kurze Zeilen – 14 –

0082 18.02.16 meeting

Ich bin vor die Tür getreten. Hier muss es doch irgendwo sein! Vor der Tür wachsen Schemen, die werfen nicht mit Schatten. Vor der Tür ist das Meer schon näher. An manchen Tagen kann ich es riechen. Es singt nicht mehr, es trauert. Vor der Tür ist die Wüste schon näher. Hierhin will kaum ein Mensch. Ihre Dünen singen unbeirrt und ungestört. Vor der Tür spielen Kinder. Sie schenken mir ein Lachen. Da bin ich wieder ins Haus gegangen. Ihr Lachen habe ich in die Vitrine gelegt und es lange betrachtet. Ich ging zu den Kindern und gab es ihnen mit Dank zurück. Dann habe ich meinen Rucksack gepackt und bin in die Wüste gefahren, um dem Gesang der Dünen zu lauschen. Vielleicht ist es ja hier.

Anmerkung

Wer mehr über singende Dünen erfahren möchte, bitte hier entlang →

apropos Freude

Freude

aus der Feder geflossen im Herbst 2008

Zurzeit lese ich noch einmal das Buch von Sandra Ingermann: Auf der Suche nach der verlorenen Seele – der schamanische Weg zu innerer Ganzheit – hier fand ich folgenden Absatz:

Wenn wir wirklich diese Erde bewohnen wollen, so denke ich, dass unsere gegenwärtigen Gemeinschaften – egal, ob politisch, religiös oder sozial – damit anfangen müssen, die Betonung auf die Heiligkeit und die Freude am Leben zu legen. Was für eine Qualität, die wir da ignorieren! Wir haben uns so vom Überleben und der Erlösung von unseren Sünden einfangen lassen, dass wir vergessen haben, wie wichtig es ist zu feiern. Wir sollten das Leben feiern – mit unseren Partnerschaften, unseren Fertigkeiten und unserem Wissen, um authentisch im Einklang mit der Natur zu leben. Das würde uns helfen, eine Welt der Krankheiten und der Probleme zu verlassen und Harmonie zu erreichen.

Meine Vision besteht darin, die Schönheit des Lebens und die Arbeit mit anderen zu fördern und zu ehren – die „Höhen“ zu feiern und die Herausforderungen der „Tiefen“ gemeinsam zu lösen. Ich bitte jeden, seine Vorstellungskraft auszuweiten und sich selbst in einer positiven Gesellschaft zu sehen. Seht sie in allen Einzelheiten, fasst sie in eine Geschichte, fühlt sie, hört sie, riecht sie und werdet sie.

Und weil ja eh alles mit allem verbunden ist, hat es mich gestern Abend auch nicht verwundert, dass ich genau zu diesem Absatz kam, nachdem auf pixelismus das Thema Freude Platz genommen hat.

Jünger werde ich nicht. Aber vielleicht schöner …

Vom eigenen Lachen erwacht. Wie lange hat sie hier gesessen? Wie lange geschlafen? Zeit … Spinnweben überall. Das Fenster in die Welt dunkel. Kein Mond. Woher kommt das Licht? Etwas hält … sie fest. Spinnweben, überall. Große Entschlossenheit, ein kräftiger Ruck, Zerreißprobe. Klebrig hängende Staubfäden an Händen und Körper. Steifknochen erweichen. Frischer Wind weht durch geöffnete Türen. Bach murmelt aus der Ferne. Kühlklare Reinigung.
Niemand ist gekommen.Alle Zeit nicht. Licht wärmt. Jetzt.
Komm … tanz mit mir …