mit den Vögeln –

0413 raben

Als Vielrednerin war sie bekannt. Dann verstummte sie. Die Worte wollten nicht mehr passen zu den Dingen, die mehr als ihre Oberfläche waren. Hinter allem lauerte ein Anderes, als es sich beim ersten Hinschauen präsentierte. Ein Schleudern begann, genährt von uralten Ängsten. Sie hüllte sich in Schwarz, entfernte jedes Glitzern, ihre Schritte verlangsamten sich. Die Welt erschien und ging unter, wie einst Sonne und Mond. Ihre Stille war nicht stumm, nicht leer, nur ihre Worte hatte sie verloren. Leise sang sie eine Melodie, zusammen mit den Vögeln am neuen Morgen.

Text und Bild – copyright Ulli Gau

9 Gedanken zu „mit den Vögeln –

    • Ist denn nicht jeder Morgen neu? – in dem Sinne, dass jeder Morgen einzigartig ist, nie ist er, wie gestern oder vorgestern oder wie er morgen sein wird … und die Vögel, ja, die werden da sein, selbst, wenn wir den neuen Morgen nicht begrüßen, sie werden es tun …

      herzlichst Ulli

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  1. Ja, irgendwo Zwickmühle: reden, ohne viel zu hinterfragen oder zögerlich werden, weil man hinterfragt. Vielleicht hat es auch mit Zeit zu tun? Im Zug saß schräg gegenüber eine Dame, die ohne Antwort oder Reaktion zulassend schnell einen Satz an den anderen reihte, was mir fast etwas unheimlich war. Aber so krass hast Du die Vielrednerin sicher nicht gesehen. Ich mag es, wenn auch der Partner zu Wort kommt.

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  2. Verstummen, ohne stumm und leer zu sein, allein die Worte fehlen…, ein Bild, das mich anspricht. Aber wenn Singen noch möglich ist (ich stelle mir die Untermalung durch das Krächzen der Raben vor und muss schmunzeln), ist es gut – und der Morgen steht für Hoffnung. Herzlichen Gruß, Ute

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