Fragment 11

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Flüsse zum Meer, einer durchfließt den See. Die Fische erzählen es sich. Nairobi sah Fische nächtens durch die Wälder fliegen. Alle Farben leuchteten. Sie war nicht allein.

Nairobi träumt.

Mein Land heißt Irgendwo im Niemandesland. Die Kaiserin ist auch Kriegerin. Einst lebte sie in Shambhala. Und Bäuerin ist sie gewesen. Damals, als Mütterchen Russland noch geblümte Kopftücher trug. Nur Shambhala ist verschwunden.

Nairobi träumt.

Sie ist Kaiserin. Sie ist Kriegerin. Sie ist Bäuerin gewesen. Sie schickt Gold in die Welt; die Schatten sind zu mächtig geworden. Der Klang zu laut. Nairobi träumt die Trommel. Sie singt ihr Lied. Sie tanzt den Raum.

Er trägt jetzt ein Bärenfell auf seiner Brust. Das hat sein Herz berührt. Er hält jetzt Winterschlaf.

Nairobi erzählt Eisgeschichten, von rund und weich zu spitzig und stachelig. Kalt sind sie alle. Und flüchtig. Eisblumen wachsen – wenn man sie lässt.

Ins Verstummen hinein kam Wintermann. Fuchs bellte, Käuzchen rief, der Mond war nur noch eine schmale Sichel. Bald bestellt die Kaiserin ihre Felder, jetzt sortiert sie Samen. Wintermann hat ihr einen Beutel vor die Tür gestellt. Sie winkt ihm Dankbarkeit. Sie winkt ihm seinen Weg von den Bergen ins Tal.

Nairobi träumt Frieden in die Welt.


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36 Gedanken zu „Fragment 11

    • Ich freue mich, dass du dich hast berühren lassen. Dankeee.
      Und gut, hast du dein Avatar gelassen, sonst wäre ich wohl ins Grübeln gekommen. Einen schönen Tag dir.
      Herzlichst Ulli

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  1. Was ist das??? Ist der Fisch bei lebendigem Leib eingefroren? Ein Wahnsinnsbild zu diesem Text, so passend, da beide die Eiseskälte genauso enthalten wie große Wärme. Ein besonders schöner Beitrag, liebe Ulli. Guten Morgen.

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    • Gute Frage, liebe Ule, was ist was oder das – bleibe ich profan, das ist eine Collage, die ich gestern mal nicht am PC gemacht, nur später abfotografiert habe. Die Lichtverhältnisse waren so lala und da bekam der Plastikfisch Eisperlen. Passt, dachte ich und beließ es dabei.
      Über dein Lob freue ich mich jetzt und lasse mich davon wärmen.
      Hab es gut heute, liebe Grüße
      Ulli

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    • Schamanisch heißt ja letztlich nichts anderes als „Alles ist mit allem verbunden“, nur muss man eben die Sprachen der Wesen lernen, bzw. gute Ohren haben und Augen auch, sie sozusagen lesen lernen – ein weites Feld! Und ja, einiges an meinen persönlichen Reiseerfahrungen fließt hier mit ein, anderes ist anderem geschuldet, über wieder anderes staune ich selbst.
      Die Königin ist eine Kaiserin 😉 (Es gibt da so einen Entwurf in meiner Schublade von Lucie der kleinen Kaiserin – einst als Kinderbuch gedacht, dann aber sind Teile der Geschichte in die Kleine blaue Frau geflossen und nun ist es Nairobi.
      Dir sagt natürlich auch Shambhala etwas, oder?!

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    • P.S. es geht auch mal wieder um „Mutig träumen“ – beschäftigt mich gerade wieder und ist auch mit schamanischen Sichtweisen verbunden, vielleicht erinnerst du dich ja noch an mein ABC des mutigen Träumens!

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    • 🙂 Ja, du kannst mich lesen 🙂
      Liebe Grüße an dich
      Ulli,
      Ich finde übrigens dein Baumprojekt großartig und bin sehr auf die Berichte dazu gespannt – war gestern zu müde, um bei dir zu kommentieren – wie so oft – Verzeih!

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    • Ja, ich glaube, dass Frieden mit das wichtigste in dieser verrohten Welt ist, lieber Pit, aber hinzu kommt schon auch noch das eine und andere – ich arbeite gerade für den Blog an einer Erinnerung an das „Alphabet des mutigen Träumens“. Wir müssen ins Tun kommen, statt nur zu reden und zu denken!
      Ganz liebe Grüße
      Ulli

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