Orte 001 – 003

Das eine sind die verlassenen Orte, das andere Orte an sich.

In Freiburg, in der Umgebung des Bahnhofs, steht dieses Haus:

Noch immer beschäftigt mich das Thema der Durchlässigkeit, der Transparenz, wie zum Beispiel  hier → https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/04/29/sonntagsbild-19-2018/ und hier → https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/01/28/sonntagsbild-05-2018/). Ein weiteres Thema ist die Reduktion.

Was ist tragend, was ist wesentlich, was kann weg? Was bleibt, was entsteht? Themen, die von Innen nach Außen und zurück wirken. Was ist Ursache und was die Wirkung?

Dieses Mal bearbeitete ich das obige Haus mit seiner unterschiedlich wirkenden Glasfläche, mal Spiegel, mal Fenster.

Hier einige Beispiele wie meine Bilder entstehen;

– das Original, ohne Hintergrund (die Transparenz wirkt ohne Hintergrund schwarz), mit neuem Hintergrund und mit reduzierten und stark reduzierten Originalbildern darüber:

die Galerie öffnet sich, wenn du ein Bild anklickst



alle Bilder © Ulli Gau

34 Gedanken zu „Orte 001 – 003

    • Ja, das ist die Frage, obwohl ich sie auch manchmal archetektonisch mag, da sie die Schwere nimmt, aber was es mit den Vögeln etc macht, wie Kormoran so trefflich bemerkt hat, steht eben auf einem anderen Blatt…
      herzlich grüße ich dich, liebe Christiane,
      Ulli

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    • Ich weiß es nicht, aber lange noch nicht, es fiel mir zum ersten Mal vor ca. 2 Jahren auf, aber ich bin auch nicht sooo oft in Freiburg und schon gar nicht am Bahnhof und Umgebung…
      herzlichst, Ulli

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    • Ich stimme dir zu, lieber Pit, Spiegelungen sind immer sehr spannend, ob nun bearbeitet oder nicht, ich mag sie am Wasser sehr, aber auch an Häusern, wobei ich auch Kormoran Recht geben muss, dass dies für Vögel eine Herausforderung ist, oftmals eine tödliche. Was ich an ihnen mag ist, dass durch die Fensterspiegel die Schwere der Gebäude und ihre starre Linearität aufgehoben werden.
      Du hast ein supertolles Bepsiel in deinem Beitrag (ich habe bei dir kommentiert!), hier zeigte ich ähnliches:
      https://cafeweltenall.wordpress.com/2018/04/17/verlassene-orte-006/
      herzliche Grüße, Ulli

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      • Mit Deiner Bemerkung zur Gefahr dieser riesigen Fensterflaechen fuer Vogel hast Du leider Recht. Wie leicht man dagegen stoesst, das habe ich auf unserer Reise jetzt selber schmerzlich am eigenen Leib erfahren, am eigenen Kopf, um es genau zu sagen. In Louisville wollte ich am Nebenausgang aus unserem Apartmenthaus. Da ist eine Glastuer und daneben eine Glasscheibe, von der Decke bis zum Fussboden, und von der Wand bis zur Glastuer, so gut wie ohne Rahmen. Und ich habe probiert, nicht durch die Tuer zu gehen, sondern meinte, daneben sei ein Durchgang. Auh Mann, was hat das gescheppert, als ich guten Schrittes voll dagegen gedonnert bin.

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  1. Interessant dein Einblick ins Reduktionsverfahren, Ulli. Dein fotografiertes Bauwerk finde ich eindrucksvoll. Was mich betrifft, so soll es nicht weg, nur weil es die Vögel verwirren könnte, lieber Kormoran. Mich fasziniert Architektur. Ob sie immer ihrem Auftrag gerecht wird, ist natürlich eine andere Frage. Und so finde ich deinen Satz, Ulli, sehr wichtig, auch auf Architektur bezogen: „Was ist tragend, was ist wesentlich, was kann weg? Was bleibt, was entsteht? Themen, die von Innen nach Außen und zurück wirken. Was ist Ursache und was die Wirkung?“
    Um dieses Gebäude beurteilen zu können, genügt nicht der (mir zusagende) äußere Anblick, sondern man müsste auch seine Funktion kennen und wissen, wie es sich von Innen für die Bewohner und Benutzer anfühlt.

    Grad gestern las ich über die neue Architektur des 20. Jahrhunderts (Bauhaus) Sätze, die ich hier ergänzend zitieren möchte: „Die Einführung des Stahlskeletts machte aus dem Bau eine andere Sache.Zum ersten Mal ruhte er nicht auf seinen Wänden (…) Die Architektur hörte auf, von der Masse abzuhängen, und wurde im wesentlichen gewichtsloses Volumen. Und für diese Art der Funktion gab es noch keine Form (…) Das war die Aufgabe, welche jetzt die Maler und Bildhauer für die Architekten und Ingenieure erfüllten, wie es im Florentiner Quattrocento Masaccio für Alberti tat.“ (…) „Einer jener Formschöpfer war Oskar Schlemmer. (…) Er suchte stets nach dem Punkt, wo bekannte Lebensformen und neue Formen der Technik zusammenkommen, identisch werden (…)“ Zitiert nach J.A.Thwaites, „Ich hasse die moderne Kunst“, Ullstein Taschenbücher 1960, S. 49 und 54.
    Seither ist viel experimentiert worden, und völlig neue Formen wurden entwickelt, nicht alle gelungen, natürlich, aber ich freue mich an ihnen und möchte keinesfalls drauf verzichten.
    Liebe Grüße einer Architektentochter, die leider nicht selbst Architektin geworden ist.

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    • Liebe Gerda, auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, als ich das erste Mal, es war 1982 in Paris, solch ein großes Spiegelhaus gesehen habe, war ich total begeistert, leider habe ich damals noch nicht fotografiert, mein damaliger Lebenspartner hätte sonst eine Vollbremsung machen müssen –
      Was mich fasziniert ist, dass durch die Fensterspiegel die Schwere der Gebäude und ihre starre Linearität aufgehoben werden, wie man ja bei diesen heutigen Beispielen gut sehen kann, plötzlich entstehen Wellen, wo in der der Realität keine sind.
      Danke auch für deine ergänzenden Zitate, das hier passt besonders: „Die Architektur hörte auf, von der Masse abzuhängen, und wurde im wesentlichen gewichtsloses Volumen.“ – und drückt genau das aus, was ich wahrnehme, gewichtsloses Volumen, besonders dann, wenn sich der Himmel in solchen Bauwerken spiegelt.
      Kormoran gebe ich in insofern Recht, dass es für Vögel wohl eine Falle ist? Vielleicht auch nicht, weil sie sich selbst entegengenfliegen und einen Zusammenprall zu verhindern wissen? Das wäre dann gut!
      Ich lehne moderne Architektur nicht generell ab, wie könnte ich auch, es gibt großartige neue Bauten, neben all den freudlosen Wohnblöcken aus den 1900er Jahren.
      Lachen musste ich über den Satz: „Ich hasse moderne Kunst.“ Dazu las ich gestern einen Artikel, der dich vielleicht auch interessiert?! https://www.nzz.ch/feuilleton/schoenheit-ist-in-der-heutigen-kunst-das-wahre-skandalon-ld.1397738
      Es gab Zeiten da träumte ich davon Innenarchitektin zu werden…
      herzliche Grüße an dich, ich hoffe heute wieder unter blauem Himmel?
      Ulli

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      • Welch ein tolles Interview mit Wolfgang Beltracchi! Es ist natrlich zu befürchten, dass ihm Beifall von falscher Seite gespendet wird, aber was solls. Kunst muss auch Spaß machen – und das Lesen über Kunst auch!
        Blauen Himmel haben wir nicht, aber immerhin ab und zu eine blaue Seemannshose zwischen dem Gewölk. Und ab und zu ein kräftiges Schauer. Das Meer war heute zeitweise von einem so großartigen Türkis, dass ich tatsächlich versucht war, mich doch mal wieder dilettanierend mit Farben abzumühen. Nun aber sind die Farben schon wieder erloschen.
        Schauer (Wiki). „Ein Schauer ist ein kurz andauerndes Niederschlagsereignis (bis maximal 45 Minuten) mit meist hoher, manchmal schnell wechselnder Niederschlagsintensität und eng begrenztem Niederschlagsfeld (kleiner als 10 km²). (…) Aus der Ferne betrachtet zeigen sich Schauer als Schleppen, die umgangssprachlich als Fallstreifen bezeichnet werden. Der Fachbegriff dafür lautet Praecipitatio, da bei einem Schauer der Niederschlag den Erdboden erreicht.“
        Kurz andauernd war auch meine Versuchung zu malen 😉

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  2. Liebe Ulli,
    sehr interessante Ansichten, die sich aus der Transparenz ergeben. Deine Frage, was weg kann, stelle ich mir sehr oft. Ich mag es nicht, wenn ich mein Atelier mit Gegenständen vollstelle, die ich nicht benötige. Aber was benötigen wir wirklich, was inspririert uns und was bedrückt uns in unseren Gedanken?
    Deine Fotos tragen dazu bei, diese Fragen zu beantworten.
    Liebe Grüße sendet dir Susanne

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    • Liebe Susanne, wenn meine Bilder und meine Fragen inspirierend sein können, dann freue ich mich darüber sehr.
      Das eine sind die materiellen Dinge mit denen wir uns umgeben, da finde ich es noch einfach Entscheidungen zu treffen, was ich wirklich brauche und was nicht, ganz anders sieht es mit den Gedanken aus, mancher Müll hält sich hartnäckig, da heißt es achtsam sein und dranbleiben, nicht wahr?!
      Herzliche Grüße, Ulli

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      • Du hast recht, Ulli, der Gedankenmüll ist schon sehr einnehmend, vor allem, wenn er sich gerade im Kopf im Kreis dreht. Ich habe auch des öfteren Schwierigkeiten, genau diesen Müll zu entsorgen.
        Liebe Grüße von Susanne

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  3. Liebe Ulli,
    es ist faszinierend, so lange ich auch auf die Reihe sich stets verändernder Bilder schaue – ich entdecke immer mehr, was von einem ins andere Bild „wandert“, und auch immer mehr, dessen Genese ich nicht aufzufinden vermag. Das Herausziehen einer „Struktur“ aus einem Alt schafft immer gleich ein Neu, eine bloße Struktur gibt es nicht. Wir können nicht kontextlos schauen. Vermutlich können wir nicht mal kontextlos abstrahieren – denke ich manchmal sogar, wenn ich mich in meinem abstraktesten Fach bewege und beobachte, wie unterschiedlich wir alle – die Schüler*innen jede*r für sich, und ich und die anderen Lehrer*innen – das Abstrahierte lesen und verstehen. Obwohl doch wenigstens in der Mathematik alles klar und eindeutig sein sollte. Ist es aber nicht. Und in Spiegelbildwelten umso weniger … es ist faszinierend.
    Danke für diese Bereicherung,
    alles Liebe
    Frau Rebis

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    • Liebe Frau Rebis, es beruhigt mich zu lesen, dass auch du sagst, dass in der Mathematik nicht alles klar und eindeutig ist.
      Alles Lebendige ist nichtlinear (so meine Wahrnehmung) und unterliegt inneren und äußeren Faktoren = den Unsicherheitsfaktoren (Schicksalsschläge, Naturkatastrophen, chemischen Reaktionen, etc.) und ist somit nur bis zu einem gewissen Grad errechenbar und berechenbar – alles andere ist die Null (?), von der alles ausgeht und auf die alles wieder zurückfallen kann(?)…
      Das muss ich jetzt erst zuende denken, danke für den Stups für die Gehirnwindungen.
      Herzliche Grüße, Ulli

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