Horx oder wider der Angst

Angst essen Seele auf, meine Seele kriegt sie nicht.

Erinnert ihr euch noch an Matthias Horx? Im Frühjahr stellte ich diesen Beitrag über/von ihm ein:

https://cafeweltenall.wordpress.com/2020/03/21/das-gefaellt-mir/ Viele von euch waren begeistert. Monate sind seitdem vergangen und das Virus hat uns fester im Griff als schon. Die Angst wächst, leider auch die Aggression und der Streit,  Freundschaften brechen, Feindschaften wuchern. Viele meinen die Wahrheit gepachtet zu haben und verteidigen sie mit spitzer Zunge und Unerbittlichkeit.

Ich mache nicht mehr mit, wie ich einigen von euch in der letzten Woche mitgeteilt habe. Das soll aber kein Grund sein vollkommen zu schweigen!

Nein, ich habe auch keine Antworten, aber ich verhalte mich wider der Angst, die die meisten schüren, ob nun Drosten zugewandt oder der Gegenseite. Ja, ich stehe der einen oder anderen Maßnahme kritisch gegenüber, heiße noch lange nicht alles gut, zumal manche der Maßnahmen aus meiner Sicht jegliche Logik vermissen lässt.

Die Gegenseite lässt mich immer öfter die Stirne runzeln. Mal von den Menschen abgesehen, die scheinbar nicht mit Intelligenz und eigenem Denken gesegnet sind, habe ich kein Verständnis für Diejenigen, die sich mit Nazis gemein machen und sich mit ihnen die Straße teilen. DAS GEHT FÜR MICH GAR NICHT! Hier ist für mich klare Abgrenzung angesagt. Ich kann auch anders meine Kritik oder meine Fragen stellen, als zusammen mit alt bekannten Neunazis zu maschieren, die schon gar keine Neunazis mehr sind. Manche von ihnen sind mir seit Anfang der 1990er Jahren bekannt. Es ist perfide genug, dass sie nun einen Samen gefunden haben, den sie vereinnahmen und dadurch Menschen für ihr Ansinnen instrumentalisieren, die eigentlich „nur“ gegen die Maßnahmen auf die Straße gehen.

Ich möchte nicht missverstanden werden, ich habe keine Probleme den MNS zu tragen, Abstand zu halten und Hygieneregeln einzuhalten. Es gibt wahrlich Schlimmeres und es verlangt mir nicht wirklich etwas ab.

Aber zurück zu Matthias Horx. Am Samstag hörte ich ein Interview mit ihm, das ich nun gerne mit euch teilen möchte. Vielleicht trägt es ja dazu bei eigene Gedanken zu hegen, die nichts mit Angst und Sorgen zu tun haben.

https://www.ardaudiothek.de/zeitgenossen/matthias-horx-das-alte-normal-kommt-nie-wieder/83285126

Meinen herzlichen Dank an Wechselzeiten, die diesen Link am Sonntag geteilt hat und mir erstens erlaubt hat, dass ich den Link kopieren darf und mir zweitens Recherche im Netz erspart hat, da ich eh vor hatte dieses Interview hier einzustellen.


Wie immer sind Kommentare Willkommen, aber bitte verschont mich mit Links und anderem, die meinen etwas beweisen zu können, ich kann selbst lesen und denken und tue das auch. Bitte respektiert meine Haltung und Meinung, ich mache das umgekehrt auch. Und bitte bleibt freundlich. Herzlichen Dank!


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72 Gedanken zu „Horx oder wider der Angst

      • Ich hatte gerade Zeit dafür … boah, was für eine Wohltat. Jemand, der sich selbst klar positioniert und über die Tellerränder schaut. Inhaltlich gefällt mir nicht alles gut, was er sagt, und mein Erleben ist teilweise auch anders, aber diese entspannte, kritische, dem Leben positiv zugewandte Haltung, die feiere ich sehr. Und den Humor! 😉
        Ich werde mir das später noch ein zweites Mal anhören, und ich glaube, das ist fast das größte Kompliment, das ich machen kann. 😉
        Danke dir (und Kat.) fürs Ausgraben und Posten! 😀

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        • 🙂 ich habe mir das Ganze auch schon zweimal angehört und nun überlege ich mir auch sein Buch zu kaufen.
          Es stimmt, dass sich im Moment die Gesellschaft eher entsolidarisiert, während der ersten Welle ist das noch anders gewesen – ein Beispiel für mich, wo ich nicht einfach nur nicke oder nicht auch meine Bedenken habe, was die gesellschaftliche Entwicklung anbelangt. Worin ich ihm aber zustimme ist, dass noch aus jeder Krise ein Umdenken gefolgt ist, ob nun zum Positiven oder Negativen gilt es ja noch einmal getrennt zu betrachten, was aber für den Einen positiv ist, ist für die andere negativ, das ist auch immer so.
          Sehr gefällt mir auch, was er zum Optimissmus/Pessimismus sagt, hier die Zuversicht anstelle zu setzen spricht mir aus dem Herzen.
          Danke, dass du nochmal geschrieben hast ❤

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    • Ja gerne! Ich finde, dass dies Viele hören sollten. Zuversicht statt Angst, ohne zu verschweigen, dass die Krise eine Krise ist, entspricht meinem Denken, wie einiges andere auch. Dazu Anregendes.
      Danke die.
      Liebe Grüße
      Ulli

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  1. Pingback: Vorsichtiges Lichtgrau. Ein November Tagebuch – OlasUniverse

    • Dankeschön, liebe Birgit, freut mich. Ich hatte etwas Schiss vor einem Shitstorm oder unfruchtbare Diskussionen. Bin sehr dankbar und froh, dass all das bislang nicht stattgefunden hat 🌞
      Liebe Grüße
      Ulli

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      • Liebe Ulli, kali evdomada (Gute Woche)! Wieso hattest du Angst vor einem Shitstorm? Wer könnte diese deine Positionen schlecht finden? Ich jedenfalls nicht! Ich habe viel mehr Grund, mit meinen Hinweisen und Bedenken einen Shitstorm auf mich zu ziehen (habe ich ja bereits zweimal erlebt), Ich glaube, das ist eines der Übel, über die du klagst und ich klage: dass sich solche Gräben zwischen Menschen auftun.. „Ich bin mit dir“ – heißt leider zugleich oft „ich bin gegen den anderen“. Man kann doch eine Position haben, sie auch klar definieren, wie du es hier tust, ohne dass es gleich zu Rudelbildung und Parteinahme kommt? Ich denke, darin besteht Demokratie, dass verschiedene Positionen sich austauschen, miteinander in einen Wettstreit treten, Leider wird uns durch die Parteiungen und Fraktionszwänge, Ab- und Ausgrenzungen impolitischen System ein eher undemokratisches Modell vorgelebt. Aber wir müssen es doch nicht auf der Personenebene nachvollziehen?

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        • Vielleicht ist Shitstorm nicht der richtige Ausdruck. Aber ich denke, wenn du dich an unsere Diskussionen und auch an die in der letzten Woche bei Anna erinnern magst, ganz gut weißt was ich meine!

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          • Ja, klar erinnere ich mich. Aber mir schien (oder sehe ich da was falsch), dass ich beim Kommentieren auf Annas Seite (die ich übrigens außerordentlich schätze) allein auf weiter Flur war, während sich die anderen Kommentierenden (mit Ausnahme SchwarzerKater, der ausgleichend argumentierte) sehr einig waren. Jeder aggressiv-ausgrenzende Kommentar bekam auch von dir ein Sternchen. Auf meiner Seite entfaltete sich zweimal ein Shitstorm, auf deiner nie. Als mir Freundschaften aufgekündigt wurden und ich drauf und dran war, meinen Blog zuzumachen, erhob sich eine einzige Stimme aus dem Off, um mir Tröstliches zu sagen.
            Das hat mich damals sehr getroffen und verwirrt, Inzwischen bin ich ruhiger geworden, weiß besser, was ich vertrete und warum. Ich denke darüber nach, es mal in einer Artikelreihe darzustellen. Aber es ist kompliziert. Liebe Grüße!

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            • Ich teile deine Ansicht zu Annas Beitrag und den Kommentaren und meinen Sternchen nicht.
              Dass du einen sogenannten Shitstorm ausgelöst hast und noch immer nicht verstehst und auch warum manche dir nicht mehr folgen hat aus meiner Sicht mit deiner Wortwahl zu tun und der dahinter liegenden Polemik zu tun. Leider ziehst du dich immer wieder auf dein recht zurück so reden/schreiben zu dürfen, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Das Recht spreche ich dir auch gar nicht ab, aber dann musst du dich auch nicht wundern, wenn du damit immer wieder auf Widerstand stößst.
              Es geht nicht darum welche Meinung du vertrittst, aber um das Wie.
              Leider lässt du das nicht an dich heran. Ich habe viele Versuche unternommen dir das näher zu bringen. Alle Versuche von meiner Seite liefen vor die Wand. Ich glaube auch nicht, dass mein jetziger Kommentar daran etwas ändern wird. Mit ein Grund warum ich dir gegenüber mittlerweile distanzierter geworden bin. Traurig, aber wahr.

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              • Liebe Ulli, auch mir gefällt manche Ausdrucksweise mancher mir ansonsten lieben MitbloggerInnen nicht. Vielleicht sag ich es ihnen, vielleicht auch nicht. Niemals aber verlange ich, dass sie anders reden, als „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist“ oder wie es ihr Gefühl diktiert. Scheinheiligkeit ist mir verhasster als alles andere. Lieber habe ich grobe als verlogene Ausdrucksweisen. Ich selbst rede eigentlich nie grob, meine ich, sondern bin um Sachlichkeit bemüht, was mich nicht hindert, auch zugespitzte Formulierungen zu benutzen . Also mach, was du willst, komm mir nahe oder halte dich fern, aber versuche nicht, mich anders zu machen. Wenn du die Dinge anders siehst als ich, werde ich dich auch nicht korrigieren. Im übrigen las ich heute einen Eintrag bei SchwarzerKater, der sich gerade mit dem Thema, das euch so aufbrachte (Anna Frank-Vergleich) befasst. Liebe Grüße zum wiederholten Mal!

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                • Mir ist noch eins wichtig: mein heutiger Beitrag ist NICHT für dein Projekt gedacht. Ich habe mich sehr bewusst gegen eine Teilnahme entschieden und möchte dich auch bitten, dass du mich fragst, bevor du mich zitierst oder verlinkst, so, wie es alle anderen auch machen. Danke dafür.
                  Viele Grüße
                  Ulli

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    • Ja.
      Er sagt ja auch nicht, dass alles was gerade in der Welt ist und nach Lösungen sucht ein Spaziergang wäre oder von jetzt auf gleich lösbar.
      Ich nähre aber lieber die Zuversicht als die Angst, Horx hat für mich gute, nachvollziehbare Argumente.

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  2. Was gibt es denn gegen deine Haltung einzuwenden,liebe ulli ?
    Sie ist total i.o.
    ICh habe etwas gegen Menschen,die unsere schreckliche Vergangenheit ignorieren und ich weiss nicht, was der gegenwärtige tückische Virus damit zu tun haben könnte.
    Nein,mir geht es immer noch nicht gut und ich habe keine Ahnung,wie ich mir den Virus eingefangen haben könnte und das macht mir Sorge. Er ist heimtückisch und greift unsere Schwachstellen an. Das macht er äusserst geschickt und ist er mal da, triumphiert er und tanzt uns auf der Nase herum. ..
    Gebt ihm keinen Raum! Er nutzt es schamlos aus.

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    • Liebe Bruni, du weißt ja, dass es verschiedene Ansichten gibt. In Bloghausen gab es in den letzten Monaten immer mal wieder unsaegliche Diskussionen, die mich beschäftigt haben, am meisten der Anspruch es ganz genau zu wissen 🙄
      Es tut mir sehr leid, dass dich das Virus so beutelt. Ich habe in den letzten Wochen mehrfach von langwierigen und schwierigen Verläufen gelesen. Es ist schwer Geduld aufzubringen, das weiß ich nur zu gut, aber die Ungeduld hilft ja leider auch nicht.
      Alles erdenklich Gute für dich.
      Liebe Grüße
      Ulli 🌺❤️🌞

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  3. Dass ich Deine Haltung teile, weißt Du. 🙂 Ich verstehe auch Deine Angst vor einem Shitstorm. Umso mehr schätze ich Deinen Beitrag, Dein klares Sichabgrenzen. Sich nicht durch Unsägliches ins Schweigen treiben zu lassen und zuversichtlich zu bleiben – das wünsche ich Dir. Uns.

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    • Ja, Anna, das weiß ich und freut mich auch heute wieder!
      Und noch einmal JA, lass uns zuversichtlich bleiben, mit dem Ganzen gehen, kreativ bleiben und auf keinen Fall schweigen!
      Verbundene Grüße
      Ulli 🌞

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  4. Prima Interview, danke fürs Teilen, liebe Ulli. Mir gefiel ja auch schon der März-Text von Horx sehr gut, ein kluger Mann!
    Ja, momentan wird es leider schwieriger, die eigene Haltung noch offen und unverblümt mitzuteilen, die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung führt allerorten zu Anwürfen und Keifereien.
    Ich persönlich staune ja immer wieder darüber, wie häufig Ängste doch die Regentschaft zu übernehmen scheinen oder Menschen sich von Angst infizieren lassen.
    Herzlich aus München –
    Natascha

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    • Liebe Natascha,
      so richtig bewusst geworden, wie Angst sich auswirkt, ist mir das auch erst in den letzten Monaten. Dass sie lähmt, wusste ich, dass sie auch ein Warnsignal und nicht grundsätzlich abzulehnen ist, auch, aber wie stark sie vernebelt, Menschen manipulierbar macht, kann ich jetzt spüren und das ist ein tieferes Wissen als das, was nur über den Verstand läuft. Hier gilt es aber auch achtsam zu sein und Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen, sofern sie erreichbar und noch einen Rest an Offenheit haben.
      Horx macht es auf seine Weise und für mich kam das Interview gerade zur rechten Zeit, da ich in der letzten Woche viel überlegt habe, wie ich dem Ganzen was in der Welt ist etwas entgegen setzen kann.
      Herzliche Grüße an dich, bleiben wir zuversichtlich, kreativ und wach, Ulli 🌞

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  5. Ich habe mir das Interview angehört und die wichtigsten Sätze mitnotiert. Er entwickelt seine Standpunkte intelligent, locker, „zuversichtlich“ – das gefällt mir. Wenn er aber über seinen Zaun auf „die andere Seite“ blickt, leidet er unter Sehschärfe und tut das, was er ja angeblich ablehnt. er dämonisiert und spaltet ab.
    Auf jeden Fall anhörenswert. Liebe Grüße!

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      • Sehschwäche (nicht Sehschärfe) muss es natürlich heißen. Beispiele? Klar, hab ich. es ist aber schwierig, das hier auf die Kürze darzustellen. Dennoch ein Beispiel: Er sagt, die Globalisierung habe eine Pause gemacht, weil die Warenströme rund um die Erde nun nicht mehr in diesem Umfang und Tempo möglich sein werden. Und dass dadurch eine Rückbesinnung auf die lokalen Produktionskräfte erfolgt.
        Das ist einerseits richtig. Und wäre auch aus ökologischen Gründen höchst wünschenswert.

        Aber es ist auch grundfalsch: zwar werden Waren nicht mehr im selben Umfang um den Erdball geschickt, seit Produktionsketten unterbrochen wurden (was übrigens Trump-Politik ist), doch das Kapital hat es immer eiliger, sich zu akkumulieren und in immer weniger Händen zu konzentrieren. Das lokale Geschäft (neuerdings auch die Apothekenl) wird durch Amazon, die lokale Gastwirtschaft durch Fastfood-Ketten mit Zulieferbetrieb ausradiert. Lokale Produzenten sind zwar beliebter, aber ohne Auto nicht erreichbar und nicht überlebensfähig. Das E-Auto, das er fährt, führt zu einer Umweltkatastrophe in Bolivien, Kolumbien und Chile, was bei einer „lokalen“ Betrachtung nicht auffällt. Die persönlichen Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Denkweise und Lebenserfahrung (auch eine „lokale“ Komponente) werden weniger, hingegen die globalen unpersönlichen und gesellschaftliche Gruppen ausschließenden Kontakte vermehrt (weltweite berufsspezifische Vernetzung via Videokonferenzen etc). In einr Videokonferenz siehst du eine Maske und erfährst keinen Menschen.
        Er beklagt die Fixierung auf die im Internet rasant zirkulierenden Daten – ja, sie werden in immer schnellerem Tempo produziert, werden immer unsolider, und zwar auch durch die Öffentlich-rechtlichen Medien – und er erwartet sich zugleich ein „Erwachsenwerden“ des Netzes, was angesichts seiner Positionierung wohl Zensur „im Sinne des Fortschritts“ heißt (Google, Twitter sollen zu ihrer Verantwortung stehen).
        Am Ende ist er eben doch nur ein Marketing-Philosoph.

        Das ist nun keine vollständige Antwort auf seins, möge aber für den Zweck des Kommentierens reichen. Liebe Grüße.

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        • Danke – E-Auto ist mir auch aufgefallen!
          In Deutschland ist es so, dass immer mehr Menschen lieber regional und saisonal einkaufen, ist natürlich noch ausbaufähig und kann sich leider auch nicht Jede und Jeder leisten – die Armut wächst ja leider auch.
          Twitter hat in den letzten Wochen immer wieder gerade Statements von Trump blockiert – Horx sagt ja nicht, dass es schon alles Gold wäre, aber dass er aus den zunächst wild wuchernden Informationen heraus erstens sieht, dass es immer mehr Menschen gibt, die ihr Internetverhalten hinterfragen und umstellen.
          Wenn ich nun die Diskussionen, die in D in den öffentlich rechtlichen Medien mit einbeziehe, so kann ich das Ganze nur unterschreiben. Vieles wird diskutiert, was ich immer als einen Anfang des Umdenkens begreife. Ferner nehme ich durchaus einen Schritt aus den wilden Pubertätsjahren des Internets hin zu einem erwachsenerem Sein wahr.
          In Videokonferenzen braucht es in der Regel keine Maske, weil ja Jede und Jeder allein vor dem eigenen Bildschirm sitzt. Im übrigen sehe ich auch mit Masken Menschen, da die Augen schon immer Spiegel der Seele waren. Hier kann ich Lachen, Grummeln, Nachdenklichkeit etc. ablesen, auch wenn die Mimik im Gesamten fehlt und es ein Unterschied ist.
          Insgesamt sagt Horx aber eben nicht, dass alles schon umgesetzt wäre, sondern dass es Ansätze für eine Umkehr gibt und dass das Ganze natürlich Zeit braucht.
          Ihn als „nur Marketing-Philosophen“ zu bezeichnen empfinde ich als eine Abwertung, die ihm nicht gebührt.

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        • P.S. du sprachst in deinem ersten Kommentar von Dämonisierung, wieder so ein Wort, das ich in diesem Zusammenhang ablehne und auch in deiner Argumentation nicht wiederfinde. Gerda, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mehr auf deine Wortwahl achten würdest.

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      • noch zur Dämonisierung: Seine Sicht auf Trump ist dämonisierend. Leider machen sich die wenigsten die Mühe, die Trump-Politik sachlich zu analysieren. Ein Haufen Dreck, der wegmuss. Nun kann man natürlich dieser Ansicht sein, doch ist das keine politische Aussage. Trump steht – unter Beibehaltung der imperialen Attitüde – für eine Form des „Isolationismus“, also einer Unterbrechung der globalisierten Warenströme, und für die Konzentration auf die „lokale“ (auch nationale) Produktionsbasis. Er kündigte multilaterale Wirtschaftsabkommen auf, die auch von vielen Globalisierungsgegnern bekämpft wurden. Er bremste den Zustrom von Menschen aus Mitttel- und Südamerika, und gewann damit die lokale Arbeiterschaft für sich (auch große Teile der früher Zugewanderten). Kurzum, er hatte eine Anti-Globalisierungs-Agenda, der der Hauptgrund für die manie war, mit der er bekämpft wurde. Andere Präsidenten waren durchaus auch lachhafte Persönlichkeiten – aber keiner wurde von einer internationalisierten Elite so gehasst. Auch Horx gehört zu dieser Elite: ein weitgereister, weltweit vernetzter Mann, der das Leben im soliden Wiener Multikulti genießt, ein erwachsen gewordener Sponti, der seinen Rückblick aus der Zukunft vom Markusplatz in Venedig und nicht von einem Obdachlosenasyl aus fantasiert.
        Es gibt breite „moderne“ Schichten in Deutschland und anderswo, die genauso denken und fühlen, und ich habe auch gar nichts dagegen. Es ist ihre Lebenswelt, die sie lieben und verteidigen. Aber dass sie nicht merken, wie sehr sie denen, die in täglicher Mühsal ihr Leben verdienen, mit ihren Weisheiten auf den Wecker fallen, das stört mich schon ein wenig. Ohne ihre wohlmeinende Arroganz gäbe es womöglich keine Trump-Anhänger.

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              • Selbstverständlich, ich auch. Drum nenne ich es Einschätzungsfragen. Also er sagt (ab 33.42) „Trump verbreitet eine Angstmagie wie alle Diktatoren“, das sei das Wesen der Diktaturen… und auch dass die Menschen in Amerika rauswollen „aus dieser Dämonisierung“…. es geht dann noch weiter. Es sagt das in seinem lockeren, keinen Widerspruch herausfordernden Stil, und sein Interviewer ist ja auch voll auf seiner Schwingung. Die beiden sind sich völlig einig. Da gibt es kein echtes Nachfragen. Alles sehr gemütlich, freundlich, nett und klug.

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  6. Liebe Ulli, ich bin auch ganz bei dir. Die Wahrheit? Die finde ich immer in der Natur und sie schenkt mir die Fähigkeit geerdet und souverän zwischen all den Ansichten zu leben. Das Interview werde ich mich später anhören. Erstmal lausche ich nach innen und mach ein Mittagsschläfchen. Liebe Grüsse Erika

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    • Liebe Erika, ich freue mich sehr, dass so viele meiner Leserinnen und Leser mit mir schwingen, das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.
      Es war und ist immer wichtig und jetzt noch mehr geerdet zu sein und zu bleiben und den Kopf einmal vom Wind durchpusten zu lassen und genau das werde ich jetzt auch machen.
      Hab Dank, schlaf schön. Ich bin gespannt was du zu dem Interview zu sagen hast, vielleicht magst du ja noch einmal etwas dazu schreiben, wenn nicht, dann ist das natürlich auch vollkommen in Ordnung.
      Herzliche Grüße
      Ulli unter blauem Himmel

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      • Liebe Ulli, das Interview hat viele meiner Beobachtungen, Wahrnehmungen und Gedanken bestätigt. Das alte „Leben“ ist Vergangenheit und die Zukunft hängt von uns, jedem Einzelnen ab. Wie er / wir damit umgehen, dass wir aus der Komfortzone geschubst wurden, uns Herausforderungen, Ängsten und Veränderungen stellen und unserer eigenen Entwicklung gegenüber verhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Millionär oder Kassiererin – Arbeitgeber – Arbeitnehmer – jung – alt, als Teil der Natur sind alle der Entwicklung und der Vergänglichkeit unterworfen. Sehr, sehr spannend die Einzelnen dabei in ihrem Verhalten zu beobachten.
        Eine Lärche, während deren Wachstum sich ein daher gerollter Fels in den Weg legt, wächst drumherum und weit in dem Himmel hinein. Kräftig, mutig und wunderschön. Und bis ein Sturm oder eine Lawine die Lärche umreisst, geniesst sie die phantastische Aussicht. Ich wünsche mir viele menschliche Lärchen und dass sie sich daran erinnern, welch Potential und Kraft in ihnen schlummert.
        Da sich jetzt auch bei mir die Sonne zeigt, geh ich nach dem Wald gucken😉 ganz liebe Grüsse Erika

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        • Liebe Erika, so schön, dein Bild zur Lärche. Die Natur zeigt es in vielseitiger Weise, wie jede und jeder für sich und doch verbunden, sich gegenseitig bedingend leben kann. Da geht es für mich auch immer wieder lang. Und wir sind damit auch nicht allein. Eine Bewegung geht immer von einigen Wenigen aus, dachte ich heute, als ich einen leisen Wind über einen Minisee streichen sah.
          Ganz liebe Grüße
          Ulli

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  7. Man muss sich bei einem Philosoph wohlfühlen. Für mich zählt Uneitelkeit, Wärme, sein Bewandertsein, auch seine Unternehmungen und Projekte.
    Manche aktuelle Autoren, denen ich gerne zuhöre, mögen den einen oder anderen vielleicht verdrießen. Das kann ich jeweils manchmal nicht wissen.
    Man ist ja nie gefeit dagegen, mit seiner Sympathie letztlich irgendwann falsch zu liegen. Das ist nun mal so.

    Ulli, da ich zu wenig Zeit habe, kann ich jetzt Horx leider nicht anhören. Das hat nichts mit Desinteresse zu tun.

    Liebe Grüße
    Gerhard

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  8. Ich hab den Mundschutz schon getragen ohne die ganzen Vorschriften dazu, fühlte mich damals mit meinem Buff, weit über Mund und Nase, wie ein Bankräuber am Anfang (also irgendwann im März). Interessant doch, wie in dieser Pandemie alle Regeln und das Normale auf den Kopf gestellt werden!
    Viele Dinge sehe ich auch kritisch da nicht nachvollziehbar, aber grundsätzlich noch alles o.k. Im Bekanntenkreis jetzt auch plötzlich ein Verschwörungstheoretiker aufgetaucht, es wundert mich nur noch, dass eigentlich vernünftige Menschen jetzt so komplett wirr und irrational abdrehen und mit Nazis auf die Strasse gehen. Das ist es, was mir wirklich Angst und Sorgen bereitet.

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    • Guten Morgen und herzlich Willkommen in meinem Café.
      Ich glaube wirklich, dass es die Angst ist, die die Menschen wirr machen.
      Bleiben wir vernünftig, kreativ und wach.
      Herzliche Grüße
      Ulli

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  9. Guten Ulli.

    Menschen, die ihre Wesensart verteidigen, sich in ihrer Wirkungsmacht wahrhaftig meinen, indessen sie/er abscheulich berühren können.

    Mit der Angst, nicht gegen die Enge, mit der Furcht vor dem Entsetzlichen, vor jenen, die die Menschenwürde mit Füssen treten. Ihre Übermacht; im eigenen Tun, zur Verbesserung nicht in den eigenen Wirkungskreis gehört.

    Herzliche Grüße
    Hans

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