Fragment 10 und Etüde 10 2020

Zehn-zehn – feiner Zufall

 

So ein schönes Bild hat Christiane zu der letzten Etüdenrunde in diesem Jahr und den von mir gespendeten Worten herausgesucht! Da kann ich ja nicht widerstehen!

Hab herzlichen Dank, liebe Christiane – für dieses Mal und das ganze Etüdenjahr. Und Dank auch an die vielen Etüdenschreiber.innen, die mit meinen drei Wörtern schon so viele Geschichten geschrieben haben.

Nun freue ich mich als „Nur-Lesende“ noch auf die Adventsetüden. Beteiligt habe ich mich nicht in diesem Jahr.

Und dann können endlich die Raunächte kommen! Vielleicht ja sogar mit einem böllerfreien Jahreswechsel, das wäre schön.



Fragment und Etüde

Dann ist sie doch noch gekommen, am Abend, unverhofft und auf leisen Sohlen. So, wie es M am Morgen prophezeit hatte, hatte sie sich aus ihrem Schildkrötenpanzer geschlichen, mitten in Nairobis Herz hinein.

Hinter den geschlossenen Lidern, ein innerer und ein äußerer Kreis.

Sie tanzte im inneren Kreis, sie war nicht allein.

Wohltuend, ihn, der alle Namen verloren hatte, an der Peripherie stehen zu sehen. Ihn und viele andere, die einmal gewesen und dann verschwanden. Einst wichtig, unvergessen, mit Dankbarkeit bedacht.

Alles Fühlen von jetzt auf gleich in Einem, zur Freude im inneren Kreis, wo es purzelbäumte, nackte Füße Polonaisen schlängelten, Schnee stöberte, hundertundacht Quellen sprudelten und Bergriesen, nahezu griesgrämig, wachten.

Ineinander fließende Jahreszeiten, Perllachen ins Wolkenlose hinein.

Freude findet sich ein, panzerlos, unverhofft und auf leisen Sohlen, wenn Türen sich öffnen.

132 Wörter


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