Diese Zeit

… ist die Zeit der Vögel am Futterplatz

Gedankenfäden 016 2019

Viele sind gen Süden geflogen, andere bleiben. Jahr für Jahr werden es mehr, sie nehmen das Futterangebot an. In diesem Jahr klauen die Großen den Kleinen die aufgehängten Meisenknödel. Ich habe sie nicht festgebunden. Eine Wäscheklammer lässt sie keckern und schwupps sind sie auf und davon. Das Futterhäuschen bleibt.

Es ist die Zeit der Wortlosigkeit. Auf den Wegen lässt sich hier und dort etwas finden. Manchmal schwimmt ein Wort, ein Satz, eine Metapher in der Wortlosigkeit. Andere sprechen. Ich lausche. Ich lasse mich mitnehmen. Stumme Starre gerät in Bewegung. Ich denke an wortreiche Zeiten, an lyrische, prosaische, poetische, fragende, aussagende, feststellende, forschende Zeiten. Manchmal sind sie ein Lied.

Heute lausche ich Johann Johannsen und seinem „Arrival of the Birds“

 

55 Gedanken zu „Diese Zeit

  1. Liebe Ulli, das waren doch feine, kleine Worte, die du für deine Wortlosigkeit gefunden hast. Die darf man schon in Seidenpapier einwickeln…. und dein Vogelbild ist auch schön. Bei uns klauen die Eichhörnchen die Knödel. Wir kommen gar nicht nach mit dem Füttern. Alles Liebe und komm gut durch die Zeit. Maria

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  2. Den Kleiber mag ich auch. Feines Mosaik! Dass nicht mehr alle Vögel wie „früher“ südwärts fliegen, wusste ich nicht.

    Feine Zeilen hast du da gewoben.

    (Wegen dieser Meisen-Kunststoffnetzchen las ich neulich Warnungen. Dass die größeren Vögel sie wohl verschlingen und dann daran sterben. Man solle sie rechtzeitig entfernen, bevor sie fast leer sind und eben gefährlich da verschlingbar. 😢)

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    • Danke für diese Info, liebe Soso! Ich finde diese Plastiknetz ja eh nicht so dolle und habe schon überlegt nur noch im Futterhäuschen die losen Kerne zu verfüttern.
      Schönes dir heute und danke für die Mail, Antwort kommt …

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      • Wobei es zugegeben für solche Bilder schon toll ist. Ich hatte neulich eine Diskussion mit einer Vogelkennerin. Hat eben alles Vor- und Nachteile.

        Trotzdem find ich das Füttern und Beobachten toll. Als Kind konnte ich stundenlang den Vögeln zugucken.

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  3. Bei mir hängen auch Meisenknödel und Fettfutter in einer halben Kokosnuss und und und. Vor einigen Wochen ließen sich noch Meisen sehen. Mittlerweile ist ausschließlich das Ringeltaubenpärchen regelmäßig Gast. Unser Balkon liegt im ersten Stock einer großen grünen Siedlung mit sehr vielen Gärten. Vielleicht ist das Angebot groß und woanders sicherer? Bis vor ein paar Jahren stand vor unserem Balkon ein hoher Hartriegel. Darin wimmelte es von Meisen, die dann kurze Abstecher zu uns flogen. Wahrscheinlich fühlen die Meisen sich nicht wohl, wenn es in unmittelbarer Nähe keinen Zufluchtsbaum oder -strauch gibt. Dann genieße ich einfach meinen Besuch bei dir und deinem Kleiber.
    Liebe Grüße schickt Elvira

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    • Das kann gut sein oder sie mögen die Tauben nicht? Hier sind sie auch immer gleich weg, sobald einer der größeren Vögel kommt, der Eichelhäher und die Amseln machen ziemliche Verrenkungen, um an die Körner im Futterhäuschen zu kommen …
      Liebe Grüße
      Ulli

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  4. … bei uns werden es gefühlt auch von jahr zu jahr mehr – und auch hier beobachte ich dieses jahr viele größere vögel. (auch ein reh hat sich letztens endlich wieder in unseren garten verirrt!) ein sehr schöner beitrag, in wort, bild und musik, liebe ulli,
    sei ganz herzlich gegrüßt!
    diana

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  5. Ich sehe so selten Kleiber in meinem direkten Umfeld, dass ich mich über jeden einzelnen dieser entzückenden Vögel freue. 😁
    Sehr gekonnte Zusammenstellung, gefällt mir sehr! 💖
    Liebe Grüße
    Christiane 😁🐱☕🍪

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  6. Reine Momente des Lauschens, des Schweigens. Sehr schön deine Worte, die Musik. Vögel füttere ich hier nicht, sie haben, was sie brauchen. Warm ist es, sehr warm. Ich werde wohl nachher schwimmen gehen. Das Meer ist spiegelglatt, darüber ein Dunstschleier.

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  7. Na bitte. Bei uns sind es heute ebenfalls 16 Grad, aber ab morgen geht es etwas runter auf 12 (eben bezieht es sich), steigt dann wieder bis Weihnachten auf 14 Grad an. Unterwegs nach Kalamata sah ich heute Menschen gemütlich schwimmen. Warum auch nicht?

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  8. Dieser Beitrag ist besonders schön! Einmal deine ansprechende „Collagengalerie“ , bei der ich die Netze auch erst später erkannte. Dann Johann Johannssons herrliche Musik! Der Tipp, dass Netze gefährlich werden können, kommt ja noch in den Kommentaren hinzu !Auch ich gehöre zu den Vögelfütterern in Winterszeiten und ich beobachte täglich das rege Treiben der kleinen und großen Gartenbesucher oder auch -bewohner. Liebe Grüeß, Petra

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  9. Die hübschen Kleiber bekomme ich hier in der Stadt gar nicht zu sehen! Dafür haben Spatzen auf meiner Balkonmarkise ein Nest gebaut und ich wagte nicht, sie daran zu hindern. Das Material holten sie zum Teil direkt aus meinen Blumenkästen. Kürzlich las oder hörte ich, dass viele Vögel gar nicht mehr in den Süden ziehen und auch nicht hier bleiben, sondern im Winter nach England ziehen. Skurril, aber es liegt daran, dass die Engländer besonders gute Vogelfütterer sind und das hat sich anscheinend herumgesprochen, die Vögel können dort deshalb sehr gut überwintern, zumindest mangelt es ihnen nicht an Nahrung. Nachdem ich die Briten wegen des Brexits und vor allem wegen der Zustimmung zu Johnson mittlerweile für nicht mehr positiv schräg, sondern eher für bescheuert halte (dabei kritisiere ich die EU ja auch, trotzdem…), ist das wenigstens mal eine positive Nachricht von der Insel.

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    • Das ist ja wirklich skurril! Und interessant sind die Vögel und ihr Flugverhalten ja allemale, was sie wissen und wie sie sich informieren … wir wissen so wenig wirklich, fällt mir dabei wieder einmal auf!
      Zu den EngländerInnen sag ich jetzt mal nix 😉
      herzliche Grüße
      Ulli

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      • Den Vogelzug finde ich hochinteressant und schaue alle Sendungen, die ich darüber finde. Man weiß zwar inzwischen mehr, weil man die Tiere mit Sendern ausstattet und dadurch ihren Weg verfolgen kann, aber so viele Fragen sind noch offen. Erstaunlich, dass bei den Störchen die Jungvögel vor den Eltern losfliegen bis Gibraltar. Dort ruhen sie sich aus und warten auf die erfahreren Tiere, um gemeinsam über die Meerenge zu fliegen, das ist nämlich wegen der fehlenden Aufwinde das schwierigste Stück. Herzliche Grüße, Ute

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  10. Feine Worte in Deiner Wortlosigkeit, liebe Ulli
    und eine wundervolle Collage vom Kleiber am Meisernknödel,
    der tatsächlich wirkt, als sei er ein Blatt,
    nur beim genauen Hinsehen erkennt man das Netz.

    Ganz herzlich, Bruni

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  11. Das ist ein schönes Kleiberpuzzle. Lustig, alle Bilder zusammengenommen mit den Netzen und den verschiedenen Kleiberpositionen, wirkt, als wäre der Vogel ein Fähnchen an einem Fahnenmast 🙂 Sehr schön! Den Kleiber sehe ich hier nur im Wald. Ich mag ihn sehr. Worte, Bild und Musik sind eine schöne Einheit! Die Musik trägt mich gerade davon. LG, Almuth

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