Die schönste Steinfrau
„Steinmännchen“ machen ihre Runde. Ich lernte sie in den 1970er Jahren in den Bergen von Norwegen kennen. Dort hatten sie die Beschützerrolle und sie waren Wegmarker in unwegsamen Gelände.
Mittlerweile sind diese Skulpturen modern geworden. Ich entdecke sie in den Bergen, am Meer und an Flüssen, manchmal baue ich auch einmal selbst eins. Aber noch nie fand ich solch eine schöne Steinfrau. Und dass es eine Frau ist, daran gibt es für mich keinen Zweifel. Doch seht selbst.
Das Original – der erste Blick
Ich begann diese kleine Skulptur zu umkreisen und nahm sie aus verschiedenen Perspektiven auf, aber nicht jedes Foto ist gelungen. Mir war nur klar, dass diese Steindame mich einlud sie in Szene zu setzen. Hier die Ergebnisse.
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Die Wartende
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Die, die ihren Rahmen verlässt
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Der Rahmen belebt sich
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Rahmen und Übergang
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Was ist Rahmen, was freies Sein?
draufklick = große Bilder – please click to enlarge
Nun bleibt mir nur noch euch einen ungerahmten Sonntag zu wünschen.
Ja, wirklich – wunderbar! Sehr gelungen. Ich dachte immer, es kommt auf die Art des Rahmens an. Ihn selbst zu gestalten ist meine Freiheit zu……, in diesem Fall den Rahmen zu gestalten, es auf eine bestimmte Art und Weise oder es nicht zutun. Ist die Natur mein Rahmen? Ein klares Jein! Ich bin Natur und gleich gehe ich hinaus und hole mir ein wenig Moos um für die Tischdekoration das Alpenveilchen einzuhüllen = einzurahmen. Es soll wohl sonnig werden. Dir auch einen feinen Sonntag! Herzliche Grüsse Ruth
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Guten Morgen, liebe Ruth, selbstbestimmte Rahmen sind wunderbar. Die meisten Menschen aber stecken in sehr engen, fremdbestimmten Rahmen fest. Das tut nicht gut.
Dir einen schönen Sonntag, hier ist es grau und uselig.
Liebe Grüße
Ulli
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Sehr fein, Ulli ! … und du hast recht: es ist eindeutig eine Frau, eine afrikanische aus einem Land, wo die nichturbane Bevölkerung nicht ganz arm ist; sieht man an ihrem neckischen, modischen Hütchen, dem flatternden Kleid aus buntem und nicht minderwertigem Stoff ihrer Dreijährigen und dem Kalb, das sie dabeihaben. Der ‚artistischen‘ Leistung der/s unbekannten Gleichgewichtskünstlerin/s und dem sichtbar gemachten Gefühl für Formen und Proportionen, zolle ich ebenfalls meinen Respekt !
Vor der Veränderung von an sich als Naturell perfekten Bildern fürchte ich mich immer ein bißchen – aber hier scheint mir jedes einzelne gelungen, wie schön … 😉 – danke dafür.
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Moin, Olpo, ich dachte auch an eine afrikanische Frau. Danke dir für alle weiteren Assoziationen und dein Lob 😊
Herzliche Grüße aus dem grauen Wendland,
Ulli ☕☁️
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Diese Steinfigur ist natürlich eine Frau, was sonst! Wie der Wind ihr in den Rock fährt und ihn bauscht, ist sie ganz Ostseefrau. Deine Schritte auf der Suche nach dem passenden Rahmen, Versuche, aus dem Rahmen zu treten (nicht zu fallen), gefallen mir sehr, zeigen auch, wie kunstfertig du mit Bildbearbeitungswerkzeugen umgehen kannst. Hast du die beiden einzelnen weiblichen Augen bewusst gezeigt oder hat Freund Zufall sie eingefügt?
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Das war Freund Zufall 😊
Manchmal ist es ein leichtes Spiel, ein anderes Mal stundenlange Friemeleien, aber das kennst du ja, nicht wahr?
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O ja 🙂. Wie im richtigen Leben. Hab einen freundlichen Sonntag, liebe Ulli.
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Die Steinfrau mit ihren kleinen Begleitern am Meeresufer erinnert mich an alte Gemälde von Fischerfrauen, die mit ihren Kindern auf die gute Heimkehr des ausgefahrenen Mannes hoffen. Aber durch den Prozess des Herauslösens und des Wandels wird für mich die Szene vom wie versteinerten Warten der Frau auf eine andere, symbolischere Weise weiterentwickelt.
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Vor ein paar Jahren sah ich in Asturien am Hafen einer kleinen Stadt die Skulptur, die Wartende, die ich dann, wieder Zuhause in Szene setzte. Jetzt dachte auch ich bei der Steinfrau wieder an sie.
Aus vorgefertigte Rahmen hinaus zu treten, darüber hinaus, ist mir auf verschiedensten Weisen immer wieder wichtig.
Hab Dank und herzliche Grüße, Ulli
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P.S. hier die Wartende aus Llanes:
https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/04/04/llanes-bilder-und-mehr-2/
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Du hast recht: Diese Haltung! Die ist könig(innen)lich, wunderbar und sehr ausdrucksstark. Da ließe sich sofort eine Geschichte entwickeln und weiterspinnen … wartet sie? Oder sieht sie jemandem nach? 🤔
Gefällt mir sehr 🧡
Trübe Sonntagmorgenkaffeegrüße 😁🍂🍁☕🍪🚶♀️👍
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Auf jeden Fall verharrt sie nicht, sooo wichtig 😊
Liebe Grüße aus dem grauen Wendland,
Ulli ☕☁️
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eine frau, ja, ganz gewiss.
„Was ist Rahmen, was freies Sein?“ -> mein bearbeitungsfavorit. da ist meer drin, nicht wahr?
sonntagsgrüße an dich, ulli!
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Jaaa 😊
Herzensgrüße an dich, liebe Pega 💕☁️☕
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Die Wartende erinnert mich an ein Bild von Peder Severin Krøyer : Vier Frauen und ein kleines Mädchen am Meeressaum. Obwohl bei den Frauen und dem Mädchen sich die Röcke nicht bauschen – es ist da doch ein Ausdruck von Standhaftigkeit und Stärke, den ich auch bei Deiner Wartenden wahrnehme.
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Die Frauen der Fischer haben lang und oft auch bang auf die Rückkehr ihrer Männer gewartet. Eine andere Skulptur entdeckte ich in Llanes, in Asturien, schau mal hier, wenn du magst:
https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/04/04/llanes-bilder-und-mehr-2/
Ja, da brauchte es auch viel innere Stärke und Standhaftigkeit.
Danke dir, liebe Anna. Dir noch einen schönen Sonntag!
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Danke für den Hinweis auf die Skulptur. Wie viel sich in ihrem Augen ausdrückt… Ich finde die Skulptur sehr beeeindruckend.
Und wieviel Zeit in einem Menschenleben wohl mit Warten verbracht wird…?
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So ging es mir auch, als ich die Skulptur entdeckte. Das eine ist die wartende Fischerfrau, das andere das eigene Warten auf was auch immer noch …
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Ich frage mich, ob das Warten – als „Warten können“ eine Qualität ist, die mehr wertgeschätzt werden sollte. Als entschleunigendes Element einer hektiküberdrehten Lebenskultur…
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Auf manchen Gebieten ist das eine Option, lieber atmen als drängeln z.B. – aber es gibt auch ein sehr lähmendes und letztlich sinnloses Warten –
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Ja… Warten kann lähmend sein… das ist wohl so…
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Ganz ganz wundervoll, liebe Ulli!
Einen schönen Sonntag auch für Dich!
Ines
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Herzensdank, liebe Ines, ich freue mich sehr!!!
Liebe Grüße, Ulli
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Das ist ganz klar eine Dame mit Krinoline und Hütchen. Ach, einfach „wunnerscheun“ da, wo Du jetzt angekommen bist ❣️
Liebe Grüße
Amélie
Liebe Grüße
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Liebe Amélie, nun ja, zwei Stunden sind es schon noch bis zum Meer … aber schön ist das alles. Ja. Wenn auch gerade mit Grausprengseln.
Herzensgrüße an dich ❤
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Gerade las ich von der anderen Interpretation der steinernen Dame. Und ja, sie könnte tatsächlich auch sehr gut eine Afrikanerin sein. Auf alle Fälle ist sie sehr schön. Echt? Noch zwei Stündchen fährst Du bis zum Meer? Doch ich sah ja die Umgebung. Erschien mir so wie eine Herzheimat.
Einen schönen Sonntag trotz Schietwedder wünsche ich Dir…😊✨
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Herzheimat trifft es 🙂
Und zwei Stunden sind ja nix, im Gegensatz zu vorher …
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Liebe Ulli,
wir kennen diese Steinfiguren von Schweden. Als wir Kinder waren, waren wir fasziniert davon. Diese Steinfiguren standen meist an Wegkreuzung im Wald und sollten die bösen Trolle vertreiben. Vor einigen Jahren besuchten wir Lindisfarne und unterhalb von Lindisfarne Castle hatten Kinder und Erwachsene eine große Gruppe von Steinfiguren am Meer gebaut. Und jetzt fällt uns ein, dass sie uns immer begleiteten, wir sahen sie in Yorkshire, wo wir selber eine Steinfamilie bauten. Kommentar von Siri 🙂 „die meisten Familien sind ja versteinert“. Wir fanden einige in der Arktis, in Grönland und Spitzbergen, wo schon immer aufeinander geschichtete Steine den Weg wiesen, und bisweilen versuchen sich auch Touristen, Steinfiguren an unserem Strand aufzubauen.
Skulpturen von wartenden Frauen sind hier relativ häufig. Es kam leider immer wieder vor, dass fast alle Fischer eines Ortes ertranken. Zum Gedenken daran wurden dann größere und kleinere Skulpturen gefertigt.
Alles Gute, eine tolle kommende Woche wünschen wir dir
The Fab Four of Cley
🙂 🙂 🙂 🙂
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Lieber Klausbernd, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich kann nur zu allem nicken 🙂
Dir einen sonnigen Tag mit deinen Lieben.
Herzliche Grüße, Ulli
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Wie schön ist diese Steinfrau und wie wundervoll hast Du sie in Szene gesetzt, liebe Ulli.
Am besten gefällt sie mir als aufmerksam und doch geduldig Wartende mit scheinbar gelassenem Blick zum Meer
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Die kann leicht gelassen den Blick in die Ferne schweifen lassen, Bruni…
Wenn du dir vergegenwärtigst, welchen Standort sie für ihre Ausschau gewählt hat wird klar, daß sie bereits wissen muß, daß die Männer gesund einlaufen werden – denn allerspätestens beim nächsten halbwegs ausgewachsenen, auflandigen Sturm sowie Springtide ist sie garantiert wieder weg … 😉
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Tja 🙂
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Liebe Bruni, aufgrund deines Kommentars frage ich mich nun, ob damals die Fischerfrauen nicht auch eine gewisse Gelassenheit in sich entwickeln mussten, um sich von den Sorgen nicht auffressen zu lassen, ob ihre Männer wieder heil zurückkommen. Das Meer ist für Fischer auch unberechenbar gewesen und ist es wahrscheinlich auch noch heute, wenn auch zu anderen Bedingungen.
Herzliche Grüße
Ulli
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Sie mußten ja lange warten, bis die fischenden Männer zurückkamen. Sie waren das Warten also gewohnt und wenn ein Kindchen zur Welt kam, während der Vater zur See fuhr, dann gab es die Nachbarinnen und alle halfen sie einander. Auch beim Warten…
Aber ich bin eine Landratte, wohne vom Meer viele viele Km entfernt. Ich kenne die Gepflogenheiten nur aus Büchern… Meine Tante wohnte zwar in der Nähe von Bremen, aber ursprünglich kamen Onkel und Tante aus dem Riesengebirge …
Liebe Grüße von mir
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Wunderbar würdevoll. Ich musste allerdings sofort an die peruanischen Frauen mit ihren Hüten denken, die ich in den Achtzigern, als ich in den Anden bewundert habe. Und auch ich habe in Norwegen das erste Mal die Steinmännchen gesehen. Der Polarkreis war überbevölkert davon. Liebe Grüße Marie
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Liebe Mari, jede und jeder assoziiert dann, was ihr/ihm vertraut ist. Dafür ist deine Sicht auf die Steinfrau ein schönes Beispiel.
Ganz liebe Grüße an dich ❤
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Aus dem Rahmen fallen – das ist eine für mich positiv besetzte Metapher, anders zu sein als das Gros der Leute um einen herum, seltsame Musik hören, Stille suchen und genießen, antizyklisch leben und so großen Menschenmengen aus dem Weg gehen. Das ist eben auch die SteinFrau am Meer, bestimmt auch, wer sie dort aufgebaut hat. Alles ist vergänglich, früher oder später holt die See die steinerne Lady, spurlos. Eines Tages werde auch ich mich der Ewigen See anvertrauen, den letzten Liegeplatz auf dem Meeresgrund. Aber das hat noch Zeit, hoffentlich viel Zeit, die jedoch nicht ich bestimme.
Sei und bleib behütet, liebe Ulli! Ganz lieben Gruß aus dem Land am Meer.
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Guten Tag, lieber Wolfgang, aus dem Rahmen fallen ist eins, aus dem Rahmen treten, als bewusster Akt, das andere. Wenn es um Frauen geht, dann ist letzteres noch immer ein wichtiges Thema für mich. Der gesellschaftliche Rahmen für Frauen hat sich ja leider nur sehr bedingt erweitert, aus meiner Sicht gibt es da noch viel zu tun.
Ganz liebe Grüße an dich und die Leuchtturmwärterin, Ulli
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