Zwei Frauen, zwei Bücher, die ich empfehlen möchte.
Wie das Cover von Annette van den Bergh schon sagt: acht Menschen und acht Leben. Kurze Geschichten mit großen Sätzen – oder wie auf dem Klappentext zu lesen ist: „8 Menschen, 8 Leben, 8 Fiktionen! Fiktive Lebens-Protokolle, das Ich zwischen Freiheit und Determination tappend und immer suchend.“
„Für ein Glück, das mich selbst meint, muss ich nicht büßen!“
Am Tag bin ich, je nach Stimmung, ein Mann oder eine Frau und nur dann allein, wenn ich es will. Einsam bin ich immer, jedoch ohne ein Leid an diesem Zustand zu empfinden. Einsamkeit kann auch Raum bedeuten, für die Freuden einer Erfüllung anderer Art.
Ich weiß nur um unterschiedliche Existenzformen. Wenn es die Freiheit gibt, gibt es keine eine Form, es gibt nur Findungen und Erfindungen in die Form hinein, in denen wir leben. Nur wenn wir zu lange in einer Form stecken bleiben, glauben wir an diese Form, als das unsrig Vorgegebene. Das aber ist eine Illusion.
Sabine Schildgen schöpft Wortbilder, zart, kraftvoll und melodiös. Gerne stelle ich hier eins ihrer Gedichte ein. Ein schönes Geschenk für sich selbst und/oder für einen geliebten Menschen.
In Leuchtturms Armen
Einsam streift dein Licht durch dunkle Nacht –
gib acht, gib acht,
der Seemann beißt ins kalte Nass,
das Schiff, die Welt verlass,
ins kalte Wasser gleitet er,
sieht’s Licht nun nimmer mehr.
Einsam streift dein Licht durch dunkle Nacht –
sieht Sonnenhauch und Wolkenwacht,
lauscht Meeresrauschen, Wellenpfad,
weckt Gefühle, rosig-zart.
Einzigartig Wind und Duft,
einzigartig ist die Luft.
Einsam streift dein Licht durch dunkle Nacht –
zu End‘ ist nun die Sonnenschlacht,
Lyriden blitzen auf am Firmament,
blitzen auf nur den Moment.
Und wenn am Himmel Sterne schweifen,
lernst du Unendlichkeit begreifen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.