricky“ – Ende der Woche wird es hier wohl erscheinen, muss mal schauen wie es mit meiner Zeit hinhaut.
      Erstmal danke für deins, ich wünsche dir eine schöne Woche
      herzlichst
      Ulli

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  4. Ich habs jetzt, noch vor dem Frühstück, verschlungen u sah mich zurückversetzt in meine eigene heroische Zeit. Ich verstehe jetzt genau, was es mit dem Westschild auf sich hat, und bin dir sehr dankbar für den Beitrag. In der Jugend geht es um die Ich-Findung, das ist ein teils harter, grausamer Prozess, aber auch voll enormer Kraft. Das Ich kämpft ohne Boden, ohne Netz, fast immer ohne Hilfe durch die Erwachsene Gesellschaft, ausgeliefert dunklen Trieben, Depressionen, äußeren Gefahren, eingesperrt in ein nutzloses Schulsystem und andere lächerliche Ersatzbeschäftigungen… Sehr viele sind am Ende so erschöpft, dass sie in alte Muster zurückkriechen und beginnen, sie selbst zu reproduzieren. Andere dehnen die Phase bis ins Greisenalter aus und bleiben in der Attitüde des Jugendlichen stecken. So mancher sucht, in reiferem Alter, Hilfe in Retreats, um vielleicht doch noch auf sein Selbst zu stoßen und seinen ureigenen Weg zu finden. Ach, Ulli, ich könnte hier Romane schreiben, so viel hast du angeregt in mir. Nun aber Schluss!

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    • Genau so, liebe Gerda und ja, an dieser Stelle kann man wirklich Romane schreiben. ich sage ja oft, dass viele Erwachsene nicht wirklich erwachsen geworden sind (bei allem, was immer noch in uns reifen will), ich denke, dass es den Grund hat, dass Viele ein Stückweit in der Pubertät hängenbleiben (Süchte z.B. sind Ausdruck davon – einer der Schatten des Westschilds), umso wichtiger ist es Jugendliche zu begleiten, ihnen Mut zu machen ihren eigenen Weg zu gehen. Wie ich oben schon Frank schrieb, ich habe schon mehrere Runden mit Jugendlichen und den Vier Schilden gearbeitet, es ist so eine dankbare und sinnvolle Arbeit, weil sie meistens alleine gelassen werden, von den Eltern, von den Lehrer_innen etc. – manche von ihnen sind jetzt schon junge Erwachsene, ich bin sehr stolz auf sie und ihren Weg!!!
      Herzliche Abendgrüsse
      Ulli

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    • Ja und nein … dieses Modell ist ein uraltes psycholigisches Modell, dass einst von den Majas entwickelt wurde und dann seinen Weg von Südamerika in den Norden nahm, wie ich schon im Artikel über das Nordschild schrieb, ist das Modell, so, wie wir es heute anwenden eine Weiterentwicklung hin auf unsere Lebensform, das moderne Leben, wurde direkt von einem Lakotastamm an Meredith Little und Steven Foster übertragen … mehr Hintergund findest du im Süd- und im Nordschild.
      Schamanisch = alles ist mit allem verbunden, so gesehen kann man diesen Weg auch als schamanischen Weg betrachten.
      herzliche Grüsse
      Ulli

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  5. Deinen Text habe ich mit großem Interesse gelesen, liebe Ulli. Ich war sehr überrascht, Herbst und Pubertät in einem Atemzug präsentiert zu bekommen, aber wenn der Westen vor allem für Wandel steht, erscheint das plötzlich gar nicht mehr so fremd. Ganz toll und unbedingt einen zweiten Blick wert sind auch deine Bilder.

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    • Liebe Maren, der Wandel steckt in allen Vier Schilden, aber die Pubertät ist der erste bewusst erlebte Wandel- ich schrieb ja schon in der letzten Woche über den Norden und Süden, nun fehlt nur noch das Ostschild, dann wird es rund und vielleicht wird dann alles noch ein kleines bisschen verständlicher!
      Schön, dass du meinen Bilder auch den zweiten Blick schenkst, welch Ehre 🙂
      herzliche Abendgrüsse zu dir hin
      Ulli

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  6. Liebe Ulli,

    das hast Du wunderbar erklärt! Ich für mich sehe es so, das Leben besteht aus Festhalten und Loslassen. Der Wandel sind Veränderungsprozesse bedingt durch Erfahrungen, Begegnungen, Einflüssen und Schicksalsschläge die uns mitprägen. Aus all diesen Komponenten und vielleicht noch vieles mehr, gestaltet und prägt sich die Persönlichkeit. Doch der Faktor fest verankerte Charakterzüge spielt eine sehr große und wichtige Mitrolle dabei, finde ich jedenfalls. Dein Thema mit dem Medizinrad ist super interessant wenn gleich man bedenken muss, dass dieses von Naturvölker stammt, die ja hauptsächlich von der Natur geprägt sind. Das heißt, die Einflüsse denen wir unterliegen sind denen zum großen Teil fremd oder fremd gewesen. Ich glaube sogar fast, dass diese Naturvölker eine reine Seele besitzen, weil sie im Einklang mit der Natur leben.
    Wir können viel von ihnen lernen, doch ihre seelische Reinheit, werden wir wohl nie erreichen können.

    So, ich habe ein wenig sinniert.

    Deine Bilder sind sehr schön und im Einklang mit Deinem Bericht!

    ❤Grüße Babsi

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    • Liebe Babsi, ich stimme dir zu und dann wieder nicht, nämlich dann, wenn es um die Naturvölker geht. Solch ein System hätte nicht bis heute lebendig bleiben können, wenn es uns nicht bei unseren menschlichen Wurzeln abholen würde, wir sind individuell und dann wieder ein Mensch, wie jeder andere, in Bezug auf das Innenleben hat sich sehr viel weniger verändert, als in den äusseren Gegebenheiten. Wie sonst könnten wir heute noch den Weisheiten von Menschen zustimmen, die vor tausenden von Jahren gelebt haben?!
      Mir/uns geht es nicht um seelische Reinheit und ich weiss auch ehrlich gesagt nicht wirklich was das sein soll, auch nicht in Bezug auf die sogenannten Naturvölker … es geht darum Menschen in ihren Wandlungsprozessen beizustehen, dafür eignen sich eben auch die Vier Schilde- wie ich schon im Nordschild schrieb, handelt es sich hier um eins der ältesten Naturpsychologischen Modelle, das sich von den Majas bis hierher gehalten hat.
      Es geht auch nicht darum wieder so zu werden oder nun selbst in einem Tippi oder einer Jurte zu leben, es geht nur um die seelischen Prozesse … Geburt, Kindheit, Pubertät, Erwachsene, Alter, Tod, an diesem Kreislauf und den dazugehörigen Fragen hat sich wenig bis gar nichts verändert.
      sei herzlich gegrüsst
      Ulli

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      • Okay Ulli, klar die Prozesse Geburt, Kindheit, P., E., A. und Tod sind immer noch die Gleichen. Was ich meinte sind die Einflüsse des modernen zeitgeschehens und der Zivilisation. Die Naturvölker sind diesen Reizströmungen doch bedeutend weniger ausgesetzt, denke ich mal.

        Aufjedenfall, ist es sehr interessant, was Du da angestoßen hast! Ich sehe es vielleicht aus der Sicht des Laien.

        ❤Grüße Babsi

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        • Du hast natürlich Recht, dass die Bedingungen ziemlich anders sind! Ich glaube auch, dass es früher oder vielleicht auch heute noch bei den Menschen, die naturverbunden leb(t)en nicht zum Burn-out kommt oder anderen zivilisatorischen Begleiterscheinungen- ich wollte deins auch nicht negieren, mir ging es um Vertiefung, ich hoffe, das war okay?!
          Ich danke dir für deinen Input.
          herzliche Grüsse
          Ulli

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  7. Nun blicke ich so einigermaßen hinter die Schilde, liebe Ulli. Wenigstens habe ich nun eine leichte Ahnung davon.
    Der ewige Wandel, unsere Sinnsuche, die Suche nach Visionen und Impulsen…
    Vergehen im Herbst, die ruhende Winterzeit, die der Natur Zeit gibt, Neues heranzubilden und die Formen für das Neue vorzubereiten, denn unter der Erde schläft nicht alles, auch da bewegt es sich und bereitet sich vor…
    Früh beginnt unsere Entwicklung, die Pubertät ist ein gravierender Teil davon, und doch stagniert sie oft genug zu früh und kommt nicht weiter, hängt letztendlich doch auch an Festgefahrenem und kann sich nicht wirklich befreien.
    Wie Sinnlosigkeit fühlt es sich dann an.
    An so einem Punkt war ich nie, den Sinn sah ich immer, den Sinn, Leben zu wollen und nie steinig fest und unbeweglich sein zu wollen.
    Spät erlebte ich die Impulse, die heute für junge Menschen selbstverständlich sind und ich bin dankbar für die anderen Welten, die ich kennenlerne durfte, für den Weg, der mir bereitet wurde von helfenden Händen.

    Danke für Deine aufschlußreichen Worte, liebe Ulli
    (Es denkt in mir *lächel*)

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  8. Pingback: Die Farbe Blau | GERDA KAZAKOU

    • Dear Sally, its such a pitty, that I don`t have the time to wright in English, too, like I did in the past for a while.
      Still I am happy, that you are coming around to see the pics, its a honor and a joy!
      heartily
      Ulli

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