Traum und Wirklichkeit

Erleichtert, beschämt, entsetzt erkannte er, dass auch er nur ein Scheinbild war, dass ein anderer ihn träumte.

Jorge Luis Borges – Der letzte Satz aus ‚Die kreisförmigen Ruinen‘

Fragen nach Wirklichkeit und Traum. Die Menschen, die ewig Kreierenden, die Weltenerschaffer=innen, die Verkünder=innen ihrer selbst geschaffenen Wirklichkeiten, die zu Realitäten von Macht und Knechtschaft wurden, mal milde, mal unerbittlich, mal aufbauend, mal zerstörerisch, selten egalitär und alles auf dem Boden des Nichts. Dem Boden von ‚Nichtsweiter‘, von Geburt, Leben und Tod.

Der Umgang der Menschen mit dem, was sie bei ihrer Geburt vorfinden, weil nichts anderes geht. Weil Biologie, Physik, Chemie, Sozialisation und die immer gerade jetzige Wirklichkeit, die von Menschen geschaffene Wirklichkeit und den gerade jetzt geltenden Gesetzen von Recht und Unrecht, den jetzigen Erkenntnissen, auf sie und in ihnen wirken. Wohl ahnend, dass hinter den zigfachen Spielarten etwas Größeres wirkt. Und dieses Größere, was vielleicht auch wieder nur Nichts ist – ein weiteres Nichtsweiter – Quelle für neue Kreationen und Schöpfungsgeschichten ist, wieder Systeme schafft, die wirken.

Wieso also nicht ein Traumgarn spinnen, ein Netz weben, ein mutiges, eins des Miteinanders und Füreinanders?

12 Gedanken zu „Traum und Wirklichkeit

  1. Ja und genau das mache ich oft in meinen Gedichten, irgendwie lebt es sich damit für mich erträglicher…(was aber nicht bedeutet, dass ich mich der ‚Wirklichkeit‘ bzw. Realität verschließe)
    Liebe Grüße Ariana

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