B wie Bärlauch

bärlauch

hiermit ist die diesjährige Sammelsaison eröffnet … jedes Jahr beginne ich mit Bärlauch und pflücke nebenbei Schlüsselblümchen und in diesem Jahr auch Lungenkraut. Beides wuchs in diesem lichten Buchenwald nebeneinander-

Schlüsselblümchen stehen an sich unter Naturschutz, da sie selten geworden sind, nicht aber hier … hier gibt es ganze Hänge voller Himmelsschlüsschen, wie sie die SchweizerInnen liebevoll nennen- da scheue ich mich nicht. Eins aber beachte ich immer, niemals nehme ich alle und auch nie die größten, so trage ich dazu bei, dass sie sich weiterhin vermehren dürfen.

Generell gilt beim sammeln: nehme nur soviel, wie du brauchst, pflücke nie die ganze Pflanze, sondern immer nur ein paar wenige Blätter, Stengel oder Blüten …

ich halte gerne noch ein Schwätzchen mit den Pflanzen oder singe ihnen ein Lied.

manche von euch erinnern sich vielleicht noch, dass ich im letzten Jahr ein Heilpflanzenlexikon begonnen habe- dies war mir zu aufwendig und setzte mich auch unter Druck- so beschloss ich, wann immer ich etwas sammeln gehe, die Pflanzen dann zu fotografieren und zu besprechen, sowie die Kategorie „Heilpflanzen“ einzuführen …

B, wie Bärlauch – Allium ursinum L. gehört zu den Liliengewächsen

Man soll den Bärlauch vor der Blütezeit sammeln, dann hat er die meiste Kraft.

Manche haben Angst ihn mit den Blättern der Maiglöckchen zu verwechseln, die giftig sind. Um absolut sicher zu gehen, muss man nur ein Blatt zerreiben, beginnt es dann nach Knoblauch zu riechen, ist man auf der sicheren Seite. Auch finde ich, dass das Maiglöckchenblatt dicker und dunkler ist …

Die Heilwirkung des Bärlauchs entspricht der des Knoblauchs. Heutzutage aber sagt man, dass der Bärlauch ihn übertrifft, weil er nicht, wie der Knoblauch „zivilisiert“ wurde 😉

Man setzt ihn im Frühling vor allen Dingen wegen seiner blutreinigenden Wirkung ein, er unterstützt die Entschlackung und Entgiftung von Magen und Darm. Die Inhaltsstoffe regen die Verdauung an und sind gut für Leber und Galle, er ist apetitanregend und hilft hervorragend bei jeglichen Schwächezuständen. Ferner gilt er als vorbeugend für Arterieosklerose und als blutdrucksenkendes Mittel. Er hat reichlich Vitamin C … Bärlauch muss frisch genossen werden. Im getrockneten Zustand verliert er seine Wirkung.

Um ihn haltbar zu machen, zerkleinere ich ihn, übergieße ihn mit kaltgepresstem Olivenöl, gebe etwas Salz dazu und pürriere ihn, das gibt ein feines Pesto, das man nach Belieben mit Pinien- oder Cashewkernen und geriebenem Käse verfeinern kann, aaaaber dann sollte es auch rasch verzehrt werden. Fülle ich ihn aber, ohne jegliche andere Zutaten, in sterilisierte Gläser, schütte noch etwas Olivenöl als abschließende Decke darüber und verschließe dann die Gläser gut, dann kann ich das Pesto bis zu einem Jahr im kühlen Keller lagern.  Sehr lecker zu Spaghetti oder anderen Nudeln …

Köstlich schmecken einige wenige frische Blätter auf dem Brot oder in einem knackigen Frühlingssalat, im Kräuterquark und, und, und … und eine Bärlauchsuppe ist auch nicht zu verachten.

Rezept für einen Brotaufstrich:

weiche  Butter oder Olivenmagarine, 2-3 Teel. Bärlauchpesto, Salz und geriebenen Parmesan (nach Gusto) mit der Gabel vermischen und kühl stellen – bon apetit –

(wer Angst vor dem Geruch hat, kann ihn mit frischer Petersilie neutralisieren)

Text und Fotos copyright bei Ulli Gau

bärlauch 2

Sch wie Schlüsselblümchen folgt die Tage …

bis dahin gilt

good day, good way, good health