Februar 2015
Früh im Jahr beginnt das Eis zu brechen. Starke Winde geben keine Ruh, heulen über stille Starre. Sie kamen mit den Perchten. Es scheint, sie mögen das Tal. Es lärmt, Eis kracht. Türen, Fenster stehen offen, noch flöten keine Stare. Ungeduld klopft in den Knochen. Samen platzen, schieben junge Triebe ans Licht.
Umbruch.
Grenzenlos ist eine Idee, maßlos ein Wahn. Es wachsen wieder Zäune. Die andere Seite zeigt ihr Gesicht.
(…) Lauf’ nicht, geh’ langsam: Du musst nur auf dich zugehn! (…) Zeig dich! Stay open! So tragen Jahre Überschriften ums Rad. Früh im Jahr beginnt das Eis zu brechen.
Hinter der roten Mauer steht eine, die lugt hervor. Sie schmunzelt. Sie weiß schon. Sie ist noch scheu. Oder ziert sie sich? Sie sagt, es hat noch Zeit. Sie nimmt sie sich. Sie winkt. Sie lacht. Sie geht.
Eine andere sitzt auf einem Stein, leicht vornüber gebeugt, die Füsse auf dem Boden. Sie raucht eine langstielige Pfeife. Sie lauscht, nach innen und nach aussen. Sie ruht in der Welt. Sie sagt, dass es nicht leicht wäre, sie sagt, deswegen muss es nicht beschwerlich sein.
Es geht ums Tun, nicht ums Haben. Es geht ums Geben um des Gebens Willen. Nichts haben wollen, nicht dafür. Es geht ums Freigeben, mich und den anderen. Es geht um Verbundenheit ohne festgebunden zu sein.
Alte Muster können hartnäckig sein und Engel erscheinen, wann sie wollen, ungerufen.
(gerne hätte ich die Interpretation des Gedichts von Rilke von Georgette Dee eingestellt, aber leider habe ich es nicht in der Tube gefunden … und auch diese Version verschweigt viele weitere wunderbare Zeilen – das ganze Gedicht kann man hier lesen →)
Fortsetzung folgt
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