Alltag -1-

 

Das Immerwiederkehrende

 

Es war an einem Abend im Oktober als ich mit der Kamera durch meine Wohnung streifte, dieses Mal nicht auf der Suche nach dem Besonderen, sondern nach dem Alltäglichen. Das, was ich Tag für Tag in die Hände nehme oder sehe, wie z.B. die blaue Gasflamme, die jeden Tag mehrmals brennt.

Heute ist der Auftakt für die Dinge des Alltags.

Die Idee ist das in Szene zu setzen, was mich alle Tage umgibt. Ich denke an Alltagsgegenstände, meine kleinen Schätze, an Räume, Straßen, Wege, die ich im Alltag gehe. Ich denke auch an Alltagsarbeiten, die mit dem Jahreskreis verbunden sind, wie z.B. die Ernte von Ringelblumenblüten.

Alle Jahre wieder stelle ich eine Ringelblumensalbe für mich und meine Familie her. Zuerst werden die Blütenblätter abgezupft,

Wollfett (Lanolin) wird mit Ringelblumenöl in einem Topf verrührt und langsam erwärmt, die Gasflamme ist dafür ganz klein gestellt, da das Ganze nicht kochen darf. Ich füge die Blüten unter rühren hinzu, ab jetzt heißt es rühren … weiterrühren …  weiterrühren …

nach ca. 15 Minuten wird das Ganze durch ein feines Tuch abgeseiht,

die Masse kommt zurück in den Topf. Ich rühre Ringelblumentinktur ein (Öl und Tinktur stellte ich schon im Sommer her), dann  geschmolzenes Bienenwachs. Wieder heißt es rühren … weiterrühren … bis sich alles vermischt hat. Die Salbe ist nun eigentlich fertig und kann in kleine Gläser oder Salbendosen gefüllt werden. Für die Kinder ist sie das jetzt auch. Für uns Große füge ich zum Schluss noch etwas Perubalsam, den ich in wenig Rhizinusöl aufgelöst habe, und ein paar Tropfen Propolis hinzu. Beides ergibt eine wunderbare Wundsalbe, nur dass Perubalsam für Kinder zu stark ist und mein Enkelsohn dagegen sowieso allergisch.



Dies waren Bilder aus meinem Herbstkräuteralltag, aufgenommen am Sonntag, 21. Oktober 2018.



Ich ahne, dass während diesem Jahr der monatlichen Alltagsbilder noch einiges auftauchen wird, von dem ich jetzt noch keine Ahnung habe. Ich bin gespannt. Auch auf das, was dir dazu einfällt.

Bitte verlinke deinen Beitrag entweder mit diesem hier oder mit der Einladung. Danke!

Die Einladung zu dieser Idee findest du hier → https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/10/19/alltag-eine-idee/

Willkommen

119 Gedanken zu „Alltag -1-

  1. Vom Flammenkranz zum Blütenkranz, von Blau zu Orange und zwei verschiedene, intensive Düfte, komplementär und doch vereint mit dem Kindheitsgefühl des Heimeligen verbunden. Beides im Alltag über das Rund des Topfes beim liebevolle Herstellen von Ringelblumensalbe verbunden zu sehen, vervollkommt den umschliessenden Kreis.

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    • Ich glaube, dass wir im Alltag sehr viel Schönes und Nützliches gleichzeitig haben, Sinn und Zweck dieser Idee ist es ja dieses darzustellen und es gibt auch schon andere Beiträge, die dies aufs Feinste zeigen, ich freue mich, dass die Idee auf euer Interesse stossen und über die Freude von euch an meinem.
      Hab Dank!
      herzliche Grüsse, Ulli

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  2. Dein Alltag ist ein Festtag, liebe Ulli! Wer so seinen Alltag sehen kann, der lebt ein dauerndes Fest der Farben und Formen und fällt von einem „Ach wie schön!“ ins nächste. Deine Aufforderung, den Alltag zu fotografieren, wird zur Aufforderung, keinen Alltag mehr zu haben, sondern in allem und jedem ein Wunder zu erblicken und neue kleine Wunder zu schaffen.

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    • Ja genau, liebe Gerda, das war ja die Idee dahinter, dass sich der Blick ausdehnt hin zu all den vielen kleinen und grossen Wundern unserer Alletage, die dann längst nicht mehr so grau sind, wie sie uns manchmal erscheinen, wenn man den Blick darauf ändert 🙂
      ich freue mich sehr über deinen Kommentar, dankeee!

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  3. Liebe Ulli,
    ein feiner Beitrag mit der Ringelblumensalbe. Fand ich sehr gediegen und erdnah 🙂

    Mein Beitrag zu Deiner Serie ist das auch:
    kopfundgestalt.com/2018/11/03/spaziergang-am-letzten-oktobertag/
    In der Tat bin ich nahezu täglich mit der Kamera ganz dicht an der Erde unterwegs und erfreue mich am Ursprünglichen, Basalen, an der Kraft und der Vielfalt des Ganzen, was mir zu Augen kommt.

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    • Da werde ich gleich einmal bei dir gucken kommen, lieber Gerhard, bin schon gespannt!
      Leider sitze ich hier auf dem alten Berg, habe sehr langsames Netz und mein alter Laptop ist auch nicht der Schnellste, da hoffe ich doch sehr, dass er es schafft mich zu dir zu tragen 😉
      Wie Gerda schon schrieb, und auch schon Random zeigte, der Alltag steckt voller kleiner und grosser Wunder, wenn wir sie sehen wollen und können.
      Herzliche Grüsse, Ulli

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  4. Pingback: Alltag #1 | la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

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  6. Was für eine tolle Idea, das Besondere im Alltäglichen zu entdecken und mit der Kamera festzuhalten! Die Aufnahme der Gasflamme ist dir seht gut gelungen, liebe Ulli! Hab noch ein schönes Wochenende!

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  7. Hallo Ulli,
    was fuer ein fantastisches Thema! Danke, dass Du uns die Augen oeffnest fuer die kleinen, die alltaeglichen Dinge.
    Liebe Gruesse, und hab‘ ein feines Wochenende,
    Pit

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  8. Das ist ein spannender und auch optisch ansprechender Beitrag zum Thema Alltag, liebe Ulli. 🙂 Während ich mich daran erfreue, stellt sich auch Nachdenklichkeit ein. Denn was offensichtlich zu deinem Alltag gehört, ist ja für die meisten überhaupt nichts Alltägliches (mehr). Von einer Generation zur nächsten wurden solche Künste überliefert – bis sie plötzlich ganz still und stumm im Sande verlaufen sind…
    Irgendwie passt da diese Stelle aus „Big Yellow Taxi“ von Joni Mitchell gut zum Thema Alltag:
    «Don’t it always seem to go
    That you don’t know what you’ve got
    Till it’s gone…»

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    • Lieber Random, es stimmt wohl, dass es nicht mehr sooo viele Menschen gibt, die solch einen Alltag haben, wobei ich schon noch einige kenne und da meine Enkelin sehr interessiert ist gebe ich das auch gerne weiter, aber wer weiß wie es sein wird, wenn sie erst einmal erwachsen ist und ihr Leben lebt …
      Und Joni Mitchell hat natürlich Recht, wer kennt dieses Phänomen nicht? Und heißt es nicht umgekehrt, dass es sich eben doch „lohnt“ Jetzt und Hier zu sein und das zu würdigen und zu ehren, was mit der Freude und dem kleinen Glück verbunden ist?

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    • Liebe Petra, ich komme auch erst jetzt, am Montagabend, wieder ins Netz, das hatte ich mir anders vorgestellt, aber so ist es nun eben leider gewesen.
      Ich freue mich auf deinen Beitrag … gleich 😉
      herzliche Grüße, Ulli

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  9. Toll, Dein Ringelblumensalberezept, liebe Ulli.
    Meine Mutter stellte sie auch Jahr für Jahr her, aber Dein Rezept klingt besser und duftender und Fotos von der Herstellung machte sie auch nie *lächel* Das Gelb der Ringelblume ist leuchtend wie die Sommersonne und die Heilwirkung der Salbe ist groß. Ich weiß es, weil ich es bei mir selbst ausprobiert habe.
    Dss Foto der Gasflamme weckte viele leckere Erinnerungen bei mir…
    Morgen werde ich mal mein Glück mit dem Alltag probieren, obwohl doch ein Sonntag ist 🙂

    Liebe Grüße von Bruni

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  10. Mein Alltag ist derzeit so prall gefüllt, das ich erst jetzt, zu nachtschlafender Zeit deinen Blog fand. Eine wunderbare Idee und ein schöner Beitrag. Jedes Jahr möchte ich Ringelblumensalbe machen, jedes Jahr versöume ich es. Freund von mir aus Naumburg machen jedes Jahr ganz viel davon. Herrlich diese Farbe. Es ist, als ob die Sonne ein wenig konserviert wird. Die Idee, das alltägliche sichtbar zu machen ist wunderbar. Da mache ich mit, sobald ich Zeit dafür finde. Liebe Grüße, Marie

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    • Da haben wir gerade mal wieder etwas gemeinsam, liebe Marie: einen prallvollen Alltag … seufz…
      ich freue mich, wenn du soweit bist, wann auch immer noch!
      herzlichst, Ulli

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      • ulli? kann man (ich) eigentlich auch in der zweiten runde noch „zusteigen“?
        hab sehr große lust, auch mitzumachen (eine supergut thema-idee von dir!), aber den beitrag für die erste runde am wochenende nicht geschafft: die chronophagischen strudel … ojojoj … 🙂

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        • aber ja kannst du liebe Pega und auch noch an diesem Wochenende … wir haben doch alle so unsere Chronographien 😉 die Links kommen ja eh erst am ersten Dezemberwochenende, wenn die zweite Runde der Alltage eingeläutet wird – mal wieder ein viel größeres Thema, als beim Anstoß gewusst, aber immerhin erahnt.
          Also, ich freue mich auf deins zum Thema,
          Herzensgrüße

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  14. Pingback: Alltag 1 – Mrs. Flummi

  15. wunderschön, liebe ulli, dieser (gar nicht) alltägliche beitrag! der alltag ist voller bunter momente, die kunst ist es, sie zu sehen.
    ein feines projekt 🙂
    ich hab’s nicht so mit terminen beim schreiben/ bloggen, deshalb eher passiv dabei, wenngleich ich tatsächlich heute auch etwas zum thema geschrieben habe, vielleicht blogge ich es in den nächsten tagen.
    ganz herzlich,
    diana

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    • Liebe Diana, erst einmal danke ich dir für deinen schönen Kommentar. Ich kann gut verstehen, wenn du schreibst, dass du lieber frei damit sein möchtest, es besteht ja kein Mitmachzwang, dennoch bin ich neugierig was da aus deiner Feder geflossen ist 😉
      liebe Grüße an dich, Ulli

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  16. Das Alltägliche zu inszenieren finde ich eine sehr gute Idee. Ich tue das auch gelegentlich, aber nicht so bewusst wie Du hier – wobei ich mich davon inspiriert fühle.

    Sind die Schritte, die Du beim Kochen der Ringelblumen „gehst“, hinreichend eingeschliffen, dass es irgendwo zwischen Autopilot (an Tagen, an denen viel ist) und Meditation (wenn es nötig ist) läuft, oder ist das doch hinreichend „besonderer“ Alltag?

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    • Hallo Talianna, auch dich heeiße ich erst einmal herzlich in meinem Café Willkommen. Es ist ein alljährlich wiederkehrender Alltag, den ich hier, neben der Gasflamme, dargestellt habe, der braucht dann aber eine Stimmigkeit, dass die Salbe auch gelingt!
      herzliche Grüße, Ulli

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      • Ich frage deswegen, weil ich dieses Meditative an eingeschliffenen Handlungen („der Körper erinnert sich“) aus japanischer Teezeremonie kenne. Das hat dann schon wieder was von Zen, dem Bewussten, Meditativen im Alltäglichen. Das ist etwas, dessen Bedeutung mir immer mehr bewusst wird und bei „Alltag“ für mich meist mitschwingt.

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  17. Das erste Wochenende im Monat stellt mich vor Probleme. Ich bin an diesem Wochenende oft weg, was bedeutet, dass ich dann nicht online bin, und mir wird oft die nächste Schreibeinladung für die Etüden dazwischenkommen. Darf ich also höflich fragen, liebe Ulli, ob du auch noch Nachzügler annimmst, sprich mich, sprich morgen? Ich weiß nämlich inzwischen, was ich zeigen könnte – was ich lange Zeit auch nicht wusste.
    Liebe Grüße, komm gut in deine Woche
    Christiane

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  18. Liebe Ulli, von Deiner Idee war ich von Beginn an angetan. Doch war ich nicht sicher, ob ich mitmachen werde. Deshalb habe ich meinen Beitrag gestern ziemlich spontan spontan unter Deiner „Alltagsflagge“ online gestellt.

    Übrigens finde ich dieses Ringelblumenorange einfach wunderbar. Allein der Anblick Deiner Aufnahmen trägt die Sonne in mein Herz.

    Herzlichen Dank!
    Marianne

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    • Hallo, Mrs. Flummi, zunächst einmal herzlich Willkommen in meinem Café, ich freue mich, dass du mitmachst und komme nachher auch bei dir vorbei. Ich war leider am WE nicht online, das Netz war sooo langsam und mein alter Laptop wollte auch nicht mehr so richtig, aber nun kann ich ja alles nachholen.
      herzliche Grüße, Ulli

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  21. Liebe Ulli
    das Deine liest sich sehr meditativ … und ich wünschte mir, mein Alltag würde mehr solche innigen, ruhigen Momente enthalten. Nun ja, die muss – und kann – ich mir vielleicht von Zeit zu Zeit selbst gestalten:)
    Genau hinzuschauen, darauf freue ich mich bei Deinem Projekt. Schreiben ist ja immer auch ein Stück Welt zu (er)finden.
    Für die erste Runde habe ich in eine Kramecke meines Hauses geschaut, in welcher sich plötzlich wahre Schätze entfaltet haben, ich war selbst erstaunt:
    https://fraurebis.wordpress.com/2018/11/06/alltag-1-alle-tassen-im-schrank/
    Liebe Grüße
    Frau Rebis

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