Ping Pong 034 und heute ein bisschen mehr

PING 033

GERDA AN ULLI → IM HÄUSCHEN AM RANDE DES WALDES …

PONG 033

ULLI AN GERDA → … WOHNT DIE ALTE MIT DEN SIEBEN SCHNEENAMEN

PING 035

ULLI AN GERDA → NICHTS GEHT VERLOREN UND …

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„Die Alte mit den sieben Schneenamen“ ist eine Zeichnung, die ich in dieses bearbeitete Bild eingefügt habe, bei ihr verbringt „Die kleine blaue Frau“ den Winter und wieder lernt sie Vieles … (s.u.)

Dieses Mal habe ich bei meinem Ping an Gerda in meine Mottenkiste gegriffen, es ist eine Zeichnung mit Ölkreiden und Bleistift aus dem Jahr 1999, ich mag sie noch immer sehr und vieles geht mir dazu durch den Kopf, aber im Vordergrund steht noch immer der Tag, an dem ich dieses Bild gestaltet habe, es war ein sehr schöner Tag!

Woran du wohl denkst, wenn du es betrachtest?

Nun bin ich, wie immer, auf deins und auf Gerdas Pong dazu gespannt.



WAS BISHER GESCHAH → https://cafeweltenall.wordpress.com/galerien/ping-pong/

DIE IDEE→ https://cafeweltenall.wordpress.com/2019/02/05/ping-pong-001-2019/



FÜR MEINE NEUEN LESER*INNEN → LINKS zur KLEINEN BLAUEN FRAU und EIN AUSSCHNITT AUS MEINER NOVELLE „DIE KLEINE BLAUE FRAU TRÄUMT MEER“ (Die leider immer noch nicht veröffentlicht ist) – HIER ZU DER ALTEN MIT DEN SIEBEN SCHNEENAMEN und EIN ÄLTERES BILD DAZU.

Die Alte mit den sieben Schneenamen sagt nie ein Wort zu viel und nie eins zu wenig. Ruhig ist ihr Gang und Wirken. Sie sagt zur kleinen blauen Frau:

„Es gibt keinen Grund zur Euphorie und keinen für die Depression.“ Sie essen die Suppe, sie löschen die Kerzen, sie gehen zu Bett. Am nächsten Morgen begrüßt die Alte die kleine blaue Frau mit einem Lied:

Wir sind Sterne, die singen können. Wir singen unser Licht. Wir sind Feuervögel. Wir fliegen über den Himmel. Wir alle sind wie der Wind, eingehüllt in leuchtende Flügel. Unser Licht ist eine Stimme. Wir bauen eine Straße des Übergangs für die Seelen, die gegangen sind…“

(frei übersetzt nach dem Lied von Dead can dance: Song of the stars)

Ein letztes Mal hackt die kleine blaue Frau das Holz, schürt sie das Feuer, kocht sie die Suppe, da hört sie das Eis krachen. Leise singt sie ihr Leben, träumt sich leuchtende Flügel. Sie wird gen Osten ziehen. Ein warmer Wind schiebt den winterlichen Nebel über den See zurück, erste Sonnenstrahlen wärmen ihr nacktes Gesicht.

Zusammen stehen die Alte mit den sieben Schneenamen und die kleine blaue Frau am nächsten Morgen vor der Türe und singen den Wind. Es kommt das weiße Rentier Mirandash pyree auf seinen durchsichtigen Schwingen heran. Es schaut die kleine blaue Frau, es spitzt die Ohren. Es hört und riecht die kleine blaue Frau. So geht es eine lange Weile, bevor es spricht:

„Du hast die Lieder der Toten gelernt, du hast die Tänze der jungen Frau getanzt, du hast dein Sommermädchen wachgeträumt, du hast das Ist getanzt. Du bist nicht allein. Dein Volk steht in deinem Rücken, die Alte mit dem erdigen Gesicht wohnt in deinem Herzen, gleich neben dem geheimen Gedicht. Du hast deinen Platz gefunden, du hinterlässt keine Spuren. Du singst dein Lied leise. Du hast dein Gesicht gefunden und alle Masken brannten. Du hast das Lied der Erde gelernt, das von der Wiederkehr und das der Steine. Du kennst jetzt keine Eile mehr. Du bist genügsam geworden und zufrieden mit dem was ist. Du hast gelernt für dich und andere zu sorgen, hast das Holz gehackt, das Feuer gehütet, die Suppe gekocht, den alten Büffel gefüttert. Du hast gehandelt und gedient, du hast geträumt und gesehen, gehört und nachgedacht. Nun trage ich dich über den See Richtung Osten, zur Schwarzen mit dem ewigen Gesicht.“

Die kleine blaue Frau nimmt ihren grün-blauen Mantel vom Haken, der rote Faden ist ein Stück weiter durchs Gewebe mäandert. Sie nimmt den Rucksack, der steht schon neben der Tür.

Vor der Tür steht die Alte mit den sieben Schneenamen, sie trägt ihre Kappe mit dem Geweih, der alte Büffel steht an ihrer Seite. Noch einmal schauen sie sich an, eine Wiederkehr ist ungewiss. Dank nickt die kleine blaue Frau ihnen zu. Dann steigt sie auf den Rücken von Mirandash pyree. Es breitet seine durchsichtigen Flügel aus, sie fliegen über den See Richtung Osten.

© Ulli Gau

https://cafeweltenall.wordpress.com/2015/01/16/nicht-identisch/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2015/02/14/die-kleine-blaue-frau-und-die-welt/

https://cafeweltenall.wordpress.com/2015/01/26/die-kleine-blaue-frau-iii/

29 Gedanken zu „Ping Pong 034 und heute ein bisschen mehr

    • Das finde ich jetzt interessant, liebe Ule!
      Zurzeit lese ich ein zweites Mal das Buch von Heide Göttner-Abendroth: Frau Holle & Das Feenvolk der Dolomiten – sie hat Holle-Geschichten quer durch Deutschland und Tirol gesammelt und sie an einen Faden geknüpft, darin wird auch der Bruch mit dem Matriarchat sichtbar und die Aufgabe des Glaubens an die große Göttin, forciert durch die aggressive, patriarchale Christianisierung – mich hat das alles sehr nachdenklich gestimmt und wieder einmal denke ich über die Rolle und/oder Aufgabe der Frau hier und heute nach.
      Liebe Grüße
      Ulli

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  1. Liebe Ulli,
    das neue Ping hat es in sich. Viel Weiblichkeit in unterschiedlichster Form. Mal tänzerisch, mal “hier bin ich”, mal weich, mal bewusst angespannt, … aber immer sinnlich. Auch ein paar Teufelchen entdecke ich dort und die eher männlich anmutenden halb versteckten “Zuschauer”.
    Wenn ich das Bild von links nach rechts ‘lese’, dann entwickelt sich die versteckte männlich Kraft durch eine “teufelhafte” Wandlung, zu den weiblichen, starken, tragenden, selbstbewussten und aufrechten Wesen.
    Herzliche Grüße
    Serap

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    • Liebe Serap, obwohl es sich anbietet, habe ich das Bild noch nie von links nach rechts „gelesen“ – mir gefällt sehr, was du daraus dann gelesen hast. Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße
      Ulli

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  2. die sieben Schneenamen, ich bin erstaunt und das Kind in mir hüpft und freut sich. Es ist schon am Überlegen, wie diese Namen wohl sein werden, liebe Ulli. Damit hätte ich bei Gerdas Vorlage nicht gerechnet, aber sehr gut gelungen, Deine Überraschung.
    Dann Dein neues Ping und ich denke darüber nach, wie sich manches verwandelt und doch bleibt, was es ist…

    Liebe Grüße in die Nacht von Bruni an Dich

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    • Liebe Bruni, ich glaube ja, dass dir und deinem innerem Kind di Novelle von der kleinen blauen Frau in vielerlei Hinsicht sehr gut gefallen würde. Eine Novelle, so lernte ich vor ein paar Jahren, trägt zum einem märchenhafte Züge, ist aber ebenauch realistisch und hat nur wenige Protagonist*innen –
      Womit hast du gerechnet? Das interessiert mich jetzt!
      Und nun sinniere ich noch ein bisschen über deinen letzten Satz, bis ich jetzt gleich ins Bett falle.
      Sehr herzliche Grüße durch die Nacht an dich, Ulli

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  3. Bei Schneenamen fallen mir Winterbegriffe ein, liebe Ulli
    vereiste Ströme und Wälder, Erdbeeren im Schnee, die Frau hinter den Schleiern aus Eis, eisiges Schweigen
    Andersens Schneekönigin vor allem. Und immer wieder der Name meiner Oma ELSA, obwohl es die vielen keltischen und gälischen Namen gibt. Ach, es ist viel zu vieles, was mit da einfällt, liebe Ulli.

    Das, was bleibt und sich doch stetig ändert, das sind ja auch wir selbst

    Ganz herzlich am Mittwochmorgen, Bruni

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  4. So, nun habe ich anstatt eines Kommentars zu deinem Ping meinen Pong gepostet. Ich wusste dein Bild nicht anders zu deuten. Die Fotomontage für die Alte mit den vielen Namen ist zauberhaft. Zu dem zweiten Bild und deiner Novelle möchte ich in diesem Zusammenhang nichts sagen, denn ich finde, das PingPong-Spiel darf nicht überfrachtet werden. Es sollte sich streng auf den Austausch der beiden Satzteile und der Ping- und Pong-Bilder beschränken. Mir fällt es bekanntlich auch schwer, mich zu beschränken, aber dann ist es besser, einen zweiten Post zu machen (finde ich)…..

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    • Jein, liebe Gerda, ich wollte keinen zweiten Post machen, weil der zweite dann aktueller als der erste ist und nicht alle lesen dann den ersten … wenigstens ist das meine Idee.
      Ich schaue gleich noch bei dir …
      Liebe Grüße
      Ulli
      aufgrund der veränderten Situation kann unser Ping Pong auch gerne über die 036 hinausgehen … es war aufgrund der geplanten Reise so von mir angedacht, aber nun …

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