Meine diesjährige Bilddatei vom März ist ziemlich klein. Als ich gerade über sie schaute dachte ich, ach … das war ja noch am Anfang des Monats- was für ein Kontrast! Erst noch der
Schnee,

dann fließt es wieder

und nun die Blüte…



Kontraste, davon gibt es auch gerade viele in mir. All dieses Viel, die vielen Gefühle und Gedanken, die Freude und die Zweifel, die Ängste und die Zuversicht, der Spagat meines eigenen kleinen Lebens und die Welt, die verrückter kaum noch sein kann. So vieles schmerzt, so weniges nährt und ich selbst ernähre mich schlecht. Es ist so viel zu tun, dass es oft nur für Fastfood reicht, obwohl ich eigentlich immer dagegen wettere. Ja, alles hat seine Zeit, auch die Zeit für sich selbst zu kochen.
Bunte Blumen, ergrünende Wiesen, Bäume, die schon sehr früh im Jahr ausschlagen, ob das gut geht? Wieso kann ich mich nicht einfach nur freuen, wieso habe ich immer wieder diesen scheelen Blick?

Einatmen, ausatmen, weitermachen, immer weiter und weiter. Wofür und wie es dann wird, das wird sich eh erst zeigen und dass es vielleicht für etwas gut ist oder wird oder dass es ein Fehler war oder dass ich mich manchmal nicht mehr auskenne mit der Welt und mir darin und dass ich manchmal einfach nur eine Hand brauche, das muss und will ich mir eingestehen. Dass ich erschöpft bin und alte Gespenster wieder Einzug halten auch. Wehren hilft eh nicht. „Ja“ muss und will ich sagen, zu allen Freuden und allen Leiden, ganz.
Wenn ich jetzt gleich im Garten die Gemüsekisten schrubben gehe, damit ich sie bepacken kann, will ich daran denken, dass jeder Tag auch etwas Schönes und Gutes bereit hält, wie es vorgestern Gerda postete und vor einiger Zeit im Lieberlebenblog erschienen ist. Gerade, beim fotografieren der ersten Blumen in meinem alten Garten, erinnerte ich mich an diese beiden Artikel und war dankbar. Just, in diesem Moment, entdeckte ich das gelbe Primelchen, das ich im letzten Jahr mit aus Asturien brachte…
Es erinnert mich an meine Auszeit und daran, dass es um Weite ging und geht, um Öffnung auch und um Selbständigkeit, um Unabhängigkeit in Verbundenheit und dass ich manchmal nicht weiß, warum wir Menschen es immer und immer wieder so schwer miteinander haben bzw. uns machen…

Auch wenn ich gut voran komme und noch immer in der Zeit bin, ist gerade heute ein sehr trauriger Tag und ich dachte vorhin: das ist der traurigste Umzug, den ich je gemacht habe. Ihr wisst schon: das doppelte Lottchen, die Säge, die sinnbildlich durch die Küchenutensilien kreischt und so manche Träne laufen lässt…

Ich habe heute diesen Artikel in Etappen geschrieben. Mittlerweile sind acht große Küchenkisten gepackt und ich habe brav geteilt: 5 Teller für dich, 5 Teller für mich, 6 Schüsselchen für dich, 6 Schüsselchen für mich, 6 Gabeln für dich, 6 Gabeln für mich und immer so weiter. Damit es am Ende fair ist, habe ich letzten Samstag noch einen Saftkrug, eine Knobipresse und eine Zitronenpresse gekauft, dann hat jedeR von uns einen/eine.
Noch zehn Mal schlafen, noch eine Runde zwischendurch arbeiten und immer weiter packen, ausmisten und hier und da die Tränen rollen lassen, weil sie es wollen.
Vielleicht hätte ich mich noch vor ein paar Tagen gar nicht getraut SO über meinen Wandel zu schreiben, Mut dazu fand ich bei Frau Rebis. auch sie hat es gerade nicht leicht und macht keinen Hehl daraus. Das tut mir gut. Ich danke dir von Herzen an dieser Stelle für deine Ehrlichkeit und Offenheit, liebe Frau Rebis!
Heute, am Mittwoch, war es auch, dass ich mal wieder eine etwas ausführlichere Blogrunde gedreht habe und ich habe gelesen, dass ich nicht alleine bin mit meinem Hader mit mir und der Welt.
Ja, ihr tut mir gut- DANKE.
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