Tucholsky und mehr

aus dem Netz gefischt

Ich fand bei Ule Rolff im Kommentarstrang dieses Gedicht von Tucholsky, das ich heute mit euch teilen möchte, er schrieb es 1930.

Deutschland erwache

Daß sie ein Grab dir graben,

dass sie mit Fürstengeld

das Land verwildert haben,

dass Stadt um Stadt verfällt …

Sie wollen den Bürgerkrieg entfachen –

(das sollten die Kommunisten mal machen!)

dass der Nazi dir einen Totenkranz flicht –:

Deutschland, siehst du das nicht –?

Daß sie im Dunkel nagen,

dass sie im Hellen schrein;

dass sie an allen Tagen

Faschismus prophezein …

Für die Richter haben sie nichts als Lachen –

(das sollten die Kommunisten mal machen!)

dass der Nazi für die Ausbeuter ficht –:

Deutschland, hörst du das nicht –?

Daß sie in Waffen starren,

dass sie landauf, landab

ihre Agenten karren

im nimmermüden Trab …

Die Übungsgranaten krachen …

(das sollten die Kommunisten mal machen!)

dass der Nazi dein Todesurteil spricht –:

Deutschland, fühlst du das nicht –?

Und es braust aus den Betrieben ein Chor

von Millionen Arbeiterstimmen hervor:

Wir wissen alles. Uns sperren sie ein.

Wir wissen alles. Uns läßt man bespein.

Wir werden aufgelöst. Und verboten.

Wir zählen die Opfer; wir zählen die Toten.

Kein Minister rührt sich, wenn Hitler spricht.

Für jene die Straße. Gegen uns das Reichsgericht.

Wir sehen. Wir hören. Wir fühlen den kommenden Krach.

Und wenn Deutschland schläft –:

Wir sind wach!

 

Theobald Tiger

Arbeiter Illustrierte Zeitung, 1930, Nr. 15, S. 290.


Bei meinem vorletzten Beitrag „Ich habe Bauchschmerzen“ hatte ich so viele Kommentare wie wohl noch nie. Ich danke euch allen dafür!

Mir ist noch einmal bewusst geworden wie komplex das Thema ist. Es ist nicht damit getan, die Eskalationen in Chemnitz zu verurteilen. Dass es soweit kommen konnte hat Gründe, die zahlreich sind. Die meisten haben mit einer verfehlten Politik zu tun, einer Politik, die Handlangerin von Wirtschaftskonzernen ist, die sich nicht um die Ängste und Nöte der Menschen kümmert, die durch die Maschen gefallen sind oder Angst haben, dass es passieren könnte. Einer Elite, die auf Kosten von vielen kleinen, schuftenden Menschen in Saus und Braus lebt, sowie von Bildern in Filmen im TV und anderen Medien, die Neid schüren, um nur einige, wenige Gründe zu nennen.

Im Kommentarstrang haben Einzelne und ich uns Gedanken darüber gemacht was es zu tun gibt, was es braucht, um die rechte Bewegung, die immer größer wird, aufzuhalten. Es ist für mich keine Lösung nach einem starken Staat zu schreien oder nach noch mehr Polizei, das heißt für mich die Verantwortung abzugeben und wieder nur darauf zu hoffen, dass „Die“ es schon richten werden.

Demokratie heißt für mich auch, dass jede und jeder mitverantwortlich ist, dass es nicht reicht hier und da das eigene Kreuzchen zu setzen. Eine lebendige Demokratie fordert dazu auf, dass man sich engagiert, statt zu jammern und zu schreien oder gar zu hetzen und zu verurteilen.

Ja, es ist schwer nicht zu werten, vor allen Dingen nicht abzuwerten, wenn sich Bürgerinnen und Bürger von Parteien und Bewegungen angesprochen fühlen, die mit ihren Parolen suggerieren, dass sie die Nöte und Ängste ernst nehmen würden. Es ist schwer mit Menschen zu reden, die einfach gestrickt sind, die erst einmal flugs auf Parolen und Überschriften der Boulevardpresse hereinfallen, die leichtgläubig sind. All das hat Gründe, niemand wird so geboren!

Carolin Emcke schreibt in ihrem Buch Gegen den Hass:

Der Hass bricht nicht plötzlich aus, er wird gezüchtet.

Statt zu urteilen und zu verurteilen ist es wichtiger denn je das Gespräch zu suchen, ist es wichtiger denn je sich mit den eigenen zur Verfügung stehenden Mitteln einzusetzen, sich einzumischen, wenn man im öffentlichen Raum mit Übergriffen konfrontiert ist. Ja, das braucht Mut! Ja, es braucht auch Besonnenheit und die Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und Kräfte, ich stelle mich auch nicht einem durchtrainiertem Zweimetermann entgegen, dem der Hass in den Augen steht. Manchmal ist es mutig zu bleiben und einzuschreiten, manchmal das Weite zu suchen.

Jede und jeder kann immer nur bei sich selbst anfangen, sich selbst überprüfen wie friedlich sie/er ist, wie es um die eigenen Vorurteile steht, um die eigene Solidarität, den Respekt den Anderen gegenüber und um die eigene Toleranz. Aber hier darf man meiner Meinung nach nicht stehen bleiben.

Sicherlich fragt sich jetzt die eine und der andere was ich denn tue. Ich schreibe, ich fotografiere, ich kreiere Bilder, ich arbeite mit Jugendlichen und Kindern und nehme gerade dort Sätze und Worte auf, die sie „nachplappern“, ich diskutiere mit ihnen, versuche ihnen andere Wege aufzuzeigen als sie sie vielleicht in ihren Elternhäusern, in ihrem sozialen Umfeld vorfinden. Ich bemühe mich um eine friedliche und wertschätzende Haltung und Kommunikation und säe immer weiter die Samen des Friedens, der Liebe und der Schönheit, weil ich nicht nur glaube, sondern auch weiß, dass sich alles in der Welt auswirkt.

Resignation ist für mich keine Option. Sätze, wie: „das hat doch eh alles keinen Zweck“, DIE sind doch eh stärker und machen was sie wollen“, etc., bringen uns als Menschheit nicht weiter, im Gegenteil, diese Sätze und die damit verbundene Haltung dahinter geben die Macht an die Umstände und die politischen Eliten weiter, machen sie noch mächtiger, verhindern echte Veränderung. So werden die alten Muster von Tätern und Opfern verfestigt. Ich will neue Muster weben, dazu gehört auch, mir diese Welt als einen friedlichen Ort vorzustellen und diesen Frieden und solch eine Welt nicht nur zu visualisieren, sondern all das auch zu fühlen und zu spüren. Alles hat eine Wirkung, weil alles mit allem verbunden ist!


Mehr zu letzterem und zur Schönheit ein anderes Mal.

54 Gedanken zu „Tucholsky und mehr

  1. Ich denke, jeder kann in seiner kleinen Welt viel tun, um ein Klima des Miteinander und des Friedens zu erzeugen und zu stabilisieren. Und in einer Gesellschaft ist jedes Mitglied in der Verantwortung, nicht ‚die da oben‘.
    Danke für deine Gedanken, liebe Ulli, sie sprechen mir aus tiefster Seele.

    Lieben Gruß
    Anna-Lena

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    • Liebe Anna-Lena, und ich danke dir! Orientieren wir uns an den Menschen, die auch im dritten Reich und zu anderen Zeiten einen geraden Rücken behalten haben, sie sind nicht vergessen.
      Herzliche Grüße, Ulli

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      • Es gab durchaus einige im dritten Reich. Ab und an lese ich über diese Männer, die meist mit ihrem Leben bezahlten.
        Aber es waren verdammt wenige. Und sie konnten aktuell nicht hinein ins Volk wirken. Heute sprechen wir meist mit Hochachtung von ihnen. Heute!

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            • Ja, ich weiß, Gerhard, und ich weiß auch, dass viele von diesen Menschen (auch Frauen gab es, die im Widerstand gewesen sind) mit dem Leben bezahlt haben und einige von ihnen haben überlebt, aber was genau willst du mir damit sagen? Dass Widerstand gefährlich ist weiß ich, gerade zu Zeiten von Diktaturen und in Terrorregimen, soll man deswegen keinen Widerstand leisten? Keine Ahnung, ob ich wirklich am Ende so mutig wäre, wie ich es mir hier vom Schreibtisch aus vorstelle, dennoch stelle ich mir vor, dass ich niemals die Klappe halten werde und auch nicht wegschauen und auch hilfreich den Verfolgten gegenüber sein werde.
              Warum ich Ghandi und den heiligen Franziskus von Assisi angeführt habe, hat den Hintergrund, dass dies Menschen waren, die sich für die Humanität und die Liebe eingesetzt haben, wir wissen, dass Ghandi umgebracht wurde, wir wissen, dass der heilige Franziskus unter den damaligen Kirchenmännern nicht gut gelitten war, aber auch sie waren sich und ihren Idealen treu. Für mich sind diese Menschen Vorbilder!

              Gefällt 2 Personen

              • dennoch gab es mehr Menschen, als wir wissen und denken, die im Widerstand gewesen sind – erst letztens las ich einen Bericht von einer Frau, die Babies und Kinder aus dem Warschauer Ghetto rausgeschleust hat und heute dafür geehrt wurde – und wieviele blieben unerkannt? Und ja, es war gemeingefährlich, siehaben es dennoch getan!

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                • genau so war es, liebe Ulli. Mehr Widerstand, als viele denken, aber die irrsinnige Kontrolle hatte alles im eisigen Blick…

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                • ja, sie hatte viel im Blick und es war wahrlich brandgefährlich, die Geschichte hat uns aber gelehrt, dass sie eben nicht alles im Blick hatten, nur fast …
                  aber worüber reden wir, liebe Bruni, mir ging es vor allen Dingen um Vorbilder und das sind nun einmal all diese mutigen Menschen, ob bekannt oder nicht –
                  herzliche Sonntagsgrüße, Ulli

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  2. Hi Ulli
    Vorgestern konnte ich nichts sagen, weil es mir schon seit einiger Zeit die Sprache verschlägt.
    Voller Frucht erwarte ich am 9.September das Ergebnis der schwedischen Wahlen. Ich bin extra schwedischer Staatsbürger geworden um eine Stimme abgeben zu können, obwohl ich bekennender Europäer bin. Das betonen von Nationalismus, in welcher Form auch immer schlimme Folgen in der uns bekannten Geschichte hatte. Das meine ich ganz ganz praktisch. Schwedische Karotten, schwedische Küche (die es im Übrigen gar nicht gibt – der Köttbullar kommt aus der Türkei-kefte genannt seit biblischen Zeiten) und schwedische was auch immer. Niemals zuvor hörte ich so oft das etwas schwedisch sei……, was wohl mehr für die Unsicherheit in identitätsstiftendem spricht. Es gibt kein schwedisches Genom. Die schwedische Sprache wurde abgeschafft, das Rikssvenska – Reichsschwedisch, dem hochdeutschen vergleichbar – und wer es heute spricht gilt leicht als hochnäsig, und vor allen Dingen nicht zugehörig…….wenigsten ein wenig ochötska – Östergötlands Dialekt (eine eigene Sprache wie Platt) sollte es sein, wie ein Linköpinger Zungenschlag. Wie bei uns früher innerhalb Hannovers: mein Vater kam aus der Südstadt wo die „feinen Leute“ (Geldadel bis heute) leben, meine Mutter aus Linden, dem Arbeiterviertel, Malocher würden wir im Ruhrgebiet sagen. Aber meine Großväter mütterlicherseits bauten Lokomotiven, auch für die Bagdadbahn. Oder den Dörfern meiner Kindheit , wo ich früh Besitzstandswahrung lernte – meine Patin und das Zusammenhalten der kleinen Dinge des Lebens, wie Eier, Butter und Milch.
    Wenn ich sprachlich etwas nicht kann, oute ich mich und gehöre nicht dazu. Ich hatte Sprache immer als Bereicherung gedacht, wie alle kulturellen Aspekte des Anderen. Ich möchte immer verstehen………; aber auch Vorbild sein. Wir müssen den aufrechten Gang lernen. Zivilcourage – das imponiert mich noch immer. Für Deine danke ich Dir.
    Nachdenkliche, aus dem Frühherbstlichen, trotzdem herzliche Grüße Ruth

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    • Liebe Ruth, Ich sage ja schon sehr lange, dass ich mein Leben damit verbringe sprechen zu lernen. Ich bin in einem Arbeiterviertel, einem Vorort von Düsseldorf groß geworden, meine Familie lebte dort und im Ruhrgebiet, es waren/sind einfache Menschen, die Sprache schlicht, die auf der Straße auch und je nachdem auch verroht. In sehr jungen Jahren hatte ich einen Freund, der älter war als ich, der Philosophie studierte und mich mit in die Uni nahm, der mich und meine Worte immer wieder hinterfragte, so lernte ich, dass Sprache mehr ist als ich bis dahin wusste. Bis heute übe ich!
      Wenn es nun um so heikle Themen geht, wie gerade eben, dann merke ich es besonders. Sprache ist mehr als Worte, sie transportiert auch unsere Gefühle, unsere Haltungen. Umso wichtiger finde ich es täglich an meinen Haltungen zu „arbeiten“, mich zu überprüfen, meine Gefühle ernst zu nehmen, um sie dann in die Richtung zu lenken, wo ich hin möchte.
      Schweden ist auch kein einfaches Land! Aber welches Land ist das schon? Schweden hat sich mit seiner Politik auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, weder im dritten Reich, noch in Bezug auf die Samen, noch … auch dort wächst Nationalismus, auch dort regiert der Neokapitalismus auf Teufel komm raus. Gerade lese ich einen Krimi von Lars Pettersson: Mord am Polarkreis – es geht um Wirtschaftsinteressen auf samischen Gebiet, weder die Norweger, noch die Schweden lassen die angestammten Gebietsrechte der Samen gelten, wenn es darum geht Profit zu machen, aber das weißt du ja bestimmt alles selbst.
      Aufrecht bleiben und sein Bestes geben, mehr kann niemand tun.
      Herzliche Grüße an dich, Ulli

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  3. Liebe Ulli, es schlägt Furchen und macht nachdenklich auch in der Familie. Gestern hatte ich ein Gespräch mit meinem Sohn und er berichtete, dass er, der auf Grund von ehemaligen Schulkameraden auch Kontakt zu Menschen hat, die nicht seiner Gesinnung entsprechen, von einem Gespräch mit einem, der eben diese Meinung verficht, die uns die Galle hochkommen lässt. Und dieser jemand kam eine Woche später wieder auf hinzu und sagte, hey, ich hab so viel nachgedacht über unser Gespräch, ich denk echt ein bisschen anders. Und das ist das, was wir tun können, das Gespräch suchen, und auch zuhören, was die anderen bewegt. Denn mein Sohn sagte, ich konnte den anderen verstehen. Das heisst aber nicht dass ich gut finde, was er denkt. Also, nicht anfangen zu schweigen. Sondern miteinander sprechen. Liebe Grüße Kat

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    • Liebe Kat., was für ein tolles Beispiel! Es geht eben nicht darum plötzlich das gut zu heißen, was der/die andere denkt, sondern sich mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen, sich einzulassen. Ich freue mich über den geraden Rücken deines Sohnes, meiner Meinung nach liegt hier eine der Chancen die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich weiß auch, dass es nicht immer so gut läuft, wie bei deinem Sohn und seinem Gegenüber, es gibt nun einmal auch die Menschen, die man nicht erreichen kann, letztlich glaube ich aber, dass dies viel weniger sind, als man oft denkt.
      Gerade fällt mir wieder der Satz ein: Angst essen Seele auf, Angst schürt genau das, wovor man Angst hat, macht es größer, gibt die Macht den anderen. Es tut gut sich auf die eigene Macht zu besinnen und der Angst ein Schnippchen zu schlagen 😉
      Herzliche Grüße, Ulli

      Gefällt 3 Personen

  4. Ach, liebe Ulli,ich gebe dir in der Theorie vollkommen Recht und ich teile deine Ansichten großteils. Zwar bin ich in Deutscher Innenpolitik nicht sehr beschlagen, ich bin Österreicherin, aber ich weiß wohl wie hart die HartzIV-Regelung ist und wie niedrig eure Pensionen. Trotzdem finde ich es sehr schwierig mit Menschen umzugehen, die auf die „einfachen“ Lösungen setzen wie „Ausländer raus“, „Merkel weg“ usw und nicht willens oder imstande sind etwas komplexer zu denken und Zusammenhänge zu sehen.
    Ich habe beruflich mit sehr vielen jungen Menschen mit Wurzeln in den verschiedensten Gegenden der Welt zu tun und weiß aus der Praxis wie viel Energie und guten Willen es oft braucht um miteinander auszukommen. Ich werde einfach zornig, wenn es Erwachsene gibt, die meinen auf „bewährte Rezepte“ wie den Nationalsozialismus zurückgreifen zu müssen, die sich in brüllenden Mobs zusammenschließen und Parolen schreien, in denen immer „wir“ vorkommt und „wir“ sind immer nur die anderen Brüller,
    Ja, ich weiß, dass Gegenaggression gar nichts bringt, aber man kann auch nicht alles entschuldigen und jede Selbstverantwortung ausschließen. Wer immer man ist und wo und wie immer man lebt, ist man doch für die eigenen Handlungen verantwortlich.
    Zornig machen mich aber auch Menschen, die weder in ihrem privaten noch in ihrem beruflichen Leben vom Thema der Migration und des Zusammenlebens vieler Kulturen und Religionen betroffen sind, keine Ahnung haben welche vielfältigen Probleme (ich schreibe bewußt nicht „Herausforderungen“ weil nicht alles lösbar ist) da auftreten und andere für ihre angeblich mangelnde Menschlichkeit kritisieren. Es ist nicht vergleichbar, in einem Umfeld zu leben in dem ein Dutzend Migranten von einer großen Gruppe betreut wird und in einer Stadt mit Bandenkriminalität und mit Vierteln in denen kein Wort Deutsch mehr gesprochen wird.
    Das Thema ist einfach extrem komplex und die individuellen Erfahrungen sehr verschieden.Dennoch gebe ich dir recht, liebe Ulli, ja, miteinander reden und leben, das ist der beste Weg, der aber leider nicht immer zum Ziel führt.
    .
    PS in eigener Sache: ich bin keineswegs ständig zornig 🙂

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    • Ich schrieb es ja auch, liebe Myriade, das Thema ist komplex. Und ich weiß auch, dass man nicht mit jeder und jdem reden kann, es gibt viele Menschen, die schlichtweg unzugänglich sind. Mir geht es auch nicht darum jetzt Sahnehäubchen über Kackhaufen (sorry) zu sprühen, es geht mir um einen Weg, der anders ist, der neue Muster webt. Ich komme dieser Tage darauf zurück.
      Auch ich bin zornig, wenn ich die Bilder der letzten Tage und Wochen (und letztlich auch Jahre ) sehe. Ich will aber meinen Zorn nicht züchten, ich nehme ihn an und dann lasse ich ihn auch wieder weiterziehen.
      Zum Ziel, ich kann nicht davon ausgehen, dass ich mit meiner Haltung und meinem Tun das Ziel erreiche, aber ich habe es im Kopf und im Herzen und ich glaube auch wirklich daran, dass sich das auswirkt.
      Dass du nicht immer zornig bist, das lese und weiß ich 🙂
      Herzensgrüße an dich, Ulli

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      • Vom Kultivieren von Freundlichkeit halte ich auch viel, ist manchmal halt sehr energiezehrend 🙂
        Ich meine nur die kleinen Ziele, eine Lösung für irgendeinen kleineren Konflikt zu finden zB
        Herzensgrüße zurück

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        • Auch wahr, all das kostet Kraft. Wenn ich nun aber sehe womit ich auch sonst gerne meine Kraft „vergeude“, dann kann ich auch lernen sie zu kanalisieren. Für mich ist das Leben Übung, Übung, Übung, oftmals falle ich heraus, habe ich nicht die Disziplin, die es braucht, in den letzten Wochen aber bin ich so unglaublich inspiriert, dass die Disziplin plötzlich gar nichts mehr Anstrengendes ist, sondern sich in Freude am Tun verwandelt hat. Ergebnisse zeigen sich schon. Ich staune!

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  5. Mir geht es ähnlich. Je mehr ich darüber nachdenke, umso komplexer schätze ich das Thema und dessen Hintergründe ein. Einfache Erklärungen gibt es wirklich nicht. Trotzdem: Hauptsache, wir halten nicht die Klappe! Danke.

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    • 🙂 nee, Klappe halten geht gar nicht! Und was mich wirklich sehr, sehr freut ist, dass es viele gibt, die ihre Klappe nicht halten, die kluge Artikel schreiben und somit eben auch gute Samen säen.
      Herzliche Grüße an dich, Ulli
      wie lange will ich dir schon eine Mail schreiben – herrjeh – sie kommt, liebe Ute, sie kommt 😉

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      • Weil alles so komplex ist, ist es überhaupt nicht einfach, einen klugen Artikel zu schreiben. Denn alle Aspekte kann man nicht berücksichtigen, das geht gar nicht.
        Wenn alles so klar wäre, gäbe es nicht immer neue Geschichtsliteratur. Ein Thema ist eben nie erschöpft und alle Festschreibung ist Fiktion!

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        • Stimmt, es ist nicht einfach die Komplexitivität zu durchdringen, gerade deswegen habe ich heute auch zwei weitere Beiträge von einer anderen Bloggerin, einem anderem Blogger verlinkt. All das sind Aspekte, die es wert sind anzuschauen und sich eigene Gedanken dazu zu machen. Ich lerne gerne 🙂

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  6. „Alles hat eine Wirkung, weil alles mit allem verbunden ist!“
    Das ist sicher richtig. Dein positives Tun wird sicher mit einfliessen, aber in alles andere, was sonst noch so fliesst und das ist nicht zu knapp.
    Es gibt den berühmten Schmetterlingseffekt. Den gibt es tatsächlich, aber der Schmetterling trägt eben nur einen aberwitzig kleinen Bruchteil hinzu und der kann durch großen Zufall große Wirkung haben.
    Ich bin Realist, trage aber gerne bei.

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    • Lieber Gerhard, ich halte mich durchaus auch für eine Realistin, wenn ich vom Träumen spreche, dann geht es mir in keinster Weise um Wolkenkuckucksheim, ich verbinde mich mit uralten Techniken und Weisheiten, die ich annehmen kann, die ich ausprobiere und ihre Wirkung auf mich und andere beobachte. Ich kann nicht einfach irgendetwas übernehmen, abnicken und sagen: ja, so ist das oder ja, so funktioniert das, wenn ich es selbst nicht ausprobiert habe. Ich schrieb es ja auch schon öfters, dass ich eine Zweiflerin bin, dass ich hinterfrage und eben dennoch ausprobiere und übe, wenn mir etwas als sinnig erscheint, durchaus auch über noch so manchen Zweifel hinweg.
      Ja, die Gegenseite ist stark! Dennoch sagt mir eine innere Stimme, dass in dem afrikanischen Sprichwort Wahrheit liegt: „Wenn viele kleine Menschen, viele kleine Schritte tun, dann verändert sich die Welt.“
      Ich glaube auch nicht mehr an Zufälle. Aber das ist jetzt wieder ein anderes Thema. Ich freue mich auf alle Fälle, dass du schreibst, dass du gerne mit beiträgst. Allein deine wunderbaren Makrofotografien bringen Schönheit in die Welt, ein Beitrag, der nicht zu unterschätzen ist. Wie heute schon mehrmals geschrieben: ich komme auf dieses Thema in den nächsten Tagen zurück.
      Herzlichst, Ulli

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        • Ich bezeichne mich nicht als Schamanin, dennoch habe ich eine Ausbildung in schamanischen Heilweisen absolviert, von denen ich manche praktiziere, manche nicht, weil sie mir zu heikel sind und ich die Verantwortung dafür nicht tragen kann und will, wenn etwas schief geht. Die schamanischen Heilweisen anzuwenden brauchen Achtsamkeit und eben Verantwortung, eine gesunde Selbsteinschätzung, was ich halten kann und was nicht. Warum ich mich nicht Schamanin nenne hat den Hintergrund, dass ich nicht in einer schamanischen Tradition groß geworden bin, dass ich kein jahrelanges Training von wirklich erfahrenen Menschen absolviert habe, obwohl ich drei Jahre lang gelernt habe und auch schon mit einem gewissen Vorwissen kam. Auch meine Lehrerin nennt sich nicht Schamanin, wir begreifen uns als schamanisch Praktizierende und stehen in der Linie von Michael Harner und Sandra Ingermann (beide leben in den USA und haben einige Bücher zum Thema geschrieben). Auch meine Ausbildung zur Visionsaucheleiterin dauerte drei Jahre und kann man ebenfalls als einen schamanischen Weg betrachten. Hier ist die Linie: Lakotas, Meredith Little, Steven Forster und dann eben Susann Belz. Ich könnte jetzt Romane dazu schreiben, aber das soll erst einmal genügen. Deine Frau kann mir gerne eine Mail schreiben, wenn sie mehr erfahren möchte, die Adresse hast du ja!
          Herzlichst zum xten Mal für heute 🙂 lach und wech …

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  7. Tucholsys Worte, nur einige von sehr vielen, zeigen seinen äußerst wachen Geist. Er merkte sehr früh, was in diesem Deutschland los war, doch trotz aller seiner wachrüttelnden Artikel gelang es ihm nicht, auch nur einen einzigen Schutzmann (so formulierte er) von seinem Platz wegzuholen und am Ende resignierte auch er.

    Dss dürfen wir nicht! Das Aufeinanderzugehen und Miteinanderreden wird immer wichtiger.

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    • Ja Bruni, es ist kéine Zeit für Resignation! Ich stelle mir eine Welt und insbesondere ein Deutschland vor, das dieses Thema überwunden hat. Aber gerade eben stecken wir mittendrin und es gibt viel zu tun!
      Herzliche Grüße, Ulli

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  8. Pingback: Susanne Haun Zitat am Sonntag – Kurt Tucholsky | Susanne Haun

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