Inktobern – Mixtobern 09 2019

Inktober 2019 #17 Ornament

Drei Hasen v. 24.10.2011 – © Ulli Gau

Mehr zu den Drei Hasen habe ich hier geschrieben → https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/02/06/der-hase/.

Bei „Inktober-Mixtober“ folge ich, sobald ich das Thema gelesen habe, meinen Impulsen, sei es, dass ich auf etwas zurückgreife, was ich vor langer Zeit gestaltet habe, wie heute, oder ich folge einer Idee für ein neues Bild. Heute muss es wohl meine Faszination von dem Ornament der Drei Hasen gewesen sein, die sich durchgesetzt hat.

Ein bisschen geht ja mein Bild am Thema vorbei, weil ein Ornament das ist → https://de.wikipedia.org/wiki/Ornament wenigstens laut Wiki, aber tatsächlich begreife ich es auch so. Schade, habe ich kein einziges Foto von meinen Ornamentzeichnungen, sonst hätte ich wohl das eingestellt.

Aber ich möchte euch noch zwei Bilder von einem Ornament zeigen, das ich in diesem Jahr in Ligurien auf einem Vorplatz einer Kirche entdeckt habe (das vielleicht auch wieder kein Ornament im klassischem Sinne ist, sondern ein Mosaik?). Ich war bass erstaunt über diese feine Arbeit. Leider hat die Kirche einen scharfen Schatten geworfen und die Mittagssonne im Juni schien hell, sodass das Bild in hell – dunkel geteilt ist, ein bisschen konnte ich den scharfen Kontrast per Fotobearbeitungsprogramm ausgleichen, aber eben nur ein bisschen.

Ich denke wie oft, wenn ich vor Arbeiten aus anderen Jahrhunderten stehe, wieviel Liebe, Akribie und Zeit sich die Menschen aus den alten Zeiten genommen haben, um die Welt ein bisschen schöner zu machen. So viele Steine mussten für diese Arbeit gesammelt und in Form gebracht werden – ja, schade, dass wir uns unsere Zeit nehmen lassen.

Vielleicht ist diese neuere Fotomontage nach der klassischen Definition noch am ehesten ein Ornament.

draufklick = große Bilder – please click to enlarge

Auf alle Fälle hat mich dieses Thema doch sehr inspiriert und zum Nachdenken gebracht.


Wer mehr zum Thema Inktober erfahren möchte, klicke bitte hier → https://inktober.com/rules.

25 Gedanken zu „Inktobern – Mixtobern 09 2019

  1. Mir gefällt sehr deine vielseitige Herangehensweise – viel interessanter, als sich einfach ein „ornament“ einfallen zu lassen und zu zeichnen. Deinen früheren Hasen-Beitrag habe ich mit Genuss erneut gelesen – und ich dachte an mein erstes Fahrrad, ein Tripad, das eben dieses Symbol der drei laufenden Hasen hatte. Für mich was das Fahrrad, das ich mit 14 Jahren aus selbstverdientem und erspartem Geld erwarb, der erste Schritt zur Freiheit. Überall nahm ich das Fahrrad mit, wohin es mich studienhalber verschlug, bis es mir aus einem verschlossenen Hinterhof in Kiel geklaut wurde. Traurig.
    das schwarz-weiße Mosaik ist eindrucksvoll. eben solche aus runden weißen und schwarzen Steinen habe ich an vielen Orten auf der Insel Chios gesehen. Es gibt dort Strände nur mit schwarzen Steinen, andere nur mit weißen.

    Sehr gefällt mir auch die letzte Ornamentzeichnung: so leicht auf seinem blaugrauen Grund, wie vorbeifliegende Traumfetzen.

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    • Ach schön, Gerda, ich mag den Hasenartikel nämlich auch sehr, auch das Hasenbild zu unserem Pingpong, es war mein erstes Bild und mein erstes Ping an dich, deine Antwort war auch so wunderbar! Beide gehören zu meinen Favoriten beim Ping Pong, hast du eigentlich auch Favoriten?
      Traurig, dass gute Räder, die einem ans Herz gewachsen sind, dann irgendwann geklaut werden, ich kann auch ein Lied davon singen, eins hiess Gazelle, das andere Herkules, tja …
      Ich freue mich, dass dir heute mein Ganzes gefällt, ich hatte wieder einmal meine Zweifel, ob des Viels, wollte aber auch nix weglassen, alles erschien mir betrachtenswert. Nur schade, dass kaum jemand kommentiert, öhm nur du kommentiert hast 🙂

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  2. Du schreibst:
    „schade, dass wir uns unsere Zeit nehmen lassen.“

    Was ist damit gemeint?! Bei Ule hast Du wohl etwas davon durchscheinen lassen.

    Bei mir ist es „Es ist einfach zuviel“: Zuviele Pflichten, zuviele Neigungen und Interessen, auch der Politik gegenüber, und gleichzeitig grössere Müdigkeit.
    Der Gedanke vor 2 Jahren, damals 63, so richtig die Sau künstlerisch, lesend, sich bildend, sportlich ect raus zu lassen, ist einer Ernüchterung gewichen.

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    • Lieber Gerhard,
      was ich bei Ule schrieb hat nichts mit dem hier zu tun, hier geht es nicht um uns persönlich, sondern um uns als Gesellschaft, die solche zauberhaften „Verschönerungen“ nicht mehr zulässt, die Gründe sind dann das Geld. Natürlich gibt es Kunst am Bau und Kunstwerke in den Städten, aber es ist aus meiner Sicht nicht mit dem Aufwand und der Zuwendung zu vergleichen, die früher den Häusern und Plätzen gegeben wurden. Andererseits gibt es nichts zu vergleichen, weil eben alles immer seine Zeit hat und unsere ist jetzt eben so. Ich mache letztlich immer einen Kotau vor solchen Arbeiten, wie ich sie bei dem Kichenvorhof vorgefunden habe, da ich eine Ahnung davon habe, wieviel Planung und Zeit und Liebe zum Detail dahinter steckt. Ich habe mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt.
      Nun möchte ich aber noch gerne von dir wissen, was dich so ernüchtert hat, geht es um die nachlassende Energie/Kraft?

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  3. Wieso vermisst Du die Kommis? Sie sind doch da, liebe Ulli, nur manchmal kommen sie etwas später als man denkt 🙂 Dein Hasenornament gefällt mir sehr, ganz zauberhaft und wundersam erleuchtet aus dem Hintergrund heraus. Ein warm leuchtendes Nachtornament.
    Leider scheinen die Kunst-Handwerker für Boden- und Wandornamente fast ausgestorben zu sein. Ein normaler Fliesenleger klebt flux seine Fliesen ein, sehr sorgfältig, fügt auch mal ein schmales Fries ein, oder auch einzelne besondere Fliesen, aber künstlerisch kann man es nicht nennen und künstlerische Werke sind die alten Ornamente auf jeden Fall und deshalb begeistern sie uns so.
    Liebe Grüße zur Nacht von Bruni

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  4. Liebe Ulli, ein Satz von dir in deinem Beitrag geht mir nicht mehr aus dem Sinn: „… schade, dass wir uns unsere Zeit nehmen lassen.“ Zeit habe ich inzwischen und vieles mache ich selbst, Kräuter sammeln, kochen, Brot backen, Kleidung herstellen. Oft höre ich: „Ach, du Arme, du kannst dir das wohl nicht kaufen?“ Dass ich mit meiner Lebensweise ganz zufrieden bin, glaubt mir fast keiner.
    Und Danke für die Hasengeschichte.

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    • Liebe Gudrun, du hast natürlich Recht, dass wir uns für Vieles auch wieder Zeit nehmen können, dass wir unseren Bedürfnissen folgen können. Schon interessant, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass deins mit Geldmangel in Zusammenhang gebracht wird und nicht mit der Freude am Tun. Wir leben schon in einer seltsamen Zeit!
      Wie sich durch die Kommentare hier herausgestellt hat, wurde dieser Satz von den meisten anders aufgefasst als gemeint. Ich hatte mich auf diese feine Pflasterarbeit bezogen, für die heutzutage eben auch keine Zeit mehr ist und schon gar nicht bezahlt wird.
      Herzlichen Dank und liebe Grüsse
      Ulli

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  5. Liebe Ulli, wie toll, dass du hier eher der Frage nachgehst, was eigentlich ein Ornament sei, und deine Überlegungen mit Bildbeispielen belegst. Auch die Gedanken, welche Rolle das Ornament und der künstlerische Schmuck in unserer Zeit spielen (teilweise in den anregenden Kommentaren)gehören unbedingt dazu.
    Solche Dinge spielen gesellschaftlich durchaus noch eine Rolle, aber nur noch, insoweit sie sich in profitorientierte Marktstrukturen einfügen – und zum Glück noch in etwas „weltfremden“ Subkulturen, zu denen ich gewisse Blogzirkel wie unsere inzwischen auch zähle.
    Deine „Drei Hasen“ explodieren fast vor Energie, grandios, sie wirken wie eine dramatisch ausgeleuchtete Höhlenmalerei.
    Zum Schlagwort #wild hätte das Bild genauso gut gepasst wie hierher.

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    • Spannend, dass die drei hasen für dich auch zu #wild hätten passen können, wenn ich es mir nun recht überlge, dann nicke ich dir zu 🙂
      „Weltfremde Subkulturen“ … gefällt mir, leider sind es eben auch Subkulturen, die kaum wahrgenommen und von denen man auch leider nicht leben kann, aber das ist wieder ein anderes Thema.
      So, ich muss jetzt mal los, winke, winke …

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