Mutmaßungen über das Fremde

Oh je, ich habe gestern gar nicht bei Frau Graugans aka Margarete geschaut. Auch bei ihr gibt es eine Art Adventskalender – ein Kalender der Mutmaßungen.

Gestern also öffnete sich das Türchen der „Mutmaßungen über das Fremde“ mit einem Beitrag und einem Bild von mir → https://www.graugans.org/24t-mutmassungen-ueber-das-fremdetag5/

Das Bild

Das Kind geht neugierig in die Welt, ihm ist alles fremd. Es gibt dem Fremden die Hand.

17 Gedanken zu „Mutmaßungen über das Fremde

    • Lieber Peter,
      ich finde es schon wichtig auch Vorsicht walten zu lassen, nicht JedeR ist so freundlich wie sie/er erst einmal scheint. Aber dies schließt die Neugierde nicht aus, nur die Naivität. Klar, ich mag die Fremdenhetze auch nicht, auch dagegen richtet sich mein Beiitrag, wenn auch nicht deutlich.
      Liebe Grüße
      Ulli

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  1. Sehr viele Kleinkinder beginnen ungefähr mit dem 8. Monat zu „fremdeln“, reagieren mit Rückzug, Angst, Misstrauen auf Personen, die nicht zu ihrem engsten Kreis gehören. Es ist die Zeit, wo sie beginnen zu begreifen, dass nicht alles „eins“ ist, wo sie unterscheiden zwischen dem Bekannten und Unbekannten. Sie machen sich auf, dies Unbekannte zu erforschen, brauchen dafür aber ihren eigenen Rhythmus und die Sicherheit des Rückzugs in die Arme der schützenden Mutter.
    Bei manchen älteren Kindern beginnt das Fremdeln nach dem Verlust einer wichtigen Bezugsperson.

    Das Umgekehrte ist die Distanzlosigkeit – ein Symptom von Kindern, die keine zuverlässigen Bezugspersonen hatten und daher kein Gefühl für die Grenzen von Annäherung und das Bedürfnis nach Distanz ausgebildet haben. Wenn Kinder dem Fremden die Hand geben, ist das eher eine Mangelerscheinung.Es fehlt ihnen Zuwendung.

    Bei Erwachsenen ist das Misstrauen gegen Fremdes und Fremde wohl vor allem eine Auswirkung mangelden Urvertrauens, dessen Basis in der Kindheit oder sogar bei der Geburt gelegt wird (wenn das Neugeborene abrupt von der Mutter getrennt wird, entsteht ein Bruch im Urvertrauen). Nicht zu verwechseln mit Ausländer-Feindlichkeit, die meist sozio-ökonomische Ursachen hat oder auch durch Sexualneid begründet wird.

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    • Ja und ja und ja … was ich damit ausdrücken wollte ist, dass Kinder nicht die Vorurteile haben, wenn auch eine „gesunde“ Vorsicht, wenn die Bedingungen erfüllt sind, so, wie du sie beschrieben hast.
      Ich las mal einen Bericht über einen Kindergarten in den Kinder aus unterschiedlichen Ländern waren, es wurde gesagt, dass Kinder kaum die unterschiedlichen Hautfarben etc. wahrnehmen und wenn, sie nicht bewerten.
      Es ging mir auch um die Bewertung: fremd = schlecht = nicht vertrauenswürdig – wir sehen ja welche Blüten das Ganze wieder treibt …
      liebe Grüße
      Ulli

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  2. Das kindliche Vertrauen und die Unbefangenheit ist etwas sehr schönes! Aber die Realität zeigt eben auch, daß dies auch unter Umständen gefährlich sein kann!
    Offenheit gegenüber ALLEN Menschen ist für mich selbstverständlich, dennoch bin ich mir im klaren, daß es eben nicht nur gute Menschen gibt! Das zeigt dann eben erst der Umgang mit ihnen! Mein Gespür ist da sicher auch entscheidend, so war es auch, wenn ich die Fremde war!
    Das Bild ist sehr schön!

    Liebe Grüße Babsi

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  3. …wenn ich das Bild richtig deute, dann sehe ich einen Akkordeonspieler…und es scheint mir eine sehr hoffnungsvolle Geste, wenn das Kind dort ins Spiel eingreift, so dass ein gemeinsames daraus wird…auf diese Weise erledigt sich die Frage nach fremd oder vertraut, denn gemeinsames Spiel schafft Nähe, dort, wo Fremdheit war…dies gefiele mir als Aussage sehr!

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  4. Ach ja, das Fremdeln, das Sichfremdfühlen. das einander Fremdsein.
    Bei den Kleinen sehen wir es so gut und verstehen es, weil es eine Phase in ihrer Entwicklung ist, die Gerda so wundervoll erklärt, aber dann als Erwachsene kommen wir dem Fremdsein, dem Sichfremdfühlen so oft sehr nahe.
    Und manchmal, da sind wir uns selbst fremd, z.b wenn wir plötzlich Empfindungen in uns entdecken, die wir bisher nicht an uns kannten oder über uns selbst hinauswachsen, Mut zeigen, wo wir sonst immer zurückschreckten.
    Das Fremde, was wir nicht einordenen können und das uns deshalb Angst macht…
    Ein Thema, das nie ausgeschöpft ist, weil es immer aktuell ist.

    Liebe Grüße in die neue Woche, liebe Ulli

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