Sonntagsbilder 38 2019

organisch – abstrakt 003/004 2019

003

draufklick = großes Bild – please click to enlarge

004

Mir ist gerade dieser Artikel von mir eingefallen → https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/08/29/abstraktion/ und unsere daran anschließende Diskussion darüber, was denn nun „abstrakt“ sei. Ich habe das alles gerne noch einmal gelesen und wieder einmal gemerkt, wie kostbar mir der Blog auch als Archiv geworden ist.

Diese neueren Arbeiten von mir sind nun nicht nur organisch – abstrakt, sondern auch grafisch, eine weitere Zutat für mein neues Thema.

22 Gedanken zu „Sonntagsbilder 38 2019

  1. Das sind zwei sehr anregende Bilder zum Thema Abstraktion – und auch dem Link bin ich neugierig gefolgt und habe Beitrag wie Kommentare gerne gelesen.
    Hier finde ich Gedanken aus dortigen Kommentaren angewendet: Wahl von Ausschnitt und Vergrößerung, von denen man ja sagen könnte, sie seien eher ein Schritt in eine stärkere Konkretion (man sieht ja mehr Details!), wirken abstrahierend, weil sie den gewohnten Eindruck deines Gegenstands verfremden. Damit machst du deutlich, wie fragwürdig solche Begrifflichkeiten sind, auch wenn sie in der Kunstgeschichte ihre sinnvolle Funktion hatten, um Entwicklungen auch rational fassbar zu machen.

    Die modernen Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung können ja bis zum völligen Verlust des Gegenstands führen (legitimer Ansatz, bei dem die künstlerische Qualität des Ergebnisses zählt, wie immer), der jedoch immer noch vorhanden ist, auch wenn man Strukturen zerhackt und Farben verschiebt.
    (Es gibt zum Beispiel die neue Kunstrichtung Glitch Art, die ich mir immer noch mal genauer betrachten wollte. Sie verändert nicht das Bild, sondern dessen Programmcode, der dann ein verändertes Bild ergibt).

    Hier stellt sich die Frage nach dem Gegenstandslosen zum Abstrakten noch mal neu. Vielleicht hängen Antworten hier auch mit dem künstlerischen Zweck zusammen:
    möchte ich mit den Verfremdungen immer noch eine Aussage über das gewählte Ausgangsbild machen – dann wäre die Arbeit immer noch gegenständlich, aber abstrahierend. Oder verwende ich das Ausgangsbild nur, um etwas „Namenloses“ (eine Dynamik, einen Rhythmus …)zu gestalten, dann wäre das Ergebnis gegenstandslos und abstrakt, sogar wenn noch Reste des Ausgangsmaterial erkennbar wären.

    Diese Thesen sind natürlich keine Wahrheiten, sondern Gedanken zum Drüberstreiten.
    In deinen Abstraktionen hier finde ich es sehr schön, wie Halme und Blätter sich zu kraftvollen Pinselstrichen wandeln in herbstlich- sonnigen Farben. Diese wünsche ich dir auch für deinen Sonntag, liebe Ulli! ☀️

    Gefällt 4 Personen

    • Guten Morgen Ule,
      bislang kannte ich den Begriff „Glitch Art“ noch nicht, habe mir gerade einige Bilder dazu im Netz angeschaut und festgestellt, dass ich somit auch schon das eine und andere Bild unter dieser Rubrik gesteltet habe. Ach ja … diese Schubladen!!! Einerseits brauchen wir sie wohl, um schneller zu wissen wovon geredet wird, andererseits gibt es immer so viel Überlappendes, dass ich die Begrifflichkeiten für meine Arbeiten nur selten anwende. Nun habe ich aber diese Serie „abstrakt organisch“ aufgemacht und von daher war es mir auch noch einmal wichtig mich mit dem Begriff auseinanderzusetzen.
      Bei den heutigen Bilder ging es mir darum das Abgebildete in seiner Form zu belassen, ja sogar durch das Grafikprogramm und durch die hinterlegten Farben zu betonen, in dem von dir beschriebenem Sinn: „… mit den Verfremdungen immer noch eine Aussage über das gewählte Ausgangsbild machen …“
      Herzliche Grüße, wieder vom Regenberg,
      Ulli

      Gefällt 3 Personen

      • Ja, diese Bilder basieren ja eigentlich auch auf organischen Strukturen, stark vergrößert und farblich verändert und sind somit eigentlich nicht wirklich abstrakt ……. Aber mich nerven die Schubladisierungen ohnehin. Wie Ule so richtig sagt, sie sind wichtig für Kunstkritiker und deren Leser, aber bestimmt nicht für Kunstschaffende ….

        Gefällt 3 Personen

        • In meinem verlinkten Artikel zu „abstrakt“ ist ja schon herausgekommen, dass abstrakt nicht gegenstandslos heißt …
          aber eben, die einen schaffen Kunstwerke, die anderen Kategorien dafür.

          Gefällt 2 Personen

  2. Einen feinen Effekt hast du da digital erzeugt, Ulli. Sehr ansprechend im Ergebnis. Es erinnert mich an alte Kupferstiche, insbesondere an Dürer. Wenn du da Teile isolierst, erhältst du so manches „abstrakt-organische“ Bild. Dies zur Diskussion um die Begriffe: Darstellende Bilder sind darstellend ja eigentlich nur, wenn man sie insgesamt betrachtet, bei Ausschnittvergrößerungen ergibt sich fast stets Abstraktes. Und so kommt es mir manchmal vor, als seien abstrakte Bilder oft genug nur ins Große und manchmal Riesige übertragene Detailansichten.. Deins ist ja ganz typischer Weise als Bildausschnitt zu erkennen. Viellleicht ist diese Tendenz zum Abstrakten auch mit den Möglichkeiten der Fotografie, die Feinst-Strukturen heranzoomen kann, entstanden?

    Gefällt 2 Personen

  3. Mir gefallen Deine Bildbearbeitungen organischer Art sehr, liebe Ulli.
    Die Originale sind so geschickt bearbeitet, daß Du kleine Kunstwerke geschaffen hast.
    Als wirklich abstrakt empfinde ich sie nicht und denke, daß es auch nicht wichtig ist.
    Die Originalität macht hier das Kunstwerk

    Liebe abendliche Grüße von Bruni

    Gefällt 1 Person

    • Das Interessante hierbei war, dass ich sie schon in diesem Grafikprogramm meines Handys fotografiert habe, der Rest war dann ziemlich einfach.
      Abstrakt heißt ja nicht, dass es sich um Gegenstandloses dabei handelt … mehr findest du in meinem verlinkten Artikel und den Kommentaren.
      Und ja, sie gefallen auch mir, sie sind so herrlich wärmend.
      Ganz liebe Grüße an dich,
      Ulli

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu kopfundgestalt Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..