Sonntagsbild 11 2020

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Der Graureiher im „Frack“ erinnert mich auf diesem Foto an einen etwas missmutigen Kardinal. Wer will ihm seinen Missmut verübeln, bei all dem Regen? Aber ist er nicht auch klasse, dieser stetige Regen? Hätten denn der Waldboden, die Wiesen, Felder und Gärten wirklich so viel Wasser aufnehmen können, wäre stattdessen Schnee gefallen, wäre der Boden tief und fest gefroren gewesen?

Sicherlich, manche Samen brauchen Frost, manche Larven in der Erde wohl auch. Nie kann es für alle gleich gut sein. Jetzt aber füllt sich der Grundwasserspiegel wieder auf, was vor allen Dingen den Bäumen, den Wäldern gut tun dürfte, von der Trinkwasserversorgung einmal ganz abgesehen.

Während Regenfäden Vorhänge vor meine Fenster weben, zarte Nebelschwaden aus den Wäldern steigen, Füchse und Dachse Kaffee kochen, nähre ich meine leise Freude über den vielen Regen der letzten Monate, ob nun wissenschaftlich richtig oder falsch.


Diesen Beitrag bereitete ich Anfang der Woche vor, noch nicht ahnend was „Corona“ mit uns allen veranstalten würde. Ich könnte jetzt viel schreiben, aber ich mag nicht. Nicht noch einen Beitrag zu all dem was keinen Sinn macht, was ohne Verstand entschieden wird und nicht noch ein Beitrag voller Halbwahrheiten, Vermutungen und persönlichen Empfindungen oder voller Ratschläge, Links und Hinweise wie ich jetzt meine Hände richtig wasche oder nicht.

Was immer ist, ich gehe mit dem was ist, mal mehr, mal weniger gut, aber mit den besten Absichten. Ich stärke meine Immunsystem, das durch meine chronische Erkrankung seit 2004 immer wieder schwächelt, lache viel, wider der Angst und übe mich in Hingabe, Vertrauen und Zuversicht.

Liebe ist das Antidot für Angst.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen beschaulichen Sonntag.


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44 Gedanken zu „Sonntagsbild 11 2020

  1. Fein dein Reiher, auch der Vergleich. Ich musste schmunzeln. Und ja, Lachen ist eine gute Medizin. Und demütig sein auch. Ich freue mich wieder über deine Sicht der Dinge. Liebe Grüße und eine „ungefährliche“ Umarmung. Maria

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  2. Dem Reiher ist ganz offenbar ungemütlich, das hast du eingefangen.
    Uns auch, anders.
    Aber du hast recht, es sollte nicht alles andere aufhören, sondern im Gegenteil können wir und verstärkt den vielen schönen Dingen widmen, die zuhause möglich sind. Und das sind viele. Sogar in Kontakt bleiben geht gut in Bloggistan.
    Bleib/Werd gesund und pass auf dich auf.
    Ein herzlicher Sonntagsgruß von Ule

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  3. Der ist toll, dein Reiher.
    Lass es dir gut gehen und pass gut auf dich auf – und hab freudeerfüllte Tage!
    Liebe Grüße
    Christiane, die heute am Eiswagen das erste Eis des Jahres gegessen hat … 😁🌞👍

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    • Liebe Christiane, heute war auf alle Fälle ein sehr freudiger Tag. Es war sooo schönes Wetter. Die Tochter und ich haben hier eine Runde in der Sonne gedreht, uns am Froschlaich erfreut, an Nilgänsen und vielen, vielen Blüten.
      Später habe ich mal ein bisschen gewischelt, ein Schuhregal gebaut, du liest es, so langsam komme auch ich wieder zu Kräften. Herrlich ist das!
      Dir wünsche ich nur Gutes, stay healthy ❤
      herzlichst, Ulli

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    • Hallo Ulli, auch ich finde den Reiher trostbedürftig und das Foto umwerfend. Weniger umwerfend, dass ich deinen heutigen Eintrag wieder suchen musste, da er mir nicht angezeigt wurde, grrr. Wir sind uns einig, dass wir sehen müssen, was wir aus der neuen Situation an Einsichten gewinnen können. Jeder ist auf sich und die Seinen (sofern es solche gibt) zurückgeworfen, und die sowieso schon durch Elektronik geschwächten direkt-menschlichen Beziehungen sind ausgesetzt. Eine Weile wird man damit umgehen können, aber für viele ist der Wegfall von gesellschaftlichen Institutionen, die die Stützen ihres Alltags sind (Kindergarten, Bildungseinrichtungen, aber auch das Kafeneion der Alten etc pp) kaum dauerhaft zu verkraften. Zumal ein Teil der Bevölkerung ja arbeiten muss, manche sogar extrem belastet sind. Ok, ich will das jetzt nicht ausdiskutieren. Hier kippte das Wetter von herrlich und heiss zu grau, eiskalt und stürmisch, ein Reiherwetter vom unangenehmsten. Nachdem ich auf der Suche nach Tito (schon wieder!) Kreuz und quer durch den Syngrou gerast bin, fühle ich mich erschöpft und heiser. Viele Leute halfen, einer hatte den Hund, der sich offenbar verlaufen hatte, sogar fotografiert. Schließlich erfuhr ich von zwei Jungen, dass er durchs Türchen auf die Straße gegangen sei. Er hatte sich auf den Heimweg gemacht! Und stand dann tatsächlich zu Haus vor der Tür. Nun wärmen wir uns gegenseitig….

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      • Liebe Gerda,
        ich gebe dir in allem Recht. Für viele Menschen ist das jetzt eine große Herausforderung, ob interfamiliär, beruflich, psychisch oder anderes. Mir ist es wichtig eine Art Gegenfeld aufzubauen, darüber demnächst mehr.
        Heijei, dieser Tito hält dich aber wirklich in den letzten Monaten auf Trab.
        Nun wärmt euch schön, ihr Zwei. Ich beziehe jetzt mein Bett frisch und dann schaue ich noch einen Film, welchen weiß ich noch nicht.
        Herzensgrüße an dich, bleib gesund, liebe Gerda.
        Ulli ❤

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  4. Ich kann mich nur anschließen, was Bild und Vergleich betrifft – herrlich!!!
    Ansonsten wünsche ich dir eine gute, genesungsfreudige Zeit mit vielen schönen Momenten – ob beim Schreiben, Fotografieren oder SINGEN (find ich klasse) und hoffe, dass wir alle unbeschadet da durch kommen.

    Mit Herzensgruß,
    Anna-Lena

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  5. Alle haben schon darüber geschrieben, ich muß es jetzt auch noch sagen: Er ist so schön, der graue Reiher, fröstelig schaut er aus und vielleicht sucht er tatsächlich noch seine Liebste und es dauert ihm schon viel zu lange-
    Ja, er schränkt uns ein, dieser Virus, aber er beschert uns auch leises Grinsen, wenn wir bemerken, welche Artikel ausverkauft sind und wir fragen uns, wieso das wohl so ist.
    Wie schön ist es, wenn man singen und lachen kann, auch wenn wir uns nun seltsam eingesperrt fühlen und dem Virus den Kragen umdrehen möchten…
    Genieße Deine neue Umgebung und die Nähe Deiner Tochterfamilie, es hört sich so gut an, was Du schreibst.
    Ganz herzliche Grüße von Bruni an Dich

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    • Liebe Bruni, einen Tag später antworte ich dir mit all den Neuigkeiten im Kopf zu Situation. Ich bin daran interessiert ein Feld des Mitgefühls, der Liebe und letztlich auch der Wünsche für Gesundheit aufzubauen. Eingebunden in eine buddhistische Gemeinschaft fällt mir dies vielleicht leichter als anderen Menschen. So haben wir uns nun dafür verabredet miteinander jeden Abend um 20h eine gemeinsame Meditationspraxis zum Wohle Aller zu machen. Ich weiß, dass solche gemeinsamen Felder eine große Kraft entwickeln können und das wissen auch viele andere. Ich weiß auch, dass es viele Menschen gibt, die an solchen Feldern arbeiten. Das heißt für mich auch Verantwortung zu übernehmen. Singen und tanzen, Freude in die Welt zu senden ist dann ein weiterer Aspekt.
      Wirtschaftlich gesehen ist dies nun eine Katastrophe für Viele, auch für mich, da nun alle meine Aufträge storniert wurden, keine Aufträge = keine Einnahmen. Was da noch alles auf uns zukommt bleibt abzuwarten. Panik aber hilft dabei nicht weiter. Es gilt informiert zu sein und zu bleiben und dass jede und jeder für sich schaut was er/sie beitragen kann.
      In den großen Städten herrscht eine vollkommen andere Stimmung als hier im ländlichen Raum. Bleiben wir achtsam und aufmerksam und senden wir so viel Gutes in die Welt wie jede und jeder kann.
      Herzliche Grüße an dich
      Ulli

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      • Achtsam und aufmerksam sollten wir sein und bleiben und nun ganz besonders, in diesen Corona-Virus Tagen. Ich bin hier ganz bei Dir, liebe Ulli. Die mitmenschlichen Gefühle bündeln und helfen, wo und wie wir es können. Das sollte aber immer unsere Devise sein.
        Liebe Grüße zurück an Dich von Bruni

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